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Senioren müssen von den Banken und Sparkassen draußen bleiben

Die Banken und ihre Investmenttöchter werben gerne mit fröhlichen Menschen jenseits der Altersgrenze von 65. Rüstige Senioren, die dank der fabelhaften Beratung der Bank oder Fondsgesellschaft einen vergnüglichen Lebensabend genießen können. Banker mit Leidenschaft und Erfahrung kümmern sich schließlich um ihre Finanzen. Die Realität sieht natürlich ganz anders aus. Wer die 60, 65 oder gar die 70 überschritten hat, gehört für die Banken zu den Almosenempfängern, die keine Ansprüche mehr stellen dürfen, sondern ergeben hinnehmen müssen, was die Bankangestellten gewähren.
Manche Bank entzieht ihren Kunden mit Eintritt ins Rentenalter sogar die EC-Karte. Ihnen wird eine Kundenkarte ausgehändigt, mit der sie sich ihre Kontoauszüge ausdrucken lassen und Bargeld an den Automaten der Bank ziehen, aber weder damit in Geschäften bezahlen noch die Geldautomaten fremder Institute benutzen können.

Kreditunwürdiger Schrott
Eine kleine Auswahl der Schikanen in Kreditangelegenheiten hat die Hamburger Verbraucherzentrale gesammelt. Zu der Überzeugung, nichts mehr wert zu sein für ihre Bank, kam zum Beispiel eine Rentnerin nach einem frustrierenden Erlebnis:
Mein Mann und ich hatten die Gelegenheit, einen Gefrierschrank mit erheblichem Preisnachlass kaufen zu können. Also nutzten wir die günstige Gelegenheit, bei der uns bequeme Ratenzahlung – vorbehaltlich der Genehmigung durch die Partnerbank – angeboten wurde. Der freundliche Verkäufer füllte am Computer den Fragebogen der Partnerbank mit meinen Angaben aus: Rentnerin, 76 Jahre alt, Eigentumswohnung, Laufzeit des Kredits sieben Monate. Wir warteten alle drei – der Verkäufer, mein Mann und ich – auf das Prüfungsergebnis der Partnerbank. Und jetzt kommt der Hammer: Nur von 18 bis 72 Jahren bekommt man den Kredit. Ich gehöre mit meinen 76 Jahren nicht nur zum alten Eisen; ich bin Schrott – kreditunwürdig.
Die Rentnerin steht mit ihrer bitteren Erfahrung nicht allein. Eine Verbraucherin aus Schleswig-Holstein erzählt von ihrem Erlebnis mit einem Kreditbegehren:
Seit 1980 sind mein Ehemann und ich Kunden beim BHW. Im Juni 2005 beantragten wir einen Kredit über 10000 Euro bei unserer BHW-Geschäftsstelle in einer Stadt in Schleswig-Holstein. Sicherheit: ein Haus mit drei Wohneinheiten. Die Sachbearbeiterin machte auf mein Alter aufmerksam, da ich bereits 65 Jahre alt bin. Aber da ich erst im Februar 2005 Geburtstag hatte, ginge sie davon aus, dass der Antrag von Hameln genehmigt würde. Der Antrag wurde jedoch wegen des Alters abgelehnt. Zu alt. Wenn mein Ehemann nun jünger gewesen wäre – kein Problem. Leider ist er acht Jahre älter.

Doch nicht nur bei Immobilien- und Verbraucherkrediten ist das Geschäftsgebaren der Banken merkwürdig. Sogar ganz normale Leistungen wie eine Kreditkarte werden einfach verweigert:
Ich habe, weil ich über 65 bin, nicht einmal eine Kreditkarte bekommen. Mein Haus ist unbelastet und voll renoviert, neues Dach etc. Und ich wollte für meine Rente zwei Apartments umbauen. Weder die Bank noch die Versicherung Allianz gaben mir die Umbaukosten von nicht einmal 40 000 Euro. Die Mieteinnahmen hätten fast 1000 Euro betragen. Seitdem kann ich auch mein Konto nicht mehr überziehen, da ich laut Sparkasse eine so kleine Rente bekomme.

Manchmal können die erwachsenen Kinder nicht fassen, was ihren Eltern bei Banken so alles widerfährt:
Meine Eltern – zum Zeitpunkt des Vorfalls 70 Jahre alt und Rentnerin und 61 Jahre alt, noch angestellt – Unterzeichneten 2004 einen Kaufvertrag über ein Wohnmobil. An diesen Kauf knüpfte die Firma die Bedingung, dass eine Risikoversicherung abgeschlossen werden müsste. Als die Unterlagen von der Prüfungsstelle (Bank) zurückkamen, wurde diese Risikoversicherung abgelehnt mit der Begründung, dass mein Vater schon über 60 Jahre alt sei. Wenn meine Eltern nicht bereits eine andere Risikoversicherung in der Vergangenheit abgeschlossen hätten (zur Absicherung der Restschuld einer Immobilie, deren Ablaufzeit noch bis Mitte 2007 läuft), wäre der Kauf des Wagens nicht möglich gewesen. Dürfen Rentner nur noch Autos mit Bargeld kaufen?

Unsere Eltern bzw. Schwiegereltern wollten eine neue Waschmaschine kaufen und den zinslosen Ratenkredit, der dazu an- geboten wurde, nutzen. Fehlanzeige! Mit 77 bzw. 76 Jahren waren sie zu alt, obwohl sie noch sehr rüstig sind. Jetzt haben wir die Maschine gekauft und den Ratenkredit übernommen, und meine Eltern zahlen die Raten an uns zurück und haben zur Sicherheit ein Sparbuch bei uns hinterlegt. Das ist doch unwürdig für Menschen, die in ihrem Leben schon eine Menge erlebt und vor allem geleistet haben.

Meine Mutter ist 71 Jahre alt und seit September 2000 nach dem Tode meines Vaters als Inhaberin des Familiengeschäftes eingetragen. Dieses Gemischtwarengeschäft befindet sich seit 76 Jahren in unserer Familie. Ich führe das Geschäft mit einigen Mitarbeitern. Wir haben ein sehr reichhaltiges Angebot, aber nach Schließung der Postfiliale kamen immer mehr Anfragen nach Fotokopien. So haben wir uns entschlossen, einen Fotokopierer aufzustellen und somit unseren Kunden zu helfen. Wir hatten auch bald ein passendes Angebot gefunden und wollten das Gerät leasen. Laut Inhaber des Büroservices sollte das kein Problem sein. Wir bekamen die Unterlagen, haben diese direkt zur Leasinggesellschaft gefaxt. Zu unserer Überraschung erhielten wir eine Absage mit der Begründung, es läge kein Schufa-Eintrag vor. Konnte ja auch nicht, weil unser Geschäft und unsere Familie nie einen Kredit in Anspruch genommen hatte. Wir könnten uns aber eine Bankbürgschaft besorgen über den Betrag von 3600 Euro. Das hätte aber wieder Geld gekostet, und so haben wir darauf verzichtet.

Der Inhaber des Büroservices hatte eine weitere Leasinggesellschaft in seinen Unterlagen, so haben wir unsere Unterlagen dorthin gefaxt. Zehn Minuten später rief er an und musste absagen, da diese Leasinggesellschaft den Vertrag aufgrund des Alters meiner Mutter abgelehnt hatte. Wortwörtlich hat ihm der Sachbearbeiter der Leasinggesellschaft gesagt: Mit 71 Jahren ist Ihre Kundin zu alt. Da kommt natürlich Freude auf, aber es gibt noch nette Menschen. Wir haben den Fotokopierer trotzdem bekommen und zahlen ihn jetzt monatlich ab, ohne Bankbürgschaft und ohne Schufa.

Am 7. Dezember 2005 konnte man in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen unter der Überschrift Über 70 — nein danke! Als Rentner kann man mit Teilzahlungsangeboten Überraschungen erleben folgenden Artikel von Axel Schwarz lesen:

Beiseförth/Baunatal. Tagelang kein Strom wie kürzlich im Münsterland – kann das wohl auch hier passieren? Als Georg Richter die Nachrichten verfolgte und sich seine Gedanken machte, blieb sein Blick auf einem Werbeprospekt hängen: Einen Stromerzeuger für 299 Euro hatte die Baumarktkette Bahr im Angebot. So ein Gerät müsste man daheim stehen haben, dachte sich der Beiseforther: Das ist wie eine kleine Versicherung. Besonders lockten ihn die günstigen Bedingungen: Die Handelskette bot im Rahmen ihrer Null-Komma-nix-Wochen an, man könne den Generator in zwölf niedrigen Monatsraten bezahlen – ohne einen Cent Finanzierungskosten extra. Kurz darauf stand Richter bei der Bahr-Filiale in Baunatal-Hertingshausen vor dem Tresen. Die waren sehr, sehr nett, sagt er. Zwar sei kein Stromerzeuger vorrätig gewesen, doch man habe sich erfolgreich Mühe gemacht, ein Gerät aus einer anderen Filiale herbeizuordern. Es sollte in wenigen Tagen eintreffen. Dann ging es ans Bezahlen. Null-Komma-nix- Wochen? Sei auch kein Problem, erfuhr der Ruheständler. Ich hätte das Gerät ja auch bar bezahlt, meinte Richter. Aber das Angebot klang so günstig. Er wurde in ein Büro gebeten, wo eine Mitarbeiterin am Computer einen Teilzahlungsantrag ausfüllte. Ich musste meinen Personalausweis zeigen und meine Bankkarte, erzählte Richter. Dann die üblichen Fragen: Immobilienbesitz? Finanzielle Verhältnisse? Angehörige zu versorgen? Die nette Baumarkt-Angestellte tippte alles ein. Dann hieß es warten auf das Okay aus der Computerleitung. Eine ganze Weile wartete Georg Richter geduldig. Und noch eine Weile. So lange, dass es selbst der netten Dame allmählich unangenehm wurde. Doch nichts geschah. Die Mitarbeiterin machte einen Telefonanruf, um die Sache zu beschleunigen. Doch vorerst hieß es weiter warten. Über eineinhalb Stunden hab ich da gesessen, sagte Georg Richter später. Den Mitarbeitern des Baumarkts in Hertingshausen macht er dafür nicht den geringsten Vorwurf. Die hätten sich in jeder Hinsicht bemüht. Die Finanzierung laufe über eine Partnerbank, erfuhr Richter. Bei solchen Computer-Anfragen werden routinemäßig auch Einträge bei der Schufa überprüft. Das war dem Beiseforther zwar neu, aber auch nicht weiter wichtig: Ich hab doch keine Schulden, sagt er im Brustton der Überzeugung. Dann – über zwei Stunden, nachdem Richter den Baumarkt betreten hatte – machte der Computer endlich Meldung: Finanzierung abgelehnt! Nichts zu machen. Eine Null-Komma- nix-Entscheidung war das gerade nicht. Die Angestellte schaute näher hin und fragte offenbar verblüfft: Wollen Sie wissen, warum Sie keine Finanzierung kriegen? Weil Sie über 70 sind. Die war ebenso überrascht wie ich, sagte der rüstige und vielseitig aktive 74-Jährige. Den Stromgenerator hätte Richter locker bar bezahlen können. Aber die Lust darauf ist ihm gründlich vergangen. Was ist denn mit den vielen Politikern, die um die 70 sind? fragt er. Die kann man ja überhaupt nicht mehr wählen, wenn das so ist.
Und nicht nur deutsche Geldinstitute machen ihren Kunden im Seniorenalter das Leben schwer. Beispiele lassen sich in ganz Europa finden.

Auf der Suche nach einem Kreditgeber im Rahmen einer Umschuldung bin ich trotz verhältnismäßig gutem Einkommen bei der Finansbank, Holland N.V, Niederlassung Deutschland, auf folgenden Hinweis bei dem Online-Kreditantrag gestoßen. Das Höchstalter für den 1. Kreditnehmer beträgt 64 Jahre, ich bin bereits 65. In der vorangegangenen Kreditberechnung wird mir jedoch aufgrund des Einkommens und der sonstigen Vermögensverhältnisse ein mögliches Kreditvolumen von 50 000 Euro angeboten. Unseriös, und diskriminierend (…)
Am 1. November 2005 war in der Tageszeitung Die Welt folgende Meldung der Nachrichtenagentur AFP zu lesen:

Eine 80 Jahre alte Frau hat am Montag in Genua versucht, mit einem Küchenmesser eine Bank auszurauben. Zuvor hatte das knüpfte die Firma die Bedingung, dass eine Risikoversicherung abgeschlossen werden müsste. Als die Unterlagen von der Prüfungsstelle (Bank) zurückkamen, wurde diese Risikoversicherung abgelehnt mit der Begründung, dass mein Vater schon über 60 Jahre alt sei. Wenn meine Eltern nicht bereits eine andere Risikoversicherung in der Vergangenheit abgeschlossen hätten (zur Absicherung der Restschuld einer Immobilie, deren Ablaufzeit noch bis Mitte 2007 läuft), wäre der Kauf des Wagens nicht möglich gewesen. Dürfen Rentner nur noch Autos mit Bargeld kaufen?

Unsere Eltern bzw. Schwiegereltern wollten eine neue Waschmaschine kaufen und den zinslosen Ratenkredit, der dazu an- geboten wurde, nutzen. Fehlanzeige! Mit 77 bzw. 76 Jahren waren sie zu alt, obwohl sie noch sehr rüstig sind. Jetzt haben wir die Maschine gekauft und den Ratenkredit übernommen, und meine Eltern zahlen die Raten an uns zurück und haben zur Sicherheit ein Sparbuch bei uns hinterlegt. Das ist doch unwürdig für Menschen, die in ihrem Leben schon eine Menge erlebt und vor allem geleistet haben.

Meine Mutter ist 71 Jahre alt und seit September 2000 nach dem Tode meines Vaters als Inhaberin des Familiengeschäftes eingetragen. Dieses Gemischtwarengeschäft befindet sich seit 76 Jahren in unserer Familie. Ich führe das Geschäft mit einigen Mitarbeitern. Wir haben ein sehr reichhaltiges Angebot, aber nach Schließung der Postfiliale kamen immer mehr Anfragen nach Fotokopien. So haben wir uns entschlossen, einen Fotokopierer aufzustellen und somit unseren Kunden zu helfen. Wir hatten auch bald ein passendes Angebot gefunden und wollten das Gerät leasen. Laut Inhaber des Büroservices sollte das kein Problem sein. Wir bekamen die Unterlagen, haben diese direkt zur Leasinggesellschaft gefaxt. Zu unserer Überraschung erhielten wir eine Absage mit der Begründung, es läge kein Schufa-Eintrag vor. Konnte ja auch nicht, weil unser Geschäft und unsere Familie nie einen Kredit in Anspruch genommen hatte. Wir könnten uns aber eine Bankbürgschaft besorgen über den Betrag von 3600 Euro. Das hätte aber wieder Geld gekostet, und so haben wir darauf verzichtet.

Der Inhaber des Büroservices hatte eine weitere Leasinggesellschaft in seinen Unterlagen, so haben wir unsere Unterlagen dorthin gefaxt. Zehn Minuten später rief er an und musste absagen, da diese Leasinggesellschaft den Vertrag aufgrund des Alters meiner Mutter abgelehnt hatte. Wortwörtlich hat ihm der Sachbearbeiter der Leasinggesellschaft gesagt: Mit 71 Jahren ist Ihre Kundin zu alt. Da kommt natürlich Freude auf, aber es gibt noch nette Menschen. Wir haben den Fotokopierer trotzdem bekommen und zahlen ihn jetzt monatlich ab, ohne Bankbürgschaft und ohne Schufa.

Am 7. Dezember 2005 konnte man in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen unter der Überschrift Über 70 – nein danke!
Als Rentner kann man mit Teilzahlungsangeboten Überraschungen erleben folgenden Artikel von Axel Schwarz lesen:
Beiseförth/Baunatal. Tagelang kein Strom wie kürzlich im Münsterland – kann das wohl auch hier passieren? Als Georg Richter die Nachrichten verfolgte und sich seine Gedanken machte, blieb sein Blick auf einem Werbeprospekt hängen: Einen Stromerzeuger für 299 Euro hatte die Baumarktkette Bahr im Angebot. So ein Gerät müsste man daheim stehen haben, dachte sich der Beiseförther: Das ist wie eine kleine Versicherung. Besonders lockten ihn die günstigen Bedingungen: Die
Handelskette bot im Rahmen ihrer Null-Komma-nix-Wochen an, man könne den Generator in zwölf niedrigen Monatsraten bezahlen – ohne einen Cent Finanzierungskosten extra. Kurz darauf stand Richter bei der Bahr-Filiale in Baunatal-Hertingshausen vor dem Tresen. Die waren sehr, sehr nett, sagt er. Zwar sei kein Stromerzeuger vorrätig gewesen, doch man habe sich erfolgreich Mühe gemacht, ein Gerät aus einer anderen Filiale herbeizuordern. Es sollte in wenigen Tagen eintreffen. Dann ging es ans Bezahlen. Null-Komma-nix- Wochen? Sei auch kein Problem, erfuhr der Ruheständler. Ich hätte das Gerät ja auch bar bezahlt, meinte Richter. Aber das Angebot klang so günstig. Er wurde in ein Büro gebeten, wo eine Mitarbeiterin am Computer, einen Teilzahlungsantrag ausfüllte. Ich musste meinen Personalausweis zeigen und meine Bankkarte, erzählte Richter. Dann die üblichen Fragen: Immobilienbesitz? Finanzielle Verhältnisse? Angehörige zu versorgen? Die nette Baumarkt-Angestellte tippte alles ein. Dann hieß es warten auf das Okay aus der Computerleitung. Eine ganze Weile wartete Georg Richter geduldig. Und noch eine Weile. So lange, dass es selbst der netten Dame allmählich unangenehm wurde. Doch nichts geschah. Die Mitarbeiterin machte einen Telefonanruf, um die Sache zu beschleunigen. Doch vorerst hieß es weiter warten. Über eineinhalb Stunden hab ich da gesessen, sagte Georg Richter später. Den Mitarbeitern des Baumarkts in Hertingshausen macht er dafür nicht den geringsten Vorwurf. Die hätten sich in jeder Hinsicht bemüht. Die Finanzierung laufe über eine Partnerbank, erfuhr Richter. Bei solchen Computer-Anfragen werden routinemäßig auch Einträge bei der Schufa überprüft. Das war dem Beiseförther zwar neu, aber auch nicht weiter wichtig: Ich hab doch keine Schulden, sagt er im Brustton der Überzeugung. Dann – über zwei Stunden, nachdem Richter den Baumarkt
betreten hatte – machte der Computer endlich Meldung: Finanzierung abgelehnt! Nichts zu machen. Eine Null-Kommanix-Entscheidung war das gerade nicht. Die Angestellte schaute näher hin und fragte offenbar verblüfft: Wollen Sie wissen, warum Sie keine Finanzierung kriegen? Weil Sie über 70 sind. Die war ebenso überascht wie ich, sagte der rüstige und vielseitig aktive 74-Jährige. Den Stromgenerator hätte Richter locker bar bezahlen können. Aber die Lust darauf ist ihm gründlich vergangen. Was ist denn mit den vielen Politikern, die um die 70 sind? fragt er. Die kann man ja überhaupt nicht mehr wählen, wenn das so ist.
Und nicht nur deutsche Geldinstitute machen ihren Kunden im Seniorenalter das Leben schwer. Beispiele lassen sich in ganz Europa finden.

Auf der Suche nach einem Kreditgeber im Rahmen einer Umschuldung bin ich trotz verhältnismäßig gutem Einkommen bei der Finansbank, Holland N.V, Niederlassung Deutschland, auf folgenden Hinweis bei dem Online-Kreditantrag gestoßen. Das Höchstalter für den 1. Kreditnehmer beträgt 64 Jahre, ich bin bereits 65. In der vorangegangenen Kreditberechnung wird mir jedoch aufgrund des Einkommens und der sonstigen Vermögensverhältnisse ein mögliches Kreditvolumen von 50000 Euro angeboten. Unseriös, und diskriminierend (…)
Am 1. November 2005 war in der Tageszeitung Die Welt folgende Meldung der Nachrichtenagentur AFP zu lesen:

Eine 80 Jahre alte Frau hat am Montag in Genua versucht, mit
einem Küchenmesser eine Bank auszurauben. Zuvor hatte das
Finanzinstitut den Wunsch nach einem Kredit von 2000 oder 3000 Euro abgelehnt, weil die Frau zu alt sei, so die Nachrichtenagentur Ansa. Sie wollen mir nichts geben?, fragte die Frau den Bankangestellten. Dann geben Sie mir alles, rief sie und zog das Messer. Sie wurde festgenommen.