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Newsletter und Fernsehsendungen als Informationsquelle bei Kapitalanlage

Besonders im Geschäft mit den Newsletters gibt es viele Hellseher und Wahrsager. Auch private Geldmanager mischen mit, wenn es darum geht, möglichst viele Abonnenten mit traumhaften Gewinnen anzulocken.
Auch wenn Newsletters mit Muster-Portfolios hervorragende Ergebnisse erzielen, können Sie nicht wissen, oh dieses Portfolio tatsächlich existiert, oder nur auf dem Papier besteht. Heute 10.000 € anlegen – in 12 Jahren 39 Millionen € kassieren. So könnten die Versprechungen im Werbematerial für Newsletters aussehen. Glauben Sie diesen Versprechungen nicht. Oft werden Portfolios im Nachhinein erstellt – und dann ist es nicht schwierig, hervorragende Ergebnisse zu Papier zu bringen.
Eine Studie, die Risiken und Gewinne der Muster-Depots von Newsletters untersuchte, stellte fest, dass in den letzten 15 Jahren kein Newsletter besser war als der Marktdurchschnitt. Die schlechtesten Newsletters waren mit Dutzenden Prozent im Minus. Und wären Sie den Empfehlungen einiger Newsletter gefolgt, dann hätten Sie in einem Jahrzehnt, in dem die Finanzmärkte blühten, sogar Geld verloren.
Glauben Sie einer Performance eines Newsletters nur dann, wenn die Ergebnisse von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer testiert wurden. Lassen Sie sich von niemandem aufs Glatteis führen! Niemand hat eine Kristallkugel, in der er die Zukunft der Finanzmärkte sehen kann.

Fernsehsendungen
Deutschland hat die Aktie entdeckt!, so jubelten die Medien, als sich deutsche Anleger auf die T- Aktie stürzten. Der Anfangserfolg der Telekommunikations-Aktie brachte viele deutsche Sparer und Anleger dazu, sich auf Neuemissionen zu stürzen, die bis Mitte des Jahres 2000 in der Regel gute Anfangserfolge verzeichnen konnten. Danach jedoch wurden eine Reihe von Neuemissionen zurückgestellt oder verschoben, weil die Investmentbanken glaubten, nicht genügend Zeichner zu finden. Aus der Traum? Ist Deutschland doch kein Land der Aktionäre?
Im Gegensatz zu den Printmedien, bei denen alle paar Monate eine neue Zeitschrift zur Kapitalanlage in den Handel kommt, findet Kapitalanlage und Wirtschaft im Fernsehen kaum statt. Das öffentlich rechtliche Fernsehen bietet zwei Wirtschaftsmagazine von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse an: WISO (ZDF) und Plusminus(ARD). Auch einige Regionalprogramme senden wöchentlich Wirtschaftsmagazine. Lediglich der Nachrichtensender n-TV beschäftigt sich neben der Berichterstattung über Politik und Aktuelles ausführlich und intensiv mit der Kapitalanlage. Vom frühen Morgen bis spät in die Nacht werden die Zuschauer umfassend über das Geschehen an den Aktenmärkten auf der ganzen Welt informiert.
Häufig geht es dabei um Analysen und die Einschätzung der jüngsten Ereignisse an den Märkten. Der Sender bemüht sich auch, Anfänger in die Geheimnisse der Kapitalanlage einzuweihen. Allerdings ist n-TV sehr stark auf aktuelle Berichterstattung fixiert und deshalb wird der Trend zum kurzfristigen Traden unterstützt. Dies wird besonders deutlich, wenn am unteren Bildrand den
ganzen Tag die aktuellen Kurse der Frankfurter Börse oder der New York Stock Exchange auf einem Laufbahn gezeigt werden.
Weil dieser Privatsender von anderer Werbung leben muss, ist es nur natürlich, dass Finanzdienstleistungen hier ein gutes körperliches Umfeld finden. Dennoch sollten Sie öfter auf diesen Kanal schalten, weil es der einzige ist, auf dem Sie umfassend über das Geschehen in der Wirtschaft informiert werden.