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Immobilie verkaufen – Tipps

Eine Immobilie sollten Sie kaufen und langfristig behalten. Wenn Sie gut recherchiert haben, in einer guten Lage gekauft haben und die Immobilie zu einem fairen Preis oder vielleicht sogar sehr günstig erworben haben, gibt es keinen Grund, diese Immobilie schon nach ein paar Jahren wieder zu verkaufen und die Verkaufskosten, die Zeit und die Umstände auf sich zu nehmen um ein neues Objekt zu kaufen.
Es gibt Anleger in Immobilien, die renovierungsbedürftige Objekte kaufen, Sie auf Vordermann bringen und sie dann verkaufen und in ein anderes Haus umziehen. Wenn Sie kein Handwerker sind und diese Arbeit mögen, dann dürfen Sie nicht erwarten, dass Sie einen Spekulationsgewinn erzielen. Viel wahrscheinlicher ist es, dass Sie Ihren Profit durch die Kosten bei häufigem Kaufen und Verkaufen zunichtemachen. Langfristig kommt der größte Teil Ihres Gewinns aus der allgemeinen Wertsteigerung auf dem Immobilienmarkt. Weitaus weniger Gewinn beziehen Sie aus der Renovierung und Modernisierung Ihres Objekts und so können Sie mit Warten mehr Gewinn machen als mit Renovierungen.
Nutzen Sie die Gründe, dass Sie gerade in dieser Lage gekauft haben, als Richtschnur, wenn Sie überlegen, Ihre Immobilie wieder zu verkaufen. Wenden Sie auch die Kriterien an, über die ich in diesem Finanzportal gesprochen habe. Wenn beispielsweise die Schulen in der Gemeinde schlechter werden und in der Gemeindeentwicklung Planungen vorliegen, die den Wert Ihres Objekts mindern und den Mietwert reduzieren, dann könnten Sie einen Grund haben zu verkaufen. Wenn Sie keine ernsthaften Probleme in der Zukunft sehen, dann ist es für Sie am besten, ein gutes Objekt viele Jahre lang zu behalten und damit Werte aufzubauen und Transaktionskosten möglichst gering zu halten.

Verhandeln Sie über den Maklervertrag
Die meisten Immobilienbesitzer beauftragen einen Makler, wenn sie ihre Immobilie verkaufen wollen. Wie ich schon sagte, erfordern Kauf oder Verkauf unterschiedliche Fertigkeiten. Haben Sie ein Objekt zu verkaufen, so brauchen Sie einen Makler, der seine Aufgabe effektiv erledigt und zu einem höchstmöglichen Preis verkauft.
Als Verkäufer suchen Sie einen Makler, der viel Verkaufserfahrung hat und der bereit ist, Zeit und Geld einzusetzen, um Ihr Haus zu verkaufen. Lassen Sie sich nicht von einem Makler beeindrucken, nur weil er für eine große Agentur arbeitet. Wesentlich wichtiger ist, was der Makler tun kann, um Ihr Anwesen zu vermarkten.
Der Verkaufsauftrag, den Sie bei einem Makler unterschreiben, enthält Einzelheiten über die Provision, die Sie dem Makler bezahlen müssen, wenn er Ihr Haus verkauft. Weit verbreitet ist, dass die Makler drei Prozent vom Verkaufspreis als Provision verlangen.
Ganz gleich, ob der Makler die typische oder die normale Provision verlangt, Provisionen sind immer verhandelbar. Weil die Provision als Prozentsatz ausgedrückt wird, haben Sie bessere Aussichten, eine geringere Provision zu vereinbaren, wenn Sie ein teures Objekt verkaufen. Der Makler bekommt drei Prozent, ganz gleich ob er ein Haus für 600.000 € oder eines für 300.000 € verkauft. Doch beim Haus für 600.000 € verdient er doppelt so viel. Dies bedeutet noch lange nicht, dass der Verkauf des teureren Objekts doppelt so viel Arbeit macht. (Und ein Haus für 900.000 € macht auch nicht dreimal so viel Arbeit wie ein Haus für 300.000 €.)
ln sehr guten Lagen, in denen sehr teure Häuser stehen, könnten Sie die Provision bei einem sehr hohen Verkaufspreis unter Umständen auf zwei Prozent drücken. Möglicherweise ist der Makler auch bereit, auf die Provision von Ihnen zu verzichten, weil er auch vom Käufer eine Provision verlangt. Bei einem Objekt mit einem Kaufpreis von 600.000 € kann er, auch wenn er nur vom Käufer Provision verlangt, schnell 18.000 € verdienen. Vielleicht hat er in seiner Datenbank ohnehin Interessenten, denen Ihr Haus gefallen könnte.
Schließen Sie keinen Alleinauftrag ab, der eine längere Laufzeit als drei Monate hat. Geben Sie dem Makler mehr Zeit, dann wird er möglicherweise nicht mit vollem Einsatz Ihren Auftrag bearbeiten. Behalten Sie sich im Maklervertrag vor, selbst tätig werden zu dürfen, ohne dass der Makler von Ihrem Interessenten eine Provision verlangen kann. Zwar sollten Sie dann nicht mit Inseraten in Konkurrenz zum Makler treten, doch vielleicht finden Sie durch Zufall einen Käufer. Der kann profitieren, wenn er direkt von Ihnen kauft, weil er dann keine Provision bezahlen muss.
Allerdings dürfen Sie an niemanden verkaufen, dem das Objekt durch Makler bekannt gemacht wurde.

Sie verkaufen ohne Makler
Eigentlich gibt es keinen Grund, dass Sie nicht versuchen sollten, Ihr Haus selbst zu verkaufen. Den Vorteil haben Sie und auch der Käufer, weil dann beide keine Provisionen bezahlen müssen. Inserieren Sie in den Wochenendausgaben größerer Tageszeitungen in Ihrer Gegend. Vielleicht müssen Sie drei oder vier Anzeigen schalten, bis Sie Ihr Haus oder Ihre Eigentumswohnung verkauft haben.
Wichtig ist die Gestaltung der Kleinanzeige. Ein Blickfang ist das Wort Maklerfrei!, denn dann wissen die Interessenten, dass sie bares Geld sparen können. Bei einem Objekt von 500.000 € macht das immerhin 15.000 € aus. Stellen Sie in dem Inserat das Besondere an Ihrem Objekt deutlich heraus. Vielleicht ist es der Blick ins Grüne, vielleicht die Nähe zu Schulen oder zum Ortskern, vielleicht ist es aber auch die Ruhe in Ihrer Lage, die Interessenten besonders gefallen könnte.
Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass sich auf Ihre Anzeige auch eine Reihe von Immobilienmaklern melden werden. Die Makler werden Ihre Wohnung oder Ihr Haus besichtigen wollen und ganz nebenbei den Versuch unternehmen, einen Maklervertrag mit Ihnen abzuschließen. Lassen Sie sich nicht darauf ein. Bieten Sie den Maklern an, sie könnten Ihr Objekt ihren Interessenten vorstellen, doch keinesfalls sollten Sie sich bereit erklären, dafür zu bezahlen.
Melden sich Interessenten bei Ihnen zur Besichtigung an, dann ist es natürlich angebracht, dass die Wohnung oder das Haus sauber und aufgeräumt ist. Versuchen Sie, die Vorzüge Ihres Hauses zu unterstreichen. Ist Ihre Gartenterrasse besonders gemütlich, dann laden Sie Interessenten doch zu einer Tasse Kaffee auf der Terrasse ein, damit sie Zeit und Ruhe haben, diese Vorzüge zu erkennen.
Werden Sie mit einem Interessenten handelseinig, dann sollten Sie für den Vertragsabschluss die Hilfe eines Anwalts in Anspruch nehmen. Meist haben Anwälte einen erprobten Musterantrag in ihrem Computer, der nur noch den besonderen Bedingungen angepasst werden muss. Die Rechtssicherheit des Vertrages gewährleistet der Notar, der den Kaufvertrag beurkundet. Er ist es auch, der genau regelt, wann Zahlungen zu leisten sind und wann das Objekt übergeben werden kann.