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Gestatten Sie Ihren jetzigen Arbeitsplatz neu Teil I – Karriereplan Beispiele

Eine sorgfältige Analyse der Tabelle 4.1 sollte Ihnen ausreichende Erkenntnisse darüber vermitteln, dass Sie entscheiden können, ob Sie eine realistische Chance haben, einen der gewünschten Jobs zu bekommen. Gibt es zwischen den Antworten kaum Unterschiede, haben Sie keinen Grund zu zögern – dann sollten Sie zur Tat schreiten und sich bewerben. Wenn es jedoch maßgebliche Lücken gibt, dann sollten Sie noch einmal über Ihre beruflichen Ziele nachdenken oder zumindest den Zeitplan ein wenig dehnen, um diese Defizite zu beseitigen. Sind die Diskrepanzen jedoch nicht so gravierend, müssen Sie Möglichkeiten finden, diese Lücken zu überbrücken. Wie schnell das geschehen soll, liegt bei Ihnen. Es kann ein Jahr dauern – oder auch drei Jahre. Sie bestimmen, was für Sie richtig ist.

Die erste – und beste – Möglichkeit, Ihre Chancen zu verbessern, ist dort, wo Sie gerade sind. Ihr augenblicklicher Job kann anstrengend sein und nur wenige Aufstiegschancen bieten. Dennoch können Sie nach Auswegen suchen. Wenn Sie Ihren jetzigen Job behalten und sich für den nächsten Schritt nach oben rüsten, vermeiden Sie Unterbrechungen in Ihrem Lebenslauf und auch den Druck, der entstehen könnte, wenn sie einfach kündigen und versuchen, einen anderen Job zu bekommen.
Ich möchte Ihnen einige Ratschläge geben, was Sie noch an Ihrem augenblicklichen Arbeitsplatz unternehmen können, um Ihre Situation zu verbessern:
✓ Bitten Sie Ihren Vorgesetzten um ein Gespräch und erkundigen Sie sich nach den Möglichkeiten. Ihren jetzigen Verantwortungsbereich zu vergrößern, um mehr Erfahrungen zu sammeln.
✓ Nutzen Sie die Fortbildungsmöglichkeiten, die Ihnen Ihr jetziger Arbeitgeber bietet – Seminare, Kurse, Audio-Kassetten und so weiter – um Ihre Fertigkeiten zu verbessern.
✓ Melden Sie sich freiwillig zu speziellen Projekten oder Arbeitsgruppen, bei denen Sie die Möglichkeit haben, Ihre weichen Fertigkeiten zu verbessern. Wenn Sie beispielsweise noch nie an einer selbstbestimmten Gruppenarbeit teilgenommen haben – in der heutigen Arbeitswelt ein entscheidender Faktor -, kann sich diese Mitarbeit als außerordentlich wertvoll erweisen.

Suchen Sie sich einen Mentor
Mentoren waren schon immer Mitarbeiter, die Ihnen dabei behilflich sind, ein Unternehmen oder eine Branche genauer kennen zu lernen. Doch ebenso leicht können Sie sich einen Mentor suchen, der Ihnen hilft, Ihre Mängel bei den weichen Fertigkeiten zu beseitigen. Haben Sie guten Grund anzunehmen, dass Sie mit Ihren Kollegen nicht so gut zurechtkommen wie Sie es eigentlich sollten (beispielsweise, wenn Sie der einzige in Ihrer Abteilung sind, der an seinem Geburtstag keine Glückwünsche erhält), dann sollten Sie sich jemanden suchen, der Sie einigermaßen gut kennt und mit anderen Menschen gut zurechtkommt. Sie brauchen keinen, der Ihnen beibringt, wie Sie mit anderen Menschen besser auskommen. Doch sollten Sie jemanden finden, den Sie bei seiner Zusammenarbeit mit anderen beobachten können, und mit dem Sie sich von Zeit zu Zeit zusammensetzen, um Ihre Probleme zu besprechen. Letztlich jedoch, müssen Sie sich alles selbst beibringen.

Sollten Sie Ihre Absichten bekannt machen?
Wie laut Sie Ihre Absicht. Ihre Laufbahn zu verändern, äußern sollten, kann eine schwierige Frage sein, insbesondere dann, wenn Sie es sich nicht leisten können, Ihren Job zu verlieren. Sie gehen ein gewisses Risiko ein, dass Sie, wenn Sie Ihre Absichten bekannt geben, vom Unternehmen gekündigt werden. Sie müssen wissen, wie Ihr Arbeitgeber darauf reagieren würde. Erklären Sie Ihrem Vorgesetzten, welche Verantwortung Sie übernehmen wollen und welche Fertigkeiten Sie sich aneignen wollen und fragen Sie, ob es eine Möglichkeit gibt, diese Veränderungen in Ihrer jetzigen Position vorzunehmen. Es könnte durchaus sein, sobald Sie die Initiative ergriffen haben, Ihren augenblicklichen Job umzugestalten, dass die neuen Verantwortungsbereiche Ihre Freude an Ihrem Arbeitsplatz wieder geweckt haben. Es ist möglich, dass der beste Weg ist, dorthin zu kommen, wo Sie in fünf Jahren sein wollen, dort zu bleiben, wo Sie sind.

Zeitarbeit oder die Mitarbeit an einem Projekt
Sind Sie an einem Arbeitsplatz, den Sie nicht mögen, an dem Sie nicht viel verdienen, oder der mit Ihren beruflichen Zielen nichts zu tun hat. dann kann es vernünftig sein, sich als Zeit Arbeiter zu verdingen und so die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Es stimmt zwar, dass man als Aushilfe nicht sehr viele Gelegenheiten erhält, neue Fertigkeiten zu entwickeln, weil man davon ausgeht, dass Sie die erforderlichen Qualifikationen mitbringen. Doch werden Sie wahrscheinlich mehr Freiraum als jetzt haben, mehr Zeit dafür, sich weiter zu bilden und an den Fertigkeiten zu arbeiten, die Sie entwickeln wollen. Ein Vorschlag: Solange Sie für ein Zeitarbeitsunternehmen arbeiten, sollten Sie nach Einsätzen in Unternehmen suchen, die in Ihrem Karriereplan eine Rolle spielen. Es wäre günstig, wenn Sie die Suche nach diesen Jobs bei einem Personal-Dienstleister beginnen, der sich auf die Bereiche spezialisiert hat, für die Sie sich interessieren.

Zurück auf die Schulbank
Um in Ihrer beruflichen Laufbahn wirklich voranzukommen, muss Ausbildung und Weiterbildung für Sie oberste Priorität haben, Training-on-the-Job ist kein Ersatz für intensive Verbesserung der formalen Qualifikation, liier einige Möglichkeiten, über die Sie nachdenken sollten, wenn Sie eine Qualifikation, beispielsweise ein Diplom, berufsbegleitend schaffen wollen.

Seminare
Seminare sind ein- oder mehrtägige Kurse, die sich in der Regel auf ein besonderes Thema konzentrieren, beispielsweise auf das Verfassen von Geschäftskorrespondenz, Beurteilung, Kundendienst oder Zeitmanagement. Bestätigungen für die Teilnahme an einem Seminar wiegen nicht besonders schwer, doch erhalten Sie die Möglichkeit, innerhalb von kurzer Zeit neue Kenntnisse oder neue Fertigkeiten zu erwerben. In einem guten Seminar werden Ihnen auch Kenntnisse vermittelt, was Sie tun müssen, um weiter an sich zu arbeiten. Viele Seminaranbieter machen ihr Angebot über Direktwerbung bekannt (wahrscheinlich haben Sie in letzter Zeit einige solcher Ankündigungen erhalten) und die Kosten dafür reichen von fast nichts bis zu horrenden Summen. Lassen Sie sich das Seminarprogramm schicken, prüfen Sie das Angebot genau, ob es Ihnen auch wirklich von Nutzen sein kann. Auf alle Fälle sollten Sie sich vom Seminar Anbieter mindestens fünf Teilnehmer an früheren Seminaren nennen lassen, bei denen Sie sich nach der Qualität der Veranstaltung erkundigen können.

Erwachsenenbildung
Ganz gleich, wo Sie wohnen, irgendwo in Ihrer Nähe gibt es eine Volkshochschule. Dort können Sie. wenn Ihnen Schulabschlüsse fehlen, diese nachmachen (beispielsweise den Hauptschulabschluss). ln Zusammenarbeit mit den Rundfunkanstalten (Telekolleg) haben Sie die Möglichkeit, an der VHS die Fachhochschulreife zu erwerben und Sie können an Abendgymnasien selbst die allgemeine Hochschulreife (Abitur) nachholen.

Volkshochschulen bieten aber auch andere, für Ihre berufliche Laufbahn nützliche Kurse an (beispielsweise Computerkurse, Rhethorikkurse und dergleichen). Die Kosten sind gering, auch sind Teilnahmebescheinigungen an diesen Kursen keine Schwergewichte. Doch kommt es Arbeitgebern oft mehr auf das Können als auf Nachweise über die Teilnahme an Kursen an.

Bildungsurlaub
Unter Bildungsurlaub versteht man das 1976 von der Bundesregierung verabschiedete Recht auf bezahlte Bildungsfreistellung. Die Bundesregierung hat sich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass alle Arbeitnehmer eine bestimmte Anzahl an bezahlten .Arbeitstagen im Jahr für individuelle Fort- und Weiterbildung vom Arbeitgeber freigestellt werden. Bildung liegt aber in der Zuständigkeit der Ländergesetzgebung, und so gibt es in jedem Bundesland unterschiedliche Regelungen und Handhabungen. In nur 11 der 16 Bundesländer haben Arbeitnehmer tatsächlich das Recht, jährlich mehrere Tage bezahlten Bildungsurlaub zu nehmen: in Baden-Württemberg, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen sind dem Bildungsurlaub gleichende Regelungen nur für den öffentlichen Dienst vorgesehen, wenn nicht in Tarif oder Arbeitsverträgen das Recht auf Bildungsurlaub festgeschrieben wurde. Erkundigen Sie sich am besten bei der für Sie zuständigen Gewerkschaft (oder dem Betriebsrat in Ihrer Firma), wie und wo Sie Bildungsurlaub beantragen können. Lassen Sie sich dort auch die Träger zugelassener Bildungseinrichtungen nennen und fordern Sie entsprechende Informationen über die Kursinhalte an. Leider sind viele Arbeitgeber der Idee des Bildungsurlaubs nicht besonders aufgeschlossen. Wenn Sie noch länger in Ihrer jetzigen Firma bleiben wollen, dann sollten Sie sich mit Ihrem Vorgesetzten oder der Personalabteilung zusammensetzen und das Problem besprechen. Trägt der Bildungsurlaub zur Verbesserung Ihrer Qualifikation bei, und profitiert auch das Unternehmen davon, so signalisieren Sie damit auch Ihre Ambitionen, es noch weit bringen zu wollen. Auch der Arbeitgeber hat seinen Vorteil: Würde er Sie zur Fortbildung schicken, müsste er ebenfalls das Gehalt weiterzahlen, zusätzlich aber noch die Kursgebühr für Sie entrichten.

Umschulung
Umschulung ist eine Form der beruflichen Weiterbildung. Wenn sie nach abgeschlossener Berufsausbildung einen neuen Beruf erlernen, spricht man von Umschulung. Lernen Sie in Ihrem schon erlernten Beruf dazu, spricht man von Fortbildung. Für eine Umschulung gibt es eine Reihe von Gründen:
✓ Oft erlernen Arbeitslose einen neuen Beruf, weil ihr bisheriger Beruf auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr nachgefragt wird. Das kann auch mit dem Alter des Arbeitslosen Zusammenhängen.
✓ Auch wenn Sie noch eine Beschäftigung haben, aber die Berufschancen im ausgeübten Beruf schlechter werden und Arbeitslosigkeit droht, sollten Sie über eine Umschulung nachdenken.
✓ Oft führen gesundheitliche Probleme oder Behinderungen (beispielsweise eine Allergie oder ein Wirbelsäulenschaden) dazu, dass Sie Ihren bisherigen Beruf nicht mehr ausüben können.
Informationen über das Angebot an Umschulungen bekommen Sie bei allen Arbeitsämtern. Dort erhalten Sie auch fachkundige Auskünfte über die Zukunftsaussichten des angestrebten neuen Berufs. Finanzielle Hilfen durch das Arbeitsamt sind in vielen Fällen ebenfalls möglich.

Weiter auf die Uni?
Es gibt nur wenige, die bestreiten, dass ein akademischer Grad auf jedem Feld Vorteile bringt. Auf alle Fälle bringt ein akademischer Titel Sie auf der Einkommensskala schneller nach oben. Je wertvoller der Titel, umso besser die Bezahlung. Wir kennen die Unterschiede aus dem medizinischen Bereich, wo zwischen dem Einkommen eines Stationsarztes und dem eines Chefarztes, zumal wenn er Prof. Dr. med. vor seinem Namen stehen hat. ganze Welten liegen.