Die folgenden Ausführungen geben Ihnen einen Überblick darüber, welche Kriterien für eine Bank besonders wichtig sind, wenn es um Businesspläne geht. Brauchen Sie konkrete Hilfestellung, um Ihren Plan zu erstellen, legen Sie sich das Buch „Die Businessplanmappe – 40 Beispiele aus der Praxis“ von Andreas Lutz und Christian Bussler (Wien 2008) zu. Zudem finden Sie ein Businessplantemplate unter jeder-ist-unternehmer*de/bplan, das Ihnen das Zusammenstellen der Daten erleichtert und für Sie rechnet.
Die Bestandteile des Businessplans
Welche Inhalte in Ihrem Businessplan auftauchen sollten, hängt ganz von Ihrem Vorhaben ab. Faktoren, die für Ihre Geschäftsidee besonders wichtig sind, müssen etwas detaillierter ausgearbeitet werden, für weniger wichtige reicht eine kurze Beschreibung, und irrelevante Punkte lassen Sie einfach weg. Spielt der Standort für Ihr Unternehmen eine wichtige Rolle, können Sie diesem Punkt eine Seite im Businessplan einräumen. Ansonsten reichen hierfür ein bis zwei kurze Absätze aus. Der Businessplan besteht aus unterschiedlichen, aufeinander abgestimmten Teilen. Die folgenden Ausführungen geben einen Überblick.
Zusammenfassung
Die Zusammenfassung umfasst üblicherweise etwa eine Seite und ist Bestandteil des Businessplans, ist also Teil des Dokuments. Nur wenn Sie ausdrücklich darum gebeten werden, sollten Sie eine dreiseitige Zusammenfassung (ohne Businessplan) senden. Obwohl die Zusammenfassung im Businessplan als Erstes auftaucht, wird sie erst am Ende geschrieben. Wer schon gleich zu Anfang damit loslegt, riskiert Fehler und Verwirrung, weil sich die Inhalte häufig noch ändern, bis der Businessplan tatsächlich fertig ist.
Textteil
Im Textteil beschreiben Sie Ihr Vorhaben in Worten. Hier ist es wichtig, die Kalkulationen, die im Zahlenteil folgen, mit Argumenten zu belegen. Wenn Sie also den Standort beschreiben, sollten Sie auch Angaben zur Miete und zu anderen Kosten einfügen. Diese Beträge müssen sich dann im Zahlenteil bei den laufenden Kosten wiederfinden. Sie können den Textteil wie folgt gliedern, wenn Sie von der Marktlage ausgehen und Wiederholungen vermeiden wollen.
•Markt, Marketing und Vertrieb
-Geschäftsidee und Kundennutzen, kurzer Zukunftsausblick
-Technologische Entwicklung, Produktentwicklung,
-Markt (allgemeine Marktlage, Wettbewerbssituation, Aussichten)
-Zielkundengruppe (n), Marketing für die Zielkundengruppe(n) und Vertrieb, Marketing- und Vertriebsplanung
•Unternehmensinternes
-Falls notwendig: Meilensteine
-Gründer, Mitarbeiter und Kooperationspartner
-Rechtsform, Standort (e), Organisation
-Patente, Marken und ähnliche Rechte
-Produktion, Einkauf, Lagerhaltung und Logistik
-Risikomanagement und Ausblick
Zahlenteil
Ihre Kalkulationen gehören ebenfalls in den Businessplan. Drucken Sie sie nicht als getrennte Unterlagen aus, sondern liefern Sie ein Dokument aus einem Guss ab. Folgende Pläne gehören dazu:
• Investitionsplanung
• Rentabilitätsplanung
• Liquiditätsplanung
• Finanzierungsplanung
Anhang
Der Anhang ermöglicht es, dass Sie Ihren Businessplan auf das notwendige Maß beschränken und dem Leser bei Interesse dennoch weitere Informationen bieten. Hier ist Platz für Details, die Sie im Businessplan selbst nicht untergebracht haben. In den Anhang gehören auf jeden Fall ein tabellarischer Lebenslauf und Dokumente, die Ihre Ausführungen stützen, zum Beispiel Angebote oder Verträge beziehungsweise Vertragsentwürfe. Sie können zudem weitergehende Marktdaten oder Ähnliches unterbringen.
Formalien und typische Fehler
Ein Businessplan sollte nicht nur inhaltlich, sondern auch formal bestimmten Anforderungen genügen. Wenn Ihr Dokument dem Leser schon auf den ersten Blick Bauchschmerzen verursacht, schaffen Sie damit eine negative Stimmung bei ihm – und das ist wenig vorteilhaft für die Beurteilung. Deshalb sollten Sie die folgenden Formalitäten einhalten.
Thema | Details |
Umfang | Schreiben Sie nicht mehr als 20 Seiten (exklusive Anhang). |
Rechtschreibung | Achten Sie auf orthografische Richtigkeit (ein paar Tippfehler hier oder da wird man Ihnen verzeihen, aber ein „schlampiger“ Eindruck sollte nicht entstehen). |
Gute Lesbarkeit | Formulieren Sie kurze und gut lesbare Sätze. Auch sehr lange Absätze sollten Sie möglichst vermeiden. |
Deckblatt | Auf dem Deckblatt sollten die Überschrift „Businessplan“, der aussagekräftige Titel Ihres Vorhabens, Ihr Name und Ihre Kontaktdaten zu finden sein. Daran schließt sich das Inhaltsverzeichnis mit Seitenzahlen an. Wenn Ihr Unternehmen schon besteht, gehört auch Ihr Logo auf das Deckblatt. |
Seitenzahlen und Titel | Fügen Sie Seitenzahlen und den Titel Ihres Businessplans In die Fußzeile ein. Sie können zudem Ihren Namen oder den Namen des Unternehmens unterbringen. |
Schrift | Verwenden Sie eine gut lesbare Schriftart und verzichten Sie auf häufige Wechsel der Schriftart oder -färbe. Gehen Sie auch mit Hervorhebungen sparsam um und setzen Sie diese nur ein, um wirklich Wichtiges zu kennzeichnen. |
Oft kommen nicht nur formale Dinge zu kurz, sondern es tauchen auch andere typische Fehler in Businessplänen, die für eine Bank oder einen Investor bestimmt sind, auf. Mithilfe der nun folgenden Tipps lassen sich diese vermeiden.
Einsatz von Bildern | Ein Businessplan besteht in der Hauptsache aus Texten und Tabellen mit Zahlen. Sie können vereinzelt auch Bilder einsetzen. Wer im Businessplan schreibt, dass er „Spielwaren mit besonderem Charakter“ verkaufen will, tut gut daran, ein paar Bilder der Produkte einzufügen. So kann sich der Leser besser vorstellen, worum es geht. Setzen Sie Bilder aber nur sparsam ein, sonst entsteht der Eindruck, dass es sich um einen Werbeprospekt handelt. Auch bei einer Standortbeschreibung sind Bilder oft hilfreich. Wenn Fotografien nicht möglich sind, können Sie auch Skizzen oder Zeichnungen verwenden. |
Wiederholungen | Vermeiden Sie Wiederholungen. Damit langweilen Sie den Leser nicht nur — Sie haben auf nur 20 Seiten auch nicht genug Platz dafür. |
Prioritäten setzen | Entscheiden Sie vor dem Schreiben, welche Aussagen wirklich wichtig sind. Der Platz ist begrenzt, und ob Ihre Ladentheke im Einzelhandel nun links oder rechts stehen soll oder von welchem Hersteller Ihre Telefonanlage ist, interessiert nicht. |
Keine Werbephrasen | Verzichten Sie auf Übertreibungen und vermeiden Sie Werbesprüche sowie hohle Phrasen. Aussagen wie „Ich bin überzeugt, dass mein Produkt besser ist als die Produkte aller Wettbewerber“ oder „Mein einzigartiges Konzept wird Kunden voll und ganz überzeugen“ kommen bei Ihrem Banker nicht gut an. |
Belegbarkeit | Was auch immer Sie im Businessplan behaupten: Sie müssen es mit Fakten belegen. Recherchieren Sie deshalb gut und unterlassen Sie Aussagen wie: „Das Angebot ist konkurrenzlos, und so wird es in nächster Zeit auch bleiben.“ |
So einfach wie möglich | Schreiben Sie einen Businessplan so leicht verständlich wie möglich. Wer auch immer den Businessplan bei einer Bank liest, ist voraussichtlich kein Branchenspezialist. Komplizierte technische und andere Zusammenhänge müssen auch für branchenfremde Leser nachvollziehbar sein. |