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Haupt- oder Zweitbankverbindung, Angebote

Angenommen, Sie haben sich für die Zusammenarbeit mit einer Direktbank entschieden. Nun stellt sich die weitergehende Frage: Möchten Sie nur ganz bestimmte Dienstleistungen des Geldinstituts in Anspruch nehmen oder haben Sie sich vorgenommen, Ihrer bisherigen Hausbank voll und ganz den Rücken zu kehren? Gehen wir zunächst davon aus, dass Sie sich nur für ganz bestimmte Dienstleistungen der filiallosen Bank entscheiden, zum Beispiel für ein Festgeldkonto, ein Wertpapierdepot oder eine Baufinanzierung. In diesem Fall müssen Sie bei Ihrer bisherigen Bank weiterhin ein Girokonto unterhalten, das hinfort als sogenanntes Referenzkonto fungiert, über das auch alle Geschäfte mit der Direktbank abgewickelt werden.

Praxisbeispiel 1:
Sie lassen bei einer Direktbank einen Sparplan einrichten, In den Sie monatlich 100 Euro einzahlen. Diesen Betrag bucht das Institut zum vereinbarten Zeitpunkt vom Girokonto bei Ihrer Hausbank ab und schreibt es Ihrem Sparplan gut. Am Ende der Laufzeit möchten Sie über den angesparten Betrag verfügen. In diesem Fall überweist die Direktbank das Geld wieder auf Ihr Girokonto. Ähnlich sind die Abläufe, wenn Sie sich für ein Tagesgeldkonto entscheiden, um Ihre überschüssige Liquidität gut verzinst anzulegen. Sie überweisen das Geld von Ihrem Girokonto bei einer Filialbank auf das kostenlose Tagesgeldkonto der Direktbank. Sollten Sie über Ihr Guthaben oder Teile davon verfügen wollen, wird Ihnen der Betrag meist innerhalb von 24 Stunden auf Ihr Girokonto überwiesen.

Praxisbeispiel 2:
Sie entscheiden sich für ein kostenloses Wertpapierdepot bei einer Direktbank und ordern Ihre Aktien, Rentenpapiere, Zertifikate oder Fondsanteile fortan online oder telefonisch. Mit Eröffnung des Depots erhalten Sie ein Transaktionskonto, über das Ihre Wertpapierkäufe und -Verkäufe abgewickelt werden. Auf dieses Konto werden Ihnen ferner Zinsen, Dividenden und andere Kapitalerträge überwiesen. Tipp: Erkundigen Sie sich nach der Verzinsung auf diesem Transaktionskonto. Sie ist in den meisten Fällen äußerst gering. Faire Direktbanken bieten Ihnen ein besser verzinstes Tagesgeldkonto als Transaktionsplattform an. Das macht sich spätestens dann positiv bemerkbar, wenn Sie sich in unsicheren Börsenzeiten mit Käufen zurückhalten und Ihr Kapital für einige Wochen auf diesem Transaktionskonto „parken“. Wenn Sie nun Wertpapiere verkaufen und über die Erträge verfügen wollen, müssen Sie sich das Geld vom Transaktionskonto auf das Girokonto bei Ihrer Hausbank überweisen lassen.
Falls Sie also nur bestimmte Dienstleistungen eines filiallosen Geldinstituts in Anspruch nehmen möchten, sollten Sie die Geschäftsbeziehung zu Ihrer Hausbank aufrechterhalten. Insbesondere wenn Sie häufig größere Bareinzahlungen oder -auszahlungen wünschen, erweist sich das Girokonto bei der Bank vor Ort als Vorteil. Allerdings gibt es längst noch nicht alle Girokonten zum Nulltarif. Vor allem die Sparkassen und Genossenschaftsbanken langen in dieser Hinsicht mitunter kräftig zu. Doch der Trend geht eindeutig zum gebührenfreien Girokonto.

Grundsätzlich gilt aber: Je mehr Bankverbindungen Sie unterhalten, desto schwieriger wird es, den Überblick nicht zu verlieren. Erhalten Sie von mehreren Instituten Kapitalerträge (zum Beispiel Dividenden von Ihrem Direktbroker und Zinsen vom Sparbuch Ihrer Volksbank), so müssen Sie beiden Instituten einen Freistellungsauftrag erteilen, um Ihren Sparerfreibetrag voll ausschöpfen zu können. Die Summe der erteilten Freistellungsaufträge darf jedoch die Höchstbeträge (801 Euro bei Singles, 1602 Euro bei Verheirateten) nicht überschreiten, sonst droht früher oder später unangenehme Post vom Finanzamt. Falls Sie also Wert legen auf Bequemlichkeit und gleichzeitig Gebühren für das Girokonto bei Ihrer Filialbank sparen möchten, machen Sie einfach die Direktbank zu Ihrer Hausbank und eröffnen Sie dort auch Ihr Girokonto. Worauf Sie dabei unbedingt achten sollen, verraten wir Ihnen später noch im Detail.