Wenn Sie umziehen, dann könnte es sinnvoll sein, Ihr augenblickliches Haus zu vermieten. Immerhin sparen Sie damit die Zeit und die Kosten, ein Mietobjekt zu finden und Ihr Haus zu verkaufen.
Doch leider begehen viele Menschen den Fehler, ihr augenblickliches Haus aus den falschen Gründen zu behalten, wenn Sie ein neues Haus kaufen. Diese Situation kommt dann vor, wenn Hausbesitzer ihr Haus in einem schwachen Markt verkaufen müssen. Niemandem gefällt es, Geld zu verlieren und sein Haus für weniger zu verkaufen, als man selbst dafür bezahlt hat. Und so behalten einige Eigentümer ihr Haus, bis sich die Preise wieder erholen.
Wenn Sie Vorhaben umzuziehen und Sie das Haus, in dem Sie jetzt noch wohnen, als langfristige Kapitalanlage behalten wollen, dann können Sie das tun. Doch ein Haus nur kurzfristig zu vermieten, ist normalerweise nicht besonders gut. Vielleicht mögen Sie die Verantwortung nicht, die Sie als Vermieter haben, doch werden Sie zwangsläufig Vermieter, wenn Sie Ihr Haus zur Miete anbieten.
Zweitens, wenn das Haus schließlich wieder an Wert gewinnt, dann müssen Sie den Veräußerungsgewinn versteuern. Allerdings bleibt der Veräußerungsgewinn dann steuerfrei, wenn das Haus mindestens 10 Jahre in Ihrem Besitz war.
Geldanlage – Aktien, Anleihen und die Walt Street
Aktien, Anleihen und Investmentfonds sind heutzutage die wichtigsten Anlagemöglichkeiten. Aber was versteckt sich hinter diesen Begriffen, wie können Sie darin investieren, gutes Geld verdienen und nicht das letzte Hemd verlieren? Hier lesen Sie, wie man diese Wertpapiere bewertet und kauft und was hinter den verwirrenden Begriffen steckt, die die Profis verwenden.
Wie die Finanzmärkte funktionieren
Es war an einem heißen Sommertag, als ich mit meiner Frau New York besuchte. Ich schleppte sie nach Manhattan, um die New York Stock Exchange zu besichtigen. Man kann nicht einfach aufs Parkett gehen, doch kann man von einer Besuchertribüne den Handelssaal beobachten. Wie bei vielen bekannten Sehenswürdigkeiten im Big Apple muss man sich in einer langen Reihe anstellen, um auf die Besuchertribüne zu kommen. Eine ganze Menge von Ausstellungsstücken begrüßen die Besucher, wenn sie aus dem Lift steigen und zuerst einmal muss man durch die Ausstellungsräume wandern, bevor man schließlich zur Besuchergalerie kommt. Die Galerie ist durch eine Glaswand abgeschirmt, so dass man weder einen Papierflieger oder einen Kaugummi in dieses Heiligtum des Kapitalismus werfen kann. Der Platz reicht aus, dass sechs Menschen hintereinander stehen können. Wenn man Glück hat, kann man für eine kurze Zeit ganz vorn stehen und tatsächlich etwas sehen – beispielsweise, wie ein Parketthändler in der Nase bohrt!
Nach dieser Warterei und Herumlauferei sagte meine Frau: Das ist aber langweilig… Wie so oft in unserer Ehe hatte sie Recht – man sieht nicht viel an dieser Börse und auch nicht an anderen Börsen, noch nicht einmal an einem Tag, wenn der Markt zusammenbricht. Die wirklichen Aktionen laufen bei den Unternehmen ab, die Aktien oder andere Wertpapiere wie Anleihen emittieren. Unsere Reise beginnt bei diesen Unternehmen.
Aktiengesellschaften, deren Aktien an der Börse gehandelt werden
Stellen Sie sich vor, dass Sie ein eigenes Unternehmen führen – das tun viele Menschen und viele wollen es tun. Stellen Sie sich vor, dass Sie in Ihrem Unternehmen irgendetwas herstellen. Eine Freundin von uns, Liz, stellte anfangs Halsketten und Ohrringe als Hobby her. Ihre Freundinnen machten ihr wegen des Schmucks Komplemente und Liz begann, auch für Freunde und Bekannte Schmuck herzustellen. Schließlich verkaufte sie ihren Schmuck an einige Einzelhändler an ihrem Wohnort. Stellen Sie sich weiter vor, eine große Kaufhauskette wie Karstadt oder Kaufhof nimmt mit Ihnen Kontakt auf, damit Sie Tausende von Halsketten und Ohrringen herstellen, und Sie müssten einen Liefervertrag unterschreiben. Zeitungen und Zeitschriften würden Ihre Arbeiten vorstellen und viele andere Einzelhändler würden Schlange stehen, um Ihre Kreationen zu kaufen.
Das Geld rollt nur so in Ihre Kasse und es geht Ihnen großartig. An irgendeinem Punkt wollen Sie mehr Geld aufnehmen (in der Finanzwelt nennt man das Kapital) um zu expandieren und sich die Forderungen leisten zu können, die Ihr Unternehmen an Sie stellt, beispielsweise um weitere Angestellte einzustellen, neue Computer zu kaufen und Rohstoffe für die Produktion zu beschaffen.
Weshalb Unternehmen Aktien oder Anleihen emittieren
Unternehmen haben zwei Wahlmöglichkeiten, wenn sie Geld aufnehmen wollen und an die Finanzmärkte gehen: Sie können Aktien oder Anleihen emittieren. Zwischen diesen beiden Wertpapieren liegen Welten, sowohl aus der Perspektive des Anlegers als auch aus der Perspektive des emittierenden Unternehmens, wie die folgenden Erklärungen verdeutlichen sollen:
Anleihen sind Darlehen, die ein Unternehmen zurückzahlen muss. Anstatt sich von einer Bank Geld zu leihen, entscheiden sich viele Unternehmen Anleihen zu verkaufen, also Schuldscheine. Der größte Nachteil aus der Sicht des Unternehmens ist der, dass das Unternehmen dieses Geld mit Zinsen zurückbezahlen muss. Andererseits vergibt das Unternehmen keinerlei Eigentumsanteile, wenn es sich Geld leiht. Unternehme emittieren Anleihen, wenn der Aktienmarkt sich in einem Tief befindet. Ein schwacher Aktienmarkt bedeutet, dass die Unternehmen für ihre Aktien nicht so viel Geld bekommen.
Aktien sind Eigentumsanteile an einem Unternehmen. Einige Unternehmen emittieren Aktien, um damit Geld aufzunehmen. Anders als bei Anleihen, muss das Geld, das den Unternehmen durch eine Aktienemission zufließt, nicht zurückgezahlt werden, weil es kein Darlehen ist. Wenn die Öffentlichkeit (Menschen wie Sie und ich) Aktien kaufen, dann gibt es auch Anleger, die die Papiere behalten oder damit traden. (Auch wenn Unternehmen gelegentlich ihre eigenen Aktien zurückkaufen, normalerweise weil sie glauben, es sei ein gutes Investment, sind sie nicht verpflichtet das zu tun. Wenn ein Unternehmen eigene Aktien zurückkauft, dann immer zu dem Kurs, zu dem die Aktie an der Börse gehandelt wird.)
Auch wenn ein Unternehmen einen Teil des Eigentums aus der Hand gibt, wenn es Aktien emittiert, haben die Gründer und Eigentümer die Gelegenheit, etwas von ihren relativ illiquiden privaten Aktien zu verkaufen und damit etwas von ihrem Erfolg zu ernten. Viele Wachstumsunternehmen bevorzugen Aktienemissionen, weil sie den Geldabfluss für die Rückzahlung der Darlehen bei Fälligkeit der Anleihen nicht mögen.
Auch wenn viele Unternehmer ihre Unternehmen an die Börse bringen, um damit Geld zu kassieren, wollen nicht alle Unternehmer und Eigentümer an die Börse gehen und längst nicht alle, die an die Börse gingen sind froh darüber, dass sie es taten. Einer der zahlreichen Nachteile einer an der Börse gehandelten Aktiengesellschaft sind die lästigen, aber notwendigen Finanzberichte, beispielsweise die vierteljährlichen Gewinnberichte und die Jahresberichte. Diese Dokumente verschlingen nicht nur viel Zeit und Geld bei der Erstellung, sondern sie können auch vertrauliche Fakten enthüllen, die der Wettbewerbsfähigkeit schaden. Einige Aktiengesellschaften schaden ihrer langfristigen Planung wegen des Drucks und der Konzentration auf die kurzfristige Performance, die damit einhergeht, wenn die Aktien an der Börse gehandelt werden.
Wie aber entscheiden sich Unternehmen, ob sie Anleihen oder Aktien ausgeben sollen? Unternehmen, die den Anforderungen genügen, ihre Aktien an einer Börse zu verkaufen, tun das, was ihren Interessen am besten entspricht. Wenn der Aktienmarkt boomt und neue Aktien zu Spitzenpreisen verkauft werden können, dann entscheiden sich die Unternehmen meist für Aktien. Andererseits, wenn die Anleger nicht der Auffassung sind, dass ein Unternehmen gute Wachstumsaussichten hat und die Renditen relativ gering sind, dann wird das Unternehmen stattdessen Anleihen verkaufen. Schließlich versuchen Unternehmen Kapital zu möglichst niedrigen Kosten aufzunehmen. Und so werden sie die Entscheidung, ob sie Aktien oder Anleihen emittieren davon abhängig machen, was die Investmentbanker ihnen als konstengünstiger empfehlen. Aus Ihrer Perspektive als potenzieller Investor können Sie mit Aktien mehr Geld verdienen als mit Anleihen, doch Aktien sind in der Regel kurzfristig wesentlich volatiler.
Was ist eine Neuemission (IPO = Initial Public Offering)
Nehmen wir an, dass Liz mit ihrem Unternehmen Distinctive Jewelry zum ersten Mal Aktien .ausgeben will, das nennt man Neuemission (IPO = Initial Public Offering). Wenn sie sich entscheidet, an die Börse zu gehen, arbeitet sie mit Investmentbankern zusammen, die, genau wie Immobilienmakler versuchen Immobilien zu verkaufen, den Unternehmen bei der Entscheidung helfen, wann und zu welchem Kurs sie an die Börse gehen sollen. (Hier muss ich anmerken, dass den meisten Investmentbankern der Vergleich mit Immobilienmaklern nicht gefällt, aber die Erfolgreichen in beiden Bereichen verdienen viel Geld bei einem Deal, den sie erfolgreich durchziehen. Beide, Investment Banker und Immobilienmakler müssen über den Preis ihrer Ware entscheiden. Beide imponieren anderen gern, indem Sie teure Autos fahren und sich elegant kleiden.)
Gehen wir weiter davon aus, dass die Investmentbanker glauben, dass Distinctive Jewelry mit der Aktienemission 50 Millionen € einnehmen kann. Wenn ein Unternehmen Aktien emittiert, dann wird der Kurs willkürlich festgelegt. Der Betrag, den ein möglicher Investor für ein Aktienpaket ii zahlen bereit ist, ist von den Gewinnen des Unternehmens und den Wachstumsaussichten abhängig. Unternehmen, die höhere Gewinne erzielen und schneller wachsen, können für einen bestimmten Teil ihres Unternehmens in der Regel einen höheren Verkaufspreis erzielen.
Betrachten Sie die folgenden Möglichkeiten, wie Investmentbanker den Börsengang strukturieren könnten:
Ausgabekurs | Anzahl der emittierten Aktien |
5€ | 10 Mio. Aktien |
10€ | 5 Mio. Aktien |
20€ | 2,5 Mio. Aktien |
Tatsächlich kann Distinctive Jewelry die 50 Mio. € auf zahlreiche Weisen einsammeln, weil man den Ausgabekurs variieren kann. Wenn das Unternehmen die Aktie zu einem höheren Kurs ausgeben möchte, dann verkauft es weniger Anteile.
Der Kurs einer Aktie ist für die Entscheidung, ob man sie kauft oder nicht, völlig irrelevant. Letztlich hängt die Entscheidung der Investoren, wie viel sie zu zahlen bereit sind, von der finanziellen Verfassung des Unternehmens ab. Wenn Distinctive Jewelry einen Jahresgewinn von 3 Mio. € erzielt und vergleichbare Unternehmen zum Zehnfachen des Jahresgewinns gehandelt werden, dann ist das Unternehmen von Liz etwa 30 Mio. € wert.
Wert der Aktie eines Unternehmens / Gewinne = Kurs/Gewinn-Verhältnis
Im Fall von Distinctive Jewelry sagen die Zahlen:
30 Mio. € / 3 Mio. € = 10
Im nächsten Finanzportal erfahren Sie mehr über Kurs/Gewinn-Verhältnisse und die Faktoren, die den Kurs einer Aktie beeinflussen.
Die Börse und die Bewertung von Wertpapieren richtig verstehen
Der Aktienmarkt scheint geheimnisvoll zu sein – hier gibt es viele Fachausdrücke und vermutliche Experten. Wenn Sie Aktien kaufen wollen, dann benötigen Sie einen Broker und vielleicht haben Sie schon gehört, dass Sie für diese provisionshungrige Bande nichts anderes sind, als ein Köder für die Haie. Broker und Finanzberater sehen sich vielen Interessenkonflikten ausgesetzt. Die meisten wollen, dass der Markt kompliziert erscheint. Wenn Sie allerdings wissen, wie der Markt funktioniert und feststellen, dass deren Kristallkugel mehr als nur einen Riss hat, dann können Sie andere und bessere Möglichkeiten finden, wie Sie Ihr Geld an der Börse investieren und deren Dienstleistungen nicht benötigen.
Einige Menschen vergleichen die Kapitalanlage am Aktienmarkt mit dem Glücksspiel. Ich spiele in einem großen Spiel, das an jedem Werktag im reichsten und exklusivsten Casino der Welt gespielt wird: der New York Stock Exchange, sagte Richard Ney, ein alter Börsen-Guru. Ein echtes Casino strukturiert seine Spiele – Spielautomaten, Poker, Roulette und so weiter – und so schneiden sich die Casino-Besitzer eine ordentliche Scheibe von dem Geld ab (40 Prozent) das die Leute mitbringen. Die große Mehrheit aller Casino-Besucher verliert Geld, in manchen Fällen sogar alles. Die wenigen, die mit mehr Geld gehen als sie kommen, sind normalerweise Leute, die einfach Glück hatten und klug genug waren aufzuhören, als sie noch im Plus waren.
Ich kann verstehen, weshalb einzelne Anleger, vielleicht auch Sie, das Gefühl haben, die Börse gleiche einem legalisierten Glücksspiel. Weshalb sollte ich also an die Börse gehen, wenn alles so verwirrend ist und voller Leute, die mir nur mein Geld abnehmen wollen?. In diesem Finanzportal beschrieb ich die potenziellen Risiken und Gewinne verschiedener Anlageformen. Aktienanteile, die kleine Eigentumsanteile an Unternehmen darstellen, bieten Menschen mit bescheidenen und üppigen finanziellen Mitteln die Möglichkeit, in Unternehmen zu investieren und Vermögen aufzubauen.
Die Aktienbörse ist kein Casino – weit entfernt davon. Ein Casino ist ein Nullsummenspiel, bei dem jede Euro, die Sie gewinnen oder verlieren, vom Casino kommt. Die Vergangenheit zeigt, dass nahezu alle langfristig orientierten Anleger an der Börse gewinnen können, weil sie über die Jahre hinweg an Wert gewinnt. Ich sage nahezu, weil sogar einige, die Jahre lang aktiv im Markt sind, es fertigbringen, Geld zu verlieren, weil sie leicht vermeidbare Fehler machen, die Sie in der Zukunft vermeiden können.
R. Foster Williams, ein früherer Redakteur bei Newsweek und dem Wall Street Journal sagte: Der einzige Grund, an der Börse zu investieren ist, dass Sie glauben etwas zu wissen, was andere nicht wissen. Williams, der später wegen Insidergeschäften verurteilt wurde, hatte nicht Recht.
Sie benötigen keine Insider-Informationen um aus der Kapitalanlage in Aktien zu profitieren. Sie müssen nur die Grundlagen verstehen: Die zunehmenden Gewinne, die expandierende Unternehmen hoffentlich erzielen, treiben die Aktienkurse nach oben. In der Abbildung können Sie sehen, dass über mehrere Jahre hinweg die Gewinne eines Unternehmens steigen. Dieser ansteigende Pfad ist keine gerade Linie nach oben, sondern eher der Weg, den ein kleiner Vogel nimmt, wenn er in starkem Gegenwind an Höhe zu gewinnen versucht. Auch wenn der Vogel ab und zu in ein Luftloch gerät oder in schlechterem Wetter etwas an Höhe verliert, bleibt die Aerodynamik des Vogels dennoch Sieger. Haben Sie schon einen Vogel gesehen, der zur Erde fiel?
Die gleiche Theorie gilt für die Gewinne von Unternehmen. Unternehmensgewinne haben grundsätzlich eine steigende Tendenz. Doch manchmal schlägt eine schlechte wirtschaftliche Situation durch und die Gewinne gehen zurück. Doch ebenso wie ein Vogel stürzen Wirtschaften nicht völlig ab. Ja, es ist möglich, dass, wenn ein riesiger Meteor auf die Erde stürzt oder ein schrecklich ansteckender Virus sich wie ein Flächenbrand ausgebreitet, dann könnte eine Gesellschaft untergehen – Menschen und Unternehmen könnten aufhören zu existieren und Gewinne zu machen. Weshalb sollten Sie in der Zwischenzeit nicht an der Expansion der Wirtschaft teilhaben und das Leben optimistisch betrachten?
Wer nicht in Immobilien investieren soll
Die Kapitalanlage in Immobilien ist nicht für alle gut. Die meisten Menschen schneiden besser ab, wenn sie ihre Beteiligungen in ein diversifiziertes Portfolio mit Aktien, beispielsweise über Aktienfonds, anlegen. Sie sollten Investments in Immobilien vermeiden, bei denen Sie Objekte verwalten müssen, wenn eine der folgenden Beschreibungen auf Sie zutrifft:
✓Sie haben keine Zeit. Der Kauf und der Besitz von Immobilien und das Dasein als Vermieter kostet sehr viel Zeit. Wenn Sie sich nicht gründlich vorbereiten, bevor Sie ein Objekt kaufen, dann kann es durchaus Vorkommen, dass Sie zu viel bezahlen oder sich eine Menge Probleme einhandeln. Für das Objektmanagement können Sie zwar einen Verwalter anstellen, der für Sie gute Mieter aussucht und beim Management des Gebäudes behilflich ist, aber das kostet Geld und verlangt von Ihnen immer noch Zeit. Außerdem sollten Sie bedenken, dass die meisten Mieter mit einer Immobilie nicht so pfleglich umgehen, wie es Eigentümer tun. Wenn jeder kleine Kratzer oder Fleck an der Tapete Ihren Blutdruck in die Höhe treibt, dann sollten Sie sich nicht dem Stress als Vermieter aussetzen.
✓Sie haben noch keine Reserven für den Ruhestand angelegt. Wahrscheinlich werden Sie beim Eintritt ins Rentenalter auch eine Rente beziehen, doch ebenso wahrscheinlich ist es, dass Sie mit dieser Rente Ihren Lebensstandard nicht aufrechterhalten können. Zwar können Sie im Ruhestand einiges sparen, doch gibt es auch viele Möglichkeiten, den Lebensabend interessant und abwechslungsreich zu gestalten – aber das kostet Geld. Deshalb empfehle ich immer, Reserven für den Ruhestand anzusparen. Außerdem kann es durchaus sein, dass Sie in höherem Alter nicht mehr allein leben können und in ein Seniorenheim gehen müssen. Mit der Durchschnittsrente können Sie bei der Unterbringung in einem Seniorenheim keine großen Sprünge machen. Gute und schöne Häuser sind teuer und jeder Handgriff des Pflegepersonals kostet zusätzliches Geld. Um nicht Ihren Kindern und Enkeln auf der Tasche zu liegen, sollten Sie für eine solche Situation Vorsorgen.
Sparen Sie also rechtzeitig für den Ruhestand an. Wenn Sie dies noch nicht getan haben, dann sollten Sie zunächst auf Immobilien verzichten oder aber bereit sein, die Immobilie als Ruhestandsreserve zu betrachten und sie im Fall der Fälle auch verkaufen können. Aus diesem Grund sollte das Objekt spätestens beim Eintritt in den Ruhestand schuldenfrei sein.
✓Immobilien interessieren Sie nicht. Es gibt Menschen, die sich mit Immobilien nicht wohl fühlen und sich mit Immobilien nicht auskennen. Wenn Sie Erfahrungen und Erfolg im Aktienmarkt haben, dann ist dies ein guter Grund dort zu bleiben und die Finger von Immobilien zu lassen. Langfristig bringen Aktien und Immobilien vergleichbare Renditen.
Die Aktienkurse erhöhen Ihren Profit bei Geldanlege
Das Ziel der meisten Unternehmen ist es, Geld zu verdienen oder Profite zu machen. Profite sind die Differenz zwischen dem was ein Unternehmen einnimmt, den Erlösen, und dem, was es ausgibt, den Kosten. Ich sage, die meisten Unternehmen, weil viele Organisationen nicht in erster Linie Profite maximieren wollen. Es gibt auch Non-Profit-Organisation, beispielsweise Universitäten. Doch selbst Non-Profit-Organisation können ohne den Zustrom von Geld nicht florieren.
Von Unternehmen, die an der Börse gehandelt werden, erwartet man, dass sie ihre Gewinne maximieren – das wollen die Aktionäre. Höhere Gewinne lassen die Aktienkurse steigen. Auch die meisten Privatunternehmen versuchen, ihre Gewinne zu maximieren, aber sie haben mehr Raum, auch andere Ziele zu verfolgen.
Was also ist das Geheimnis der Gewinnmaximierung? Der Schlüssel dazu ist, Produkte herzustellen und Dienstleistungen anzubieten, für die die Nachfrage weitaus größer ist als das Angebot. Wenn Sie wie ich den Fehler gemacht haben, Ihr Diplom in Wirtschaftswissenschaften zu machen, dann haben Sie von Angebot und Nachfrage gehört. Diese wichtigen Konzepte erklären, weshalb bestimmte Dinge so teuer sind wie sie sind und weshalb bestimmte Unternehmen die Gewinne machen, die sie verzeichnen.
Rentable Unternehmen wenden eine ganze Reihe von Taktiken an, um ihre Gewinne zu verbessern, doch die folgenden Taktiken sind die wichtigsten
Möglichkeiten, mit denen erfolgreiche Unternehmen ihre Gewinne erhöhen:
✓ Bauen Sie eine bessere Mausefalle. Einige Unternehmen entwickeln eine Erfindung oder Innovation, die den Bedürfnissen der Verbraucher besser entspricht. Denken Sie nur an den Personalcomputer. Wenn Sie früher einen Geschäftsbrief oder einen Bericht schreiben wollten, dann machten Sie dies mit einer Schreibmaschine. Die Korrekturen waren mühsam und zeitraubend. Wenn Sie einen Fehler machten, dann mussten Sie die Seite neu schreiben oder Sie holten Ihr Tipp-Ex hervor. Personalcomputer revolutionierten die Art und Weise, wie Menschen ihre Arbeiten schreiben und korrigieren. Natürlich ist ein Computer nicht in jeder Hinsicht besser – Sie können wegen eines Computerabsturzes ein ganzes Dokument verlieren. Ihr Haus muss schon abbrennen oder Ihr Hund muss seine Diät auf Geschäftsbriefe umgestellt haben, damit das mit einem auf einer Schreibmaschine getipptem Dokument passieren kann!
✓ Öffnen Sie für Ihre Produkte neue Märkte. Erfolgreiche Unternehmen gehen ins Ausland, um auch dort ihre Produkte zu verkaufen. Auch wenn man die Produkte leicht verändern muss, um sie im Ausland verkaufen zu können, erhöhen erprobte und entwickelte Produkte oder Dienstleistungen in neuen Märkten die Aussichten für einen Erfolg.
✓ Bleiben Sie in einem ähnlichen Geschäftsfeld. Diese Strategie ist der Grund dafür, dass das Kartellamt im Justizministerium gegen Microsoft vorgeht. Microsoft entwickelt Betriebssysteme wie Windows und DOS, mit denen Personalcomputer ihre Software anwenden. Sämtliche Software, beispielsweise Textverarbeitungen, muss mit dem Betriebssystem kompatibel sein. Und stellen Sie sich vor – Microsoft entwickelt und verkauft auch kompatible Software.
✓ Bauen Sie einen Markennamen auf. Coca-Cola und viele weltbekannten Biere schmecken sehr ähnlich wie viele Generika, die wesentlich billiger sind – das ergaben Blindtests. Dennoch geben die Verbraucher (vielleicht auch Sie) mehr ihres hart verdienten Geldes für den Namen und die Verpackung aus. Unternehmen bauen den Markennamen weitestgehend durch Anzeigenwerbung und andere werbliche Maßnahmen auf.
✓ Achten Sie auf die Kosten. Kluge Unternehmer achten auf die Kosten. Wenn die Kosten bei der Herstellung der Produkte oder bei der Erstellung von Dienstleistungen gesenkt werden, dann können die Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen billiger anbieten. Das Kostenmanagement kann dazu beitragen, das Endergebnis zu verbessern. Manchmal jedoch versuchen Unternehmen zu viel einzusparen und deswegen sind Kunden unzufrieden – es kommt sogar wegen fehlerhafter oder gefährlicher Produkte zu Klagen vor Gericht.
✓ Beobachten Sie die Konkurrenz. Erfolgreiche Unternehmen kopieren nicht unbedingt die Konkurrenz, aber sie behalten im Auge, was die Konkurrenten Vorhaben. Wenn viele Wettbewerber einen Teil des Marktes erobern wollen, dann gibt es einige Unternehmen, die einen weniger umkämpften Marktanteil für sich einnehmen wollen. Wenn Ihnen das gelingt, können sie wegen der schwächeren Konkurrenz höhere Gewinne machen. Um nicht unbedingt der Herde nachzulaufen, benötigen Unternehmen Mut und Intelligenz.
Wie funktionieren die Börsen
Börsen und ihre Funktionsweise zu verstehen, ist nicht gerade einfach. Sie haben ihre eigene Logik, die für Außenstehende nicht immer leicht zu verstehen ist. In diesem Artikel werden einige wesentliche Merkmale von Börsen erläutert, die zum Verständnis beitragen sollen. Wer erfolgreich an Börsen handeln will, muss diese verstehen und für sich einsetzen können.
Darum geht es immer: Risiko und Rendite
Sicherlich haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, was Sie von der Geldanlage erwarten. Vielleicht sind Sie auch schon von einem Verkäufer in der Bank gefragt worden. Möglicherweise haben Sie die gleichen Erwartungen wie die meisten Anleger. In der Regel wird hier nämlich gesagt: Ich möchte mein Kapital vermehren, möglichst nicht zu wenig, und möchte dabei keine oder nur geringe Risiken eingehen. Diese Erwartung ist völlig verständlich. Sie wird von den Verkäufern, Beratern und Verwaltern zur Kenntnis genommen und ist später oft Ausgangspunkt für herbe Enttäuschungen.
An den Finanzmärkten gilt nämlich ein Grundsatz: Rendite gibt es nur gegen Risiko. Wenn Sie Geld investieren, sei es in Anleihen, Aktien, Fonds oder Ähnliches, dann gehen Sie Risiken ein. Diese schwanken zwischen ganz gering (bei deutschen Staatsanleihen) und ganz hoch (bei Aktien kleiner, wenig bekannter Wachstumsunternehmen). Entsprechend sind auch die maximalen Renditen im Bereich zwischen ganz mickrig und bombastisch zu finden.
Physisch gesehen bringen Sie an der Börse Ihr Geld ein und erhalten dafür ein Wertpapier. Aber man will Sie als Anleger nicht nur des Geldes wegen, sondern als Risikoträger. Geld gibt es genug, nicht jedoch Menschen, die bereit sind, gewisse Risiken einzugehen. Die einen sind risikofreudig, die anderen lehnen Risiken grundsätzlich ab. Die einen Wertpapiere sind sicher, die anderen riskant. Sie werden daher immer eine Anlageform finden, die Ihrem Rendite-/ Risikoprofil entspricht. Deswegen lohnt es auch, sich darüber intensiv Gedanken zu machen, so dass nicht der Risikoaverse spekulative Aktien kauft oder der Risikofreudige sichere Staatsanleihen und sich über die geringe Verzinsung ärgert.
Die Beziehung zwischen Rendite und Risiko ist in der Praxis nicht ganz linear. Man kann nicht sagen, bei einer Rendite von 10 Prozent liege das Risiko bei i Prozent, bei einer Rendite von 20 Prozent bei 2 Prozent. Wenn die Märkte perfekt und fair wären, dann wäre es vielleicht so. Wenn auch die prinzipielle Richtung stimmt, so gibt es dennoch Möglichkeiten, für das gleiche Risiko etwas mehr Rendite zu bekommen oder bei gleicher Rendite etwas weniger Risiko in Kauf nehmen zu müssen. Dies ist keine Zauberei, sondern liegt an den Ineffizienzen der Märkte (das heißt: Nicht jeder verhält sich vernünftig, nicht jeder schätzt die Lage gleich und richtig ein).
Da sind wir dann zum Beispiel bei den so genannten unterbewerteten bzw. vergessenen Aktien. So kommt es vor, dass ein Unternehmen einen Börsenwert hat, der noch unter dem Kassenbestand liegt. Das Unternehmen könnte also theoretisch alle Aktien aus der eigenen Kasse zurückkaufen. Solche Unternehmen sind mit großer Wahrscheinlichkeit einfach zu billig, weil sie von den Anlegern übersehen wurden.
Es gibt zum Beispiel Fonds, die nach solchen Fällen suchen. Sie kaufen dann diese Aktien, weil sie ein relativ geringes Risiko aufweisen, weiter an Wert zu verlieren. So kann man recht stabile Erträge erzielen, wenn auch nicht gewährleistet ist, dass auch andere solche versteckten Perlen entdecken und die Kurse in die Höhe treiben.
Sind die Rentenmärkte wirklich transparenter
Auf den Rentenmärkten besteht in dieser Hinsicht ein hohes Maß an Transparenz. Schuldner (Unternehmen, die Anleihen ausgeben) werden von Ratingagenturen bezüglich ihrer Fähigkeit eingestuft, die Schulden zurückzahlen zu können. Je mehr Zweifel die Agenturen daran haben, was zum Beispiel mit dem aktuellen Schuldenstand oder der Ertrags Situation zu tun hat, desto schlechter ist ihr Rating. Und desto höher sind die Zinsen, die diese Unternehmen zahlen müssen. Anleger können dann wählen: Will ich eine Anleihe von einem sicheren Schuldner mit geringen Zinsen oder eher eine Anleihe von einem unsicheren Schuldner mit hohen Zinsen? Auch dazwischen gibt es alles, was das Depot begehrt, und immer auch mal eine Anleihe, bei der man etwas besser abschneidet als im Durchschnitt.
Jede Anlageentscheidung ist also eine Abwägung von Rendite und Risiko. Jeder, der Ihr Geld haben will, überlegt sich, welche (potenziellen) Erträge (= Rendite) er bieten muss, damit Sie das jeweilige Risiko übernehmen. Die Aktie eines Unternehmens in einem Schwellenland, zum Beispiel in Lateinamerika oder Südostasien, muss eine höhere Rendite versprechen als die eines deutschen Unternehmens, weil es zusätzliche Risiken gibt. Diese können in Wechselkursveränderungen, politischen Einflüssen wie etwa Devisenbeschränkungen (die eigene Währung darf nicht beliebig ein- und ausgeführt werden), dem Unternehmenserfolg liegen.
Können sich die Anleger vielleicht nur noch eine Kurssteigerung von 10 Prozent vorstellen, verzichten sie auf ein Engagement und bleiben mit ihrem Geld in der Heimat. Andererseits können Anleger auch nicht erwarten, jährlich 40 Prozent Kurssteigerung zu erleben, ohne dass es zu höheren Schwankungen oder sogar dem einen oder anderen Insolvenzverfahren kommt. Sobald die Risiken sinken, gehen auch die Renditen zurück.
Die Abbildung zeigt zwei extreme Beispiele von Länder-Aktienindizes über zwei Jahre. Die fette Linie stellt den englischen Aktienindex FTSE 100 dar, der traditionell nur wenig schwankt, dafür aber auch nur langsam steigt. Er enthält viele Weltunternehmen und hat einen umfassenden Branchenmix. So können viele Schwankungen abgefedert werden. Der RTS enthält russische Energiewerte und gehört zu den am stärksten schwankenden Indizes. Von einer Risikostreuung kann keine Rede sein, Anleger haben hohe Gewinnchancen, gehen aber auch entsprechende Risiken ein. Bei richtigem Kaufzeitpunkt konnten hohe Gewinne erzielt werden, Anleger konnten aber auch lange leiden, wenn sie zu früh eingestiegen sind. Bei einer Investition in den FTSE 100 war das so genannte Timingrisiko wesentlich geringer.
Auf Basis dieser Zusammenhänge können Sie auch erkennen, ob an einem Finanzangebot etwas faul ist. So kann es ja passieren, dass man Ihnen am so genannten Giwuen Kapitalmarkt (außerhalb der Börsen) irgendeine Art von Beteiligung oder etwas Ähnliches anbietet, das wesentlich mehr Rendite abwirft als vergleichbare Angebote. Beispielsweise liegt der Zinssatz für langfristige sichere Anlagen (Bundeswertpapiere) bei 4 Prozent. Wenn Ihnen nun ein Vermittler eine sichere Anlage mit einer Rendite von 8 Prozent anbietet, dann kann etwas nicht stimmen.
So kann es etwa Haftungsrisiken geben, die Ihnen nicht erläutert werden. Oder der Anbieter steht finanziell unsicherer da als es die Öffentlichkeit glaubt. Im schlimmsten Fall liegt sogar ein kriminelles Handeln vor (leider gibt es das noch immer oft genug, trotz aller Aufklärung) und man hat gar keine Absicht, Ihnen jemals Ihr Kapital zurückzuzahlen. Bei solch hohen Differenzen sollten die Alarmglocken läuten und Sie sollten das Angebot ausschlagen oder zumindest äußerst kritisch prüfen. Schließlich müsste der Anbieter eine Antwort auf die Frage haben, warum er Ihnen 4 Prozent schenkt, wenn er das Geld doch wesentlich billiger haben könnte. Er wäre unvernünftig und könnte nicht mit Geld umgehen. Und so jemandem wollen Sie doch nicht Ihr Geld geben, oder?
Wieso sich einer an der Börse immer irren soll
Was vielen Anlegern am meisten Spaß macht, ist das Kaufen und Verkaufen von Aktien. Hat man einen ordentlichen Gewinn erzielt, ist es gut für das Ego. Falls nicht, dann redet man nicht darüber. Aber das gehört auch dazu. Auch der beste Fondsmanager schafft es nicht, durchgängig Aktien mit Gewinn zu verkaufen. Manche nehmen viele kleine Verluste für einen großen Gewinn in Kauf. Erfolg und Misserfolg gehören also eng zusammen. Es wäre nur schön, wenn der Erfolg etwas größer als der Misserfolg wäre.
Für viele bleibt allerdings die Aktienkursbildung an Börsen eines der letzten Rätsel der Menschheit. Wenn man Börsianer fragt, wie die Kurse zustande kommen, dann gucken sie erst etwas irritiert und sagen dann, dass der Kurs auf der Höhe festgelegt wird, auf der der höchste Umsatz möglich ist. Die Preisvorstellungen von Käufer und Verkäufer müssen ja übereinstimmen. Schließlich werden Ihnen keine Aktien gedruckt, wenn Sie welche kaufen wollen. Die können Sie immer nur dann erwerben, wenn jemand bereit ist, Ihnen seine zu verkaufen.
Und da sind wir beim Problem: Wenn Sie glauben, dass es geschickt ist, in die Firma XY zu investieren, warum verkauft dann jemand seine Aktien? Ist er in Geldnot? Oder glaubt er, sie würden nicht mehr steigen?
In der Regel ist Letzteres der Fall. Der Verkäufer ist zufrieden, weil er schon einen ordentlichen Gewinn gemacht hat, oder er gibt auf und glaubt, die Aktien würden nie wieder steigen. Fühlen Sie sich wohl dabei, in einer solchen Situation eine Aktie zu kaufen?
Wahrscheinlich nicht. Aber genau das geschieht millionenfach jeden Tag. Ein Partner der Transaktion ist skeptisch, der andere optimistisch. Wenn alle skeptisch oder alle optimistisch wären, dann gäbe es keinen Handel, weil man keinen Partner fände. Alle wollten dann entweder kaufen oder verkaufen.
Egal wie sich der Kurs der Aktie entwickelt: Einer wird sich geirrt haben, der andere wird Recht haben mit der Transaktion. Insofern irren sich die Hälfte aller Börsenteilnehmer (mit Ausnahme derjenigen, die aus anderen, persönlichen Gründen Kasse machen wollen). Selbst wenn der Verkäufer die Aktie nur loswerden will, um eine andere zu kaufen, liegt bei einem ein Irrtum vor. Denn der Käufer könnte ja auch diese bessere Chance wahrnehmen wollen und dann ist der Kauf die schlechtere Wahl.
An der Börse gibt es also immer zwei gegensätzliche Einschätzungen zu einer Aktie. Wenn Sie sich zum Kauf entschließen, müssen Sie grundsätzlich in Betracht ziehen, dass der andere genau weiß, warum er verkauft, selbst wenn Sie ihn nie kennen werden. Sie müssen also darüber nachdenken, warum Sie eine bessere Einschätzung der Wertentwicklung haben sollten als der andere beziehungsweise warum der andere zu einer schlechten Entscheidung kommen sollte.
Wenn professionelle Anleger immer besser wären als private, dann könnte man sagen: Schauen Sie sich die Profis an und machen Sie es ihnen nach. Aber leider ist das auch nicht immer der Fall, vielleicht sogar eher selten. Es gibt aber ein paar gute Beispiele, die Sie sogar in gewissen Grenzen als Vorbild nehmen können: Das sind nämlich herausragende Fondsmanager und Vermögensverwalter, die ihre Entscheidungen teilweise publik machen (müssen), zum Beispiel im Rahmen der Informationen über das Fondsvermögen. Mit einer gewissen Zeitverzögerung könnte man es ihnen nachmachen, aber dann könnte man auch gleich ihre Produkte kaufen. Es lässt sich immerhin durch genaue Beobachtung etwas über die Vorgehensweise allgemein erfahren.
Wieso manche Anleger sind erfolgreicher als die anderen
Professionelle Anleger haben zwei wesentliche Quellen für einen Erkenntnisvorteil:
1.das Wissen über die Bewertung von Unternehmen
2.das Erkennen von Fehlverhalten der Anleger
Zu i. Wer sich näher mit einem Unternehmen, seiner Ertragssituation und den Zukunftsaussichten beschäftigt, kann feststellen, ob die Aktie im Vergleich eher teuer oder eher billig ist. Dabei werden Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV, Wie viel kostet die Aktie im Vergleich zum Gewinn pro Aktie?) oder das Kurs- Buchwert-Verhältnis (KBV, Wie viel kostet die Aktie im Vergleich zum Buch- bzw. Vermögenswert pro Aktie?) berechnet. Nie sind alle Aktien gleich bewertet, das heißt anhand der Kennzahlen als gleich teuer einzuschätzen.
Viele erfolgreiche Anleger kaufen grundsätzlich nur Aktien, die hier besonders günstig abschneiden und gleichzeitig zumindest durchschnittliche Zukunftsaussichten haben (so genannte Value- Strategie). Sofern man Zugang zu diesen Daten hat, was in Anbetracht der Vielzahl von Info-Dienstleistern kein Problem mehr darstellt, kann man mit einer solchen Strategie erfolgreich sein.
Theoretisch müssten solche Ungleichgewichte aber blitzschnell ausgeglichen werden, da ja praktisch jeder an fast alle Daten herankommt. Aber es gibt ja auch Anleger, die nicht daran glauben, dass Unterbewertungen ausgeglichen werden. Sie interessieren sich zum Beispiel mehr für Wachstum (Bsp.: SAP) oder meiden Problemfälle, weil sie nicht daran glauben, dass sich eine Besserung einstellt (Bsp.: Fiat). Diese irren sich möglicherweise. Wäre dies nicht so, gäbe es auch keine Chance, mit dieser Value-Strategie Geld zu verdienen.
Zu 2. Anleger sind auch nur Menschen und verhalten sich deswegen menschlich, das heißt schlichtweg unvernünftig. So gibt es immer wieder Zeiten, in denen die Anleger in Panik verfallen und ihre Aktien möglichst schnell loswerden wollen. Sie akzeptieren dann hohe Verluste, Hauptsache das Zeug kommt weg. Solche Paniken sind selten angebracht und nur aufgrund des Herdentriebs der Börsianer wirklich problematisch. Wenn man sieht, dass einige Marktteilnehmer verkaufen, denkt man schnell, sie könnten mehr wissen als man selbst und verkauft auch. Aktienmärkte können so pauschal innerhalb von wenigen Tagen io bis 20 Prozent verlieren.
Auslöser können Ängste bezüglich der Ölpreise, der Leitzinsen, des politischen Einflusses oder einer Insolvenz sein. Wenn die Kurse aber so stark sinken, ergeben sich schöne Möglichkeiten, schnell ordentliche Kursgewinne zu erzielen. Das machen dann diejenigen, die den Kursrutsch als Übertreibung erkennen. Wer sich irrt, lässt sich aber erst etwas später erkennen. War der Kursrutsch keine Übertreibung, sondern erst der Anfang eines veritablen Crashs, dann haben sich die Schnäppchenjäger geirrt.
Die Abbildung zeigt die Entwicklung des Indexes RDX (Anteilsscheine auf russische Aktien, einer von vielen Indizes für russische Aktien) von Sommer 2005 bis Anfang 2007. Im Oktober 2005 kam es innerhalb von zwei Wochen zu einem Kurssturz von 18 Prozent. Nach den deutlichen Kursanstiegen kurz zuvor war das nicht verwunderlich.
Nachdem aber viele Anleger in Panik verkauft hatten (professionelle zuerst, zu den hohen Kursen, private zuletzt, zu den niedrigen Kursen), griffen kurze Zeit später die professionellen zuerst (bei den niedrigen Kursen), die privaten zuletzt (bei den höheren Kursen) wieder zu. So ließen sich, wie man sieht, schnelle Kursgewinne erzielen – wenn man spät dran war, aber auch kräftige Verluste. Im März 2006 wiederholte sich das Spiel noch einmal in abgeschwächter Form. Im Mai 2006 lag der Verlust im Zuge der allgemeinen Marktkorrektur bei rund einem Drittel. Im Herbst bewegte sich der Index wieder in Richtung auf das alte Niveau, allerdings immer wieder gestört von Rückgängen beim Ölpreis.
Insgesamt gesehen lässt sich erkennen, wie der RDX meist einer ziemlich geraden Linie folgt, die er gelegentlich nach oben verlässt, um dann wieder auf sie zurückzufallen.
Gerade bei Privatanlegern sind solche Kurskorrekturen gefürchtet. Sie sehen in erster Linie nur die Tagesverluste ihrer Fonds und Aktien und befürchten, es ginge noch eine Weile so weiter. Das ist zwar auch immer mal wieder der Fall, doch letztlich sehr selten. Anlageprofis interpretieren diese Korrekturen ganz anders. Sie sehen sie als Instrument, um ängstliche Anleger abzuschütteln. Das ist von Vorteil, weil für kräftige Kursgewinne Investoren erforderlich sind, die fest an ihren Markt glauben. Nach einer solchen Korrektur geht es deswegen meistens sehr steil weiter aufwärts, weil viele Ängstliche nicht mehr dabei sind.
Korrekturen oder sonstige irrationale Schwankungen können auch bei einzelnen Aktien Vorkommen, manchmal sogar in der breiten Öffentlichkeit unbemerkt. Die Aktie der Salzgitter AG ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Von Anfang 2003 bis Mitte 2006 stieg der Kurs von rund sechs auf über 70 Euro und im Herbst weiter auf über 80 Euro. Im Frühjahr 2006 kam es zu erheblichen Kursschwankungen, die teilweise mehr als zehn Prozent am Tag erreichten. Nach dem vorläufigen Höhepunkt am 11.5.2006 mit 70,40 Euro sank der Kurs bis zum 22.5.2006 auf 50,30 Euro, also um fast 30 Prozent. Nur eine Woche später war der alte Höchststand schon fast wieder erreicht. Ende 2006 kostete sie um 100 Euro.
Nun gibt es zwar eine Reihe von Gründen für solche Bewegungen (die extreme Kurssteigerung der letzten Jahre, Fusionspläne in der Branche oder Konjunkturängste), die Einschätzung der Lage änderte sich aber ebenso schnell wie das Wetter. Diejenigen, die in Panik verkauften, mussten letztlich erkennen, dass sie sich getäuscht hatten. Wer nach den Kurseinbrüchen gekauft hatte, konnte sich über ein schnelles Geschäft freuen.
Vielfach geht es letztlich darum, Fehlinterpretationen des Marktes richtig zu nutzen. So gab es in der Zeit der kontinuierlichen Zinserhöhungen in den USA von 2004 bis 2006 immer wieder Momente der Zinsangst (zumindest wurden sie so interpretiert). Man rechnete immer mit Kurseinbrüchen, wenn die Zinsen steigen, weil Aktien dadurch immer etwas unattraktiver werden. (Für den Rentenmarkt gab es übrigens vergleichbare Befürchtungen.)
Die Leitzinsen wurden durch die amerikanische Notenbank (Fed = Federal Reserve) 17 Mal hintereinander erhöht, die Aktienkurse gingen immer leicht zurück, erholten sich aber auch ebenso schnell wieder. Die Zinsangst war also jedes Mal vergebens. Das hielt aber die Anleger auch beim 17. Mal nicht davon ab, wieder in Panik zu verfallen und erst einmal alles zu verkaufen. Schließlich könnte ja jetzt alles ganz anders kommen als bei den ersten 16 Malen.
Andere Situationen, in denen Fehlinterpretationen auftreten, sind Gewinnbekanntgaben der Unternehmen. In aller Regel geben Aktiengesellschaften viermal jährlich ihren Quartals- bzw. einmal im Jahr den Jahresgewinn bekannt. Anleger vergleichen dann die realisierten Werte mit den Prognosen und entscheiden dann oft recht spontan, sich von einem Titel zu trennen oder ihn zu kaufen. Dabei passiert meist Folgendes: Sind die Gewinne deutlich geringer als erwartet, will erst einmal niemand kaufen, aber viele wollen verkaufen. Der Kurs sinkt kräftig. Sind die Gewinne höher als erwartet, dann schießt der Kurs nach oben. Weil besonnene Anleger sich ein wenig Zeit lassen, um die Zahlen zu verarbeiten, treten erst einmal die Hektiker auf den Markt und kaufen beziehungsweise verkaufen meist recht ungünstig. Wenn sich die Handelssituation wieder normalisiert hat, pendelt sich der Kurs wieder auf einem normalen Niveau ein. Eine Garantie gibt es dafür allerdings nicht, es kann schließlich auch sein, dass noch ein paar Hiobsbotschaften nachgeschoben werden. Oft kann aber ein Anleger in solch hektischen Zeiten ein ganz gutes Tagesgeschäft machen, indem er den hektischen Kursausschlag für sich nutzt.
Investieren oder Spekulieren
Für viele Anleger ist es eine Glaubensfrage: Ist man Investor oder Spekulant? Wer nur schnell an einem Kurstrend mitverdienen will, wird schnell als Spekulant eingestuft. Wer seine Anlagen langfristig plant und seinem Wertpapier die nötige Zeit gibt, ist Investor, was gemeinhin als positiv angesehen wird.
Es gibt aber auch Gemeinden von Anlegern, für die das Geldverdienen an der Börse ein Sport ist und die von einem Rekord zum nächsten jagen. Nicht selten ist es auch die Hauptbeschäftigung. Schon bei der Erwähnung des Wortes investieren fallen sie in eine Art Tiefschlaf und erwarten nichts, was sie interessieren könnte. Ein Ertrag von 50 Prozent ist ja schön, aber darauf zwei fahre warten müssen? Undenkbar. Lieber heute 10 Prozent verlieren, morgen 20 Prozent gewinnen, übermorgen 10 Prozent verlieren. Die moralische Keule ist die eine Seite dieser Gewissensfrage. Die Anlageobjekte sind die andere. So wie Investoren genau für sie geeignete Produkte finden, gibt es sie auch für Spekulanten. Sie werden sie in dieser Finanzen-Webseite noch kennen lernen.
Was macht nun Investoren aus? Es sind in der Regel Anleger, die an ihre Sache glauben. Sie engagieren sich in einer Aktie, weil sie meinen, dass der Kurs noch kräftig steigen wird. Das lohnt sich aber nur, wenn sie das Potenzial frühzeitig erkennen, und zwar vor möglichst allen anderen. Dann ist die Aktie noch billig zu haben. Danach muss eine wachsende Zahl von Anlegern dieses Potenzial ebenso erkennen und kaufen. Dies treibt den Kurs nach oben. Allerdings kann der Investor nicht erwarten, dass einen Tag nach seinem Kauf ein Trend entsteht. Es kann Wochen, Monate oder Jahre dauern. Er muss entsprechend Luft haben, solche Durststrecken zu überstehen. Wenn dann aber andere den versteckten Wert der Aktie erkennen, wird sie durch die Kurssteigerungen unattraktiver. Irgendwann wird der Investor sie verkaufen. Viele gute Investoren setzen sich ein Kursziel, bei dem die Aktie einen fairen Wert hat. Dann verkaufen sie und überlassen das Geschäft den Spekulanten, die den Trend erkannt haben und noch ein bisschen mitverdienen wollen.
Spekulation treibt sich oft selbst an. Im Gegensatz zum Investieren geht es nicht darum, etwas zu entdecken, das andere noch nicht wissen, sondern offensichtliche Entwicklungen mitzunehmen. Der Zeithorizont ist kürzer, schon bei ersten Rückschlägen wird schnell verkauft, während ein Investor eher nachkaufen würde. Von großer Bedeutung sind auch besondere Situationen. So spielen Risiken für die Ölversorgung eine Rolle, bevorstehende Unternehmensübernahmen, Zinssenkungen oder -erhöhungen oder Wahlen. Spekulanten steigen in solchen Situationen ein, um von den erwarteten Kurssteigerungen (beziehungsweise auch möglichen Kurseinbrüchen) zu profitieren. Das kann lukrativ sein, ist aber auch riskant. Und es ist keineswegs illegal. Vor allem im Bereich der Zertifikate sind viele Produkte entstanden, die auch den Privatanlegern eine Spekulation ermöglichen sollen.
Die Grenze zwischen Investieren und Spekulieren verläuft fließend. Die noch gültige steuerliche Spekulationsfrist von einem Jahr legt den Gedanken nahe, das Jahr sei die Grenze. Sie ist aber letztlich willkürlich festgelegt. Ein konservativer Investor kann durchaus auch schon nach wenigen Monaten am Ziel sein, ein Spekulant muss manchmal Jahre ausharren, bis sein Plan aufgeht. Wichtiger sind die Motive, die man allerdings einem Aktienkäufer nicht ansieht.
Anleger müssen sich darüber klar werden, ob sie eher spekulieren oder eher investieren wollen. Damit hängt die Frage zusammen, wie sie ihre Ziele definieren und welche Produkte sie kaufen. Sie sollten auch verstehen, welche Einstellung ihr Gegenüber hat, also zum Beispiel der Käufer oder Verkäufer einer Aktie. Wer eine Aktie verkaufen will, die schon recht heiß gelaufen ist, braucht die Spekulation auf weiter steigende Kursgewinne. Wertorientierte Investoren interessieren sich dafür nicht mehr. Wenn man also erkennt, dass gerade viel mit einer Aktie spekuliert wird, dann könnte es ein guter Zeitpunkt für den Verkauf sein, dann ist nämlich Nachfrage vorhanden. Kippt die Entwicklung, versuchen die Spekulanten sich zurückzuziehen, so dass diese Gemeinde ebenso wie die Investoren als Nachfrager ausfallen. Es kommt dann zu Kurseinbrüchen beziehungsweise Crashs, die durchaus 20 bis 30 Prozent an einem Tag ausmachen können.
Einige Fondsmanager bezeichnen sich ausdrücklich als Investoren und kaufen nur Aktien, die deutlich unterbewertet sind. Sie kommen meist auf lange Haltedauern und berufen sich vor allem auf die Investoren-Legenden Benjamin Graham und Warren Buffett. Beide sind bekannt für die Philosophie, billige Aktien zu kaufen und geduldig zu warten, bis sie steigen. Investoren müssen sich also
ihrer Sache sehr sicher sein, sonst ist Kapital gebunden und kann nicht zur Ertragserzielung genutzt werden. Die Fonds dieser Manager liegen in stark wachsenden (Bullen-)Märkten nicht unbedingt an der Spitze, schneiden aber in rückläufigen Märkten umso besser ab. Die Langfrist-Performance ist daher meist recht gut.
Fonds WKN Inhalt
Multiadvisor-Loys Global 926229 Aktien weltweit, Schwerpunkt Nebenwerte
Tweedy Browne International 987163 Aktien weltweit, zurzeit geschlossen
Value Fund
Acatis Aktien Global Fonds UI 978174 Aktien weltweit
Sparinvest Global Value A0DQN4 Aktien weltweit
Lingohr Systematic 977479 Aktien weltweit, quantitative Auswahl
Starcap Priamos 805784 Aktien weltweit, quantitative Auswahl
Albrech & Cie. Optiselect 933882 Aktien weltweit