Das kommt bei seriösen wie unseriösen Verkäufern vor, denn irgendwie reagiert das ganze Land allergisch auf alles, was mit Steuern zu tun hat. Insofern sagt die bloße Erwähnung von Steuervorteilen noch nicht viel aus. Nur, wenn es den Einstieg in ein Gespräch darstellt, sollten die Alarmglocken läuten.
Die Bedeutung des Steuerthemas hat aber viel mit der Qualität des angebotenen Produkts zu tun. Nicht nur, dass es gar nicht so viele Steuersparmöglichkeiten gibt, wie gemeinhin gedacht wird. Manche Konstruktionen sind beziehungsweise waren von sich aus wirtschaftlich unsinnig und lebten nur von der Aussicht auf Steuerersparnisse. Dass die Finanzbehörden versuchen, diesen Sumpf trockenzulegen, ist wohl verständlich. Viele Investoren haben ohnehin keinen Spaß an der Sache gehabt, weil das eine oder andere Projekt in sich zusammengebrochen ist. Beispiele finden sich bei diversen geschlossenen Fonds, die in erster Linie eine hohe Verlustbeteiligung anbieten konnten, oder bei Neubauwohnungen in Ostdeutschland, auf die keine Mieter warten. Hier bestand das Vermarktungsargument praktisch ausschließlich aus Steuerersparnis, glücklich wurden damit aber nur wenige.
Die Möglichkeiten, solche Modelle heute noch anzubieten, sind deutlich gesunken. Umso kritischer sollte man sein, wenn die Steuern im Vordergrund stehen. Oft lohnt es sich, etwas mehr Steuern zu zahlen, dafür aber ein ordentliches Produkt zu erhalten, das sich selbst tragen kann.
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