Unterschiedliche Arten und Angebote von Baufinanzieren

Den Markt der Baufinanzierer teilen sich im Wesentlichen drei Gruppen, die unterschiedliche Produkte anbieten: Banken und Sparkassen (einschließlich Direktbanken und Hypothekenbanken), Lebensversicherungen und Bausparkassen. In vielen Fällen arbeiten Darlehenskunden auch mit zwei Anbietern von Baugeld zusammen, beispielsweise mit einer Bausparkasse und einer Bank. Das ist freilich nur möglich, wenn sich eines der finanzierenden Institute mit einer zweitrangigen Absicherung im Grundbuch zufrieden gibt. Bei Bausparkassen ist dies die Regel.

Jede dieser drei Gruppen von Baufinanzierern bietet unterschiedliche Produkte an. Bei Ihrer Bank oder Sparkasse erhalten Sie meist Annuitätendarlehen, Versicherungen bieten Ihnen Darlehen mit Tilgungsaussetzung an (Sie zahlen während der Laufzeit nur die Zinsen) und bei einer Bausparkasse erhalten Sie das in Deutschland so beliebte Bauspardarlehen. Jedes dieser Produkte weist bestimmte Vorteile auf- allerdings längst nicht für jeden Kunden. Was zum Beispiel bei einem Immobilienkauf als Geldanlage einen Vorteil darstellen kann, erweist sich für den Eigennutzer als Nachteil.

Finanzierung durch Banken und Sparkassen
Im Gegensatz etwa zu den USA, wo die einzelnen Institute größtenteils sehr spezielle Finanzdienstleistungen anbieten, gilt in Deutschland weitgehend das Universalbankensystem. Das heißt, Sie als Kunde bekommen bei Ihrer Bank oder Sparkasse alle Produkte rund ums Geld – vom Girokonto über das Wertpapierdepot bis hin zu Konsumentenkrediten, Versicherungen und natürlich Baudarlehen. So führt denn auch der erste Weg des angehenden Bauherrn meist zur Hausbank. Dabei handelt es sich überwiegend um die öffentlich- rechtlichen Sparkassen oder um Volks- und Raiffeisenbanken. Diese beiden Institutsgruppen bedienen in der Regel ein lokales oder regionales Geschäftsgebiet und sind jeweils selbstständig.
Die meisten Privatkunden in Deutschland unterhalten ihre Bankverbindung nach wie vor bei einer Sparkasse. So kann es nicht verwundern, dass sich diese im Eigentum von Städten und Landkreisen befindlichen öffentlich-rechtlichen Institute den größten Anteil am Baufinanzierungsgeschäft gesichert haben. Die Sparkassen unterhalten zudem eigene Immobilienabteilungen, die selbst in größerem Umfang Objekte vermarkten. Gleiches gilt für viele Volksund Raiffeisenbanken. Trotz des in den vergangenen Jahren erfolgten Konzentrationsprozesses im Bereich der Genossenschaftsbanken gibt es noch zahlreiche, zum Teil recht kleine Institute, die aus eigenen Mitteln keine Baudarlehen vergeben können. Die Darlehenswünsche der Kunden werden in diesem Fall an den großen Verbundpartner DG Hyp weitergeleitet.
Auch die großen Privatbanken haben den Privatkunden wiederentdeckt und buhlen um das zwar nicht sonderlich margenstarke, aber langfristige und relativ sichere Baufinanzierungsgeschäft. Aber trotz ihrer Filialnetze sind diese Institute in der Fläche nicht annähernd so stark präsent wie Sparkassen oder Genossenschaftsbanken. Ein Häuslebauer auf dem Land, der seine Immobilie mit einer ihm bekannten Bank vor Ort finanzieren möchte, wird sich nur in Ausnahmefällen an die Niederlassung einer Privatbank in einer vielleicht 50 Kilometer entfernten Großstadt wenden.
Um sich nach Möglichkeit das komplette Finanzierungsgeschäft zu sichern, arbeiten die Banken und Sparkassen mit größtenteils konzerneigenen beziehungsweise zum Verbund gehörenden Bausparkassen zusammen. Im Fall der Sparkassen sind dies zum Beispiel die Landesbausparkassen (LBS). Das Bauspargeschäft für die Volksund Raiffeisenbanken erledigt Schwäbisch Hall. Die Deutsche Bank Bauspar AG und die Allianz Dresdner Bauspar AG führen ihre Konzernmütter schon im Namen.

Sonderfall Hypothekenbanken
Eine Ausnahme des Universalbankengeschäfts bilden die Hypothekenbanken. Diese refinanzieren sich über die Ausgabe von Pfandbriefen. Das heißt, sie geben diese Papiere an Anleger aus, die Wert auf hohe Sicherheit und eine stetige Verzinsung legen. Das auf diese Weise eingenommene Kapital geben sie dann zu einem entsprechend höheren Zinssatz an Bauherren oder Immobilienkäufer weiter. Für den angehenden Immobilienbesitzer hat die Zusammenarbeit mit einer Hypothekenbank den Vorteil, dass er dort häufig etwas günstigere Konditionen erhält als bei einer Filialbank. Im Gegenzug muss der Darlehensnehmer freilich viel Eigenkapital einbringen, denn Hypothekenbanken dürfen lediglich bis zu einer Beleihungsgrenze von 60 Prozent des Beleihungswertes des Objekts finanzieren. Wer mehr Geld braucht, muss höhere Zinsen zahlen, weil die Hypothekenbanken in diesem Fall die mehr oder minder große Restsumme über eine normale Bank – in der Regel innerhalb derselben Gruppe – beschaffen.
Viele Baufinanzierungen werden direkt über Hypothekenbanken abgewickelt. Dass zum Beispiel ein solches Spezialkreditinstitut in München ein Haus in Wiesbaden finanziert, ist nicht ungewöhnlich und widerlegt bereits die häufig zu hörende Ansicht, die Baufinanzierung sei ein „klassisches“ Geschäft für die Bank vor Ort.

Sonderfall Direktbanken
Die Direktbanken haben im Bereich Immobilienfinanzierung in jüngster Vergangenheit deutlich zugelegt. Die ING-DiBa zum Beispiel war im Jahr 2007 sogar Marktführer im Neugeschäft und gehört mittlerweile zu einem der führenden Anbieter von Baugeld in Deutschland. Die Muttergesellschaft ING Direct kaufte im Mai 2008 darüber hinaus den unabhängigen Baufinanzierungsvermittler Interhyp. Die im Vergleich mit den durchschnittlichen Bankzinssätzen meist günstigeren Konditionen der filiallosen Geldinstitute reichen in der Regel schon aus, um einen Großteil der Einbußen durch die Kürzung von staatlichen Zuschüssen für Hausbauer und Immobilienkäufer auszugleichen. Einsparungen bei den Zinszahlungen von ein paar Tausend Euro schon bei zehn Jahren Laufzeit sind keine Seltenheit. Aber trotz dieser günstigeren Konditionen bleiben manche angehende Bauherren skeptisch, was die Zusammenarbeit mit einer Direktbank angeht. Sie können sich nicht so recht vorstellen, wie sich ein sehr komplexes Finanzgeschäft wie die Baufinanzierung auf die Distanz und ohne persönlichen Kontakt abwickeln lässt. Dabei ist das Verfahren recht einfach: An die Stelle der persönlichen Beratung von „Angesicht zu Angesicht“ in der Bankfiliale tritt die telefonische Beratung.
Ein Beispiel: Thomas und Sandra F. planen den Kauf einer Eigentumswohnung. Sie haben bereits ein bestimmtes Objekt im Auge und möchten sich nun die Finanzierung sichern. Um sich ihren Traum zu erfüllen, brauchen sie 120.000 Euro Fremdkapital. Sie haben nun die Wahl, entweder per E-Mail oder telefonisch mit der Direktbank Kontakt aufzunehmen. Dabei werden die wichtigsten Kerndaten bereits abgefragt (Name und Anschrift, Darlehenshöhe, gewünschte Tilgungsrate, Laufzeit des Darlehens, vorhandenes Eigenkapital usw.). Einige Tage später erhalten die beiden die Antragsformulare für ihr Baudarlehen sowie ein konkretes Angebot, an das sich die Bank für einen bestimmten Zeitrahmen (meist eine Woche) gebunden hält. Nach Sichtung dieser Schriftstücke klären die beiden Neukunden die noch offenen Fragen telefonisch und schicken das ausgefüllte Antragsformular sowie die üblichen Unterlagen zurück. Die Bank bestätigt kurz telefonisch den Eingang und beginnt mit der Bearbeitung des Darlehensantrags.
Geprüft werden vor allem die Bonität der Kunden sowie die zu finanzierende Immobilie. Für weitere Fragen steht das Beraterteam dem Paar telefonisch, per Brief oder aber per E-Mail zur Verfügung. Da die Unterlagen jedoch vollständig sind und die bankübliche Prüfung positiv ausfiel, erhalten Thomas und Sandra F. nach wenigen Tagen den Darlehensvertrag sowie die Unterlagen zur Bestellung der Grundschuld. Erst wenn das Paar diesen Vertrag unterschreibt, ist er rechtswirksam. Dem Termin beim Notar steht nun also nichts mehr im Weg.

Praxistipp:
Folgende Unterlagen müssen üblicherweise mit dem Darlehensantrag
eingereicht werden:
die letzten drei Gehaltsabrechnungen der aktuelle Steuerbescheid Nachweis über das vorhandene Eigenkapital Objektunterlagen (Grundbuchauszüge, Grundrisszeichnungen, Berechnung der Wohnfläche, Berechnung des umbauten Raums, Flurkarte, gegebenenfalls Entwurf des Kaufvertrags, eventuell Foto). Die Objektunterlagen bekommen Sie beim Verkäufer oder Makler.

Das Beispiel macht zumindest eines klar: Die Baufinanzierung über eine Direktbank lässt sich eher noch einfacher und schneller abwickeln als über eine Filialbank. Die Zusammenarbeit mit einer Direktbank ist daher besonders geeignet für Kunden, die bereits eine Immobilie ausgewählt haben und keine Beratung über den regionalen Immobilienmarkt wünschen, die keinen Kontakt „von Angesicht zu Angesicht“ mit dem Bankberater brauchen und alle Fragen telefonisch, per E-Mail oder aber per Post klären können,
die eine gewisse Routine im Umgang mit dem Internet mitbringen und die auf den Homepages der Direktbanken angebotenen interaktiven Rechner und andere Tools gezielt zur Vorabinformation nutzen können. Denn auf vielen Internetseiten von Direktbanken werden häufig mehr Informationen für Kunden bereitgehalten als in manchen Bankfilialen.

Direktbanking die Fakten auf einen Blick und weitere Angebote

Erkundigen Sie sich zu Beginn einer Geschäftsbeziehung mit einer Direktbank über die Höhe der Einlagensicherung.
In den Staaten der Europäischen Union müssen Banken Geldeinlagen nur bis zu einer Höhe von 20.000 Euro pro Kunde absichern. Gehört die betreffende Direktbank dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken an, ist das Guthaben weitaus höher abgesichert (faktisch bis zu 100 Prozent).
Callcenter bilden das Herzstück einer Direktbank. In der Regel handelt es sich um den einzigen direkten Zugang zum Kunden. Daher sollte die Bank großen Wert auf diese Form des Kundendialogs legen und nicht am falschen Ende sparen. Im Vordergrund der Kommunikation zwischen Direktbank und Kunden steht das Internet. Generell ist das Onlinebanking heute sicher. Allerdings sollte der Kunde wichtige Sicherheitstipps beachten.

Öffnen Sie keine unbekannten Mails und klicken Sie schon gar nicht auf deren Anhänge. So etwas gehört sofort gelöscht. Lassen Sie verlorene Karten (EC-Karten, Kreditkarten usw.) sofort sperren. Als Kunde bei einer Direktbank unterliegen Sie naturgemäß denselben steuerlichen Gesetzen und Regeln wie bei einer Filialbank. Denken Sie daran, Ihrer Direktbank rechtzeitig einen Freistellungsauftrag einzureichen. Auch nach Einführung der Abgeltungsteuer müssen dem Geldinstitut noch Freistellungsaufträge vorgelegt werden, um den dann 25-prozentigen Zinsabschlag zu vermeiden.

Wertpapierdepots bei Direktbanken einlegen und Angebote

Beim Wertpapierdepot kann der Anleger jede Menge Kosten sparen. Viele Direktbanken oder Direktbroker bieten Wertpapierdepots ohne Grundgebühr an. Bei einem Depotvolumen von 10.000 Euro, zehn Depotposten, Onlinehandel, fünf Orders jährlich bei einem durchschnittlichen Ordervolumen von 2000 Euro ergaben sich in einer Berechnung auf der Internetseite finanztip*de Anfang 2008 folgende Kosten: Während die Depotkosten bei den Direktbanken bei null lagen, brachte es zum Beispiel das db Pri- vatDepot Comfort der Deutschen Bank auf SO Euro. Doch das ist noch nicht alles, was Sie an Kosten bedenken müssen. Hinzu kommen die Ordergebühren. In unserer Musterrechnung waren das bei der ING-DiBa 49,50 Euro, bei CortalConsors 74,50 Euro und bei der Deutschen Bank 100 Euro. Doch es geht noch teurer. Beim HVB Standard der HypoVereinsbank AG betrug die Grundgebühr zwar nur 18,40 Euro, dafür schlugen die Orderkosten mit 155,11 Euro zu Buche.

Das ideale Depot
… gibt es nicht. Wie ein Depot aussieht, richtet sich nach den subjektiven Bedürfnissen und Wünschen des Anlegers. Dabei spielt das verfügbare Geld ebenso eine Rolle wie das persönliche Risikoprofil. Allerdings gibt es einige Grundregeln. Die wichtigste davon ist die

breite Streuung Ihres Vermögens. Investieren Sie niemals in nur eine Anlageform und innerhalb dieser Anlageform niemals nur in einen Wert. Das heißt, ein ausgewogenes Depot sollte sowohl sichere als auch etwas risikoreichere Anlagen umfassen. Wenn Sie 30 Prozent Ihres Geldes in Aktien anlegen, sollten Sie dabei wiederum nicht nur auf eine Aktie setzen, sondern auf mehrere, möglichst aus unterschiedlichen Branchen und Regionen (also zum Beispiel nicht allein auf deutsche Papiere vertrauen). Außerdem sollten Sie immer einen Teil Ihres Geldes so anlegen, dass Sie ohne Verluste jederzeit darauf zugreifen können. Man weiß nie, was kommt.

Vermögensaufbaustrategie
Wenn Sie sich Gedanken über Ihre ideale Geldanlage machen, sollten Sie nicht nur das in Betracht ziehen, was ist, sondern auch das, was sein wird. Vermögensaufbau bedeutet nicht nur die Anlage vorhandenen Kapitals, sondern sollte die Zukunft einbeziehen. Stellen Sie sich folgende Fragen:
•Welches sind meine Lebensziele?
•Wie hoch ist meine Risikobereitschaft?
•In welchem Zeithorizont bewege ich mich mit meiner Anlage?
•Welche Renditeerwartung habe ich?
•Welche Verpflichtungen sollte ich bedenken?
•Wie sieht mein Liquiditätsbedarf aus?
•Welche Struktur hat mein Vermögen momentan?
•Stimmt die derzeitige Struktur mit meinen aktuellen Zielen überein?

Aus den Antworten auf diese Fragen ergibt sich, wie Ihr persönliches Depot aussehen sollte. Das Depot, das ein 30-Jähriger anlegt, sieht mit Sicherheit anders aus als das eines 50-Jährigen. Das liegt daran, dass ein jüngerer Mensch in der Regel kurzfristigere Ziele (Urlaub, Haus, Auto) in den Mittelpunkt seiner Wünsche stellt und an einem schnelleren (aber auch risikoreicheren) Vermögensaufbau interessiert ist, während der ältere Anleger bereits im Hinblick auf den Ruhestand an den Erhalt seines erworbenen Vermögens denkt, also sicherheitsbewusster handeln wird. Im Laufe des Lebens ändert sich deshalb die Zusammensetzung eines Depots in mehreren Schritten.
Unsere Grafik zeigt Ihnen, wie ein durchschnittliches Depot aussehen könnte. Es handelt sich um ein konservatives Depot mit einem Anlagehorizont von 20 Jahren. Ein spekulativ orientierter Anleger würde mehr als 50 Prozent in Aktien anlegen, möglicherweise auch mehr in alternativen Investments. Damit sind Währungen, Rohstoffe und Hedgefonds gemeint. Sie können dazu dienen, das Portfolio durch Risikostreuung zu stabilisieren und Renditechancen auszubauen. Auch Immobilien – offene und geschlossene Fonds oder Eigentum – sind zur Risikodiversifikation geeignet, Gleiches gilt für Gold.

Konservatives Wertpapierdepot

Wertpapierdepots bei Direktbanken einlegen und Angebote 5

Karten verloren – was tun wir bei Onlinebanking

Wer seine Bank- oder Kreditkarten verliert und Kunde einer Direktbank ist, hat im Prinzip nichts anderes zu tun als jeder Kunde bei einer Filialbank: den Verlust sofort melden und die Karte sperren lassen. Je nachdem, um welche Karten es sich handelt, können Sie das bei Ihrer Bank oder bei der Kreditkartenorganisation veranlassen. Auch für EC-Karten gibt es eine zentrale Rufnummer.

Praxistipp:
Direktbanken haben auf ihrer Internetseite in der Regel einen Notfall- Sperr-Service angegeben, der 24 Stunden erreichbar ist. Lesen Sie diese Hinweise unbedingt durch und notieren Sie sich die angegebene Telefonnummer. Denken Sie daran, dass Sie für jede Sperrung Ihre Kontonummer und die Bankleitzahl wissen müssen oder gegebenenfalls die Kreditkartennummer. Je schneller Sie reagieren, desto besser.

Unter folgenden Telefonnummern können Sie Karten sperren lassen:
Gebührenfreier Sperr-Notruf (aus dem Ausland gebührenpflichtig): +49116 116
An diesem System nehmen Banken sowie verschiedene Kreditkartenorganisationen teil.
Zentraler Sperrannahmedienst für Debitkarten, z.B. EC- und Maestro-Karten, BankCards, SparkassenCards: +49 (0)1805 021021
MasterCard: 0800 819 1040 Visa: 0800 811 8440
American Express: +49 (0) 69 97 97 1000 oder unter 116 116 Diners Club: +49 (0)1805 33 66 95

Aus dem Ausland gelten teilweise andere Nummern. Diese und auch eine SOS-Karte mit allen wichtigen Nummern zum Download sowie weitere Tipps zum Thema Kartensicherheit finden Sie unter kartensicherheit*de.

Wie umgehe ich die wichtigsten Schuldenfallen

Einen Kredit aufzunehmen ist manchmal sinnvoll und manchmal unumgänglich. Sinnvoll erscheint der Einsatz von Fremdkapital zum Beispiel, wenn in die Modernisierung der eigenen vier Wände investiert werden soll, um den Wert der Immobilie zu erhalten oder gar zu steigern. Mitunter geht es auch darum, sich ein günstiges Schnäppchen zu sichern, das nur kurzfristig verfügbar ist. Unumgänglich werden Kredite dann, wenn plötzlich unvorhersehbare Ausgaben anstehen, wie etwa eine teure Reparatur des Autos oder eine hohe Steuernachzahlung. In diesen Fällen brauchen Sie sofort Liquidität, schließlich möchte weder die Werkstatt noch das Finanzamt so lange warten, bis Sie das Geld zusammengespart haben. Und grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn Sie einen Kredit aufnehmen, um sich einen Herzenswunsch zu erfüllen – sei es die Kreuzfahrt, sei es die Designergarnitur oder eine komplizierte Nobeluhr Schweizer Provenienz. Gerade die Direktbanken machen es ihren Kunden bequem, über die notwendigen Mittel zu verfügen. Das ist auf der einen Seite ohne Frage zu begrüßen, denn schließlich ist auch ein Kreditkunde eben ein Kunde und kein Bittsteller. Auf der anderen Seite muss der Verbraucher ein höheres Maß an Eigenverantwortung übernehmen. Er muss genau kalkulieren, was er sich dauerhaft leisten kann, und darf sich nicht in eine fatale Verschuldungsspirale begeben.
Die Zahl der privaten Insolvenzen wächst seit Jahren. Hinzu kommen zahlreiche deutsche Haushalte, die zwar diesen Weg bisher noch nicht gehen mussten, über‘ denen aufgrund ihrer hohen Verschuldung aber das Damoklesschwert der Insolvenz schwebt. Mitunter sind es Leichtsinn und Arglosigkeit, die in die Verschuldung führen, häufig jedoch machen persönliche Schicksalsschläge selbst ein scheinbar solide erarbeitetes Finanzierungskonzept zunichte. Arbeitslosigkeit, Krankheit und Ehescheidungen sind dabei die größten Risikofaktoren. Nun können Sie dem Schicksal nicht in die Karten schauen, sprich: Jede Kreditaufnahme ist für beide Seiten mit Restrisiken behaftet. Diese lassen sich jedoch deutlich reduzieren, wenn der Kreditnehmer ein paar einfache Tipps befolgt. Hier
die zehn wichtigsten im Überblick:
Brauchen Sie den Kredit unbedingt sofort oder besteht die Möglichkeit, noch ein paar Monate zu warten und einen Teil des benötigten Geldes anzusparen? Je weniger Kredit Sie brauchen, umso besser.

Ihren Dispositionskredit sollten Sie nur nutzen, um kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Akzeptieren Sie ein überzogenes Konto nicht als Dauerzustand, selbst wenn Sie die Bank nicht zur Rückzahlung zwingt. Sind Sie kurz- bis mittelfristig nicht in der Lage, Ihr Girokonto auszugleichen, sollten Sie sich Angebote für einen Abrufkredit einholen, um damit den „Dispo“ abzulösen. Dadurch sparen Sie zumindest Zinsen.

Vergleichen Sie vor der Kreditaufnahme genau die Konditionen verschiedener Banken. Fragen Sie gezielt nach eventuellen Nebenkosten. Aussagekräftig ist allein der Effektivzins.
Erstellen Sie einen Haushaltsplan, aus dem hervorgeht, welche Summe Sie nachhaltig (!) für die Bedienung eines Kredits monatlich aufbringen können. Kalkulieren Sie realistisch und bauen Sie eine Sicherheitsreserve ein.
Behalten Sie immer den Überblick. Schließen Sie nicht parallel mehrere Kredite ab (eine Ausnahme macht gegebenenfalls die Finanzierung Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses).
Bedienen Sie niemals einen Kredit aus einem anderen, das ist der sicherste Weg in die Schuldenfalle.
Akzeptieren Sie keine Restschuldversicherung. Dieses Produkt ist intransparent und vor allem teuer. Gegen persönliche Schicksalsschläge versichern Sie sich am besten mit einer leistungsstarken Berufsunfähigkeitspolice und/oder einer privaten Rentenversicherung.
Prüfen Sie die Möglichkeit, bestehende Kreditverpflichtungen günstig umzuschulden. Sie machen damit Ihre finanziellen Verhältnisse überschaubarer und sparen im Idealfall Zinsen.
Fragen Sie vor dem Abschluss eines Kreditvertrags nach der Möglichkeit von gebührenfreien Sondertilgungen während der Laufzeit. Dann können Sie unverhoffte Geldzuflüsse nutzen, um Ihren Kredit schneller zu tilgen.
Sollte es dennoch Probleme geben, sprechen Sie rechtzeitig mit Ihrer Bank. Unter Umständen besteht die Möglichkeit der Umschuldung oder der vorübergehenden Tilgungsaussetzung. Viele Schuldner verschlimmern ihre Situation, indem sie in heikler Lage der Vogel-Strauß-Strategie folgen und den Kopf in den Sand stecken.

Die Fakten auf einen Blick
•Die Auswahl des passenden Kredits ist ein wichtiger Teil Ihres persönlichen Risikomanagements.
•Dispositionskredite sollten nur zur Überbrückung von kurzzeitigen Liquiditätsengpässen in Anspruch genommen und möglichst innerhalb von drei Monaten zurückgeführt werden.
•Der Ratenkredit eignet sich aufgrund seiner Zinsfestschreibung vor allem für eine längerfristige Finanzierung (meist bis 48 Monate).
•Eine Alternative stellen Abrufkredite dar. Mit ihnen lassen sich auch teure Dispositionskredite ablösen.
•Bei Lombardkrediten stellen Sie der Bank ein Pfand zur Verfügung. Im Fall von Wertpapierkrediten ist dies Ihr Depot. Auf die darin befindlichen Werte wird ein Risikoabschlag vorgenommen. ‚
•Es macht Sinn, bei der Schufa eine Eigenauskunft einzuholen, um gegebenenfalls falsche oder unvollständige Angaben zu korrigieren.
•Arglosigkeit im Umgang mit Krediten, Arbeitslosigkeit, Krankheit und Ehescheidungen sind die wichtigen Ursachen für den Weg in die Schuldenfalle.

Unterschiedlichen Fondsarten und die Fonds für alle

Fonds sind das Lieblingsprodukt der Deutschen, denn sie befreien den Anleger (zumindest teilweise) von der Verpflichtung, sich für seine Geldanlage im Detail zu interessieren. Mit der Anlage in einem Fonds trägt er außerdem dem Grundsatz der Streuung Rechnung. Fonds eignen sich – wie an anderer Stelle schon erwähnt – hervorragend für Sparpläne, sodass auch Kleinanleger vom Aktienmarkt profitieren können. Über Fonds kann man in Aktien, Renten, Immobilien und den Geldmarkt investieren – sowohl im Inland als auch im Ausland. Mit Dachfonds können Sie sich sogar mit einem Investment an verschiedenen Zielfonds beteiligen. Man kann geringere oder höhere Risiken eingehen, aber das Risiko ist aufgrund der Streuung üblicherweise geringer als bei der Investition in einzelne Wertpapiere. Außerdem werden die Fonds von Profis gemanagt. Ein weiterer Vorteil ist die nahezu tägliche Verfügbarkeit des eingesetzten Kapitals. Es mag vielleicht nicht immer vernünftig sein, das Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt abzuziehen, aber man kann es im Notfall tun, auch wenn man dann möglicherweise kleinere Verluste in Kauf nehmen muss.

Praxistipp:
Fonds werden von Banken und Investmentgesellschaften aufgelegt. Bevor Sie investieren, sollten Sie sich den jährlichen Fondsbericht genau anschauen. Dort finden Sie Informationen, welche und wie viele Papiere ge- und verkauft wurden, welche Branchen bevorzugt wurden, wie sich Renditen, Rücknahmepreise und Fondsvermögen entwickelten sowie welche Erträge und Aufwendungen es gab. Natürlich beziehen sich die Angaben Im Fondsbericht auf die Vergangenheit. Im Internet können Sie sich den Kursverlauf der Fonds über mehrere Jahre darstellen lassen, zum Beispiel bei Banken und Finanzinformationsdiensten. Ein Aktienfonds wird mehr oder weniger die Geschehnisse am Aktienmarkt abbilden, ein Immobilienfonds die Geschehnisse am Immobilienmarkt. Das heißt, auch eine Anlage in Fonds ist nicht sinnvoll, ohne dass Sie sich über Märkte sowie einzelne Fonds und ihre Performance informieren.
Bedenken Sie aber: Ein Fondsinvestment ist keine risikofreie Art der Aktienanlage. Durch die für einen Fonds typische breite Streuung des Fondsvermögens wird zwar das Kursrisiko einzelner Aktien reduziert. Das heißt, gibt ein einzelner Technologiewert stark nach, fällt der Rückgang in einem Fonds, der in mehrere Technologieaktien aus verschiedenen Ländern investiert ist, meist geringer aus. Das allgemeine Marktrisiko kann Ihnen ein Fonds indessen nicht abnehmen. Gehen die Börsen weltweit auf Talfahrt, gehen auch die Rücknahmepreise für Ihre Fondsanteile in die Knie.

Was Fonds kosten
Der Käufer von Fondsanteilen zahlt den aktuellen Marktwert plus einen Ausgabeaufschlag, der je nach Fonds zwischen 1,5 und 5,25 Prozent liegt. Der Wert der Anteilsscheine errechnet sich bei einem Aktienfonds aus den Tagesnotierungen sämtlicher Aktien des Fonds plus Barmittel des Fondsvermögens, dividiert durch die Gesamtzahl der ausgegebenen Anteile. Der Kaufpreis der Anteile entspricht dem Rücknahmepreis plus Ausgabeaufschlag. Hinzu kommen noch die Kosten für das Fondsmanagement, die in der Regel bei 1,5 Prozent pro Jahr liegen. Der Ausgabeaufschlag und die Verwaltungskosten schmälern natürlich die Gewinne. Wichtig: Viele Direktbanken bieten Ihnen Fonds mit reduziertem Ausgabeaufschlag, manche verzichten sogar ganz darauf. Dazu gleich weitere Informationen.

Die unterschiedlichen Fondsarten
Nehmen wir die höchst unterschiedlichen Fondsarten etwas genauer unter die Lupe. Das Management eines Dachfonds investiert in mehrere Zielfonds. Mit einem solchen Produkt können Sie das Risiko noch breiter streuen, als wenn Sie sich zum Beispiel für einen reinen Aktienfonds entscheiden. Grundsätzlich kann ein Dachfonds Aktien-, Renten- und Immobilienfonds unter seinem Dach vereinen. Es dürfen jedoch nicht mehr als 20 Prozent des Fondsvermögens auf einen Fonds entfallen. Beliebt sind Dachfonds bei Anlegern auch deshalb, weil sie damit die Geldanlage gemäß ihrem Lebenszyklus steuern können, ohne zusätzliche Kosten befürchten zu müssen. Innerhalb des Dachfonds hat der Anleger meistens die Möglichkeit, die Gewichtung der Fonds ein paar Mal umzuschichten, ohne dafür extra Ausgabeaufschläge oder sonstige Gebühren zahlen zu müssen. Interessant erscheinen Dachfonds nicht zuletzt im Hinblick auf die neue Abgeltungsteuer, denn bei Umschichtungen und Strategieänderungen innerhalb dieser Fonds bleibt der Fiskus außen vor.

Garantiefonds sind, glaubt man den Kritikern, eine Masche der Fondsgesellschaften, um Geld zu machen, indem sie die Angst der Anleger instrumentalisieren. Diese Art der Fonds lohnt sich, wenn überhaupt, nur bei Aktienfonds. Wer in ein solches Produkt investiert, kann sich darauf verlassen, am Ende der Laufzeit mindestens das eingesetzte Kapital zurückzuerhalten. Doch ein solches Versprechen gibt’s natürlich nicht zum Nulltarif. Im Grunde handelt es sich um eine Geldanlage mit Versicherung. Für Menschen, die auf ihr angelegtes Kapital angewiesen sind oder es zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigen, sicher eine große Beruhigung, aber im Prinzip ein unnötiger Kostentreiber.
Hedgefonds sind eine hoch spekulative Angelegenheit. Sie bieten Chancen auf hohe Renditen, sind aber dementsprechend mit größeren Risiken behaftet. Hedgefonds arbeiten mit Derivaten, Leerverkäufen und der Aufnahme von Fremdkapital. Sie dienen außer zur Spekulation auch zur Absicherung von Risiken, daher der Name. Die meisten Hedgefonds haben ihren Sitz in Offshore-Zentren. In Deutschland waren sie bis 2004 nicht zum öffentlichen Vertrieb zugelassen. Der Anbieter eines Hedgefonds muss auf den Prospekten Warnhinweise veröffentlichen, die ein bisschen an jene auf Zigarettenschachteln gemahnen. Viele dieser Produkte sind keine Fonds im ursprünglichen Sinn, sondern Investmentfonds mit größeren Freiheiten. Sie werden zu den alternativen Investments gerechnet. Es gibt auch Dachfonds für Hedgefonds. Diese Produkte sollten nur Anleger mit überdurchschnittlichen Kenntnissen der Märkte in Erwägung ziehen.

Rentenfonds investieren – wie der Name schon sagt – in Anleihen. Der Vorteil ist hier im Wesentlichen, dass der Anleger nicht selbst entscheiden muss, welche Papiere er kauft. Allerdings sollten Sie die Fondsrenditen mit denen der Einzelanlage vergleichen. Wie bei jedem Fonds kommen außerdem Ausgabeaufschläge und Verwaltungsgebühren dazu. Denn Fondsanteile können nicht kostenlos bei der Bundesschuldenverwaltung hinterlegt werden wie beispielsweise Bundesschatzbriefe. Deshalb sollten Sie sich genau erkundigen, in welche Anleihen der Fonds investiert. Am ehesten lohnt sich eine Investition in einen internationalen Rentenfonds, während bei den deutschen oft die Einzelanlage zu empfehlen ist.

Offene Immobilienfonds galten viele Jahre als besonders stabiles Investment, ja sogar als Fels in der Brandung. Und tatsächlich stiegen die Immobilienpreise ständig. Doch das hat sich geändert. Die starken Zuflüsse in offene Immobilienfonds zwangen die Manager, in immer größerem Umfang in Objekte an Top-Standorten, wie London oder Paris, zu investieren. In der Folge explodierten dort die Preise – und die Aussichten auf eine attraktive Immobilienrendite schwand. Stehen keine interessanten Objekte zur Verfügung, kann das Fondsmanagement die zugeflossenen Anlegergelder auch in Cash-Positionen halten. Dies verwässert jedoch die Gesamtrendite, da die Verzinsung am Geldmarkt vergleichsweise gering ist.

Optionsscheine und andere Derivat-Produkte eignen sich nur für erfahrene und risikobewusste Anleger. Der Optionsscheinhandel beruht auf Spekulation. Der Anleger geht — vereinfacht ausgedrückt – eine Wette auf fallende oder steigende Kurse ein. Verliert er die Wette zum Ende der Laufzeit, verfällt der Schein und der Anleger muss einen Toteiverlust verschmerzen. Konkret: Nimmt der Anleger an, dass der Wert einer Aktie sinkt, kauft er sich einen Put Optionsschein. Damit hat er das Recht, zu einem bestimmten Termin die Aktie zu einem festgelegten Preis, zum Beispiel 90 Euro, zu verkaufen. Für dieses Recht muss er eine Prämie zahlen. Hat er auf das richtige Pferd gesetzt und die Aktie fällt auf 80 Euro, kann er sie trotzdem für 90 Euro verkaufen. Mit einem Call-Schein erwirbt sich der Käufer das Recht, die Aktien zu einem festgelegten Zeitpunkt zu einem bestimmten Preis zu kaufen. Steigen die Kurse dieser Aktie, kann er billig einkaufen und Gewinne einfahren.

Experten raten Anlegern, nie mehr als 5 Prozent ihres Depots in Optionsscheine zu investieren und niemals auf Kredit zu kaufen. Für Optionsscheine sollte nur Geld verwendet werden, auf das der Anleger nicht angewiesen ist.

Zertifikate waren in den vergangenen Jahren die Renner am Anlagemarkt. Etwa 140 Milliarden Euro haben Anleger inzwischen in Zertifikate gesteckt. Häufig herrscht jedoch der Glaube vor, Zertifikate seien eine günstige Alternativen zu Fonds. Dabei gibt es zwischen beiden Produkten erhebliche Unterschiede. Zertifikate sind eigentlich Inhaberschuldverschreibungen, also eine besondere Form der Anleihe. Der Wert eines Zertifikats hängt davon ab, wie sich der Wert einer Aktie, eines Index, einer Branche oder einer Börse entwickelt. Es gibt mittlerweile mehr als 100.000 Papiere. Garantiezertifikate sind am beliebtesten, denn der Anleger bekommt sein Geld am Ende der Laufzeit garantiert zurück oder profitiert von Kurssteigerungen. Neben den Garantiezertifikaten gibt es noch Discounter, Bonus- und Indexzertifikate und für spekulative Anleger sogenannte Knock-Out-Zertifikate. Von Letzteren sollten vorsichtige Investoren die Finger lassen. Denn bei dieser Art von Zertifikaten ist ein Totalverlust durchaus möglich. Fällt der Kurs der Aktie oder des Index unter eine bestimmte Schwelle, ist das eingesetzte Geld weg. Sie können zwar mit einem Knock-Out-Zertifikat ordentliche Gewinne einfahren, aber das Risiko ist hoch.

Abrufkredite Angebote – bei Anruf Cash nehmen

Vor allem Direktbanken promoten seit Jahren die sogenannten Abrufkredite, die meist günstiger sind als Dispositionskredite und flexibler als Ratenkredite. Das Prinzip ist einfach: Sie vereinbaren mit der Bank einen Rahmenkredit in der von Ihnen gewünschten Höhe, wobei das Maximum in der Regel bei 25.000 Euro liegt. Nach einer positiven Bonitätsprüfung räumt Ihnen das Geldinstitut diese Summe ein. Fortan können Sie bis zum vereinbarten Höchstbetrag über diesen Kredit verfügen. Es liegt ganz an Ihnen, bis zu welcher Höhe Sie den Rahmenkredit ausschöpfen. Angenommen, Sie haben mit der Bank einen Höchstbetrag von 25.000 Euro vereinbart, doch Sie brauchen aktuell nur 9000 Euro. In diesem Fall rufen Sie den tatsächlich benötigten Betrag ab und zahlen auch nur für diese Kreditsumme Zinsen. In unserem Beispiel verbliebe Ihnen noch ein Spielraum von 16.000 Euro für künftigen Finanzierungsbedarf. Vielleicht möchten Sie sich aber nur eine Liquiditätsreserve schaffen, auf die Sie bei unvorhersehbaren Ausgaben zurückgreifen können. Auch dafür ist der Abrufkredit gut geeignet, denn wenn Sie diesen Kreditrahmen im günstigsten Fall nie in Anspruch nehmen müssen, zahlen Sie keinen Cent Zinsen oder sonstige Gebühren. Diese „eiserne Reserve“ wird Ihnen also von der Bank kostenlos zur Verfügung gestellt. Sie zahlen nur für den tatsächlich in Anspruch genommenen Betrag und für den entsprechenden Zeitraum Zinsen. Insofern ist der Abrufkredit vergleichbar mit einem Dispositionskredit.

Benötigen Sie Geld, rufen Sie Ihre Bank an oder Sie teilen Ihren Bedarf online oder per Telebanking mit. Der Betrag wird dann auf das von Ihnen angegebene Girokonto bei Ihrer Hausbank überwiesen und Sie können meistens schon innerhalb von 24 Stunden über das Geld verfügen. Liegt ein Wochenende oder ein Feiertag dazwischen, kann der Überweisungsvorgang schon mal zwei bis drei Tage in Anspruch nehmen. Das sollten Sie bei Ihrer Liquiditätsplanung berücksichtigen.
Bei der Rückführung eines Abrufskredits haben Sie die Wahl: Entweder Sie zahlen regelmäßige Raten (ähnlich wie bei einem Ratenkredit) oder Sie tilgen immer dann, wenn Sie Geld dafür zur Verfügung haben. Niemand wird Sie drängen, den Rahmenkredit schnell zurückzuzahlen. Sie können sich Jahre Zeit nehmen und Ihre Liquidität schonen. Ähnlich wie beim Dispositionskredit muss der Kunde aber auch beim Abrufkredit auf Disziplin achten und darf sich von der Flexibilität dieses Produkts nicht verführen lassen. Selbst wenn keine festen Tilgungsverpflichtungen bestehen, sollte das fremde Geld in einem überschaubaren Zeitraum zurückgeführt werden, um eine Überschuldung zu vermeiden und die monatlichen Zinslasten zu senken.
Wenn sich Abruf- und Dispositionskredite hinsichtlich ihrer Flexibilität und Bequemlichkeit also sehr ähneln, stellt sich die Frage, weshalb ein Abrufkredit dann überhaupt für Sie attraktiv sein soll. Die Antwort ist einfach: Er ist im Schnitt zwischen 3 bis 5 Prozent günstiger als Ihr „Dispo“. In Einzelfällen kann die Zinsersparnis sogar noch höher ausfallen, je nachdem, welchen Prozentsatz Ihre Hausbank für Ihren Dispositionskredit berechnet.

Praxistipp:
Zahlen Sie Ihren teuren „Dispo“ ganz einfach mit einem günstigeren Abrufkredit zurück. Falls Sie also zum Beispiel Ihr Girokonto um 8000 Euro überzogen haben und hierfür satte 12 Prozent Zinsen abgebucht bekommen, lassen Sie sich diesen Betrag aus Ihrem Abrufkredit auf Ihr Girokonto überweisen, das damit ausgeglichen ist. Sie reduzieren damit in der Regel ihren Zinsaufwand.

Banking a la carte – Bezahlung mit Karte

Wie schon erwähnt, ist in Deutschland die Barzahlung noch weit verbreitet. Nur etwa jeder dritte Verbraucher hat Schätzungen zufolge eine Kreditkarte im Portemonnaie, weshalb die Bundesbürger gemeinhin als „Karten-Muffel“ gelten. Ganz anders die Situation im Ausland: Dort ist es durchaus nichts Ungewöhnliches, dass ein Bankkunde vier oder sogar acht Kreditkarten sein Eigen nennt. Nicht nur in den USA, wo das Plastikgeld erfunden wurde, zahlen die weitaus meisten Verbraucher sogar die täglichen Einkäufe im Supermarkt mit ihrer Kreditkarte, auch in England und Frankreich sind die Barzahler immer weiter auf dem Rückzug. Die Bundesbürger hingegen zücken ihre Plastikkarten nur bei ganz bestimmten Bezahlvorgängen. An der Tankstelle, im Restaurant und im Hotel, bei Mietwagenunternehmen und bei der Buchung eines Fluges zahlen die Deutschen schon mal „mit ihrem guten Namen“, ansonsten gilt immer noch die Devise: Cash ist fesch! Wo liegen die Gründe für diese im internationalen Vergleich deutliche Zurückhaltung? Branchenexperten sehen drei entscheidende Gründe, die allerdings einfach zu entkräften sind.
Die deutschen Bankkunden haben sich im Laufe der Jahre mit ihrer EC-Karte (jetzt Maestro-Karte) gut angefreundet. Dieses Zahlungsmittel gibt es gleichsam als Zugabe zum Girokonto. Man kann sich mit dieser Karte in Deutschland und sogar in mehreren ausländischen Staaten mit Bargeld versorgen, außerdem wird dieses Zahlungsmittel auch von zahlreichen kleineren Geschäften akzeptiert.

Viele Verbraucher in Deutschland zieren sich etwas, kleinere Beträge mit Karte zu begleichen. In den USA ist es gang und gäbe, sogar Rechnungen von zehn Dollar mit Plastikgeld zu bezahlen. Auch viele deutsche Einzelhändler, die an und für sich Kreditkarten akzeptieren, sehen es nicht unbedingt gern, wenn kleine Beträge über eine Kreditkarte abgewickelt werden, immerhin bekommen sie dann einen bestimmten Prozentsatz vom Rechnungsbetrag abgezogen.
Nicht zuletzt sorgen sich zahlreiche Verbraucher um die Sicherheit von Kreditkarten: Was passiert, wenn man die Karte verliert? Und hat man nicht schon allzu oft von haarsträubendem Kartenmissbrauch gehört und gelesen?
All diese Gründe mögen nachvollziehbar sein, sie liefern allerdings kein wirklich überzeugendes Argument gegen Kreditkarten. Tatsächlich weist diese Form des bargeldlosen Zählens in vielen Fällen sogar deutliche Vorteile auf, wobei wir bei dieser Betrachtung allerdings auch die Nachteile nicht verschweigen wollen. Doch zunächst zur Frage, wie Sie als Verbraucher und Bankkunde von Ihrer Kreditkarte profitieren können. Zweifellos bieten Kreditkarten mehr Komfort als die EC- bzw. Maestro-Karten. Der wichtigste Unterschied liegt im Zahlungsaufschub. Wenn Sie heute eine Rechnung mit Ihrer EC- oder Maestro-Karte zahlen, wird Ihr Girokonto meist schon am nächsten Werktag mit dem Gesamtbetrag belastet. Beim Einsatz von Kreditkarten hingegen erhalten Sie nur einmal pro Monat eine detaillierte Rechnung. Somit wird auch nur einmal pro Monat von Ihrem Girokonto abgebucht. Sie profitieren mithin von einem Zahlungsaufschub von bis zu vier Wochen (bei Einsatz der Karte im Ausland teilweise sogar noch länger). Darüber hinaus können Sie Ihre Kreditkarte weltweit einsetzen. Mit Ihrer EC- oder Maestro-Karte kommen Sie kaum über Europa hinaus. Und Sie haben die Möglichkeit, sich mit Ihrer Kreditkarte rund um den Globus mit Bargeld zu versorgen – in vielen Fällen sogar kostenlos.
Zum zweiten Einwand: Ein Händler muss grundsätzlich entscheiden, ob er Kreditkarten akzeptieren möchte oder nicht. Er kann die Akzeptanz solcher Karten nicht von der Höhe des Preises abhängig machen. Tut er es trotzdem, bleibt es dem Verbraucher überlassen, ob er derlei Geschäftsgebaren hinnimmt oder nicht doch lieber zur Konkurrenz wechselt. Denn realistisch betrachtet, sichert sich der Händler mit der Akzeptanz von Kreditkarten einen Vorteil. Die Erfahrung zeigt nämlich, dass Verbraucher, die ihre Rechnung nicht sofort bar begleichen müssen, tendenziell zu höheren Ausgaben neigen. Das heißt im Klartext, der Einsatz von Kreditkarten führt unter dem Strich meist zu höheren Umsätzen. Selbst wenn Sie zum Kreis der „eingefleischten“ Barzahler gehören sollten, kann es dennoch Sinn machen, bei höheren Beträgen an der Kasse die Kreditkarte zu zücken. Signalisieren Sie zunächst, dass Sie mit Karte zahlen möchten. Kurz vor der Zahlungsabwicklung fragen Sie den Händler, wie hoch der Rabatt ausfiele, wenn Sie die Rechnung bar begleichen würden. In den meisten Fällen können Sie damit einen Rabatt durchsetzen, denn bei einer Zahlung mit Kreditkarte erhielte der Verkäufer ohnehin nicht den vollen Rechnungsbetrag überwiesen.
Wer seine Kreditkarte mit der üblichen Sorgfalt aufbewahrt, bei Bezahlvorgängen im Internet auf eine ausreichende Verschlüsselung der Daten achtet, die Umsätze systematisch kontrolliert und sich bei Unstimmigkeiten oder Verlust der Karte umgehend bei seiner Bank oder der Kreditkartenorganisation meldet, braucht schließlich keine Sicherheitsrisiken zu befürchten. Und eines ist unbestritten: Wer ständig größere Geldsummen mit sich herumträgt, ist einem deutlich höheren Risiko ausgesetzt als Kreditkartenzahler.

Aber natürlich weisen Kreditkarten auch Schattenseiten auf. Und die sind vorrangig psychologischer Natur. Menschen, die im Umgang mit Geld ohnehin leicht den Überblick verlieren, laufen Gefahr, sich zu überschulden. Dieses Risiko ist besonders hoch, wenn es sich um „echte“ Kreditkarten handelt, die dem Kunden eben nicht nur einen kurzfristigen Zahlungsaufschub gewähren, sondern eine Finanzierungsfunktion aufweisen. In diesen Fällen zahlt der Kunde nicht den im jeweiligen Monat aufgelaufenen Kreditkartenbetrag komplett, sondern er tilgt die Summe zum Beispiel über mehrere Monate und zahlt hierfür Zinsen. Zwar werden diese Risiken dadurch verringert, dass die kartenausgebende Bank ein Limit festlegt, das der Kunde pro Monat nicht überschreiten darf, doch lässt sich diese Grenze leicht umgehen, indem der Betreffende zum Beispiel mehrere Karten unterhält.
Schließlich werden für die meisten Kreditkarten Jahresgebühren fällig, die bei den mit klingenden Namen geschmückten Prestigekarten (gern als Platin- oder Gold-Varianten bezeichnet) schon recht üppig ausfallen können. Diese Karten werden zwar mit zusätzlichen Funktionen und Serviceleistungen ausgestattet, deren Nutzen sich aber oft in Grenzen hält. Bestimmte Versicherungen oder der Anspruch auf Hilfe bei Problemen im Ausland („Assistance-Dienstleistung“) bestehen in vielen Fällen bereits aufgrund anderweitiger Policen oder durch Schutzbriefe, wie sie zum Beispiel Automobilclubs anbieten.
Insgesamt gesehen dürfte in den nächsten Jahren allerdings die Bedeutung von Kreditkarten als Zahlungsmittel weiter zunehmen. Dafür sprechen vier gute Gründe:
Für viele Einkaufsvorgänge braucht der Kunde eine Kreditkarte. Wer zum Beispiel Waren im Internet bestellt, hat meist nur die Möglichkeit, den Rechnungsbetrag vorab zu überweisen (gefährlich), per Nachnahme zu ordern (teuer) oder eben mit seiner Kreditkarte zu zahlen.
Längst akzeptieren auch größere Supermarktketten Kreditkarten. Im Zeitalter der Internationalisierung können sie sich dem weltweiten Trend hin zu bargeldlosem Zahlen nicht widersetzen. Kleinere Geschäfte geben sich derzeit noch zurückhaltend, doch scheint selbst dort mittlerweile ein Umdenken stattzufinden. Viele Direktbanken stellen ihren Kunden kostenlose Kreditkarten zur Verfügung, mit denen sie sich (wie auf den vorangegangenen Seiten beschrieben) weltweit kostenlos mit Bargeld versorgen können. Und wer eine Kreditkarte erst einmal sein Eigen nennt, wird sie früher oder später verstärkt als Zahlungsmittel einsetzen.

Kreditkarten im Überblick
Kreditkarte ist nicht gleich Kreditkarte. Vier Arten gilt es zu unterscheiden:
Charged Card: Diese Variante ist in Deutschland mit Abstand am stärksten verbreitet. Auf dem Kreditkartenkonto werden die Umsätze eines Monats gesammelt und zu einem bestimmten Stichtag vom Konto des Kunden abgebucht. Der Karteninhaber profitiert von einem kurzfristigen zinslosen Zahlungsaufschub. Dabei muss der Kunde jedoch sein Limit beachten. Überschreitet er es, wird die Karte nicht mehr akzeptiert, was zu peinlichen Situationen führen kann.
Credit Card: Dabei handelt es sich um„echte“ Kreditkarten. Der Kunde hat die Wahl, ob er die monatlich aufgelaufenen Kreditkartenumsätze wie bei einer Charged Card komplett abbuchen lässt oder den Betrag in Raten zurückzahlt. Üblicherweise legt das kartenausgeben- de Unternehmen die Mindesthöhe der Rate fest. Diese Kartenvariante spielt in Deutschland noch keine große Rolle, da hierzulande in erster Linie der ungesicherte Dispositionskredit auf das Girokonto als kurzfristige Finanzierungsform dient.
Prepaid Card: In diesem Fall muss der Kunde zunächst Geld auf sein Kreditkartenkonto überweisen. Dann darf er über den betreffenden Betrag verfügen. Prepaid Cards eignen sich vor allem dann, wenn die Bonität des Kunden nicht ausreicht, um ihm eine Charged oder Credit Card zu überlassen. Wer sich für eine Prepaid Card entscheidet, vermeidet zum Beispiel eine Schufa-Anfrage.
Debit Card: Sie funktioniert wie die bekannte EC- bzw. Maestro-Karte. Das heißt, der Kunde zahlt seine Rechnung mit dieser Karte, der Betrag wird ihm aber schon kurzfristig (normalerweise am nächsten Werktag) von seinem Konto abgebucht. Der Karteninhaber profitiert somit weder von einem Zahlungsaufschub wie bei der Charged Card noch von einer echten Kreditfunktion wie bei der Credit Card.

Schwer zu durchschauen – der Mann dazwischen bei Direktbanking

Für eine andere Art des Angriffs verwendet man den englischen Begriff „Man in the Middle“ (der Mann in der Mitte). Das ist ein besonders gemeiner Trick. In diesem Fall liegt der Fehler nämlich nicht bei Ihnen. Sie haben sich auf die (echte) Internetseite Ihrer Bank eingewählt und wollen jetzt eine Überweisung ausführen. Allerdings kommen Ihre Daten nie bei der Bank an, denn der Täter hat sich mithilfe eines Trojaners dazwischengeschaltet. Er fängt jede Datenübertragung an die Bank ab. Er löscht zum Beispiel die Kontonummer des Empfängers und setzt eine andere Nummer ein. Die manipulierte Information schickt er an die Bank, die natürlich wie gewohnt eine TAN zur Autorisierung des Auftrags verlangt. Die fragt der Hacker dann bei seinem arglosen Opfer ab.

Um auch dieses Risiko zu umgehen, haben viele (Direkt-)Banken die Übertragungssicherheit durch die Einführung von iTANs, mTANs und eTANs erhöht. Bei iTANs handelt es sich um indizierte Transaktionsnummern. Das heißt, Sie tippen zur Freigabe eines Auftrags nicht mehr eine beliebige Nummer aus Ihrer TAN-Liste ein. Vielmehr fragt die Bank nach einer ganz bestimmten TAN aus der nummerierten Liste – zum Beispiel „Bitte TAN 65 eingeben“.

Die Lösung mTAN bedeutet, dass Sie die TAN, die Sie zur Durchführung einer Aktion benötigen, per SMS auf Ihr Handy erhalten. Das macht es für den Man in the Middle schwierig, denn üblicherweise wird dabei nicht nur die TAN mitgeteilt, vielmehr erhalten Sie zusätzlich die Empfängerdaten übermittelt. Außerdem ist die TAN nur wenige Minuten gültig. Wenn Sie also eine andere Kontonummer erhalten als die, die Sie eingegeben haben, können Sie den Vorgang abbrechen. Bei eTANs müssen Sie in ein Gerät (den TAN-Generator), das Sie von Ihrer Bank erhalten, die Kontonummer des Empfängers eingeben, bevor Sie eine TAN erhalten. Diese TAN tippen Sie über die Tastatur Ihres PCs ein. Sie ist wie die mTAN nur etwa zwei Minuten gültig. Die Bank hat die Möglichkeit zu überprüfen, ob TAN und die angegebene Kontonummer tatsächlich zusammengehören. Weitaus besser ist eTAN Plus. Hier erhält der Kunde keinen schlichten TAN-Generator, sondern ein „signierendes Gerät“, in das er seine EC-Karte einschieben muss, damit er es nutzen und eine TAN generieren kann. Er erhält zwei Codes: einen Banken- und einen Transaktionscode. Letzterer besteht aus den ersten sechs Stellen der Empfängerkontonummer. Die TAN, die er nach Eingabe der Codes erhält, ist an die Empfängerdaten gebunden.

PC-Sicherheit ist kein Luxus
Experten wissen es seit Langem: Der heimische PC des „Onliners“ ist die Schwachstelle. Deshalb lohnt es sich für jeden, der seine Bankgeschäfte per Internet abwickelt, seinen PC unter Sicherheitsaspekten zu prüfen. Folgende Vorsichtsmaßnahmen sollten Sie unbedingt ergreifen:
Verwenden Sie einen Browser mit 128 Bit SSL Verschlüsselung. Speichern Sie weder PINs noch TANs auf dem PC. Stellen Sie immer sicher, dass Sie sich wirklich auf der Internetseite Ihrer Bank befinden. Rufen Sie die Seite niemals über Links auf.Achten Sie immer auf das geschlossene Sicherheitsschloss. Wählen Sie sichere Passwörter mit sechs bis acht Stellen und einer Mischung aus Groß- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen. Gehen Sie nicht als Administrator ins Internet. Deaktivieren Sie in Ihrem Browser die automatische Verwendung von AxtiveX-Controls und Java-Applets. Diese kleinen Programme machen es Unbefugten leicht, auf Ihren PC zuzugreifen. Benutzen Sie immer ein aktuelles Virenschutzprogramm und achten Sie auf regelmäßige Updates. Installieren Sie eine Firewall.

Tipp:
Es gibt gute kostenlose Firewalls. Viele Tipps und Informationen rund um das Thema PC-Sicherheit sowie kostenlose Downloads finden Sie unter beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.

Nicht verunsichern lassen
Keine Frage, bei allen Onlinegeschäften gibt es potenzielle Risiken (wie bei anderen Geschäftsvorgängen auch, denken Sie nur an den Kauf eines Gebrauchtwagens, der oft genug zu einem Vabanque-Spiel gerät). Heute wickeln rund 40 Prozent aller Deutschen ihre standardisierten Banktransaktionen online ab. Im Ausland liegt der Anteil prozentual sogar noch höher. Das heißt, pro Jahr kommt es allein in Deutschland zu mehreren Milliarden von Onlinebanking-Transaktionen. Gemessen daran sind die Schadenfälle verschwindend gering. Die Gefahr, als Kunde in einen Banküberfall verwickelt zu werden, ist statistisch sehr viel größer als das Restrisiko bei virtuellen Bankgeschäften. Vorausgesetzt, Sie befolgen die Sicherheitstipps Ihres Instituts und die Empfehlungen, die wir Ihnen auf den zurückliegenden Seiten gegeben haben. Wir haben an dieser Stelle auf die möglichen Gefahren hingewiesen. Dies geschah nicht mit dem Ziel, Sie zu verunsichern. Aber größtmögliche Sicherheit setzt Information voraus. Wer die Risiken kennt, kann entsprechend handeln und diese minimieren. Letztlich bestätigen auch Verbraucherschützer, dass Onlinebanking mindestens ebenso sicher ist wie die Abwicklung von Geldgeschäften in der Filiale.

Versichern und Vorsorgen bei Vertrieb von Finanzprodukten und Angebote

Der kostengünstige Direktvertrieb von Finanzprodukten hat nicht nur den Bankensektor revolutioniert. Auch die Versicherungsbranche wurde von einigen Newcomern förmlich aufgemischt, wobei viele dieser Anbieter allerdings zu großen, etablierten Assekuranzunternehmen gehören. Die Direktversicherungen arbeiten nach einem ähnlichen Prinzip wie die Direktbanken. Sie verzichten weitgehend auf individuelle Beratung, auf Filialen und einen Außendienst. Die Policen werden zum größten Teil über die Wege des Direktmarketings vertrieben. Im Klartext: Im Mittelpunkt steht der Verkauf per Internet, Mailings und über Callcenter. Teilweise arbeiten diese Versicherungsunternehmen darüber hinaus mit Direktbanken zusammen.
Vor allem im Bereich der privaten Vorsorge sind Bank- und Versicherungsprodukte eng miteinander verzahnt. Aber auch standardmäßige Sachversicherungen, wie etwa Haftpflicht- oder Hausratpolicen, eignen sich für den Vertrieb über Direktbanken. Die Geldinstitute bieten dabei keine eigenen Produkte an, sondern verkaufen die Policen von Partnerunternehmen, die sich für jeden erfolgreichen Abschluss mit einer Provision bedanken. Der Vertriebsweg von Versicherungsverträgen über Banken kann sich als lohnendes Geschäft erweisen. Nicht von ungefähr haben zum Beispiel die Sparkassen sowie die Volks- und Raiffeisenbanken mit der Sparkassen-Versicherung bzw. der R+V-Versicherung starke Assekuranz-Unternehmen in ihrer Finanzgruppe.
So richtig lukrativ wird das Allfinanz-Geschäft, wie die allmähliche Verschmelzung von Bank- und Versicherungsdienstleistungen im Fachjargon genannt wird, allerdings bei der privaten Altersvor sorge. Hier hat der Kunde unter anderem die Wahl zwischen staatlich geförderten Angeboten (Stichwort: Riester-Rente), Sparprodukten, Fondssparen und privaten Rentenversicherungen. Alle diese Produkte sind für den Direktvertrieb geeignet und werden auf den folgenden Seiten daher kurz vorgestellt.
Ähnlich wie bei der Baufinanzierung galt die private Altersvorsorge bislang als Geschäft» der Bankfilialen vor Ort oder des Versicherungsaußendienstes. Dass sich dies in jüngster Zeit geändert hat, ist im Wesentlichen drei Tatsachen geschuldet:
Intransparente und aufgrund ihrer besonderen Kosten- und Provisionsstrukturen für den Kunden häufig ungünstige Lösungen wie die Kapitallebensversicherung haben nach dem Wegfall des Steuerprivilegs an Attraktivität eingebüßt.
Kritische Verbraucherjournalisten haben in den vergangenen Jahren gerade auf dem Feld der privaten Vorsorge viel Aufklärungsarbeit geleistet.
Viele Direktbanken und Direktversicherer bieten auf ihren Homepages nützliche interaktive Tools, mit deren Hilfe der informierte Privatkunde seine Versorgungslücke ermitteln und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen kann.

Handlungsbedarf bei der privaten Altersvorsorge
„Früher war alles besser.“ Viele von uns haben sich sicher schon irgendwann einmal dabei ertappt, wie sie die Vergangenheit unkritisch verklärten. Bekanntlich spielt uns aber die Erinnerung oft einen Streich: Was wir als gut und angenehm empfanden, bleibt langfristig im Gedächtnis haften. Dinge, die nicht so ideal liefen, werden verdrängt.
Doch manches war früher tatsächlich besser – oder sagen wir: Es war einfacher. Jahrelang galt zum Beispiel die Faustregel: Wer 45 Jahre versicherungspflichtig beschäftigt war und immer mindestens durchschnittlich verdiente, erhielt später genügend Rente, um seinen bisherigen Lebensstandard absichern zu können. Wir alle wissen, dass davon heute keine Rede mehr sein kann.
Im Jahr 2007 betrug die unversteuerte Rente in Deutschland im Mittel rund 53 Prozent des Durchschnittseinkommens. Nach Angaben der Bundesregierung soll das Rentenniveau bis 2020 nicht unter 46 Prozent sinken. Um eine solche gesetzliche Rente zu beziehen, muss man aber 45 Jahre lang mindestens durchschnittlich verdienen und entsprechende Beiträge entrichten. Ob derweil das Niveau tatsächlich nicht unter 46 Prozent sinken wird, bleibt abzuwarten, immerhin wäre es nicht das erste Mal, dass sich eine Bundesregierung in ihren Rentenprognosen täuscht (oder sollte man sagen: die Augen vor den Tatsachen verschließt).

Gesetzliche Renten: Die Kernzahlen auf einen Blick
•Die Einkommen der deutschen Rentner bestehen derzeit noch zu 88 Prozent aus Staatsrente (4 Prozent Betriebsrente, 5 Prozent private Vorsorge). Im internationalen Vergleich ist dieser Anteil sehr hoch (Niederlande: 58 Prozent, Großbritannien: 65 Prozent, Dänemark: 73 Prozent, USA: 45 Prozent).
•Auf zwei Rentner kommen aktuell drei Beschäftigte (1958 waren es pro Rentner noch acht Beschäftigte). Im Jahr 2030 wird es nur noch ein Beschäftigter sein.
•Die gesetzliche Rentenversicherung hat derzeit 34 Millionen Mitglieder und unterhält 19,6 Millionen Rentner. Das Budget der Rentenversicherung umfasst circa 230 Milliarden Euro. Der Staatszuschuss beträgt inzwischen etwa 23 Prozent (54 Milliarden Euro).

Darauf sollten Sie sich einstellen
Die Einkommen aus der gesetzlichen Rentenversicherung werden in den kommenden Jahren deutlich sinken und kaum noch ausreichen, um damit ein angemessenes Leben im Alter zu führen.
Alle Versicherten, die 1947 und danach geboren wurden, dürfen erst später als mit 65 Jahren in Rente gehen. Für jedes Jahr gibt es einen Monat Zuschlag. Das heißt, Erwerbstätige, die 1947 zur Welt kamen, dürfen noch mit 65 plus einem Monat in den Ruhestand treten. Ein Erwerbstätiger aus dem Geburtsjahr 1948 müsste also zwei Monate daranhängen, aus dem Geburtsjahr 1949 drei Monate usw. Die Jahrgänge von 1958 bis 1963 müssen jeweils zwei Monate pro Jahr länger arbeiten, für Erwerbstätige ab dem Geburtsjahr 1964 gilt dann endgültig: Rente erst mit 67! Natürlich können Sie sich auch früher aus Ihrem Job verabschieden, müssen dann aber Rentenkürzungen hinnehmen.
Im Jahr 2005 führte der Gesetzgeber die nachgelagerte Rentenbesteuerung ein. Das heißt konkret, bestimmte Formen der Altersversorgung werden seither schrittweise steuerfrei gestellt. Dafür greift der Fiskus später bei den Renten stärker zu als heute.
Die ernüchternde Erkenntnis lautet daher: Sie werden später in den Ruhestand gehen, weniger Rente vereinnahmen und in vielen Fällen sogar noch höhere Steuern zahlen als die Rentner der Vergangenheit.

Früher in Rente gehen kann teuer werden
Natürlich können Sie Ihrem Job auch künftig schon vor Vollendung Ihres 67. Lebensjahres „Adieu“ sagen und sich in den Ruhestand zurückziehen. Dann aber müssen Sie mit spürbaren Abschlägen bei Ihrer gesetzlichen Rente rechnen. Für jeden Monat des vorgezogenen Renteneintritts werden Ihnen nämlich 0,3 Prozent abgezogen. Ein Praxisbeispiel: Angenommen, ein 1964 geborener Angestellter will später nicht erst mit 67 Jahren, sondern schon mit 63 Jahren aufhören. Die Einbuße bei der gesetzlichen Rente macht demnach 14,4 Prozent aus (vier Jahre, entsprechend 48 Monate, multipliziert mit 0,3). Ein solcher Abschlag macht sich im Budget eines Rentners schon bemerkbar. Insofern sollte, wer früher in den Ruhestand gehen möchte, noch intensiver privat Vorsorgen und Kapital aufbauen.