Als angehender Bauherr oder Wohnungskäufer haben Sie die Wahl: Bei guter Bonität und einem realistischen Finanzierungskonzept sind Sie überall ein gern gesehener Kunde. Bei allen Banken, Versicherungen und Bausparkassen wird man Ihnen zu Diensten sein. Und natürlich auch bei Direktbanken. Der Wettbewerb unter den Baufinanzierern verschärfte sich in den vergangenen Jahren erheblich. Zum einen, weil die Zahl der Baugenehmigungen nach Abschaffung der Eigenheimzulage zumindest vorübergehend gesunken ist, was das Baufinanzierungsvolumen insgesamt reduzierte. Zum zweiten wegen der gestiegenen Markttransparenz. Früher holte sich der Kunde drei oder vier Finanzierungsangebote bei Kreditinstituten aus seiner Region ein, heute genügt ein Blick ins Internet, um einen aktuellen Überblick über die Konditionen von mehreren Dutzend Banken zu erhalten. Darüber hinaus kamen neue Anbieter hinzu: Direktbanken, ausländische Institute sowie virtuelle Vermittler, wie etwa Kreditportale im Internet. Das heißt für Sie: Als Kunde werden Sie regelrecht umworben. Und genau diesen Vorteil sollten Sie ausspielen, um möglichst günstige Konditionen durchzusetzen.
Die Höhe der Zinsen ist natürlich nur ein – wenngleich sehr wichtiges – Entscheidungskriterium bei der Wahl des passenden Finanzierungspartners. Hinzu kommen sollte – gerade bei Erstfinanzieren eine faire Beratungskompetenz seitens der Bank. Manche Kunden wünschen zudem den persönlichen Kontakt, weshalb sie sich für die regionalen Kreditinstitute entscheiden und auch noch so günstige Angebote von filiallosen Direktbanken nicht annehmen. Doch muss es tatsächlich die Bank vor Ort sein? Wie funktioniert eine Baufinanzierung bei einer Direktbank? Wann lohnen sich Darlehen von einer Hypothekenbank? Ist das Bausparen – das in Deutschland beliebteste Finanzierungskonzept – noch zeitgemäß? Um diese Fragen zu beantworten, wollen wir Ihnen die unterschiedlichen Gruppen der Baufinanzierer und ihre Instrumente kurz vorstellen.
Doch gestatten Sie, dass wir an dieser Stelle vier Thesen formulieren, von denen wir fest überzeugt sind:
„Immobil“ ist nur das Objekt, nicht aber die Finanzierung. Das heißt, es gibt keinen überzeugenden wirtschaftlichen Grund, weshalb die finanzierende Bank vor Ort sein muss.
Bausparen wird in Zeiten sinkender staatlicher Zuschüsse an Attraktivität einbüßen.
Baudarlehen von Versicherungen sind für die Eigentümer von selbst genutzten Immobilien nicht sinnvoll, sofern keine stetige Tilgung erfolgt und die Schuldsumme erst bei Auszahlung der Versicherungsleistung beglichen wird.
Das klassische Annuitätendarlehen (Sie zahlen im Voraus festgeschriebene Raten, die sich aus Tilgung und Zinsen zusammensetzen) bleibt die aus Sicht des Kunden beste Form der Baufinanzierung.