Selbstverständlich können Sie bei Ihrer Direktbank eine oder mehrere Kreditkarten beantragen. Bei einigen Instituten bekommen Sie eine solche Karte sozusagen als Draufgabe auf das Girokonto, so zum Beispiel bei der DKB Bank und der ING-DiBa. Sie haben grundsätzlich die Wahl, ob Sie eine Kreditkarte in Kombination mit dem Girokonto wählen oder sich für eine Solo-Lösung unterschieden, das heißt eine Kreditkarte ohne gleichzeitige Eröffnung eines Girokontos wünschen. Ein Beispiel: Sie unterhalten Ihr Girokonto bei einer Sparkasse, möchten aber eine günstige Kreditkarte von einer Direktbank. In diesem Fall wird Ihnen die Karte zwar nicht kostenlos überlassen, dennoch sind die Jahresgebühren meist günstiger als bei anderen Geldinstituten. Die Umsätze bucht die Direktbank dann monatlich von Ihrem Sparkassen-Konto ab.
Die Jahresgebühren für Kreditkarten können deutlich voneinander abweichen. Die Kosten reichen einer Untersuchung durch Finanz Test aus dem Jahr 2007 zufolge von 0 bis 140 Euro. Bei Vergleichen sollten Sie jedoch auch auf die Rahmenbedingungen achten. Hier lauern Gebührenfallen:
Manche Anbieter offerieren ihre Kreditkarten im ersten Jahr zu einer sehr niedrigen Gebühr (oder sogar zum Nulltarif), erhöhen dann aber ab dem zweiten Jahr.
Vergleichen Sie unbedingt, welche Gebühren für den Einsatz der Karte im Ausland berechnet werden. Erkundigen Sie sich nach der Zahl der Akzeptanzstellen. Welche Zusatzleistungen bietet die Karte und sind diese wirklich sinnvoll oder lediglich als Marketinggag zu werten?
Manche Geldinstitute, die heute die komplette Produkt- und Servicepalette einer Hausbank bieten, kamen zunächst mit Kreditkarten auf den deutschen Markt. Dazu gehört zum Beispiel die spanische Banco Santander.
Was ist mit Dollar, Schweizer Franken & Co.?
Als vor vielen Jahren die ersten filiallosen Banken auf den deutschen Markt kamen, schien die Frage durchaus berechtigt: Wie komme ich an Fremdwährungen für die Urlaubskasse, ohne zum Beispiel an den Flughäfen oder Bahnhöfen für relativ hohe Gebühren Geld Umtauschen zu müssen? Für die Kunden von Filialbanken ist dies kein Problem: Die gängigsten Fremdwährungen (US-Dollar, Schweizer Franken, Britische Pfund und die skandinavischen Währungen) sind entweder sofort verfügbar oder werden in kurzer Zeit beschafft. Wie funktioniert das nun aber bei einem Geldinstitut, das keine Filialen unterhält?
Dass immer weniger (potenzielle) Kunden von Direktbanken diese Frage stellen, hat einfache Gründe: Zum einen kann der Tourist und Geschäftsreisende mittlerweile in weiten Teilen Europas (vom Norden Finnlands bis nach Malta, von Irland bis nach Zypern) mit Euro zahlen. Immer mehr Länder treten der Europäischen Währungsunion bei. In absehbarer Zeit dürften Dänemark und Schweden folgen, später sicher auch Großbritannien sowie mitteleuropäische Länder wie Ungarn und die Tschechische Republik. Und in jenen europäischen Staaten, in denen es den Euro noch nicht gibt, wird er als Zweitwährung gern akzeptiert. So bereitet es zum Beispiel keine Problem, in Zürich mit Euro-Noten zu bezahlen.
Außerhalb der Europäischen Währungsunion können sich die Kunden der führenden Direktbanken dank ihrer international ein- setzbaren Kreditkarten an Geldausgabeautomaten bedienen und sich mit der entsprechenden Landeswährung versorgen. In der Regel ist dieser Service kostenlos.
Falls Sie aber darüber hinausgehenden Bedarf an Bargeld in fremden Währungen haben – etwa weil Sie im Inland eine Rechnung in US-Dollar zahlen möchten so besteht bei manchen Direktbanken die Möglichkeit, telefonisch die benötigte Summe anzufordern. Mit dem Gegenwert in Euro wird dann das Konto des Kunden belastet. Das ausländische Geld kommt meist schon am nächsten, spätestens am übernächsten Werktag per Wertkurier. Auf diese Weise können übrigens auch Travellerschecks bestellt werden, die sich in manchen exotischen Ländern noch als sinnvoll erweisen.