Nutzen
Lernen Sie einige Methoden für das effektive Arbeiten in der Gruppe kennen.
Gruppenpuzzle
Die Methode des Gruppenpuzzles, die als guter Einstieg in die Gruppenarbeit gilt, wurde 1978 von Elliot Aronson entwickelt (vgl. Frey-Eiling/ Frey 1992). Das Gruppenpuzzle ist eine Methode für große Gruppen und bietet sich an, wenn es bei einem Thema verschiedene Unterthemen zu bearbeiten gibt. Dabei kommt jedes Mitglied der Gruppe einmal in die Rolle des Lehrenden und des Lernenden. Der Lernstoff wird hierzu in möglichst gleich umfangreiche und gleich schwierige Unterthemen unterteilt und in drei Arbeitsschritten bearbeitet.
Expertenbildung
Die Gruppenmitglieder bilden sogenannte Stammgruppen. Im Original- Gruppenpuzzle besieht eine Stammgruppe aus sechs Teilnehmern. Sie müssen natürlich die Stammgruppen nach der Gesamtgruppenzahl richten und so viele Unterthemen haben, wie die Stammgruppe Mitglieder hat.
In jeder Gruppe bekommt jeweils ein Teilnehmer ein Teilthema des zu bearbeitenden Stoffs zugewiesen und eine angemessene Zeit, um es zu bearbeiten. Dadurch wird in jeder Gruppe ein Teilnehmer zum Experten für ein Teilthema.
Expertentreffen
Anschließend treffen sich diese Experten für ihr jeweiliges Unterthema in sogenannten Expertengruppen. Dort wird das eigene Material vorgestellt, diskutiert und offene Fragen werden geklärt.
Unterrichtsrunde
Abschließend kehrt jeder Experte in seine Stammgruppe zurück und unterrichtet die Gruppe anhand des überarbeiteten Materials. Dadurch wird die Gruppe über jedes Teilthema gut und umfassend informiert.
Reziprokes Lehren
Mit dem reziproken Lehren (Reciprocal Teaching) haben Palincsar und Brown (vgl. Renkl 1997) eine Methode entwickelt, mit der insbesondere das Leseverständnis überprüft werden kann. Sie eignet sich daher gut. um schwierige Texte zu bearbeiten. Gedacht ist diese Methode für eine Zweiergruppe, sie kann aber auch in Kleingruppen angewandt werden.
Lesen
Jeder liest zunächst für sich den vereinbarten Textabschnitt.
Erklären
Einer der beiden fasst nun den Inhalt des Textabschnittes zusammen und erklärt ihn dem Partner.
Rückmeldung
Der Partner oder die Kleingruppe gibt nun Rückmeldung, was verstanden wurde. Dazu gehören auch Hinweise auf Unklarheiten, andere Auffassungen oder andere Interpretationen.
Klären
Gemeinsam werden nun Verständnisprobleme gelöst und Erklärungen für schwierige Textstellen gesucht.
Rollentausch
Nun liest wieder jeder für sich den nächsten Artikel. Anschließend beginnt der Prozess von Neuem, jetzt aber mit getauschten Rollen. Das wechselseitige Erklären und Zuhören wird so lange fortgesetzt, bis der ganze Text durchgearbeitet ist.
Kooperatives Skript
Das Vorgehen ist ähnlich wie beim reziproken Lehren, jedoch liest hier jeder nur noch die Passagen, die er selbst zusammenfassen muss. Damit bekommt der Lehrende eine größere Verantwortung für die von ihm bearbeiteten Inhalte. Er muss seine Passagen sehr gewissenhaft vorbereiten und gut strukturiert wiedergeben. Diese Methode eignet sich hervorragend zur Klausurvorbereitung! Natürlich können wir hier nicht alle Methoden und Lernmöglichkeiten darstellen, sondern Ihnen nur einige Anregungen geben. Werden Sie selbst kreativ!
Das bringt Sie weiter
Gestalten Sie eigene Formen und Szenarien des Gruppenlernens: Entwickeln Sie ein Quiz aus den Lernkarten, machen Sie eine Lern-Rallye, erfinden Sie Praxisübungen etc.
Denn, eine Erfahrung sollten Sie unbedingt machen:
Inhalte, die Sie in einer außergewöhnlichen Situation gehört haben, behalten Sie auch.