Die Eigenkapitalquote zeigt, wie hoch der Anteil des Eigenkapitals am gesamten Kapital Ihres Unternehmens ist. Im Jahr 2005 lag sie bei kleinen Unternehmen durchschnittlich bei etwa 19 Prozent. Dieser Wert beeinflusst das Ergebnis eines Ratings maßgeblich, entscheidet also mit darüber, ob eine Finanzierung überhaupt bewilligt wird. Kommt sie zustande, wirkt sich das Ratingergebnis auch darauf aus, welche Konditionen für die Finanzierung gelten sollen.
Fremdkapital und Insolvenz
Untersuchungen von Auskunfteien wie der Credltreform haben ergeben, dass eine hohe Fremdfinanzierungsquote auf Platz drei bei den Insolvenzgründen steht. Der Grund dafür: Wer ein Darlehen hat, muss Zinsen und Tilgungen leisten – auch wenn die wirtschaftliche Lage einmal schlecht ist. Das kann einem Unternehmen, das im Lauf der Jahre zu irgendeinem Zeitpunkt nur geringe Gewinne hat, den Todesstoß versetzen.
Ihr Finanzierungspaket besteht bisher ausschließlich aus Fremdmitteln? In diesem Fall sollten Sie über Alternativen nachdenken, um ein schlechtes Rating bei den Banken zu vermeiden und auch in Zukunft Ihre Kreditwürdigkeit sicherzustellen. Wer beispielsweise bereits ein Darlehen bei einer Bank aufgenommen hat, sollte nicht unbedingt ein zweites beantragen, wenn er finanzielle Hilfe aus der Familie bekommen kann. Denn dann führt möglicherweise selbst eine kleine Unternehmenskrise zu echten Schwierigkeiten, weil die höheren Zinsen, die aufgrund des verschlechterten Ratings entstehen, nicht gezahlt werden können. Bei einer Finanzierung durch die Familie besteht der Vorteil darin, dass sie nicht unbedingt in Form eines Darlehens erfolgen muss – vorteilhafter wäre etwa eine Beteiligung. Diese wird dann dem Eigenkapital zugerechnet, und schon verbessern sich die Ratingergebnisse. Zudem gilt, dass beim Eigenkapital die Höhe der finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Miteigentümern in der Regel davon abhängt, ob das Unternehmen überhaupt Gewinne zu verzeichnen hat. Sie stehen also in schlechten Zeiten besser da.
Halten Sie bei der Auswahl der Finanzierungsinstrumente also unbedingt immer Ihre Eigenkapitalquote im Blick. Denken Sie auch gründlich über die Beteiligungsfinanzierung und die Innenfinanzierung nach, denn bei diesen Alternativen wird dem Unternehmen Eigenkapital zugeführt. Sie haben sich nun einen ersten Eindruck verschafft, welche Finanzierungsmöglichkeiten in welcher Situation sinnvoll sein können. Nun steigen wir tiefer in die Materie ein. Als Erstes erfahren Sie alles über den Klassiker der Finanzierung: das Bankdarlehen.