CA-Techniken, Chargenfertigung und Chart -und was das bedeutet – Wirtschaftsbegriffe Liste

CA-Techniken
rechnergestützte Techniken (CA steht für Computer Aided), die mehrere Computersysteme einbeziehen sowie auch Kunden und Lieferanten, insbesondere um Kosten und Zeit zu sparen. Ein wichtiges Konzept der vollständigen Rationalisierung ist CIM (Computer Integrated Manufacturing), die computerintegrierte Produktion. Diese Technik besteht aus einzelnen Bausteinen:
– CAD (Computer Aided Design), computerunterstütztes Konstruieren;
– CAM (Computer Aided Manufacturing), computerunterstütztes
Produzieren;
– CAP (Computer Aided Planning), computerunterstützte
Arbeitsvor-bereitung und -planung;
– CAQ (Computer Aided Quality Assurance), Computerunterstützte Qualitätssicherung.

Chargenfertigung
einheitliches Produktionsverfahren, bei dem die Produktion technisch bedingt in bestimmten Mengencinheiten (Chargen) erfolgt. Ungeplante Produktunterschiede können sich durch den jeweiligen Materialeinsatz und nicht beeinflussbare Bedingungen beim Produktionsprozess.

Chart
die grafische Darstellung von Kursverläufen einzelner Wertpapiere oder auch von Branchen- und Börsenindizes. Der Chartist, der Vertreter der Chartanalyse, bedient sich der Kursdiagramme der Vergangenheit, um anhand typischer, wiederkehrender Fortnationen eine Kursprognose
abgeben tu können.

Ertragsteuern, Ertragswert und Erwerbsminderungsrente – und was das bedeutet – Wirtschaftsbegriffe Liste

Ertragsteuern
alle Steuern, die das wirtschaftliche Ergebnis – also den Gewinn, das zu versteuernde Einkommen oder den Überschuss – für die Steuerermittlung zugrunde legen (im Unter-schied zu Substanzsteuern und Verkehrsteuern). Die wichtigsten Arten sind Einkommensteuer für natürliche Personen sowie Gewerbesteuer und Körperschaftsteuer für Unternehmen. – Siehe auch Steuern.

Ertragswert
auf der Grundlage des Ertrags berechneter Wert von Wirtschaftsgütern, z.B. Grundstücken, Aktien oder ganzen Unternehmen. Bei der Berechnung werden die erwarteten zukünftigen durchschnittlichen Jahreserträge für die restlichen Nutzungsjahre unter Verwendung des branchenüblichen Kapitalisierungszinsfußes zugrunde gelegt.

Erwerbsminderungsrente
Rente, die wegen verminderter oder ganz weggefallener Erwerbsfähigkeit gezahlt wird und Einkommen ersetzt. Diese Renten werden grundsätzlich auf Zeit geleistet. Nach einer Gesamtbefristung von neun Jahren wird von einer dauerhaften Erwerbsminderung ausgegangen und die Rente unbefristet bis zur Vollendung des 65. Lebensjahres gezahlt. Anschließend folgt die Regelaltersrente in mindestens gleicher Höhe. Voraussetzungen für die Erwerbsminderungsrente sind die Erfüllung der allgemeinen Wartezeit von fünf Jahren und die Zahlung von Pflichtbeiträgen für drei Jahre in den letzten fünf Jahren vor Eintritt der Erwerbsminderung. Die bisherige Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsrente wurde ab 1. 1. 2001 durch die zweistufige Erwerbsminderungsrente ersetzt. Volle Erwerbsminderungsrente in Höhe einer Altersrente wird gezahlt bei einem Restleistungsvermögen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt von unter drei Stunden aufgrund von Krankheit oder Behinderung auf nicht absehbare Zeit. Halbe Erwerbsminderungs-rente steht dem Versicherten bei einem Restleistungsvermögen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt von drei bis unter sechs Stunden zu.

Bruttorechnung und Bruttosozialprodukt – und was das bedeutet – Wirtschaftsbegriffe Liste

Bruttorechnung
In der Bilanz muss das Anlagevermögen zum vollen Anschaffungs- oder Herstellungswert verbucht werden. Die Berücksichtigung der Abnutzung erfolgt durch Wertberichtigung auf der Passivseite. In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung sind Saldierungen von Aufwendungen mit
Erträgen nicht erlaubt (Bruttoprinzip), Wareneinsatz und Verkaufserlöse werden getrennt ausgewiesen (Bruttoverfahren). Im Hinblick auf die Umsatzsteuer ist es beispielsweise im Einzelhandel oft einfacher, den Nettowert der Ware und die darauf entfallende Umsatzsteuer in einer Summe zu buchen (Bruttobuchung).

Bruttosozialprodukt
BSP Sozialprodukt. Buchführung (Buchhaltung, Finanzbuchhaltung, Geschäftsbuchhaltung): die planmäßige, lückenlose und ordnungsmäßige Erfassung und Aufzeichnung (Buchung) der Geschäftsfälle eines Unternehmens auf der Grundlage von Belegen. Die B. ist ein wesentliches Teilgebiet des Rechnungswesens im Unternehmen. Sie dient
• Der Information des Unternehmers (Dokumentation);
• Der Rechenschaftslegung gegenüber den Gesellschaftern;
• Als Besteuerungsgrundlage;
• Dem Gläubigerschutz und
• Als Beweismittel in einem Prozess.

Der Unternehmer informiert sich, wie sich sein Vermögen und seine Schulden zusammensetzen und verändern, welchen Gewinn oder Verlust er innerhalb eines Zeitraums erwirtschaftet hat, welche Aufwendungen und Erträge seinen Erfolg im Einzelnen beeinflusst haben, wie hoch seine Privatentnahmen und -einlagen sind. Aus der B. ergeben sich wesentliche Besteuerungsgrundlagen (z.B. Umsatz und Gewinn). Das Finanzamt hat das Recht, nachzuprüfen, ob die angegebenen Besteuerungsgrundlagen stimmen. Bei einer Betriebsprüfung dient die B. als Kontrollmittel zur Feststellung der zu entrichtenden Steuern. Der direkte Gläubigerschutz besteht darin, dass sich eine Bank anhand geprüfter Buchführungszahlen vor der Kreditgewährung ein Urteil über die Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers bildet und sich dann Kenntnisse über dessen wirtschaftliche Lage verschafft.

Bundesschuldenverwaltung, BDI und BVR – und alles darüber – wichtige Wirtschaftsbegriffe

Bundesschuldenverwaltung
selbstständige Bundesbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Finanzen. Sie ist zuständig für die Beurkundung, Verwaltung und Bedienung der Bundesschulden. Außerdem verwaltet die B. folgende Bundeswertpapiere privater Anleger: Anleihen und Schatzanweisungen des Bundes, Bundesschatzbriefe und Bundesobligationen sowie Finanzierungsschätze.

Bundesverband der Deutschen Industrie /BDI/
1949 gegründeter Dachverband der auf Bundesebene zusammengeschlossenen fachlichen Spitzenverbände der Industrie mit Sitz in Berlin. Der BDI nimmt v. a. die wirtschaftspolitischen Interessen seiner an-geschlossenen Verbände wahr und vertritt diese gegenüber Parlament, Regierung, Parteien, Gewerkschaften und auf internationaler Ebene. Daneben betreibt er Öfentlichkeitsarbeit.
bdi-online*de

Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken /BVR/
Spitzenverband der Kreditgenossenschaften (Volksbanken und Raiffeisenbanken). Der BVR vertritt die Genossenschaftsbanken in Politik und Öffentlichkeit und hat wichtige Koordinationsaufgaben innerhalb des genossenschaftlichen Finanzverbundes. bvr*de

Emerging Markets , Emission und Emissionkurs – und was das bedeutet – Wirtschaftsbegriffe Liste

Emerging Markets
die Aktienmärkte in Schwellenländern und Transformationsländern. Das sind insbesondere die lateinamerikanischen, südostasiatischen und osteuropäischen Staaten mit ihren unterentwickelten Kapitalmärkten. Hohen Gewinnchancen auf den E. M. stehen hohe Verlustrisiken gegenüber.

Emission
Erstausgabe von Wertpapieren. Ziel einer E. ist die vollständige, risikofreie und kostengünstige Unterbringung von Effekten zur Kapitalbeschaffung, etwa von Aktien an der Börse. Bei der Selbstemission bemüht sich der Emittent (z.B. ein Unternehmen oder die öffentliche Hand) ohne Einschaltung Dritter um die Unterbringung der Wertpapiere. Dieser Weg steht i. d. R. nur Emittenten mit einem kleinen Kreis von potenziellen Interessenten offen, etwa einer AG mit wenigen Großaktionären bei einer Kapitalerhöhung (Eigenfinanzierung). Die Fremdemission wird der Selbstemission allgemein vorgezogen und vollzieht sich i.d.R. unter Einschaltung eines Bankenkonsortiums (seltener eines einzelnen Kreditinstituts) mit der entsprechenden Platzierungskraft (Emissionskonsortium).

Emissionskurs(Ausgabekurs)
der Preis, zu dem ein neu ausgegebenes Wertpapier den Kapitalanlegern zur Zeichnung angeboten wird, z.B. Aktien an der Börse oder Anleihen am Rentenmarkt. Der E. weicht meist vom Nennwert des Wertpapiers ab. So beträgt der Nennwert einer neuen Aktie beispielsweise 5 €, der Emissionskurs aber 20 €. Die Höhe des E. hängt entscheidend vom Emittenten, von der aktuellen Marktsituation und vom Preisfindungsverfahren ab.

Entwicklungsland – und die Bedeutung davon – Wirtschaftsbegriffe Übersich

Entwicklungsland
Staat, der im Vergleich zu einem Industrieland v.a. ein deutlich geringeres Pro-Kopf-Einkommen, eine geringere Arbeitsproduktivität, höhere Analphabetenquote und einen höheren Anteil landwirtschaftlicher Erwerbstätigkeit aufweist. E. sind i. d. R. die Staaten der Dritten Welt. Die E. sind nach ihrer kulturellen Herkunft, ihren politischen und wirtschaftlichen Strukturen und ihrer sozialen Schichtung untereinander sehr verschieden und diese Unterschiede haben in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen. Die Weltbank unterscheidet nach dem Hauptkriterium Pro-Kopf-Einkommen (Sozialprodukt) vier Ländergruppen: Länder mit niedrigem Einkommen (bis 735 US-$ jährlich für das Jahr 2002), Länder mit niedrigem bis mittleren Einkommen (736 US-$ bis 2 935 US-$), E. mit mittlerem und höherem Einkommen (2 936 US-$ bis 9075 US-$) und E. mit hohem Einkommen (über 9 075 US-$).

Schwellenländer sind jene E., von denen angenommen wird, dass ihr Entwicklungsstand so weit fortgeschritten ist, dass sie aufgrund ihrer wirtschaftlichen Eigendynamik und des exportorientierten Wachstums bei zunehmender Industrialisierung die typischen Merkmale eines E. selbst überwinden können (z.B. Brasilien, Mexiko, Malaysia, Südkorea).Die UNO hat den Begriff Vierte Welt geprägt, der die am wenigsten entwickelten Länder der (Least developed Countries) bezeichnet, die am stärksten von Hunger, Armut, Auslandsverschuldung usw. betroffen sind. Als Gruppe der 77 tritt die Gesamtheit der E. seit 1967 bei Verhandlungen im Bereich der meisten Organisationen der UNO auf. Eine weitere Gruppe sind die Erdöl exportierenden Staaten, die teilweise der OPEC angehören. Mit der EU durch die Lome-Abkommen assoziiert sind die AKP-Staaten.

Entwicklungsland

Einteilung der Erde nach Einkommensniveaus und Regionen
Bruttonationaleinkommen

(BNE)

Bevölke­rung in Mio. 2001 Bevölkerungsd-ichte Einwohner pro km2 2001 in Mrd. US-$ 2001 pro Kopf in US-$ 2001 jährliches des Brutto Produkts (

1980-1990

Wachstum nlands (i n %)

1990-2001

niedriges Einkommen 2 506 76 1 069 430 4,5 3,4
mittleres Einkommen 2 667 40 4957 1 860 2,9 3,4
mittleres Einkommen, untere Kategorie 2164 48 2 672 1 230 4,0 3,7
mittleres Einkommen, obere Kategorie 504 24 2 291 4 550 1,7 3,1
niedriges und mittleres Einkommen

nach Regionen:

5 172 52 6 025 1 160 3,2 3,4
Ostasien und Pazifik 1 823 115 1 640 900 7,5 7,5
Europa und Zentralasien 475 20 935 1 970 2,1 -1,0
Lateinamerika und Karibik 524 26 1876 3 580 1,7 3,2
Naher Osten und Nordafrika 301 27 669 2 220 2,0 3,0
Südasien 1 378 288 618 450 5,6 5,5
Afrika südlich der Sahara 674 29 311 460 1,6 2,6
Hohes  Einkommen 957 31 25372 26 510 3,3 2,5
Welt 6130 47 31400 5 120 3,3 2,7

 

BGB, Bürgerversicherung und Bürgschaft – und alles darüber – wichtige Wirtschaftsbegriffe

Bürgerliches Gesetzbuch /BGB
die einheitliche Zusammenfassung des deutschen Zivilrechts, das bereits seit dem 1.1.1900 in Kraft ist. Es gliedert sich in fünf Bücher: Neben dem Allgemeinen Teil enthält es Regelungen zu den Rechten und Pflichten der Vertragsparteien (Schuldrecht), zum Sachenrecht (Besitz, Eigentum), zu allen mit der Eheschließung zusammenhängenden Fragen (Familienrecht) und schließlich zum Erbrecht.

Bürgerversicherung
Konzept einer reformierten Sozialversicherung, das im Zusammenhang mit den finanziellen Problemen des sozialen Sicherungssystems zwischen den politischen Parteien diskutiert wird.
Die B. soll alle Bürger unabhängig von ihrer beruflichen Stellung (Angestellte, Selbstständige, Beamte) und der Höhe ihres Einkommens einbeziehen und auf der Basis des Gedankens der Solidargemeinschaft Leistungen zum Ausgleich von Einkommensausfällen aufgrund von Krankheit, Pflegebedürftigkeit, Alter und Arbeitslosigkeit erbringen. Die Leistungen sollen durch Abgaben auf alle Einkommensarten, (d. h. neben Löhnen und Gehältern z.B. auch Miet- und Kapitaleinkünfte) finanziert werden. Die Abgaben sollen sich an der finanziellen Leistungsfähigkeit der Versicherten orientieren. Ziel der B. ist es v. a., durch die Verbreiterung der Beitragsbasis die individuellen Beitragslasten der Arbeitgeber und der bislang gesetzlich Versicherten sowie die staatlichen Zuschüsse an die Sozialkassen zu senken.

Der Idee der B. wird in der Reformdiskussion das Alternativkonzept der Kopfpauschale in der Krankenversicherung gegenübergestellt. Dessen Grundgedanke ist, dass die gesetzlich Versicherten einen einheitlichen, d. h. einkommensunabhängigen monatlichen Beitrag an die Krankenkassen entrichten sollen. Auf diese Weise würden die Beiträge vom Arbeitseinkommen abgekoppelt, mithin die Lohnnebenkosten sinken; wegen der sozialen Unausgewogenheit ist das Konzept umstritten.

Bürgschaft
ein Vertrag, der den Bürgen verpflichtet, ggf. für Schulden eines Dritten (Schuldner) gegenüber dem Gläubiger aufzukommen. Die B. ist für Privatpersonen nur gültig, wenn sie schriftlich abgeschlossen wurde. Private Bürgen haben das Recht, diese Verpflichtung innerhalb von zwei Wochen zu widerrufen. Der Bürge hat dem Gläubiger gegenüber die Einrede der Vorausklage. Dabei haftet der Bürge erst bei Ausfall der Zahlung durch den Schuldner, wobei vorher die Pfändung aus dessen Vermögen versucht werden musste. Deshalb heißt diese Form auch Ausfallbürgschaft. An keine Formvorschriften ist die B. eines Kaufmanns gebunden, wenn es für diesen ein Handelsgeschäft ist.

Er kann mündlich die B. eingehen und anstelle des Schuldners in Zahlungspflicht genommen werden (selbstschuldnerische Bürgschaft). Der Bürgenschutz stellt sicher, dass sich Privatpersonen mit ihren Bürgschaften nicht übernehmen. Insbesondere die Banken und andere institutionelle Kreditnehmer sind gehalten, keine übermäßig hohen Bürgschaften, die den Bürgen in den Ruin stoßen würden, einzugehen. Eine solche Bürgschaft kann für nicht rechtens erklärt werden.

Discount und Discountcredit – und was das bedeutet – Wirtschaftsbegriffe Liste

Diskont
Zinsabzug beim Ankauf noch nicht fälliger Forderungen, insbesondere von Wechseln, für die Zeit vom Verkaufstag bis zur Fälligkeit der Forderungen bzw. des Wechsels. Die Berechnung des D. erfolgt nach der kaufmännischen Zinsformel ( Zinsrechnung).

Diskontkredit
ein Kredit, den der Kreditnehmer durch Verkauf von Wechseln bis zur festgelegten Kreditgrenze in Anspruch nehmen kann. Das Kreditinstitut kauft noch nicht fällige Wechsel an und gewährt damit dem Verkäufer der Wechsel für die Zeit vom Ankaufstag bis zum Verfalltag einen Kredit. Der Verkäufer erhält den Barwert des Wechsels, den Wert des Wechsels am Ankaufstag, gutgeschrieben. Die Differenz zwischen dem Barwert und dem Nennwert, dem Wert des Wechsels am Verfalltag, ist der Zins für den Kredit (Diskont). Bei der Diskontierung werden die Zinsen kalendermäßig genau berechnet und von der Wechselsumme abgezogen. Der Diskontsatz ist der Zinssatz, der den Geschäftsbanken für die Kreditierung der Wechselsumme in Rechnung gestellt wird. Da die Banken ihre Konditionen für Wechseldiskontkredite auf der Basis des Diskontsatzes festlegen, wird eine Veränderung dieses Zinssatzes i.d.R. unmittelbar an die Wechseldiskontkredite beantragenden Bankkunden weitergegeben. Mit der Einführung des Euro und des Übergangs der Geldpolitik von der Deutschen Bundesbank auf die Europäische Zentralbank (EZB) entfiel ab 1. 1. 1999 der Diskontsatz. An seine Stelle trat für eine Übergangszeit bis zum 31. 12. 2001 ein Basiszinssatz. Seit 2002 gelten allein die anderen Leitzinsen der EZB (Zinspolitik).

Entfernungspauschale, Entlastung und Entscheidung – und was das bedeutet – Wirtschaftsbegriffe Liste

Entfernungspauschale
pauschaler Betrag, der bei der Lohn- und Einkommensteuer als Werbungskosten für die Fahrten zur Arbeit steuermindernd geltend gemacht werden kann, soweit der Arbeitgeber Fahrtkosten nicht oder nur teilweise erstattet. Die von der Art des benutzten Verkehrsmittels unabhängige Pauschale beträgt 0,30 € je Entfernungskilometer (einfache Fahrtstrecke). Die Pauschale kann bis zu 4 500 € ohne besondere Nachweise (z.B. Tankquittungen, Fahrkarten) beansprucht werden. Ausgaben darüber hinaus müssen glaubhaft gemacht werden.

Entlastung
Wer als Organ einer juristischen Person regelmäßig (meist jährlich) einem anderen Organ Rechenschaft über seine Tätigkeit zu geben hat, z.B. der Vorstand eines Vereins der Mitgliederversammlung, muss von diesem E. verlangen und – sofern alles korrekt ist – erhalten. Das entlastete Organ ist damit von etwaigen später auftretenden Schadensansprüchen für die entlastete Periode bzgl. seiner Tätigkeit freigestellt

Entscheidung
die wichtigste Aufgabe der Führung eines Unternehmens bzw. des Managements in den zentralen Fragen der Unternehmenspolitik. Weit reichende (strategische) Entscheidungen sind unumgänglich, wenn neue, wesentliche Umstände eingetreten sind, etwa, wenn sich zwei Wettbewerber zusammenschließen. Der Entscheidungsprozess umfasst alle Tätigkeiten der Problemanalyse, die Suche nach Handlungsalternativen, deren Vergleich und Bewertung, die E. selbst und die damit verbundenen weiteren Aufträge an andere organisatorische Einheiten. Die E. besteht in der Festlegung der weiteren Unternehmenspolitik, z. B. einer Änderung der bisherigen Produktpolitik.

Einkommensverteilung und Einkünfte – und alles darüber – wichtige Wirtschaftsbegriffe

Einkommensverteilung
die tatsächliche oder rechnerische Verteilung der Gesamteinkommen, die in einer Volks-wirtschaft innerhalb eines bestimmten Zeitraums erzielt wurden. Die Zusammenfassung der Einkommen zum Volkseinkommen kann nach verschiedenen Gesichtspunkten vorgenommen werden. Bei der funktionalen Einkommensverteilung z.B. werden die Einkommen nach den Leistungsarten, für die sie die Gegenleistung darstellen, zusammengefasst. Dabei wird unterschieden in Einkommen aus unselbstständiger Arbeit, Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen. Unter gesellschaftlich-sozialen Aspekten ist der Anteil der Arbeitnehmerentgelte am Volkseinkommen von besonderer Bedeutung – berechnet als Lohnquote – im Vergleich zum Anteil der Kapitaleinkommen (Gewinnquote). Die Zusammenfassung der Einkommen nach den Gruppen der Einkommensempfänger (z.B. Landwirte, Selbstständige, Beamte, Arbeiter, Angestellte) wird als personelle Einkommensverteilung bezeichnet. Die aus
dem volkswirtschaftlichen Produktionsprozess hervorgehende Verteilung (primäre Einkommensverteilung) wird durch staatliche Maßnahmen der Umverteilung korrigiert (sekundäre Einkommensverteilung). – Siehe auch Lorenz-Kurve.

Einkommensverteilung

Einkünfte
Begriff des Einkommensteuerrechts für die verschiedenen Einkommen der Steuerpflichtigen. Bei der Einkommensteuererklärung werden sieben Einkunftsarten unterschieden: 1. Land- und Forstwirtschaft; 2. Gewerbebetrieb; 3. selbstständige Arbeit; 4. nichtselbstständige Arbeit; 5. Kapitalvermögen; 6. Vermietung und Verpachtung; 7. sonstige E. (z.B. Rente, deren Ertragsanteil zu versteuern ist, oder Spekulationsgeschäfte mit Aktien).