Commerzbank-Übernahme durch UniCredit? Merz schließt Pflichtangebot derzeit aus

Keine feindliche Übernahme in Sicht: Merz wiegelt Commerzbank-Spekulationen ab

Eine mögliche Übernahme der Commerzbank durch den italienischen Bankenkonzern UniCredit beschäftigt seit Monaten Politik und Finanzwelt. Doch zumindest aus Sicht der Bundesregierung ist derzeit keine akute Gefahr in Sicht. Bundeskanzler Friedrich Merz stellte bei einer Pressekonferenz in Rom am Samstag klar: Ein Zukauf von UniCredit über die gesetzliche Schwelle hinaus ist aktuell nicht absehbar.

Nach seinem Treffen mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wurde Merz direkt auf das Thema angesprochen. Doch für ihn war klar: Das Gespräch drehte sich nicht um die Commerzbank – und das aus gutem Grund. „Es gibt derzeit keinen Anlass, das Thema bilateral zu diskutieren,“ sagte Merz. „Sollte sich die Lage ändern, würden wir reagieren – aber Stand heute ist das nicht der Fall.“

UniCredit baut Beteiligung aus – aber bleibt knapp unter der Übernahmeschwelle

Die italienische Großbank UniCredit hatte in den vergangenen Monaten strategisch ihren Einfluss auf die Commerzbank ausgebaut – allerdings mit Bedacht. Durch eine komplexe Struktur aus Derivategeschäften sicherte sich UniCredit bereits 2023 rund 28 % der Commerzbank-Anteile. Im März 2025 genehmigte die Europäische Zentralbank (EZB) sogar einen weiteren Ausbau auf bis zu 29,9 % – also knapp unter der entscheidenden 30-Prozent-Grenze, die in Deutschland ein Pflichtangebot zur vollständigen Übernahme auslösen würde.

Die Bank selbst betont, dass es sich lediglich um eine finanzielle Beteiligung handle. Man wolle strategische Optionen offenhalten, aber ein vollständiger Kauf sei frühestens 2026 oder 2027 ein Thema. Für Kanzler Merz ist das ein beruhigendes Signal – doch seine Haltung bleibt klar: Deutschland will keine ungewollte Bankenfusion mit ausländischer Kontrolle.

Die politische Dimension: Warum die Commerzbank mehr als nur eine Geschäftsbank ist

Die Commerzbank ist nicht nur eine der bekanntesten Banken Deutschlands, sondern hat bis heute eine besondere Bedeutung: Der Staat hält durch den Rettungsschirm aus der Finanzkrise 2008 noch immer rund 15 % der Anteile. Eine vollständige Übernahme durch ein ausländisches Institut wäre daher nicht nur ein betriebswirtschaftlicher Vorgang, sondern auch ein symbolischer Akt.

Friedrich Merz hatte sich bereits früher kritisch geäußert: Eine Übernahme durch UniCredit, so sagte er, wäre „verheerend“ für den Finanzplatz Deutschland. Es gehe nicht nur um Eigentumsfragen, sondern auch um Steuerung, Einfluss, Beschäftigung und die nationale Souveränität im Bankensektor.

Spekulationen um Gespräche mit Italien dementiert

Zuletzt hatte es Medienberichte gegeben, wonach Finanzminister Lars Klingbeil ein Treffen mit seinem italienischen Kollegen vorbereite – angeblich, um über die UniCredit-Beteiligung zu sprechen. Doch das Bundesfinanzministerium dementierte diese Berichte umgehend. Auch Klingbeil ließ über sein Umfeld mitteilen, dass kein entsprechender Termin geplant sei.

Die Regierung verfolgt offenbar eine Doppelstrategie: wachsam bleiben – aber ohne Aufregung, solange UniCredit sich unterhalb der gesetzlichen Schwelle bewegt und keine offensiven Schritte unternimmt.

Was UniCredit wirklich will – und was nicht

UniCredit-Chef Andrea Orcel hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, dass eine Fusion mit der Commerzbank aus strategischer Sicht durchaus attraktiv sei. Deutschland gilt als einer der profitabelsten Märkte im europäischen Privatkunden- und Firmenkundengeschäft – und eine verstärkte Präsenz dort würde UniCredit europäisch besser aufstellen.

Gleichzeitig macht Orcel aber deutlich, dass man sich nicht unter politischen oder regulatorischen Druck setzen lassen wolle. Deshalb bleibt man bewusst unter der 30 %-Marke – ein kalkulierter Balanceakt zwischen Expansion und Vorsicht.

Fazit: Kein Grund zur Panik, aber ein Thema mit Sprengkraft

Auch wenn derzeit keine Übernahme unmittelbar bevorsteht, bleibt das Thema sensibel. Die strategischen Interessen von UniCredit treffen auf ein politisch aufgeladenes Umfeld in Deutschland. Finanzplatz, Arbeitsplätze, Bankenaufsicht, Souveränität – all das steht im Hintergrund.

Für Friedrich Merz ist die Lage klar: Solange keine Schwellenwerte überschritten werden, bleibt die Situation stabil. Doch sollte UniCredit ihre Beteiligung weiter aufstocken oder ihren Kurs ändern, könnte sich der Ton schnell verschärfen.

Bis dahin bleibt die Bundesregierung ruhig – aber nicht blind.

FAQ – Commerzbank, UniCredit und mögliche Übernahmepläne

Was passiert, wenn UniCredit mehr als 30 % der Commerzbank-Anteile hält?
Dann müsste UniCredit laut deutschem Übernahmerecht ein öffentliches Pflichtangebot für alle übrigen Aktionäre abgeben.

Wie hoch ist der aktuelle Anteil von UniCredit?
Laut offiziellen Angaben etwa 28 %. Die EZB hat eine Aufstockung auf bis zu 29,9 % genehmigt – gerade so unterhalb der kritischen Schwelle.

Plant UniCredit eine vollständige Übernahme?
Nicht kurzfristig. UniCredit sieht den Anteil aktuell als Finanzbeteiligung. Über eine mögliche Übernahme will man frühestens 2026/2027 entscheiden.

Wie reagiert die Bundesregierung?
Mit Vorsicht. Kanzler Merz und das Finanzministerium beobachten die Entwicklung, betonen aber, dass derzeit kein Handlungsbedarf besteht.

Was wäre das Risiko einer Übernahme?
Aus Sicht der Politik könnten Arbeitsplätze, Standorte und die Kontrolle über zentrale Finanzstrukturen ins Ausland abwandern. Deshalb gibt es starke politische Vorbehalte gegen eine Übernahme durch ein ausländisches Institut.

Ohne Broker geht es nicht – die besten Broker für satte Renditen

Wer Interesse daran hat, sein Geld sinnvoll und gewinnbringend anzulegen, der darf sich seit einigen Jahren nicht mehr darauf verlassen, dass Festgeld oder gar Tagesgeld die gewünschte Rendite hervorbringt. Vielmehr ist nämlich das Gegenteil der Fall. Die traditionellen Geldanlagen, die vor einigen Jahren aus unserem Leben kaum wegzudenken waren, sind heute nicht mehr das Papier wert, auf denen sie angeboten werden. Denn die Renditen sind so schwach, dass diese mitunter noch nicht einmal die jährliche Inflation ausgleichen. Warum sollte also das schwer verdiente Geld in genau solche Geldanlagen investiert werden?

Viel besser, wenn auch gleichsam etwas risikobehafteter, ist da der Handel mit Wertpapieren. Aktien, Indizes, Rohstoffe oder auch Devisen bieten hervorragende Anlagemöglichkeiten und viel Spielraum für attraktive Renditen. Vorausgesetzt, dass sich der Anleger mit seinen Anlageobjekten auskennt, Zeit in den Handel investiert und einen Broker an seiner Seite hat, der einen guten und gewinnbringenden Handel erlaubt. Denn ohne einen guten Broker geht nichts – egal welche Wertpapiere man für den Handel ausgewählt hat.

Welcher Broker darf es sein?

Einen guten Broker zu finden, kann der berühmten Suche der Nadel im Heuhaufen gleichen. Denn es gibt viele verschiedene Broker, die um die Gunst der Anleger buhlen. Und jeder behauptet immer erst einmal von sich, dass er der Beste und Lohnenswerteste ist. Als Anleger hat man daher die Aufgabe, das Angebot zu sondieren und den besten Broker auszuwählen.

Um eine gute Wahl treffen zu können, lohnt es, auf die Erfahrungen und Meinungen anderer Anleger und Experten zurückzugreifen. So ist es immer spannend, den einen oder anderen Testbericht zu lesen, da dieser alle Fakten rund um die einzelnen Broker deutlich besser und umfangreicher offenlegt, als dies die Broker selbst tun.

Unter www.brokervergleich.com/s-broker-test/ lässt sich unter anderem ein solcher Testbericht finden. Es handelt sich hierbei um das Angebot der Sparkassen, die einen recht guten Broker ins Rennen schicken und ihren Kunden somit eine gute Basis für einen eigenständigen und gut strukturierten Handel bieten.

Wichtig ist, dass bei der Auswahl des passenden Brokers stets darauf geachtet wird, dass dieser die Anlagemöglichkeiten bereithält, die man selbst sucht. Das Angebot sollte klar verständlich sein und auf einer Handelsplattform gehandelt werden, die Laien wie auch fortgeschrittenen Anlegern eine gute Basis bietet. Wer dann noch auf die eventuell anfallenden Kosten für den Handel schaut und diese in einem überschaubaren Rahmen hält, wird mit Sicherheit einen guten Broker gefunden haben, der einem fairen Handel und einer stattlichen Rendite nicht im Wege stehen wird.

Aktien richtig und gewinnbringend anlegen

Als moderner und doch bodenständiger Erwachsener geht man mit der Zeit und nimmt viele Abläufe, die man früher gerne einmal in die Hände von fachkundigen Menschen gegeben hat, inzwischen selbst gerne in die Hand. Sei es nun der Abschluss von Versicherungen, die Suche nach dem perfekten Job oder die richtige Anlage des schwer verdienten Geldes.

Besonders Letzteres ist in den vergangenen Jahren zu einer wahren Herausforderung geworden. Denn die Zeiten, in denen man das liebe Geld einfach auf ein Sparbuch gepackt oder maximal in Festgeld angelegt hatte und sich im Anschluss über eine gute Rendite freute, sind lange vorbei. Heutzutage kann mit den klassischen Anlageformen kein Blumentopf mehr gewonnen werden. Und wer sein Geld richtig und gewinnbringend anlegen möchte, der muss schauen, dass er bei den spekulativen Geldanlagen den richtigen Riecher hat und investiert.

Aktien sind ein heißes Pflaster

Wer sich einmal mit dem Thema Aktien befasst hat, der weiß sehr genau, dass diese ein gewisses Interesse für den Handel voraussetzen. Und zwar nicht nur in dem Sinne, dass man als Anleger Interesse an einer guten Rendite hat. Man muss die Aktien, die man handeln möchte, auch kennen, die Unternehmen, die dahinter stehen, verstehen und deren Entwicklung genau verfolgen. Der Aktienhandel ist nämlich kein Glücksspiel, sondern hat viel mit Strategie und einem Gespür für den Markt zu tun.

Zum Wissen rund um die richtige Auswahl der Aktien gesellt sich zudem der Broker, der für den Handel benötigt wird. Als Anleger kann man nämlich nicht einfach an die Börse gehen und dort Aktien kaufen. Dies übernimmt immer der Broker, der die entsprechende Handelsplattform sowie alle wichtigen Daten und Funktionen für den Handel bereitstellt.

Mit ein wenig Glück finden Sie die beste Direktbank für Ihre Aktien. Direktbanken sind in dem Sinne immer gut, da man sie jederzeit über das Internet erreicht. Keine Öffnungszeiten stören den Ablauf. Und wenn Beratung nötig wird, kann diese auch bei einer Direktbank problemlos eingefordert werden. Denn Direktbanken sind wie alle anderen Banken auch mit gut geschultem Personal ausgestattet, welches per E-Mail oder auch per Telefon alle Fragen kompetent beantwortet.

Tipp: Achten Sie bei der Auswahl des richtigen Brokers beziehungsweise des Depots darauf, dass die Gebühren für den Handel möglichst gering ausfallen. Einige Anbieter arbeiten mit einer Grundgebühr, andere verlangen dann eine Beteiligung, wenn gehandelt wird. Hier sollte im Vorfeld ein wenig gerechnet werden, welche Variante die Günstigere ist. Eine Entscheidung, die stets individuell getroffen werden muss, da jeder Anleger anders agiert und daher auch andere Kosten verursacht.

Das Wertpapierangebot von Aktien bis Zertifikate

Die Investitionsmöglichkeiten sind in den letzten Jahren dank neuer Finanzprodukte für den Anleger immer vielfältiger geworden. Trotzdem gehören die Deutschen insgesamt immer noch zu den eher konservativen Anlegern, die sich gern an sogenannte sichere Produkte halten, also Sparbriefe, Renten etc. Der Börsencrash und der Zusammenbruch des Neuen Marktes Anfang des neuen Jahrtausends haben dazu entscheidend beigetragen. Der Hype um den Neuen Markt hatte viele Börsenneulinge zu Spekulationen und zur Investition in junge überbewertete Unternehmen verleitet. In der Folge verloren viele davon einen großen Teil ihres Kapitals und zogen sich enttäuscht vom Aktienmarkt insgesamt zurück. Doch Aktien sind langfristig betrachtet nach wie vor eine der renditestärksten Geldanlagen. Wie sehr der Aktionär von einem Börsencrash betroffen ist, hängt zunächst einmal von seiner Anlagestrategie und im Weiteren von seinen Nerven ab.

Exkurs: Börse und Psychologie
Mit Aktien erwirbt man Anteile an einem Unternehmen. Das heißt, der Wert einer Aktie hängt eigentlich von der Stärke oder Schwäche des Unternehmens ab, das dahintersteht. Aber so einfach ist es nicht. Setzt sich an den Börsen erst einmal Hysterie durch (positive wie negative), bilden die Kurse oft nicht mehr den tatsächlichen Wert eines Unternehmens ab. Ein gutes Beispiel war im März 2000 die Aktie der Siemenstochter Infineon. Sie war beim Börsengang 33- fach überzeichnet. Jeder wollte sie haben. Ein Kursanstieg am ersten Handelstag bis auf 100 Euro wurde prognostiziert. Tatsächlich lag der Kurs dann bei 70,20 Euro. Immer noch viel zu viel, wenn man sich die tatsächliche Performance des Unternehmens anschaute. Siemens hatte in den Jahren zuvor mit Infineon ziemlich viel Geld verloren. 1998 hatte das Unternehmen noch rote Zahlen geschrieben. Als Infineon an di* Börse ging, waren die Hightech-Aktien bereits auf dem absteigenden Ast. Doch die Anleger wollten die Warnungen der Börsenexperten nicht hören.
Außerdem wird die Börse von vielen anderen Faktoren beeinflusst – von Dingen, die mit den Unternehmen eigentlich gar nichts zu tun haben; von tatsächlichen Ereignissen wie der Hypothekenkrise der US-Banken in den Jahren 2007/2008, die etliche deutsche Banken mit in ihren Strudel riss; von Ereignissen, die möglicherweise in der Zukunft eintreten könnten und vor denen die Marktteilnehmer Angst haben – wie beispielsweise eine Rezession in den USA oder hohe Tarifabschlüsse in Deutschland.
Börse funktioniert nicht logisch und rational, sondern hat viel mit Psychologie, mit Hysterie, Angst und Euphorie zu tun. Gerade Privatanleger verhalten sich zudem oft wie die Lemminge und rennen denen hinterher, die auch nicht mehr wissen.

Aktien sind eine langfristige Anlage
Das ist der Satz, den Sie sich unbedingt merken sollten, wenn Sie in Aktien investieren möchten. Den DAX gibt es seit 1988. Wenn man eine Investition in die DAX-Werte von damals bis heute betrachtet, ergibt sich eine jährliche durchschnittliche Rendite von 9,96 Prozent, was eine beachtliche Zahl ist. Geht man bis 1950 zurück und nimmt die Unternehmen, die es 1988 in den DAX schafften, sind es sogar 11,27 Prozent.

Investieren Sie antizyklisch
Das ist der zweite Glaubenssatz und gilt für alles, was Sie an der Börse kaufen können. Konkret: Kaufen Sie, wenn die Kurse niedrig sind, verkaufen Sie, wenn die Kurse hoch stehen. Und halten Sie Ihre Gier im Zaum. Manchmal ist es besser, nicht zum Höchstkurs zu verkaufen, aber dafür nicht Gefahr zu laufen, dass die Kurse plötzlich nachgeben und man weniger hat oder gar nichts.

Aktie ist nicht gleich Aktie
Aktien sind so unterschiedlich wie die Unternehmen, die dahinterstehen. Deshalb gibt es bei Aktien solche, die volatiler (also schwankungsfreudiger) sind als andere. Und hochspekulative Papiere sind natürlich ebenfalls im Angebot. Aber: Es gibt keine Aktie, die man als absolut sicher bezeichnen könnte. Eine Garantie dafür, dass sich der Wert einer Aktie positiv entwickelt, gibt es niemals, ebenso wenig wie die Garantie für eine gleichbleibende oder gar eine hohe Dividende. Selbst wenn sich eine Aktie jahrelang im Aufwind befindet, wie Beispiel die Aktie der Porsche AG, kann sich der Trend aufgrund neuer Entwicklungen ändern. Sem beispielsweise die EU ambitionierte Ziele im Klimaschutz und bittet dafür die Autobauer, zur Kasse kann es durchaus sein, dass die Gewinne – und damit aller Wahrscheinlichkeit nach der Wert der Aktie – schrumpfen Es ist dann von der Innovationsfähigkeit der Autobauer abhängig, ob sie dem etwas entgegenzusetzen haben, sei es durch technische Innovationen oder indem sie ihre Kunden davon Überzeugen, einen höheren Preis zu bezahlen – oder beides. Das heißt: Egal, wie g„, Sie die Aussichten eines Unternehmens bzw. seiner Aktie vor dem Kauf durchleuchten, so können doch immer Entwicklungen ein beten, die diese Berechnungen und Überlegungen zu Schall und Rauch wer- den lassen.
Sollte sich eine Aktie wirklich entgegen allen Erwartungen sehr schlecht entwickeln, haben Sie zwei Möglichkeiten: halten oder verkaufen. Bei dieser Entscheidung können Ihnen die Bewertungen der Analysten nur bedingt helfen, denn die letzte Entscheidung liegt bei ihnen ganz allem. Ist das Unternehmen gesund und gilt es als entwicklungsfähig, sollten Sie die Aktie halten, denn wie wir wissen: Aktien sind eine langfristige Anlage, Andererseits hat es keinen Sinn eine Aktie, die ins Trudeln gerät, ewig zu halten. Irgendwann ist de, Zeitpunkt verpasst, an dem Sie mit einem „blauen Auge“, also verschmerzbaren Verlusten, herauskommen. In diesem Fall erweisen sich die sogenannten „Stopps“ als probat, die übrigens auch gegen zu viel Gier helfen. Das heißt, Sie sollten sich einen Kurs setzen, bis zu dem Sie die Aktie halten. Wen» der Kurs unter die Marke X sink, verkaufen Sie. Das können Sie auch für den Verkauf von Aktien mi, stark steigendem Kurs machen. Sobald der Kurs, den Sie festgesetzt haben, erreicht ist, verkaufen Sie. Damit fahren Sie möglicherweise etwas weniger als den optimalen Gewinn ein, aber immerhin noch ausreichend. Keine leichte Übung, die nur gelingen kann, wenn Sie das Börsengeschehen und Ihre speziellen Werte genau und permanent beobachten.

Blue Chips, ein relativ sicheres Geschäft
Als Blue Chips bezeichnet man die Aktien der großen, global orientierten börsennotierten Unternehmen, wie sie zum Beispiel im DAX zu finden sind, also Firmen wie Daimler, Allianz, Deutsche Bank, BMW, Henkel, Lufthansa etc. Sie zeichnen sich aus durch hohe Umsätze, hohes Grundkapital, einen hohen Aktienanteil im Streubesitz und sind von überregionaler bzw. internationaler Bedeutung.
Man geht davon aus, dass die Entwicklung dieser Werte recht stabil ist. Die Kursschwankungen sind nicht so stark wie zum Beispiel bei Wachstumswerten. Das zeigt sich daran, dass der DAX im Schnitt pro Tag weniger als 2 Prozent nach oben oder unten schwankt. Blue Chips werden mitunter verächtlich als träge bezeichnet. Das stimmt insofern, als man normalerweise keine großen Kurssprünge erwarten kann. Für Spekulanten sind sie also ziemlich uninteressant. Sie sind ideal, um sie über Jahrzehnte im Portfolio zu halten. Hinter Blue Chips stehen reale Werte und Gewinne. Man kann sie ins Depot legen und abwarten – ganz im Sinne von André Kostolany. Allerdings sollte der Anleger auch bei der Auswahl von Blue Chips darauf achten, nur Aktien von Unternehmen zu kaufen, die zukunftsfähig sind, deren Produkte und Märkte das Potenzial zur Weiterentwicklung haben und auch in zehn Jahren noch benötigt werden. Schauen Sie sich an, ob das Unternehmen dazu in der Lage ist. Ist es innovativ und flexibel, in seiner Branche führend, welche zukunftsweisenden Maßnahmen wurden in den letzten Jahren getroffen und waren sie erfolgreich?
In allen Ländern gibt es solche Blue Chips und die entsprechenden Indizes. In den USA ist es der Dow Jones, in Großbritannien der FTSE 100, in Frankreich der CAC 40, in Japan der Nikkei. Der Euro Stoxx 50 umfasst Aktien aus den Staaten der Eurozone wie zum Beispiel Axa, BNP Parisbas, Fortis, Nokio, Repsol, Telecom Italia etc., für Aktien weltweit steht der MSCI (Morgan Stanley Capital Index).

Praxistipp:
Nach den Blue Chips kommen die Mid Caps (Middle Capitalized Companies), in Deutschland zusammengefasst im M-DAX mit 100 Unternehmen, die sozusagen den DAX-Werten nachfolgen. Diese Aktiengesellschaften können ebenso solide sein wie die DAX-Werte, sind aber in der Regel kleiner und haben eine geringere Kapitalisierung. Der Handel ist nicht ganz so schwungvoll und die Werte unterliegen deshalb etwas höheren Kursschwankungen. Zum M-DAX gehören zum Beispiel Arcandor, Bilfinger Berger, Boss, EADS, Fraport, Gildemeister, Hochtief, Praktiker, Salzgitter etc. Vorteil: Viele dieser Unternehmen sind durchaus innovativ. Darüber hinaus ist ihre Struktur wesentlich besser zu durchschauen als die großer Konzerne. Das macht die Bewertung einfacher, auch für die Analysten.

Nebenwerte – das Salz in der Suppe
Als Nebenwerte werden kleinere Unternehmen mit einem geringen Aktienumsatz bezeichnet. Dividenden zahlen sie nur selten, da sie sich meist noch im Wachstum befinden und Gewinne in die Weiterentwicklung ihrer Geschäftsfelder stecken müssen. Manche Leute bezeichnen sie als „Hoffnungswerte . Damit soll ausgedrückt werden, dass hinter diesen Unternehmen noch kein tatsächlicher Wert steht – mitunter schreiben sie nicht einmal schwarze Zahlen -, sondern eher die Hoffnung, dass einmal etwas richtig Gutes aus ihnen wird. Sie sind wegen ihrer stark schwankenden Kurse für Spekulanten interessant. Typische Beispiele waren früher die im NEMAX gelisteten Werte des ehemaligen Neuen Marktes – vielfach Internetfirmen, die extrem hoch bewertet wurden, aber außer roten Zahlen und der Hoffnung auf den großen Durchbruch nicht viel vorzuweisen hatten. Viele verschwanden sang- und klanglos von der Bildfläche und der Börse.
Man kann durchaus auch als Nicht-Zocker in Nebenwerte investieren, dann ist es aber umso wichtiger, sich die Firmen und ihr Geschäftsfeld genau anzuschauen. Verlässliche Informationen, Markt- und Branchenkenntnisse sind unerlässlich. Selbst wenn ein Unternehmen im Tec-DAX oder im S-DAX gelistet ist, bedeutet das noch lange nicht, dass man investieren sollte. Gerade im Tec-DAX, der eigentlich als Nachfolger des NEMAX gilt, ist eine genaue Analyse der Unternehmen enorm wichtig, denn in diesem Segment sind 30 der 35 größten Technologiewerte gelistet, und zwar in Bezug auf Marktkapitalisierung und Orderbuchumsatz. Unter ihnen ADVA, BB Biotech, Carl Zeiss Meditec, freenet, Pfeiffer Vacuum, Qiagen, Solon, Versatel.
Der Name SDAX leitet sich ab von „Small Caps“. In ihm sind 100 börsennotierte Unternehmen gelistet, allerdings im Gegensatz zum Tec-DAX eher aus traditionellen Branchen. Das macht die Beurteilung vielleicht etwas einfacher. Zum SDAX gehören unter anderen Air Berlin, Comdirect Bank, Duerr, Fielmann, Gerry Weber, Sixt und Wacker.
Die Zusammensetzung beider Indizes wird regelmäßig überprüft.

Vom Nischenanbieter zur Hausbank

Dass die Direktbanken gerade auf dem deutschen Markt reüssieren konnten, lässt sich jedoch nicht allein mit den unbestritten günstigeren Kostenstrukturen dieser filiallosen Geldinstitute erklären. Zumal Direktbanken einerseits zwar Miete und Mitarbeitergehälter für die Geschäftsstellen vor Ort sparen, auf der anderen Seite aber erhebliche Summen ins Marketing investieren müssen, um Neukunden zu gewinnen oder Bestandskunden für das sogenannte Cross Selling-Geschäft zu aktivieren, sprich: ihnen weitere Bankprodukte zu verkaufen. Ein zusätzlicher, nicht minder wichtiger Grund für das starke Wachstum der filiallosen Kreditinstitute war die offene Flanke der etablierten Konkurrenz. Tatsächlich hatten die Banken häufig ein äußerst ambivalentes Verhältnis gegenüber ihren Privatkunden. Bis in die 1980er-Jahre hinein erschienen die Institute wie behördenähnliche Einrichtungen, in denen „Bankbeamte“ mehr oder minder motiviert ihren Dienst verrichteten. Viele Kunden liebten ihre Bank daher fast mit derselben Inbrunst wie das Finanzamt.

Ende der 1990er-Jahre konzentrierten sich die Geldinstitute mehr und mehr auf das margenstarke Investmentbanking Geschäft. Sie brachten Unternehmen an die boomende Börse, organisierten Unternehmensverkäufe und Fusionen, was in einer Zeit, da manche an ein immerwährendes Wirtschaftswunder glaubten, ein außerordentlich einträgliches Geschäft war. Das Privatkundengeschäft fokussierte sich zunehmend auf die einkommensstarke private Banking-Klientel mit einem Anlagevolumen mindestens im sechsstelligen Bereich. Die privaten Großbanken gingen in dieser Zeit dazu über, weniger lukrative Privatkunden in Tochtergesellschaften auszugliedern.
Für die Sparkassen und Genossenschaftsbanken blieben die Privatkunden neben kleinen und mittelständischen Unternehmen zwar die wichtigste Säule ihres Geschäfts, doch die Konditionen überzeugten nur selten. Guthaben auf den Girokonten blieben verzinst, weil man mit diesem „Bodensatz-Kontokorrekt“, wie es im Bankerjargon bisweilen heißt, recht gut verdienen konnte. Selbst den treuesten Sparern bot man nur Magerzinsen. Und wer um Konditionen feilschte, kam sich schon vor wie ein Bittsteller. Irgendwann in dieser Zeit spotteten die Medien über die „3-6-3-Banker“:
3 Prozent geben sie auf Spareinlagen, 6 Prozent verlangen sie für Kredite und um 3 Uhr gehen sie Golf spielen. Zumindest im Geschäft mit den Privatkunden waren die Strukturen reichlich verkrustet, als die ersten Direktbanken in Deutschland auf den Markt kamen. Sie zielten genau auf die Achillesfersen der etablierten Konkurrenz. Die empfand das zwar als ärgerlich, schenkte den Jeans und Baseballmützen-Bankern, wie es ein Sparkassenvorstand einmal formulierte, jedoch wenig Aufmerksamkeit. Die Direktbanken agierten als Nischenbanker, boten einfachste Sparprodukte (wie etwa Tagesgeldkonten) und Konsumentendarlehen. Keiner der Verantwortlichen in den Vorstandsetagen der Filialbanken hätte damals geglaubt, dass diese „Aldi-Banken“ einmal zu einer sehr ernsten Konkurrenz aufsteigen könnten. Obgleich der unübersehbare Erfolg des Lebensmittel-Discounters „Aldi“ eigentlich hätte zu denken geben müssen.

Während sich die privaten Großbanken auf das lukrative Investmentbanking konzentrierten und die Sparkassen sowie die Genossenschaftsbanken nicht an den wirklich nachhaltigen Erfolg der filiallosen Kreditinstitute glaubten, liefen die Kunden massenweise zu den Direktbanken über. Dennoch geriet nicht jedes Geschäftsmodell der damals am Markt befindlichen Direktbanken zum Erfolg. Einige Anbieter verschwanden wieder, wurden von ihren Muttergesellschaften reintegriert oder sie fusionierten mit anderen Instituten. Trotzdem hatte die etablierte Konkurrenz in starkem Umfang Privatkunden verloren, was umso mehr schmerzte, als nach dem Börsencrash zwischen 2001 und 2003 das Investmentbanking kollabierte, da sich in diesem negativen Umfeld kein Unternehmen an die Börse traute. Plötzlich waren Privatkunden wieder gern gesehen, doch die meisten hatten sich aufgrund der wenig erfreulichen Erfahrungen mit ihren früheren Hausbanken schon dauerhaft für eine Geschäftsbeziehung mit Direktbanken entschieden. Längst verfügten diese Kunden über einschlägige Praxiserfahrungen und wussten, dass Direktbanking wirklich funktioniert – auch ohne den persönlichen Kontakt in der Filiale.
Keine Frage, die etablierten Banken haben die Konkurrenz durch die filiallosen Geldinstitute zunächst unterschätzt und zu spät reagiert. Begünstigt wurde der Erfolg der neuen Herausforderer ferner durch die schnelle Verbreitung des Internet sowie die zunehmende Bereitschaft der Kunden, die vielfältigen Informationsangebote rund um die Geldgeschäfte zu nutzen und sich ein eigenes Bild zu machen. Dank einschlägiger Bücher, Fachmagazine und vor allem der zahlreichen Angebote im Internet bedarf es in vielen Fällen keiner Berater mehr. Der Kunde ist autonom, besonders ehrgeizige Zeitgenossen sind mitunter sogar besser informiert als der Bankberater

Kreditkarten von Direktbanken, Vorteile und Angebote

Selbstverständlich können Sie bei Ihrer Direktbank eine oder mehrere Kreditkarten beantragen. Bei einigen Instituten bekommen Sie eine solche Karte sozusagen als Draufgabe auf das Girokonto, so zum Beispiel bei der DKB Bank und der ING-DiBa. Sie haben grundsätzlich die Wahl, ob Sie eine Kreditkarte in Kombination mit dem Girokonto wählen oder sich für eine Solo-Lösung unterschieden, das heißt eine Kreditkarte ohne gleichzeitige Eröffnung eines Girokontos wünschen. Ein Beispiel: Sie unterhalten Ihr Girokonto bei einer Sparkasse, möchten aber eine günstige Kreditkarte von einer Direktbank. In diesem Fall wird Ihnen die Karte zwar nicht kostenlos überlassen, dennoch sind die Jahresgebühren meist günstiger als bei anderen Geldinstituten. Die Umsätze bucht die Direktbank dann monatlich von Ihrem Sparkassen-Konto ab.
Die Jahresgebühren für Kreditkarten können deutlich voneinander abweichen. Die Kosten reichen einer Untersuchung durch Finanz Test aus dem Jahr 2007 zufolge von 0 bis 140 Euro. Bei Vergleichen sollten Sie jedoch auch auf die Rahmenbedingungen achten. Hier lauern Gebührenfallen:
Manche Anbieter offerieren ihre Kreditkarten im ersten Jahr zu einer sehr niedrigen Gebühr (oder sogar zum Nulltarif), erhöhen dann aber ab dem zweiten Jahr.
Vergleichen Sie unbedingt, welche Gebühren für den Einsatz der Karte im Ausland berechnet werden. Erkundigen Sie sich nach der Zahl der Akzeptanzstellen. Welche Zusatzleistungen bietet die Karte und sind diese wirklich sinnvoll oder lediglich als Marketinggag zu werten?

Manche Geldinstitute, die heute die komplette Produkt- und Servicepalette einer Hausbank bieten, kamen zunächst mit Kreditkarten auf den deutschen Markt. Dazu gehört zum Beispiel die spanische Banco Santander.

Was ist mit Dollar, Schweizer Franken & Co.?
Als vor vielen Jahren die ersten filiallosen Banken auf den deutschen Markt kamen, schien die Frage durchaus berechtigt: Wie komme ich an Fremdwährungen für die Urlaubskasse, ohne zum Beispiel an den Flughäfen oder Bahnhöfen für relativ hohe Gebühren Geld Umtauschen zu müssen? Für die Kunden von Filialbanken ist dies kein Problem: Die gängigsten Fremdwährungen (US-Dollar, Schweizer Franken, Britische Pfund und die skandinavischen Währungen) sind entweder sofort verfügbar oder werden in kurzer Zeit beschafft. Wie funktioniert das nun aber bei einem Geldinstitut, das keine Filialen unterhält?
Dass immer weniger (potenzielle) Kunden von Direktbanken diese Frage stellen, hat einfache Gründe: Zum einen kann der Tourist und Geschäftsreisende mittlerweile in weiten Teilen Europas (vom Norden Finnlands bis nach Malta, von Irland bis nach Zypern) mit Euro zahlen. Immer mehr Länder treten der Europäischen Währungsunion bei. In absehbarer Zeit dürften Dänemark und Schweden folgen, später sicher auch Großbritannien sowie mitteleuropäische Länder wie Ungarn und die Tschechische Republik. Und in jenen europäischen Staaten, in denen es den Euro noch nicht gibt, wird er als Zweitwährung gern akzeptiert. So bereitet es zum Beispiel keine Problem, in Zürich mit Euro-Noten zu bezahlen.
Außerhalb der Europäischen Währungsunion können sich die Kunden der führenden Direktbanken dank ihrer international ein- setzbaren Kreditkarten an Geldausgabeautomaten bedienen und sich mit der entsprechenden Landeswährung versorgen. In der Regel ist dieser Service kostenlos.

Falls Sie aber darüber hinausgehenden Bedarf an Bargeld in fremden Währungen haben – etwa weil Sie im Inland eine Rechnung in US-Dollar zahlen möchten so besteht bei manchen Direktbanken die Möglichkeit, telefonisch die benötigte Summe anzufordern. Mit dem Gegenwert in Euro wird dann das Konto des Kunden belastet. Das ausländische Geld kommt meist schon am nächsten, spätestens am übernächsten Werktag per Wertkurier. Auf diese Weise können übrigens auch Travellerschecks bestellt werden, die sich in manchen exotischen Ländern noch als sinnvoll erweisen.

Zulagen und Steuervorteile bei der Riester-Rente

Dort, wo der Staat selbst Produkte initiiert hat, zeigt er sich zumindest etwas großzügiger. Die sogenannte Riester-Rente ist zwar bei den Deutschen nicht sonderlich beliebt, dennoch kann sie sich rechnen. Die Förderung von Riester-Produkten umfasst zwei Komponenten: Zum einen erhält der Versicherungs- oder Bankkunde eine staatliche Zulage und zum zweiten kann er seine Sparleistung als Sonderausgabenabzug von der Steuer absetzen. Allerdings muss er dafür im Ruhestand seine private Rente versteuern.
Doch bevor wir ins Detail gehen, schauen wir uns zunächst an, für wen die Riester-Rente überhaupt infrage kommt. Gefördert werden unter anderem

•rentenversicherungspflichtige Arbeitnehmer,
•rentenversicherungspflichtige Selbstständige (auch Handwerker und Künstler),
•pflichtversicherte Landwirte,
•Kindererziehende,
•Bezieher von Arbeitslosengeld,
•Bezieher von Krankengeld,
•nicht erwerbsmäßig tätige Pflegepersonen,
•Wehr- und Zivildienstleistende,
•Beamte, Richter und Soldaten,
•die Ehepartner aller Zulagenberechtigten.

Für welche Form der Altersversorgung sich der Kunde entscheidet, hängt von seiner persönlichen Risikoneigung ab. Allerdings müssen die Riester-Produkte die Zertifizierungsvoraussetzungen erfüllen. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, schließt einen Banksparplan oder eine private Rentenversicherung ab (auf die Vor- und Nachteile der einzelnen Produkte kommen wir noch zurück). Kunden, die von den Chancen der Börse profitieren möchten, haben die Möglichkeit, eine fondsgebundene Rentenversicherung oder einen Fondssparplan abzuschließen. Auch die betriebliche Altersversorgung kann übrigens im Rahmen der Riester- Rente gefördert werden.
Ganz gleich, für welche Form der Altersvorsorge sich der Kunde entscheidet, er muss in jedem Fall jährlich einen Mindestbetrag investieren, um die volle staatliche Zulage zu erhalten. Dieser Mindestbetrag lag im Jahr 2008 bei 4 Prozent des Bruttoeinkommens, höchstens jedoch 2100 Euro. In diesem Fall darf sich der Betreffende über eine Grundzulage von 154 Euro (bei Verheirateten entsprechend 308 Euro) und gegebenenfalls über eine Kinderzulage von 185 Euro freuen. Wurde das Kind ab dem 1. Januar 2008 geboren, zahlt der Staat 300 Euro. Gleichzeitig können ab 2008 jährlich maximal 2100 Euro als Sonderausgabenabzug steuerlich geltend gemacht werden.
Dank der Zulagen und der Steuerersparnis ist die Riester-Förderung für Arbeitnehmer durchaus interessant. Allerdings sollten zwei Aspekte berücksichtigt werden:
Als alleinige Form der privaten Altersversorgung reicht die Riester-Rente in der Regel nicht aus, zumal dann, wenn kein Anspruch auf eine betriebliche Altersversorgung besteht.
Die Steuerersparnis ist im Grunde lediglich eine Steuerstundung, da der Fiskus später an der private Rente beteiligt werden will. Allerdings ist die individuelle Steuerlast im Ruhestand in den meisten Fällen geringer als während des Erwerbslebens.

Die Zertifizierungskriterien für Riester-Produkte
Banken, Versicherungen und andere Finanzdienstleister dürfen Riester- Produkte nur verkaufen, wenn diese von staatlicher Stelle zertifiziert wurden. Die wichtigsten Kriterien hierfür sind:
•Der Finanzdienstleister muss zu Beginn der Auszahlungsphase mindestens die Summe der eingezahlten Beiträge (also Eigenleistung plus Zulagen) garantieren.
•Die Auszahlung darf frühestens ab dem 60. Lebensjahr erfolgen.
•Die Leistung muss eine lebenslange Rentenzahlung sicherstellen.
•Die Abschluss- und Vertriebskosten müssen auf mindestens fünf Jahre verteilt werden.

Welche Direktbank ist die richtige für Sie – Angebote

Wer die Wahl hat, hat bekanntlich die Qual. Neben dem Marktführer ING-DiBa gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Direktbanken. Teilweise handelt es sich dabei um ehemalige Direktbkroker, wie etwa Comdirect oder die DAB Bank, die ihr Produktportfolio ausgeweitet haben und nun das gesamte Dienstleistungsspektrum einer Hausbank abdecken – einschließlich Girokonten. Auch manche Autobank, früher eher auf die Finanzierung des fahrbaren Untersatzes spezialisiert, bietet heute den kompletten Service einer Hausbank (zum Beispiel die Volkswagen Bank direct). Hinzu kommen die Direktbanken aus dem Sparkassen-Sektor (1822 direkt und die DKB – Deutsche Kreditbank) sowie aus dem genossenschaftlichen Verbund (zum Beispiel die Hannoversche Volksbank Direkt oder die Volksbank Eisenberg Direkt).

Andere filiallose Geldinstitute bieten nur ausgesuchte Bankprodukte und eignen sich daher nicht als Ersatz für die Hausbank. Hierzu zählen etwa die Mercedes-Benz Bank oder die auf einfache Sparprodukte fokussierten Direktbanken mit türkischen Wurzeln (Demir Halk Bank oder Deniz Bank). Diese Institute bieten sich eventuell an, falls Sie lediglich an einer Zweitbankverbindung oder an einem bestimmten attraktiven Produkt interessiert sind (zum Beispiel Festgeldkonten).
Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Auswahl der wirklich passenden Direktbank sind die angebotenen Kommunikationskanäle. Natürlich wäre es einem filiallosen Geldinstitut am liebsten, ihre Kunden würden ausschließlich im Online-Verfahren ihre Geldgeschäfte abwickeln. In diesem Fall übernimmt der Bankkunde selbst viele Aufgaben der früheren Bankmitarbeiter. Gleichzeitig sparen die klassischen Internetbanken erhebliche Mittel, da sie keine Callcenter betreiben müssen. Keine Frage, die reine Internetbank arbeitet am günstigsten. Aber auch am kundenfreund- lichsten? Das ist die entscheidende Frage. Sie kennen das Problem: Trotz immer handlicherer Notebooks und mobiler Internetdienste ist man eben nicht immer und überall online. Ein Handy ist da allemal praktischer, um sich eben mal schnell mit dem Callcenter der betreffenden Bank in Verbindung zu setzen. Vielleicht haben Sie auch konkrete Fragen zu einem bestimmten Produkt oder Sie möchten sich beschweren. All dies können Sie natürlich per E-Mail an Ihre Direktbank übermitteln, aber die Erfahrung zeigt, dass sich manche Dinge mit einem Telefonat schneller klären lassen als im E-Mail-Verkehr. Das funktioniert indessen nur, wenn der telefonische Kontakt überhaupt möglich ist. Manche Internetanbieter geben erst gar keine Telefonnummer an, unter der sich die Kunden melden könnten. Andere verstecken sie so geschickt, dass es schon detektivischen Spürsinns bedarf, um sie ausfindig zu machen. Ganz nebenbei: Haben Sie schon einmal versucht, die Telefonnummer des Internet-Auktionshauses ebay zu ermitteln? Auch reine Internetbanken erwähnen ihre Telefonnummer irgendwo schwer auffindbar. Das kann nicht überraschen, denn ein großes Aufkommen an eingehenden Telefonaten könnten sie ohne Callcenter gar nicht bewältigen.
Es mag im Handy- und Internetzeitalter vermutlich fast schon anachronistisch klingen, aber es gibt eine kleine Gruppe von Direktbanken-Nutzern, die es vorzieht, nur schriftlich per Post mit ihrer Bank zu kommunizieren. Eine kundenorientierte Bank überlässt dem Kunden die Wahl des von ihm präferierten Kommunikationskanals. Das heißt, sie schafft die technischen Möglichkeiten für multimedialen Service und verzichtet darauf, bestimmte Formen des Dialogs mit den Kunden zu diskriminieren. Manche Banken versuchen mitunter, ihre Kunden förmlich zu Internetnutzern zu erziehen, indem sie zum Beispiel ein im Onlineverfahren geführtes Konto höher verzinsen. Das mag aus Sicht der Bank verständlich sein und sich schlüssig begründen lassen: Wer sein Konto online führt, verursacht weniger Kosten, die in Form von günstigeren Konditionen an den Kunden teilweise zurückgegeben werden. Kunden, die von diesen Spielregeln abweichen und zum Beispiel eine Überweisung in Papierform bei ihrer Bank abgeben, statt die Transaktion per Mausklick zu erledigen, müssen mit happigen Zusatzgebühren rechnen, die man getrost als „Strafkonditionen“ bezeichnen darf.
Womit wir bereits beim Thema Fairness wären. Ganz gleich, ob Filial- oder Direktbanken, viele Institute locken Neukunden mit sehr günstigen, in aller Regel quersubventionierten Produkten. Doch bereits wenige Wochen später folgt eine böse Überraschung: Die Bank senkt den versprochenen Zinssatz deutlich. Bei Tagesgeldkonten können die Konditionen im Extremfall von einem auf den anderen Tag erhöht oder reduziert werden. Allerdings haben Sie als Kunde das Recht, ein solches Konto sofort zu kündigen und das darauf eingezahlte Geld unverzüglich zurückzufordern. Im Festgeldbereich wird die Verzinsung zwar für einen bestimmten Zeitraum fixiert (zum Beispiel für drei, sechs oder zwölf Monate), sodass Sie sich als Kunde auf die versprochenen Konditionen verlassen können. Doch wählen die Banken für ihre marketinggetriebenen Festgeldaktionen meist nur einen relativ kurzen Anlagezeitraum. Danach verschlechtern sich die Renditen oft erheblich. Und was auf den ersten Blick verführerisch attraktiv erschien, erweist sich bei näherem Hinsehen als ärgerliche Mogelpackung.

Praxisbeispiel:
Eine Direktbank – nennen wir sie „Supermoney-Direct“ – lockt Neukunden mit Festgeldkonditionen von 5,0 Prozent. Sparer Cleverle ist beeindruckt, zahlt ihm seine bisherige Bank doch nur magere 4,4 Prozent. Er legt 10.000 Euro an und erhält nach Ablauf der dreimonatigen Zinsbindungsperiode 125 Euro Zinsen. Er prolongiert sein Festgeld erneut um drei Monate und begnügt sich mit 4,5 Prozent („Immer noch etwas besser als bei meiner alten Bank“, tröstet er sich). Dieses Mal erhält er nur noch knapp 114 Euro, und zwar einschließlich des kleinen Zinseszinseffektes, da er ja die in der ersten Anlageperiode erzielten Zinsen ebenfalls wieder anlegte. Den mittlerweile aufgelaufenen Gesamtbetrag von 10.239 Euro legt Sparer Cleverle nun sechs Monate fest – und wird mit 3,8 Prozent Zinsen abgespeist. Nur Neukunden dürfen sich noch über 4,5 Prozent freuen. Am Ende der> Laufzeit verfügt Cleverle über ein Guthaben von 10.433,50 Euro. Wäre er die gesamte Zeit über bei seiner bisherigen Bank geblieben, die konstant 4,4 Prozent Zinsen gewährte, hätte der Sparer nun 10.440 Euro auf dem Konto – und ihm wäre der Umstand des Bankwechsels erspart geblieben.
Daher unser Rat: Achten Sie bei der Wahl einer fairen Direktbank auch darauf, wie lange und für welche Kunden die scheinbar so attraktiven Konditionen gelten. Fragen Sie ganz einfach mal nach, wie oft in den vergangenen zwölf Monaten zum Beispiel die Tagesgeldkonditionen verändert wurden. Kommt es zu ständigen Zinsanpassungen, ohne dass es dafür nachvollziehbare Gründe gibt (wie etwa Leitzinsänderungen durch die Europäische Notenbank), sollte Sie das skeptisch stimmen. Das Gleiche gilt, wenn die Zinsofferten mit etlichen Sternchen und Fußnoten daherkommen. Dann nämlich sind die auf den ersten Blick so günstigen Konditionen an eine Reihe von Voraussetzungen gekoppelt. Dazu gehören unter anderem die folgenden „Klassiker“:
Die attraktiven Konditionen werden nur gewährt, wenn sich der Kunde für ein zweites Produkt entscheidet (zum Beispiel Tagesgeldkonto bei gleichzeitiger Eröffnung eines Wertpapierdepots).

Mindestguthaben auf dem Girokonto als Voraussetzung für eine Verzinsung Mindest- beziehungsweise Höchsteinlagen bei Sparprodukten Top-Konditionen nur für Neukunden Kombiprodukte (ein Teil des angelegtes Geldes fließt auf ein Sparkonto, der andere in Investmentfonds). Darüber hinaus sollten Sie nach der Einlagensicherung Fragen (mit diesem Thema werden wir uns im nächsten Kapitel noch eingehender auseinandersetzen). Denken Sie ferner daran, dass es selbst bei einer ausreichend hohen Absicherung viel Zeit und Nerven kosten kann, wenn Sie im Fall eines Bankencrashs Ihre Forderungen in Ländern außerhalb der Europäischen Union durchsetzen müssen. Grundsätzlich umfasst die Einlagensicherung überdies nur das seinerzeit eingezahlte Kapital, nicht aber die aufgelaufenen Zinsen. Wer großen Wert auf Sicherheit legt, sollte sich zudem darüber informieren, welche Muttergesellschaft hinter der Direktbank steht, wie lange sie bereits am Markt ist und wie das Institut in unabhängigen Tests (zum Beispiel in Untersuchungen der Stiftung Warentest) abschneidet. Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen ersten Überblick. Bevor Sie sich mit den einzelnen Instituten näher beschäftigen, klären Sie Ihre eigenen Prioritäten: Suchen Sie eine Hausbank oder eine Zweitbankverbindung? Suchen Sie nur ein bestimmtes Produkt (zum Beispiel Tagesgeldkonto, Wertpapierdepots oder Kreditkarte) oder erwarten Sie, dass die Direktbank die komplette Produktpalette eines Geldinstituts anbietet? Reicht Ihnen die Online-Kommunikation mit Ihrer Direktbank aus oder ziehen Sie den telefonischen und/oder schriftlichen Kontakt vor?

Die Kommunikation mit Direktbanken nachvollziehen

Direktbanken haben in der Regel keine oder nur wenige Filialen. Das ist ihr großer Vorteil. Sie sparen dadurch jede Menge Geld ein und können deshalb in vielen Fällen bessere Konditionen bieten als die herkömmlichen Filialbanken. Für den Kunden bedeutet dies jedoch, dass er seine Bankgeschäfte überwiegend per PC oder per Telefon abwickeln muss. Es ist zwar ebenfalls möglich, mit der Direktbank schriftlich per Fax oder auf dem Postweg zu kommunizieren, doch das machen nur noch wenige. Übrigens drängen auch viele Filialbanken ihre Kunden zunehmend zum Onlinebanking, denn dadurch sparen sie Kosten in bemerkenswerter Höhe ein. Experten gehen davon aus, dass Onlinebanking den Banken etwa 70 Prozent ihrer Transaktionskosten einspart.
Direktbanken entsprechen dem neuen Verhältnis der Kunden gegenüber ihren Geldinstituten. Sie passen in eine Zeit, in der Schnelligkeit Trumpf ist und die Tendenz in Richtung Eigenverantwortung und Kostenbewusstsein geht. Das Modell Bankberater hat zumindest für die junge Generation vorläufig ausgedient. Das Kommunikationsmodell der Direktbanken kommt der nachwachsenden Bankkundschaft sehr entgegen, aber auch unter den älteren Kunden gibt es bereits viele, die gern per Internet oder Telefon ihre Geldgeschäfte abwickeln.

Das empfindet der Kunde als positiv bei der Kommunikation:
•Ständige Verfügbarkeit über Internet hohe Verfügbarkeit via Telefon und Callcenter Keine penetranten Versuche, im Anlagebereich eigene Produkte zu verkaufen
•Schnelle Ausführung von Aufträgen
•Viele nützliche Informationen auf der Internetseite und Tools zur Verwaltung und Optimierung des Portfolios
•So kommunizieren Sie mit der Direktbank:
•Mit den Betreuern über das Callcenter
•Via Telebanking über das Telefon, meistens sowohl sprach- als auch nummerngesteuert Via Internet und E-Mail per Post oder Fax
•Mobil, zum Beispiel per PDA oder Handy
•Callcenter – das Herz der Kommunikation

Ein gutes Callcenter ist für Direktbanken von höchster Wichtigkeit. Der Kunde, der Bankgeschäfte tätigen will, reagiert auf Inkompetenz und Unfreundlichkeit besonders sensibel. Das kann nicht überraschen, denn schließlich geht es um sein Geld. Deshalb haben gute Direktbanken eigene Callcenter und beauftragen keine externen Dienstleister, welche die Kommunikation mit den Kunden erledigen. Sie sorgen außerdem dafür, dass der Anrufer nicht gezwungen ist, bei schlechter Musik und Werbegesäusel minutenlang in einer Warteschleife auszuharren. Ein Kunde, dessen Geduld häufig auf die Probe gestellt wird, ist irgendwann nicht mehr gut auf seine Bank zu sprechen. Deshalb müssen qualitativ hochwertige Callcenter selbst in Spitzenzeiten gut erreichbar sein, an allen Tagen rund um die Uhr. Die Callcenter-Agents (Berater) sollten sowohl fachlich kompetent als auch in der Kommunikation geschult sein. Außerdem müssen sie Zugriff auf alle Kommunikationskanäle haben, das heißt, sie sollten beispielsweise die E-Mail, die der Kunde vor einem Tag zum selben Problem geschickt hat, ebenso auf dem Bildschirm haben wie die Ergebnisse eines Gesprächs mit einem anderen Berater. Nichts ist bekanntlich ärgerlicher, als wenn man alles dreimal erzählen muss.
Im Callcenter wird der Kunde seine Aufträge los, er kann sich informieren, beschweren und erhält Hilfe bei der Lösung von Problemen. Wer sich die einschlägigen Internetforen anschaut, wird feststellen, dass es immer verschiedene Meinungen zum Service und zum Callcenter ein- und derselben Bank gibt. Es lässt sich keine allgemeingültige Empfehlung treffen, denn schließlich ist jeder Callcenter- Agent und jeder Kunde anders und die Probleme sind vielfältig.

Was der Kunde denkt
Hinweise auf die Qualität eines Callcenters (und aller Leistungen einer Bank) geben die Tests von Zeitschriften und Verbraucherschützern sowie die Umfrage der Zeitschrift „Euro“, die den Titel „Beste Bank“ verleiht. Dafür testete das Hamburger Analyse-Institut S.W.I. Finance 37 verschiedene Institute. Außerdem wurde in die Ergebnisse ein Fragebogen einbezogen, der sich in der Zeitschrift, in Schalterhallen und auf den Internetseiten der Zeitschrift sowie verschiedener Banken befand. 2007 nahmen an der Umfrage 42.482 Bankkunden teil. Als Gesamtsieger ging aus der Umfrage mit der ING-DiBa eine Direktbank hervor, gefolgt von der DKB Deutsche Kredit Bank und der Sparda-Bank Baden-Württemberg. Vor der Volkswagen Bank direct und der Comdirect Bank wurde die ING-DiBa auch zur „Besten Direktbank“ gekürt. Sie überzeugte mit der besten Wertung in den Produktbereichen und durch ihren Service. Zum Test der Servicequalität wurden von den Prüfern aus Hamburg zusätzlich zu den Kundenbewertungen bei jedem der 37 Institute jeweils zwölf Testanrufe (Mystery Calls) und jeweils zwölf Anfragen per E-Mail (Mystery Mails) getätigt.
Die Tester machten darauf aufmerksam, dass nicht jede Bank für jeden geeignet ist. Zum Beispiel sei für den „jungen dynamischen Single, der seine Bankgeschäfte von zu Hause erledigt, vor allem in Aktien und Optionsscheinen anlegt und einen Ratenkredit in Anspruch nimmt“, die Postbank die erste Wahl.

Übrigens: Auch in einem Callcenter muss sich der Kunde identifizieren. Bei der Identifikation gehen die Banken unterschiedliche Wege. Manche fragen zusätzlich zur Kontonummer eine persönliche Identifikationsnummer ab, die Sie mit den Kontoeröffnungsunterlagen zugeschickt bekommen haben, bei anderen müssen Sie Kontonummer und ein spezielles Telebanking-Passwort oder/und Ihr Geburtsdatum angeben.
Was macht nun ein wirklich gutes Callcenter aus? Gabriele Neitzke, Bereichsleiterin Kundendialog bei einer führenden europäischen Direktbank, nennt wichtige Qualitätskriterien: „Neben den Selbstverständlichkeiten, wie der zuverlässigen und schnellen Erledigung des Kundenauftrags, spielt die Stimme eine wichtige Rolle. Sie ist unser einziges Medium in der Kommunikation mit dem Kunden. Wir können weder die Körpersprache einsetzen noch den Anrufern in die Augen schauen. Deshalb ist eine gute Stimme am Telefon ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Wir wollen ferner den Kunden eine, gefühlte Nähe“ vermitteln. Die Anrufer werden zum Beispiel grundsätzlich mit ihren Namen angesprochen. Am Ende des Gesprächs muss der Kunde überzeugt sein, der Mitarbeiter hat sich ausschließlich mit mir befasst – selbst wenn es nur ein kurzer Anruf war.

Die schnelle Lösung: Telebanking
Viele Standardaufträge braucht der Direktbank-Kunde nicht über das Callcenter abzuwickeln. Telebanking ist hier eine elegante Lösung ohne Wartezeiten. Sie haben dabei mit einem Automaten zu tun. Die Kommunikation erfolgt entweder über Sprache oder über Eingaben auf dem Nummernblock Ihres Telefons. Die Vorteile gegenüber dem Telefonat mit dem Callcenter liegen auf der Hand: Telebanking ist rund um die Uhr möglich. Es gibt zudem keine Wartezeiten. Sie können es mit dem Handy auch unterwegs erledigen. Beim Telebanking werden Sie von einer virtuellen Stimme durchs Menü geführt und können so Ihre Aufträge erledigen. Bei komplizierteren Orders empfiehlt sich allerdings nach wie vor der Weg über das Callcenter oder das Internet.
Telebanking gilt als sehr sicher. Dennoch sollten Sie einige Punkte beachten – vor allem wenn Sie über Ihr Handy anrufen. Beim Telebanking müssen Sie sich ebenso identifizieren wie beim Anruf im Callcenter oder beim Einloggen ins Internet. Auch hier gibt es verschiedene Ansätze. Bei jedem Auftrag per Telebanking müssen Sie eine Geheimzahl eingeben. In jedem Fall sollten Sie darauf achten, dass Sie alles, was Sie beim Einloggen wissen müssen, auswendig beherrschen. Experten von Polizei und IT machen immer wieder darauf aufmerksam, dass böswillige Menschen sehr wohl in der Lage sind, die Nummern oder Buchstabenfolgen auf kleinen Zettelchen in der Brieftasche oder im Handyspeicher zu deuten. Und Brieftasche und Handy können schon einmal abhanden kommen und in falsche Hände geraten.

Unser Tipp:
Das Telefon ist nicht sicherer als der Bankschalter. Achten Sie darauf, dass niemand lauscht oder Ihnen über die Schulter schaut, wenn Sie Bankgeschäfte am Telefon erledigen und persönliche Identifikationsnummern, TANs oder Passwörter angeben.

Bequem und schnell: das Internet
Internet- oder Onlinebanking ist wohl die beliebteste Kommunikationsform. Gleichwohl bleiben Restrisiken. Dabei liegt der größte Unsicherheitsfaktor in der Regel nicht bei der Bank, sondern im heimischen PC bzw. an der Blauäugigkeit der Nutzer. Die Banken versuchen, die Abwicklung von Bankgeschäften per PC von ihrer Seite aus immer sicherer zu gestalten. Klassische TAN-Listen weichen zunehmend sichereren Alternativen, wie zum Beispiel der iTAN, der TAN per SMS aufs Handy (mTAN – mobile TAN) oder der eTan. Wir werden hierauf gleich näher eingehen.
Trotz aller Sicherheitsanstrengungen sollte man drei Grundregeln immer im Kopf haben:

Niemals Bankgeschäfte von fremden Computern aus erledigen, schon gar nicht im Internetcafe um die Ecke oder im Hotel auf Mallorca.
Den eigenen PC mittels Firewall und Virenschutzprogramm vor Angriffen von Hackern und Betrügern schützen.
Bei jedem Einwählen auf die Homepage der Direktbank sicherstellen, dass man sich auf der richtigen Seite und nicht einer Fälschung befindet.
Mehr zur Internetsicherheit finden Sie unter der Überschrift „Schutz vor Betrügern im Internet“.

Zunehmend out:
Fax und Post
Für den modernen Nutzer von Direktbanken ist der Postweg nahezu obsolet geworden. Es dauert einfach zu lange, zumindest wenn man nicht nur ein Konto führen möchte, sondern auch mit Aktien, Optionsscheinen und Ähnlichem zugange ist. Das Fax bietet hier zwar eine schnelle Alternative – trotzdem haben sich Tele- und Internetbanking eingebürgert, obwohl bei Post- und Faxsendungen die Sicherheit kein wirkliches Problem darstellt. Der Auftrag enthält eine Kontonummer und eine Unterschrift, die von der Bank identifiziert werden können.

Vorteilhaft:
mobile Kommunikation mit Handy oder PDA
Die Kommunikation mit Handy oder PDA halten noch nicht alle Direktbanken vor. Sie können als Kunde über Handy oder PDA zwar kein Onlinebanking tätigen – das wäre doch zu unsicher -, aber Sie finden unter einer Internetadresse alle wichtigen Daten, zum Beispiel Rufnummern der Bank (auch für die Kartensperrung), eine Übersicht über die Geldausgabeautomaten oder über neue Produkte. Außerdem können Sie der Bank eine E-Mail schreiben, in der Sie aber auf keinen Fall PINs oder TANs verwenden sollten und auch nicht müssen. Denn Aufträge können Sie auf diese Weise ohnehin nicht abwickeln. Das Format ist speziell auf kleine Bildschirme abgestimmt. Sie bezahlen dafür lediglich die Mobilfunkkosten. Der Dienst ist aus dem Ausland abrufbar, sofern das Handy GPRS- Roaming unterstützt. Die Erfahrungen zeigen indessen, dass diese Form der eingeschränkten Kommunikation von den Kunden bislang wenig nachgefragt wird.

Die besten Direktbanken in Deutschland und ihre Angebote

Die besten Direktbanken in Deutschland und ihre Angebote 1

Die besten Direktbanken in Deutschland und ihre Angebote 2

Die besten Direktbanken in Deutschland und ihre Angebote 3

Die Fakten auf einen Blick
Das Geschäftsmodell der Direktbanken beruht auf dem Prinzip, Standardprodukte von guter Qualität zu einem möglichst geringen Preis zu verkaufen. Eine persönliche Beratung in Filialen oder der Vertrieb von sehr erklärungsbedürftigen Produkten passt nicht in diese Abläufe.
Angesichts geringer Margen müssen Direktbanken schnell wachsen und sich eine ausreichende Zahl von Kunden sichern. Vor der Wahl der für Sie passenden Direktbank sollten Sie Ihre individuellen Prioritäten festlegen. Wichtig ist vor allem die Frage, ob Sie eine neue Hausbankverbindung mit der kompletten Service- und Produktpalette eines Geldinstituts oder aber eine Zweitbankverbindung für ganz bestimmte Bedürfnisse suchen (zum Beispiel günstiges Direktbrokerage oder zinsstarke Tagesgeldkonten).