Wohin man sich heutzutage wendet, man wird immer mit irgendwelchen Anmerkungen zur Kapitalanlage bombardiert, mit irgendwelchen Klängen, mit Trivialitäten, Ratschlägen und Meinungen, ln diesem wichtigen Teil möchte ich Ihnen helfen, die Verlässlichkeit einer bestimmten Informationsquelle richtig einzuschätzen. Gleich, ob Sie eine Zeitschrift lesen, einen Artikel in einer Zeitung oder ein Buch, ob Sie eine Internet-Seite ansehen oder Software benutzen, ob Sie fernsehen oder Radio hören, Sie müssen wissen, wie Sie das bewerten was Sie sehen oder hören, und was Sie am besten ignorieren sollten.
Informationsquellen klug auswählen
In der Vergangenheit waren Informationen über Finanzen sehr spärlich gesät. Man konnte Zeit- f schritten wie Capital, Impulse oder € abonnieren, um sich ganz allgemein über Geld zu informieren und eine Tageszeitung, aus der man täglich Aktienkurse erfuhr. Die gewieften Anleger kauften täglich das Handelsblatt.
Doch die Zeiten haben sich geändert. Heute gibt es ein Überangebot an Informationen. Das Radio, das Fernsehen, Zeitschriften, Tageszeitungen, Bücher, das Internet, die Verwandten, Freunde, Nachbarn und Taxifahrer… Wohin man sich heute auch wendet, irgendjemand gibt seine Meinung zur Kapitalanlage kund, gibt Tipps und erteilt Ratschläge. Man kann keine Zeitung nehmen, eine Zeitschrift oder durch die Fernsehkanäle zappen, ohne irgendwo auf Artikel, Geschichten und ganze Programme zu stoßen, die sich der Kapitalanlage widmen.
Man bezahlt für den größten Teil diese Informationen nicht direkt und leider bekommen Sie genau das, wofür Sie bezahlen! Sie bezahlen nichts, und Sie bekommen nicht viel. Viele Ratschläge sind einseitig, oft sogar falsch.
Sicher, im Internet gibt es eine ganze Reihe von kostenfreien Seiten zur Kapitalanlage – den meisten werden aber von Investmentgesellschaften oder irgendjemandem bezahlt, der etwas zu verkaufen hat. Weshalb verlangen diese Seiten keine Gebühr? Naive Menschen glauben, Sie würden etwas umsonst bekommen, doch auf diesen Seiten erhält man kaum mehr als subtile und weniger subtile Werbung für Produkte und Dienstleistungen. Würde man für diese Seiten bezahlen müssen, dann würde dort nur sehr wenig Verkehr herrschen. Weshalb sollte man also dieses Zeug ansehen? Gut ausgewählte Informationsquellen zur Kapitalanlage können Ihr Wissen mehren und Sie in die Lage versetzen, bessere Entscheidungen zu treffen. Weil Informationen zur Kapitalanlage und die dazugehörigen Ratschläge so weit verbreitet sind, widme ich diesen Teil des Finanzportals denen, die nach Informationen suchen, und ihnen will ich helfen, das Gute vom Mittelmäßigen und Schrecklichen zu trennen. Ich nenne Ihnen zwar die meiner Meinung nach besten Informationsquellen, doch erkläre ich auch, wie Sie selbst erkennen können, was gut ist und was nicht.
Weshalb das Überangebot?
Weshalb veröffentlicht jeder in den Medien und in den Printmedien Informationen über Kapitalanlage? Wurden Geldangelegenheiten in den letzten Jahren so kompliziert? Gibt es einfach mehr Medien und Verleger, die uns helfen wollen? In den folgenden Abschnitten erkläre ich einige Gründe, weshalb die Kapitalanlage ein so heißes Thema wurde.
Wirtschaftliche Veränderungen schaffen Unsicherheit
Viele Faktoren trugen zur Explosion bei Informationen über Finanzen und bei Ratschlägen zur Kapitalanlage bei, die die Medien und Verleger anbieten. Einige sind offensichtlich: Globaler Konkurrenzkampf und schnelle Veränderungen in der Technologie verursachen bei den meisten Branchen dramatische Veränderungen in immer kürzeren Zeitabständen.
Obwohl es viele Jobs für Menschen mit besonderen Fertigkeiten gibt, greift große Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes und vor finanzieller Instabilität um sich. Wirtschaftliche Veränderungen und verbreiteter Zynismus über die Fähigkeit der Sozialversicherungen für ein vernünftiges Einkommen im Ruhestand zu sorgen verursachen auch, dass viele Menschen Anleitungen zur Kapitalanlage suchen.
Finanzplanung ist kein Berufsbild
Es klingt ironisch, aber das Versagen der Finanzplaner, die die Bedürfnisse Ihrer Kunden nicht erfüllen können, ist auch einer der Gründe, weshalb so viele Verbraucher anderweitig Hilfen bei der Kapitalanlage suchen. Die große Attraktivität von Büchern und Software ist dadurch begründet, dass Verbraucher den Finanzplanern nicht trauen, sagt Barbara Roper, Direktorin der Anleger-Schutzgemeinschaft innerhalb des amerikanischen Verbraucherschutzes.
Barbara Roper dokumentierte in einer Studie, dass 85 Prozent der Finanzplaner den größten Teil ihres Einkommens aus den Provisionen der Produkte beziehen, die sie verkaufen. Die kleine Gruppe der Berater, die auf Honorarbasis arbeitet, verwaltet in erster Linie Geld für die Anlieger, die sich ohnehin schon gut auskennen. Finanzplanung für Verbraucher mit mittlerem Einkommen wird weitgehend von Verkäufen von Finanzprodukten bestimmt, was zu einem deutlichen Interessenkonflikt führt, sagt Roper.
Auch Finanzplaner, die auf Honorarbasis arbeiten und Geld verwalten, haben ihre Interessenkonflikte. Diese Planer haben eine Abneigung Strategien zu empfehlen, beispielsweise Kredite schneller zu tilgen, weil dies Geld aus Ihrer Verwaltung zieht.
Es gibt immer mehr Möglichkeiten, sein Geld anzulegen
Die Schwierigkeit, objektive finanzielle Hilfen zu finden ist umso frustrierender, weil Privatanleger vor zunehmend komplexeren Anlagemöglichkeiten stehen. Angesichts der Rentensituation müssen immer mehr Arbeitnehmer die Verantwortung übernehmen, zusätzliche Rücklagen für den Ruhestand zu bilden und zu entscheiden, wie dieses Geld anzulegen ist. Früher boten mehr Arbeitgeber Betriebsrenten an. Dabei bildeten Arbeitgeber für die Arbeitnehmer-Pensionsrückstellungen und beauftragten einen Geldmanager, der das Kapital anlegte. Die Angestellten brauchten beim Eintritt in den Ruhestand nur noch zu kontrollieren, ob außer der Rente aus der Sozialversicherung auch die Betriebsrente auf dem Konto war.
Heute müssen sich die Arbeitnehmer informieren, wie sie die notwendigen Rücklagen für den Ruhestand investieren können. Die Arbeitnehmer müssen die Finanzplanung für ihren Ruhestand selbst vornehmen, Vermögen bilden, und sehen sich einer verwirrenden Vielfalt neuer Finanzprodukte gegenüber, beispielsweise Tausenden von Investmentfonds, die inzwischen auf dem Markt sind.
Unsere Gesellschaft ist vom Geld besessen
Unsere Kultur betet das Geld geradezu an. Die Titelseiten der Zeitungen und Zeitschriften werden von hochbezahlten Stars aus Film und Sport geziert, immer öfter aber auch von schwerreichen Top-Managern. Wir kümmern uns nicht darum, ob jemand seine Kinder vernachlässigt hat oder auf dem Weg zur Spitze über Leichen ging – leider werden die Reichen und Berühmten viel zu sehr geachtet.
Zuhauf gibt es weitere Warnsignale für eine Gesellschaft, die sich mehr um Geld kümmert als um Menschen und menschliche Beziehungen. Es gibt Menschen, die ein Kindermädchen als Ausdruck des Luxus und Reichtums betrachten. Andere geben Zigtausende für schicke Autos aus, die sie jahrelang abzahlen. Wir haben zu wenig Zeit für unsere Kinder und wundern uns dann, wenn die Selbstmordrate unter den Teenagern sich in den letzten zwei Generationen verdreifacht hat und die Gewaltbereitschaft an Schulen und in den Städten ständig steigt.
Es gibt immer mehr Kommunikationsmöglichkeiten
In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat sich durch das Kabelfernsehen die Anzahl der verfügbaren Fernsehsender vervielfacht. Die Explosion des Internet hat ein völlig neues Medium geschaffen.
Zappen Sie über die Kanäle in Ihrem Fernsehgerät und Sie sehen ständig Werbesendungen, die Ihnen versprechen, dass Sie es in ihrer Freizeit leicht zu einem Immobilien-Millionär oder zu einem Daytrader bringen können. Heute kann jeder zu relativ geringen Kosten eine eigene Internet-Seite veröffentlichen.
Die Verfügbarkeit dieser Kommunikations-Medien kann nahezu jeder nutzen und sich so mit ein paar Euro zu einem Experten aufschwingen. Diese neueren Kommunikationsmöglichkeiten werden weniger durch die Qualität der Inhalte bestimmt, sondern im Wesentlichen durch den Verkauf von Werbung.