Firmenhistorie vorweisen bevor ein Kredit beantragen

Wenn Sie in Ihrer Branche genügend Berufserfahrung mitbringen und auch schon Führungsaufgaben übernommen haben, kennen Sie sich sehr wahrscheinlich gut aus. Auf dieser Grundlage werden Sie ein Darlehen von einer Bank auch ohne Firmenhistorie bekommen. Wer hingegen nur wenig Erfahrung hat, kann durchaus zunächst mit einer nebenberuflichen Gründung Erfahrungen sammeln. Auch wer eine verhältnismäßig exotische Geschäftsidee hat und sich nicht in den üblichen Bahnen bewegt, ist mit einer nebenberuflichen Gründung gut beraten. Sie fragen sich, warum? Weil Banken sich bestens mit den üblichen Verdächtigen auskennen, beispielsweise mit einem Einzelhandel für Spielwaren, einem Café, einer Steuerberatung oder einem Handwerk. Wenn Sie jedoch eine Idee haben, die vollkommen neuartig ist, wird es schwierig für eine Bank, die Erfolgsaussichten einzuschätzen, da keine Erfahrungswerte vorliegen. Sehen Sie die nebenberufliche Gründung auch für sich selbst als Test. Wenn er erfolgreich verläuft, können Sie bei der Bank schon unter Beweis stellen, dass es eine rege Nachfrage nach Ihrem Angebot gibt. Das hilft Ihnen auf dem Weg zum Darlehen. Es ist selbstverständlich auch für bestehende Unternehmen eine Überlegung wert, neuartige Dienste oder Produkte erst zu erproben, bevor der Antrag bei der Bank gestellt wird.

Förderung in Gefahr
Achten Sie bei einer nebenberuflichen Gründung darauf, dass Sie dadurch keine Förderungen gefährden. So ist beispielsweise der Antrag auf den Gründungszuschuss der Arbeitsagenturen nur möglich, wenn zum Zeitpunkt der Umwandlung in eine hauptberufliche Selbständigkeit noch ein Restanspruch auf das Arbeitslosengeld I von 90 Tagen besteht. Details rund um den Gründungszuschuss erfahren Sie im Buch „Gründungszuschuss und Einstiegsgeld“ von Andreas Lutz (Wien 2008).

Wer nicht weiß, was er will, kommt im Gespräch mit einer Bank nicht gut an. Sicher, Kleinigkeiten und die genaue Ausgestaltung des Darlehensvertrags müssen im Gespräch mit einer Bank geklärt werden, aber schon wenn Begriffe falsch verwendet werden, kann das zu Missverständnissen führen. Es wirft ganz bestimmt kein gutes Licht auf Ihre unternehmerischen Ambitionen, wenn im Gespräch mit der Bank klar wird, dass Sie sich noch nie mit dem Thema Finanzierung beschäftigt haben. Mit einer guten Vorbereitung vermeiden Sie außerdem ärgerliche und lästige Umwege, die Sie noch dazu teuer zu stehen kommen können.

Falsche Voraussetzungen
Katharina N. plant eine Existenzgründung mit ihrer Schwester. Sie hat folgende Erfahrung gemacht: „Im Gespräch mit unserer bevorzugten Geschäftsbank wurde uns ein Darlehen der KfW vorgeschlagen. Darauf haben wir uns verlassen, und so ging die Prüfung des Vorhabens bei dieser Bank los. Von ganz anderer Seite hab(en wir dann erfahren, dass dieses Darlehen gar nicht infrage kommt. Wir beide wären zunächst nebenberufliche Gründerinnen gewesen und das entsprach nicht den Vorschriften des Förderdarlehens. So wurde bei unserer Bank etwas geprüft, das ohnehin keine Aussichten auf Erfolg gehabt hätte. Zum Glück hat uns diese Prüfung nichts gekostet; bei anderen Banken muss man ja dafür zahlen. Wir haben gelernt, dass man sich vor dem Gespräch mit der Bank über die Alternativen gut informieren muss. Das spart unter Umständen viel Geld, man kann viel gezielter ins Gespräch gehen, und vor allem spart man Zelt und Nerven.“

Manchmal stellt sich überraschend heraus, dass die ursprüngliche Planung in Sachen Finanzierung nicht so funktioniert wie gedacht. Verwandte, die ein privates Darlehen doch nicht leisten können; Förderdarlehen, die nicht infrage kommen; Finanzierungsbeträge, die nach genauerer Kalkulation anders aussehen als angenommen und vieles mehr. Auch wenn die Geschäfts- oder Förderbank entgegen allen Erwartungen doch eine Ablehnung parat hat, ist es hilfreich, einen kühlen Kopf zu bewahren. Das fällt natürlich leichter, wenn Sie wissen, welche Alternativen Sie haben. Dann findet sich schnell eine Lösung, und Sie werfen nicht vorzeitig die Flinte ins Korn. Außerdem stellen Sie sicher, dass Ihnen keine Finanzierungslösung entgeht, die vielleicht sogar noch besser ist als die ursprünglich geplante.

Ich brauche weniger Geld – ist eine Bank die richtige Adresse

Die Untergrenze für Darlehen variiert von Bank zu Bank. Darlehen unter 10.000 Euro werden nur von sehr wenigen Geschäfts- oder Förderbanken vergeben; in einigen Fällen kann es sogar sein, dass 15.000 Euro zu wenig sind. Der damit verbundene Aufwand ist so groß, dass kleine Darlehen aus Sicht der meisten Banken unrentabel sind. Vereinzelt können solche Darlehen bei Förderbanken der Bundesländer beantragt werden. Als Alternative bei einer Geschäftsbank steht meist nur der Kontokorrentkredit zur Verfügung. Allerdings fallen hierfür meist deutlich höhere Zinsen an, er ist also nur für die kurzfristige Finanzierung geeignet.

Nun ist es an der Zeit, die Mikrofinanzierung kennenzulernen. Der Begriff beschrieb ursprünglich die Förderung von Vorhaben in der Dritten Welt mit Kleinstbeträgen, beispielsweise mit 200 Euro. Im Lauf der Zeit wurde aber klar, dass auch in Europa und anderswo kleinere Geldmengen öfter gebraucht werden. Welche Beträge unter den Begriff „Mikrofinanzierung“ fallen, wird unterschiedlich gesehen: Der eine redet von Finanzierungen bis 50.000 Euro, der andere von Förderungen bis 25.000 Euro, und wieder andere setzen die Grenze deutlich niedriger an.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich bei der Mikrofinanzierung um kleinere Darlehen handelt – oft in genau der Größenordnung, die vielen Gründern oder Unternehmern weiterhilft. Diese Mikrofinanzierungen werden von Mikrofinanzinstituten, von Internetplattformen und vereinzelt von Förderbanken angeboten. Wer nur eine kleine Summe benötigt, für den kommen also verschiedene Varianten infrage. Darüber informieren wir Sie in unserer Geldanlage-Webseite.

Was ist ein Rating, und brauche ich das?
Seit 2007 ist das sogenannte Rating bei der Vergabe von Darlehen vorgeschrieben; dabei bewertet die Bank quantitative und qualitative Faktoren eines Geschäfts. Das Unternehmen oder die Gründungspläne eines Antragstellers werden regelrecht durchleuchtet. Das Ergebnis des Ratings entscheidet dann über die Kreditvergabe und die Kreditkonditionen. Wer beim Rating schlecht abschneidet, muss mit höheren Zinsen rechnen, wer gut abschneidet, bekommt niedrigere Zinsen. Ein Darlehen an ein Unternehmen mit schlechter Ratingnote ist für die Banken teurer, dieser Nach
teil wird in Form eines höheren Zinses an den Gründer oder das bestehende Unternehmen weitergegeben. Wie sich das Rating in welchem Fall auswirkt, zeigt die folgende Übersicht

Geschäftsbanken Förderbanken
Existenz-

gründer

Darlehen nur mit Risikozins; das Rating wirkt sich auch auf andere Finanzierungen aus, zum Beispiel auf einen ergänzenden Kontokorrentkredit. Es Ist unüblich, dass Gründer für ein Förderdarlehen einen risikoabhängigen Zins zahlen müssen.
Bestehende

Unternehmen

Darlehen nur mit Risikozins; das Rating wirkt sich auch für bestehende Unternehmen auf andere Finanzierungen einer Geschäftsbank aus. Es gibt für bestehende Unternehmen vereinzelt Darlehen, die nicht mit einem risikoabhängigen Zins verbunden sind.

Besteht Ihr Unternehmen schon länger und wollen Sie ein Darlehen von einer Förderbank, müssen Sie sich im Vorfeld informieren, ob das Rating den Zins beeinflusst oder nicht. Mehr zum Thema Rating finden Sie in unserem Geldanlage-Ratgeber.

Einige gute Alternativen zum Darlehen und unsere Tipps

Nicht immer kommt eine Finanzierung über die bisher beschriebenen Wege infrage. Eine Nachfinanzierung via Darlehen beispielsweise – also ein zweites Darlehen — ist schwierig in der Umsetzung. Das gilt insbesondere wenn es für Investitionen aufgewendet werden soll, die kurz nach dem ersten Darlehen anfallen. Der Grund: Es gibt noch keine verlässlichen Daten über die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens, und manche Banken reagieren geradezu allergisch auf solche Nachfinanzierungen – den Gründern werden dann nicht selten Fehlkalkulationen bei ihren ersten Darlehen unterstellt.

In anderen Fällen ist eine Finanzierung via Darlehen gar nicht erst möglich. Wer bei den Kalkulationen im Businessplan feststellt, dass er 58.000 Euro braucht, muss sich ebenfalls woanders umsehen, wenn der Höchstbetrag für ein Darlehen bei 50.000 Euro liegt. Welche Wege in solchen Situationen offenstehen, erfahren Sie im Folgenden.

Beteiligungsfinanzierung
Bei einer Beteiligungsfinanzierung wird Eigenkapital von außerhalb des Unternehmens zugeführt. Das kann in Form einer Geld- oder einer Sacheinlage geschehen. Im Gegenzug werden neue Gesellschafter aufgenommen, oder die bereits vorhandene Beteiligung eines Gesellschafters, der zusätzlich etwas einbringt, wird entsprechend erhöht. Wie sich eine Beteiligungsfinanzierung umsetzen lässt, hängt wesentlich von der Rechtsform des Unternehmens ab.
Eine Beteiligungsfinanzierung kann jederzeit erfolgen – ob zum Zeitpunkt der Existenzgründung oder wenn das Unternehmen bereits eine Weile existiert. Außerdem lässt sie sich gut mit einem Darlehen ergänzen. Die Beteiligungsfinanzierung trägt darüber hinaus zu einer höheren Eigenkapitalquote bei.

Rechtsform Möglichkeiten
Einzelunternehmen Aufnahme eines stillen Gesellschafters oder Erhöhung des Anteils des stillen Gesellschafters; der stille Gesellschafter hat keine Mitspracherechte und bringt nur Kapital ein (Sachmittel oder Geld); Vereinbarungen über den Anteil am Gewinn können sehr flexibel sein oder auch zeitlich begrenzt werden; stille Gesellschafter haften für das Unternehmen nur In Höhe des eingebrachten Kapitals für die Verbindlichkeiten des Unternehmens. Die stille Gesellschaft begründet keine gemeinsame Firma. Außenstehende, außer dem Finanzamt, bekommen von der Beteiligung eines stillen Gesellschafters nichts mit. Ein stiller Gesellschafter kann eine natürliche Person (zum Beispiel aus der Familie) oder eine juristische Person (zum Beispiel eine GmbH) sein.
Gesellschaft des bürgerlichen Rechts (GbR) Aufnahme eines neuen GbR-Partners oder Erhöhung der Einlagen durch vorhandene GbR-Partner. GbR-Partner haben Mitbestimmungsrechte und sind am Gewinn beteiligt. Die Aufnahme eines stillen Gesellschafters ist ebenfalls möglich, wenn keine Mitbestimmungsrechte erwünscht sind.
Offene Handelsgesellschaft (OHG) Aufnahme eines neuen OHG-Gesellschafters oder Erhöhung der Anteile vorhandener Gesellschafter; Gesellschafter hat Geschäftsführungs- und Mitspracherechte und haftet mit seinem gesamten Vermögen für die Geschäfte des Unternehmens. Alternativ ist auch hier ein stiller Gesellschafter möglich.
Kommanditgesellschaft (KG) Aufnahme eines neuen Gesellschafters oder Erhöhung der Anteile vorhandener Gesellschafter; bei Aufnahme eines neuen Komplementärs haftet dieser mit seinem gesamten Vermögen und hat Geschäftsführungs- und Mitspracherechte, er wird auch am Gewinn beteiligt. Bei Aufnahme eines neuen Kommanditisten haftet dieser nur bis zur Höhe seiner Einlage – er hat dafür aber keine Mitspracherechte, sondern lediglich Kontrollrechte und wird am Gewinn beteiligt. Auch bei der KG ist die Aufnahme eines stillen Gesellschafters möglich.
Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), haftungsbeschränk- le Unternehmergesellschaft (UG) und Limited Aufnahme eines neuen Gesellschafters oder Erhöhung der Einlage vorhandener Gesellschafter; die Einflussnahme durch einen Gesellschafter kann vertraglich verhältnismäßig flexibel geregelt werden; Geschäftsführer werden von den Gesellschaftern bestellt, ein Gesellschafter muss also nicht zwangsläufig auch an der Geschäftsführung beteiligt sein; die Haftung der Gesellschafter Ist auf das Stammkapital begrenzt; die Gesellschafter werden am Gewinn beteiligt.

Ein stiller Gesellschafter kann ebenfalls aufgenommen werden.

Aktiengesellschaft

(AG)

Aufnahme neuer Gesellschafter; Gesellschafter haben Mitbestimmungsrechte und ein Recht auf anteiligen Gewinn; die Haftung ist auf die Einlage beschränkt. Auch hier kann ein stiller Gesellschafter aufgenommen werden – die Beteiligung muss aber veröffentlicht werden.

Wann kommt Venture Capital infrage?
Die meisten Venture-Capital-Geber sind an Unternehmen interessiert, die bereits erste Erfolge erzielt haben und sich in der Wachstumsphase befinden. Wer noch nichts außer einem Businessplan vorweisen kann, sollte sich nach Business-Angels umschauen. Sie verstehen sich als „Finanziers der ersten Stunden“ und leisten sozusagen Geburtshilfe für eine Geschäftsidee. Alle Fragen rund ums Thema beantwortet Andreas R. Boue in seinem Buch „Wie komme ich zu Venture Capital?“ (Wien 2008).

Wer sich für die Beteiligungsfinanzierung interessiert, sollte wissen, dass verschiedene Akteure als Geldgeber infrage kommen. Institutionelle Investoren sind Venture-Capital-Gesellschaften, die auch vom Bund oder einem Bundesland getragen sein können. Viele Förderbanken haben sogar eine eigene Gesellschaft hierfür eingerichtet; recherchieren Sie, welche Möglichkeiten hier bestehen. Ein Investor kann genauso gut eine natürliche Person sein; beispielsweise ein Mitglied der Familie oder eine andere Person aus dem privaten Umfeld. Praktisch jeder, der genügend finanzielle Mittel hat und sich für ein Vorhaben interessiert, kommt infrage. Überlegen Sie sich gut, mit wem Sie Zusammenarbeiten wollen; das gilt vor allem, wenn der Geldgeber auch Mitspracherechte hat oder im Unternehmen mitarbeitet.

Denken Sie im Verlauf Ihrer Vorbereitungen ausgiebig darüber nach, was Sie von einem Gesellschafter erwarten: Soll er nur Geld einsetzen oder auch Ratschläge geben, Kontakt halten oder sogar im Unternehmen tätig werden? Wählen Sie eine Person aus, die zu Ihrer Zielsetzung passt, und machen Sie nicht den Fehler, einfach nur irgendjemanden, den Sie kennen, mit an Bord zu holen. Eine wohlüberlegte Entscheidung ist der Schlüssel für eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit – selbst dann, wenn Ihr Gesellschafter „nur“ Geldgeber ist.

Venture-Capital-Gesellschaften haben übrigens hohe Erwartungen, was den eigenen Nutzen angeht. Wer einen Investor aus der Familie findet, kann hingegen darauf hoffen, dass der Gewinngedanke eher in den Hintergrund tritt. Unter Umständen können Gründer oder Unternehmer Kapital aus der Familie oder dem engen Bekanntenkreis auch in Form von Sachleistungen bekommen. So können Lebenspartner, Eltern oder der beste Freund eventuell bei der Einrichtung eines Ladens mithelfen oder eine Website erstellen – im Gegenzug bekommt derjenige dann eine Beteiligung am Unternehmen.

Tipp – Vorsicht mit Vereinbarungen
Bevor Sie mit Freunden, Bekannten oder Verwandten ein gemeinsames Unternehmen planen, sollten Sie gut prüfen, ob die Zusammenarbeit langfristig Bestand haben kann. Ihre Vereinbarungen sollten Sie auf jeden Fall schriftlich festhalten. Viele solcher Kooperationen werden leichtfertig mündlich eingegangen und scheitern schon nach kurzer Zeit. Halten Sie sich ebenso vor Augen, dass schon die mündliche Absichtserklärung – „Wir wollen Zusammenarbeiten“ – eine Gesellschaft des bürgerlichen Rechts (GbR) begründet. Bei der GbR haften alle Beteiligten gleichermaßen mit ihrem Privatvermögen für alle Verbindlichkeiten des Unternehmens.

Wer sich für eine Beteiligungsfinanzierung entschieden hat, sollte grundsätzlich die Dienste eines Anwalts in Anspruch nehmen. Nur auf diese Weise lässt sich sicherstellen, dass die zukünftige Zusammenarbeit auch wirklich den Vorstellungen der Beteiligten entspricht. Bei einigen Rechtsformen ist ohnehin ein Notar notwendig, um die Aufnahme von Gesellschaftern zu besiegeln.

Wenn Sie sich mit dem Thema Finanzierung weiter beschäftigen, wird Ihnen sicherlich der Begriff „Mezzanine“ begegnen. Doch was bedeutet er eigentlich? Das erklären wir nun anhand eines Beispiels: Wenn Ihre Tante Ihnen 20.000 Euro für Ihr Geschäft geben will, können Sie mit ihr einen Darlehensvertrag machen – was Ihre Fremdkapitalquote nach oben treibt. Das führt zu einer schlechten Ratingnote. Sie können mit Ihrer Tante aber auch eine stille Beteiligung vereinbaren, die auf fünf Jahre begrenzt und bei der die Gewinnbeteiligung auf einen bestimmten Prozentsatz festgelegt wird. Eine solche Beteiligung ist dem Darlehen sehr ähnlich – mit dem wesentlichen Unterschied, dass Ihre Tante keinen Anspruch auf Rückzahlung hat, wenn Ihr Vorhaben scheitert. Und ihre Einlage wird dem Eigenkapital zugerechnet. Diese beiden Kennzeichen machen eine Mezzanine-Finanzierung aus. Der Begriff stammt übrigens aus der Architektur und bedeutet „Zwischenstockwerk“. Mezzanine-Lösungen sind auch bei größeren Finanzierungsbeträgen ab einer Höhe von 500.000 Euro möglich. Informieren Sie sich bei Beträgen in dieser Größenordnung darüber, welche Möglichkeiten im Einzelfall bestehen.

Mikrofinanzorganisationen
Was Mikrofinanzierung ist, haben wir schon kurz erklärt: Gemeint sind damit „kleine“ Finanzierungen unter einem Betrag von 10.000 Euro. Aber der Begriff beinhaltet noch mehr: Die Philosophie der Mikrofinanzierung besagt im Gegensatz zum großen Geschäft der Banken, dass man unternehmerische Pläne ruhig auch erst einmal „kleiner“ angehen kann. Daher geht es um Beträge unter 10.000 Euro, zudem laufen die Darlehen einer Mikrofinanzorganisation meist nur über 24 oder über 36 Monate. Finanziert werden damit Investitionen, die sich möglichst schnell in Form von Umsatz bezahlt machen.

Wie mit Mikrofinanzierungen umzugehen ist, konnte in den westlichen Industrienationen noch nicht abschließend und einheitlich gelöst werden. Diese Form der Finanzierung hat sich auch noch nicht flächendeckend etabliert. Nichtsdestotrotz gibt es unterschiedliche Mikrofinanzorganisationen, die Sie in Erwägung ziehen können, wenn Sie ein Darlehen benötigen. Einige davon agieren unter dem Dach des Deutschen Mikrofinanz Instituts e. V. (DMI) und sind auch vom DMI akkreditiert. Auf der Website mikrofinanz*net finden Sie die Adressen der Organisationen, die infrage kommen.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Organisationen, die regional oder lokal arbeiten und nicht zum DMI gehören. Es ist schwierig, sich hierüber einen Überblick zu verschaffen – es gibt keine zuverlässige oder vollständige Adressenliste dieser Organisationen. Wenn Sie sich für eine Mikrofinanzierung interessieren, sollten Sie sich direkt vor Ort informieren. Helfen können Arbeitsagenturen, Jobcenter, Berater, Kammern, Verbände, Organisationen aus der Wirtschaftsförderung in Ihrer Region und andere Ansprechpartner aus dem Bereich Existenzgründung. Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die Mikrofinanzierung finden Sie in der folgenden Übersicht.

Frage Antwort
Für wen kommt eine Mikrofinanzierung infrage? Für Gründer, die weniger als 10.000 Euro brauchen. Einige Mikrofinanzorganisationen richten sich an bestimmte Personengruppen wie Frauen oder Migranten. Generell kommt diese Finanzierung infrage, wenn Sie aufgrund irgendwelcher Gegebenheiten kein Darlehen bei einer Bank bekommen. Das kann für Menschen gelten, die mitten im Berufsleben stehen, oder

auch solche, die arbeitslos sind – ganz unabhängig davon, ob sie das Arbeitslosengeld I oder Arbeitslosengeld II beziehen.

Wie funktioniert eine Mikrofinanzierung? Es kommt ein Darlehensvertrag zustande – meist mit einer Bank, die mit der Mikrofinanzorganisation zusammenarbeitet. Meist beträgt die Laufzeit zwischen 24 und 36 Monaten, und der Zins liegt beispielsweise bei Organisationen des DMI bei zehn Prozent. Oft wird auch das private Umfeld einbezogen, indem Bürgschaften verlangt werden – hier ist die Verteilung des Darlehensbetrags auf mehrere Personen üblich.
Was ist, wenn mein Unternehmen in eine Krise gerät? Im Gegensatz zu Banken, die sich an die Geschäftsbedingungen halten und ein Darlehen einfach kündigen, sind Mikrofinanzorganisationen an der Kommunikation und gemeinsamen Lösungssuche interessiert. Sobald sich zeigt, dass Sie Ihre Raten nicht zahlen können, wird nach flexiblen Lösungen gesucht.
Welche Intormationspflichten habe ich? Im Rahmen der Mikrofinanzierung ist eine monatliche, kurze Berichterstattung üblich. So lassen sich Probleme frühzeitig erkennen, eine Lösung kann sofort in Angriff genommen werden.
Was tut eine Mikrofinanzorganisation noch für mich? Da Mikrofinanzorganisationen meist wenig bis gar nichts an den Darlehen verdienen, bieten sie fast immer eine Beratung an. Man muss diese nicht in Anspruch nehmen, aber die Beratung wird vom Staat stark gefördert. Gründer können sich so helfen lassen und leichter zum Erfolg kommen.
Was muss ich tun, um eine Mikrofinanzierung zu bekommen? Nehmen Sie Kontakt mit einer Mikrofinanzorganisation auf. Meist wird ein Businessplan, eine Selbstauskunft über private Finanzen, eine Bürgschaft, eine Schufa-Auskunft, der Kreditantrag sowie eine Ausweiskopie verlangt. Es kann aber auch Abweichungen geben, da Mikrofinanzorganisationen frei entscheiden können, wie die Auswahl erfolgt.

Gibt es einen Kredit auch ohne Sicherheiten

Die Antwort hierauf lautet: „Ja“. Sie können sich zum Beispiel an eine Bürgschaftsbank wenden oder ein Förderdarlehen in Anspruch nehmen. Welche Möglichkeiten es gibt, lesen Sie in unserer Geldanlage-Webseite. Auch auf die Frage, ob ein Kreditantrag abgelehnt werden kann, obwohl Sie reichlich Sicherheiten vorweisen können, lautet die Antwort „Ja“. Ist Ihr Vorhaben nicht aussichtsreich, wäre es unverantwortlich, ein Darlehen dafür zuzusagen – ganz gleichgültig, wie viele Sicherheiten Sie dafür ein- setzen. Es gibt Fälle, in denen das trotzdem vorkommt; damit tut die Bank den betreffenden Personen allerdings keinen Gefallen. Zeigt sich später, dass sich die Geschäfte nicht gut entwickeln, könnte auch der Wert der Sicherheiten sinken. Das kann zu einer Nachforderung führen, oder die Obergrenze Ihres Kontokorrentkredits wird gesenkt. Im schlimmsten Fall kann eine Bank bei wesentlichen Verschlechterungen ein Darlehen sogar kündigen, wodurch ein Unternehmen möglicherweise in große Schwierigkeiten gerät. Sie fragen sich nun, was Sie eigentlich tun können, um Ihrer Bank Sicherheiten zu bieten? Das zeigt die folgende Übersicht.

Das können Sie tun Was kommt im Detail infrage?

Eigene Vermögenswerte nutzen • Immobilien mit Grundschulden oder Hypotheken belasten und diese als Sicherheit einsetzen

• Kapitallebensversicherungen (mit hohen Rückkaufswerten) oder Rentenversicherungen beleihen

• Bausparverträge, Festgelder, Sparguthaben, Sparbriefe, festverzinsliche Wertpapiere, Aktien einsetzen

• Liquide Mittel In Form einer selbstschuldnerischen Bürgschaft oder einer privaten Ausfallbürgschaft einsetzen

• Sicherungsübereignung von marktgängigen Maschinen und Fahrzeugen an die Bank (hierbei handelt es sich um Sicherheiten „zweiter Wahl“)

• Nur Im Notfall: Geräte, Einrichtungen, Warenlager oder Forderungen des Unternehmens einsetzen

Andere Vermögenswerte nutzen Selbstschuldnerische Bürgschaft oder sonstige private Ausfallbürgschaften

einer Person aus dem privaten Umfeld nutzen

Bürgschaft einer Bürgschaftsbank oder einer Förderbank beantragen

Was ist unter dem Hausbank-Prinzip zu verstehen?
Ein Förderdarlehen der KfW wird immer über eine Geschäftsbank wie beispielsweise die Volksbank, die Sparkasse oder die Deutsche Bank abgewickelt. Für die Förderbanken der Bundesländer gilt meist das Gleiche, nur vereinzelt werden die Darlehen unmittelbar mit diesen abgewickelt. Die KfW hat nur wenige Niederlassungen, die Förderbanken der Bundesländer haben üblicherweise nur einen Standort. Daher überlassen sie die Entscheidung, ob einem Gründer oder Unternehmer ein Darlehen oder Kredit bewilligt wird, den Geschäftsbanken. Dazu findet ein persönliches Gespräch statt, in dem festgestellt wird, ob ein Darlehen oder ein Kredit überhaupt infrage kommt. Darüber hinaus hat so jeder Gründer oder Unternehmer die Möglichkeit, ein Gespräch mit einer Bank, die sich dann auch um weitere Angelegenheiten kümmert, in seiner Nähe zu führen. Das Hausbank-Prinzip hat einen weiteren wesentlichen Vorteil: Da die Förderbanken keine eigenen Filialen betreiben, bewegen sich die Kosten für deren Darlehen auf relativ niedrigem Niveau. Falls Ihre Geschäftsbank keinerlei Finanzierungen für Unternehmen anbietet, wird Ihnen nichts anderes übrigbleiben, als mit Ihrem Anliegen zu einer anderen Bank zu gehen. Da Sie bei der Gründung ohnehin ein Geschäftskonto eröffnen sollten, suchen Sie sich also am besten eine Bank, die sich auch in Zukunft um Ihre geschäftlichen Belange kümmern wird.

Was bedeutet eigentlich „De-minimis“?
Finanzielle Förderungen für Wirtschaftsunternehmen können generell als Subventionen betrachtet werden, die möglicherweise den Wettbewerb verzerren. In der Europäischen Union (EU) gilt daher, dass Subventionen ab einer bestimmten Höhe durch die Europäische Kommission genehmigt werden müssen. De-minimis-Beihilfen sind von dieser Genehmigungspflicht ausgenommen, da sie als geringfügig betrachtet werden und sich daher nicht auf den Wettbewerb auswirken. Das bedeutet, dass ein Gründer oder Unternehmer derzeit insgesamt 200.000 Euro an Subvention innerhalb des laufenden Jahres und in den letzten zwei Kalenderjahren erhalten darf.

Wenn Sie also im September eines Jahres eine solche Beihilfe beantragen, müssen Sie alle De-minimis-Beihilfen des laufenden Kalenderjahres und der beiden vorherigen Kalenderjahre berücksichtigen, wenn es um die Betragsgrenze von 200.000 Euro geht. Alle Fördergelder, die Sie bekommen, werden zusammengerechnet, auch dann, wenn sie von unterschiedlichen Organisationen kommen. Die meisten Förderungen in Deutschland stammen aus Töpfen der Europäischen Union, dazu gehören beispielsweise Zuschüsse aus dem „Gründercoaching Deutschland“ und viele geförderte Darlehen.

„Gründercoaching Deutschland“
Im Rahmen dieses Förderprogramms können Beratungsleistungen bis zu fünf Jahre nach der Existenzgründung bezuschusst werden – und zwar bis zu 90 Prozent. Details über das Programm erfahren Sie in unserer Geldanlage-Webseite. Stellen Sie sich vor, Sie erhalten den Gründungszuschuss und wollen zusätzlich das Startgeld der KfW-Mittelstandsbank beantragen. Beide Förderungen werden aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) entnommen, die Abwicklung erfolgt aber über unterschiedliche Organisationen. Daher müssen Sie immer, wenn Sie eine EU-Förderung in Anspruch nehmen, Angaben darüber machen, ob Sie bereits eine andere Förderung aus EU- Töpfen bekommen haben.

Seien Sie dabei sehr gewissenhaft, denn wenn Sie hier nicht alles eintragen, handelt es sich um Fördermittelbetrug, der im Strafgesetzbuch als Straftat verankert ist. Wenn Sie das Startgeld der KfW-Mittelstandsbank beantragen, müssten Sie also beispielsweise angeben, dass Sie den Gründungszuschuss bekommen. Die Vorgaben hierzu sind auf EU-Ebene festgelegt; es wird streng geprüft, ob sie eingehalten werden. Nehmen Sie diese Sache also sehr ernst.

Fassen Sie sich auch immer bestätigen, dass es sich bei einer Förderung tatsächlich um eine De-minimis-Beihilfe handelt. Das steht zwar üblicherweise auf der Bewilligung oder in den Beschreibungen des Förderprogramms, aber so gehen Sie auf Nummer sicher. Wenn Sie zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht eine weitere Beihilfe beantragen, brauchen Sie nämlich Kopien der Zusagen über bereits erhaltene De-minimis-Bei-hilfen. Übrigens gilt generell: Wann auch immer Sie eine Förderung erhalten, archivieren Sie die entsprechenden Unterlagen – 15 Jahre Aufbewahrung sind Pflicht.

Gibt es einen Kredit auch ohne Sicherheiten1

Muss ich von Anfang an den kompletten Betrag abrufen?
Ein Darlehen kann innerhalb einer festgelegten Frist in Teilbeträgen (Tranchen) abgerufen werden. Die Frist dauert bei Förderdarlehen in der Regel etwa ein halbes Jahr und beginnt mit dem Zeitpunkt, ab dem das Geld für die Verwendung zur Verfügung gestellt wird.

Übrigens fällt unter Umständen eine Entschädigung an, wenn die Verträge über das Darlehen geschlossen wurden, das Geld aber nicht abgerufen wird. Die Nichtabnahmeentschädigung wird dann berechnet, wenn das Geld nicht innerhalb der vereinbarten Frist abgerufen wird. Maßgeblich für die Höhe ist, wie viel Zinsen der Bank entgehen, sie kann aber auch pauschal berechnet werden. Dabei kann es zu erheblichen finanziellen Belastungen kommen: Bei einem Darlehen von 100.000 Euro und einer pauschalen Berechnung mit zwei Prozent fällt immerhin ein Betrag von 2.000 Euro an. Unterschreiben Sie den Vertrag also nur, wenn Sie sicher sind, dass Sie das Darlehen tatsächlich haben wollen.

Bearbeitungszeiten bei einem Darlehen beachten und einige gute Tipps dafür

Das Diagramm auf der folgenden Seite zeigt typische Vorgänge, die ablaufen, nachdem ein Darlehen beantragt wurde. Wer in Urlaubszeiten (Ostern, Weihnachten, Sommerferien) an den Start geht, muss ohnehin mit noch längerer Dauer rechnen, was dann im schlechtesten Fall dem gezeigten Beispiel entspricht. Im einfachsten Fall – wenn die Prüfung ohne Förder- oder Bürgschaftsbank vor sich geht – können Sie damit rechnen, dass bis zur Auszahlung des Darlehens etwa zehn Wochen ab dem Zeitpunkt der Kontaktaufnahme mit den Banken vergehen. Im kompliziertesten Fall kann das Ganze rund vier Monate dauern. Auch für den Businessplan, der vorher erstellt werden muss, brauchen Sie noch einmal mehrere Wochen. Wenn zusätzlich unvorhergesehene Dinge passieren, kann es leicht bis zu einem halben Jahr dauern, bis das Geld zur Verfügung steht. Und das passiert öfter, als man denkt, zum Beispiel: Die Wunschbank lehnt den Antrag ab oder entscheidet sich, ein bestimmtes Förderprogramm nicht mehr zu unterstützen; der Sachbearbeiter bei der Bank erkrankt für eine Weile oder ist im Urlaub; Termine kommen nicht zustande, weil gerade Weihnachtszeit ist; Sie haben vielleicht schon vor längerer Zeit einen Urlaub gebucht; wichtige Unterlagen für den Businessplan sind noch nicht eingetroffen. In Einzelfällen kann es also Abweichungen von den in der Abbildung aufgeführten Bearbeitungszeiten geben; eine kürzere Bearbeitungsdauer kommt allerdings eher selten vor.

Bearbeitungszeiten bei einem Darlehen beachten und einige gute Tipps dafür9

Tipp
Berechnung der Bearbeitungsdauer
Aus der Abbildung lassen sich wichtige Ereignisse ableiten, die für jedes Vorhaben gelten. Bestimmen Sie den Zeitpunkt, zu dem Sie starten wollen, und rechnen Sie rückwärts von Meilenstein zu Meilenstein. Gehen Sie dabei immer vom schlechtesten Fall aus.

Meilenstein Zeitpunkt
Start des Vorhabens
Einreichung des Antrags bei der Förder- oder Bürgschaftsbank zur Prüfung
Einreichung bei der Geschäftsbank zur Prüfung
Start der Informationsgespräche mit den Banken
Start für die Erstellung des Businessplans
Sicherheitszuschlag (etwa zehn Prozent der gesamten Zeit)

Zu beachten beim Darlehen – Fristen, Standortfragen und richtige Ansprechpartner

Die Prüfung – insbesondere dann, wenn sie im Zusammenhang mit einer Förderbank erfolgt – kann sich eine ganz Weile hinziehen. Allzu eilig sollte man es also nicht haben. Zu den langen Wartezeiten kommen weitere Schwierigkeiten hinzu.

Andere Fördermittel
Plant beispielsweise ein Gründer, neben dem Gründungszuschuss andere Fördermittel in Anspruch zu nehmen, muss er sich an bestimmte Fristen halten. Allzu schnell passiert es, dass diese nicht eingehalten werden können, weil der Weg von der Entscheidung „Ich will ein Förderdarlehen“ bis hin zum Tag der Überweisung länger ist als geplant. Wer also zusätzliche Finanzierungen plant, sollte sich über die damit zusammenhängenden Fristen gründlich informieren und seine Zeitplanung entsprechend anpassen, damit er rechtzeitig über das Geld verfügen kann.

Die Standortfrage
Zudem tritt ein anderes Problem häufig auf, und zwar bei solchen Vorhaben, bei denen der Standort sehr wichtig ist. Vermieter oder Verpächter sehen es gerne, dass die Finanzierung bereits steht, wenn Räume angemietet werden. Banken sind aber nur dann bereit, ein Darlehen zu vergeben, wenn die wichtige Standortfrage bereits geklärt ist. Nur in seltenen Fällen erklärt sich ein Vermieter bereit, mehrere Monate auf die Finanzierungszusage zu warten — und da beißt sich die Katze in den Schwanz. Wege aus diesem Dilemma zeigen die folgenden Ausführungen auf. Wichtig ist unter allen Umständen, dass Sie Ihren Businessplan frühzeitig erarbeiten, sodass Sie schnell vorankommen.

Mehrere Standortprüfungen durch die Bank
Sie können im Businessplan zunächst einen bestimmten Standort einsetzen, selbst wenn Sie wissen oder ahnen, dass sich das später noch ändern wird – auch ein Entwurf für einen Mietvertrag muss schon vorliegen. Sie können dann Ihren Businessplan so abgeben und prüfen lassen. Ein fiktiver Standort dagegen kommt nicht infrage, weil der Bank dabei die Grundlage für eine Prüfung fehlt. Für die erste Prüfung des Businessplans fallen oft Gebühren an. Wenn sich im weiteren Verlauf der Standort ändert, wird Ihre Bank auch diesen prüfen. Dabei bezieht sie nur die Teile Ihres Plans, die den neuen Standort betreffen, und Ihre geänderten Kalkulationen ein. Es sind auch mehrere nachträgliche Standortprüfungen möglich. Meist kann das innerhalb weniger Tage erledigt werden, die Kosten dafür liegen im Ermessen Ihrer Geschäftsbank. Wenn eine Gebühr anfällt, ist sie meist deutlich niedriger als die für die erste, komplette Prüfung. Fragen Sie bei Ihrer Bank nach, wie hoch die Kosten wären.

Räume suchen, die noch nicht bezugsfertig sind
Zeitlichen Spielraum verschaffen Sie sich, indem Sie einen Standort auswählen, der noch nicht bezugsfertig ist. Sie können mit dem Vermieter verhandeln – entweder übernimmt er die Renovierung, oder Sie erledigen das und können dafür eine mietfreie Anlaufzeit verhandeln. Was auch immer vereinbart wird: Wenn die Räume zunächst in einen brauchbaren Zustand gebracht werden müssen, verschafft Ihnen das Zeit. Der Vermieter kann Sie nicht so leicht unter Zeitdruck setzen.

Mietvertrag, der an die Finanzierung geknüpft ist
In diesem Fall wird ein Mietvertrag geschlossen, der die Regelung enthält, dass das Mietverhältnis nach einem Zeitraum von einem bis drei Monaten beginnt. Zudem wird festgelegt, dass der Vertrag nicht gültig ist oder umgehend gekündigt werden kann, wenn bis zu einem bestimmten Zeitpunkt keine Finanzierungszusage vorliegt. Das bedeutet eine große Unsicherheit für den Vermieter, nur wenige lassen sich darauf ein. Doch wenn Sie einen attraktiven Standort gefunden haben, ist es einen Versuch wert, danach zu fragen.

Räume suchen, die noch gar nicht frei sind
Wenn Sie wissen, wo in etwa Ihr Standort liegen soll, können Sie sich umhören, ob dort in nächster Zeit geeignete Räume frei werden. Fragen Sie bei Hausverwaltungen, Hausbesitzern und Ladenbesitzern nach. Bitten Sie auch Freunde und Bekannte, die Augen und Ohren offenzuhalten. Sie gewinnen damit eventuell einige Monate, um in Ruhe die Finanzierung zu klären.

Vertrauen Sie auch auf Ihr Glück
So merkwürdig der folgende Rat klingen mag, er ist durchaus ernst gemeint: Vertrauen Sie auch auf Ihr Glück, dass Sie bei der einen oder anderen Organisation auf einen verständnisvollen Ansprechpartner treffen. In komplizierten Fällen, beispielsweise bei der Gründung eines Altenpflegedienstes, gibt sich das Gewerbeamt nicht mit einem eventuellen Standort zufrieden. Wenn Sie aber noch nicht wissen, welcher genau das sein wird, weil Sie für die Anmietung ein Darlehen brauchen, die Bank aber für die Gewährung des Darlehens die Gewerbeanmeldung fordert, dann sitzen Sie fest.

Versuchen Sie dann mit den zuständigen Mitarbeitern des Gewerbeamts zu reden, um eine Lösung zu finden. Manchmal hilft auch der Brief einer Bank oder eines Vermieters weiter, in dem der jeweilige Absender seine Zusage in Aussicht stellt, sobald eine andere Voraussetzung erfüllt ist. Hat eine Bank also beispielsweise Ihr Vorhaben auf Basis des ersten Standorts geprüft und für gut befunden, sollten Sie um schriftliche Bestätigung bitten. Wenn ein Vermieter sieht, dass die Bank willens ist, Ihr Vorhaben zu unterstützen, ist er meist eher dazu bereit, auf die endgültige Zusage zu warten.

Welche Bedeutung hat die Eigenkapitalquote

Die Eigenkapitalquote zeigt, wie hoch der Anteil des Eigenkapitals am gesamten Kapital Ihres Unternehmens ist. Im Jahr 2005 lag sie bei kleinen Unternehmen durchschnittlich bei etwa 19 Prozent. Dieser Wert beeinflusst das Ergebnis eines Ratings maßgeblich, entscheidet also mit darüber, ob eine Finanzierung überhaupt bewilligt wird. Kommt sie zustande, wirkt sich das Ratingergebnis auch darauf aus, welche Konditionen für die Finanzierung gelten sollen.

Fremdkapital und Insolvenz
Untersuchungen von Auskunfteien wie der Credltreform haben ergeben, dass eine hohe Fremdfinanzierungsquote auf Platz drei bei den Insolvenzgründen steht. Der Grund dafür: Wer ein Darlehen hat, muss Zinsen und Tilgungen leisten – auch wenn die wirtschaftliche Lage einmal schlecht ist. Das kann einem Unternehmen, das im Lauf der Jahre zu irgendeinem Zeitpunkt nur geringe Gewinne hat, den Todesstoß versetzen.

Ihr Finanzierungspaket besteht bisher ausschließlich aus Fremdmitteln? In diesem Fall sollten Sie über Alternativen nachdenken, um ein schlechtes Rating bei den Banken zu vermeiden und auch in Zukunft Ihre Kreditwürdigkeit sicherzustellen. Wer beispielsweise bereits ein Darlehen bei einer Bank aufgenommen hat, sollte nicht unbedingt ein zweites beantragen, wenn er finanzielle Hilfe aus der Familie bekommen kann. Denn dann führt möglicherweise selbst eine kleine Unternehmenskrise zu echten Schwierigkeiten, weil die höheren Zinsen, die aufgrund des verschlechterten Ratings entstehen, nicht gezahlt werden können. Bei einer Finanzierung durch die Familie besteht der Vorteil darin, dass sie nicht unbedingt in Form eines Darlehens erfolgen muss – vorteilhafter wäre etwa eine Beteiligung. Diese wird dann dem Eigenkapital zugerechnet, und schon verbessern sich die Ratingergebnisse. Zudem gilt, dass beim Eigenkapital die Höhe der finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Miteigentümern in der Regel davon abhängt, ob das Unternehmen überhaupt Gewinne zu verzeichnen hat. Sie stehen also in schlechten Zeiten besser da.

Halten Sie bei der Auswahl der Finanzierungsinstrumente also unbedingt immer Ihre Eigenkapitalquote im Blick. Denken Sie auch gründlich über die Beteiligungsfinanzierung und die Innenfinanzierung nach, denn bei diesen Alternativen wird dem Unternehmen Eigenkapital zugeführt. Sie haben sich nun einen ersten Eindruck verschafft, welche Finanzierungsmöglichkeiten in welcher Situation sinnvoll sein können. Nun steigen wir tiefer in die Materie ein. Als Erstes erfahren Sie alles über den Klassiker der Finanzierung: das Bankdarlehen.

Sind Darlehen der KfW besser als frei finanzierte Darlehen

Diese Frage ist keineswegs einfach zu beantworten. Ob ein gefördertes Darlehen der KfW – also ein Darlehen, das mit Sonderkonditionen vergeben wird – oder das Darlehen einer Geschäftsbank vorteilhafter für Sie ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. So dauert beispielsweise die Prüfung eines Förderdarlehens bei der KfW bis zu mehrere Monate – allein das kann ein Ausschlusskriterium sein. Einen Vergleich zwischen den beiden Varianten finden Sie auf unserem Geldanlage-Ratgeber. Welche der dort genannten Kriterien für Sie besonders wichtig sind, hängt von Ihrer individuellen Situation und von Ihren Prioritäten ab. Weiterhin ist die KfW nicht die einzige Förderbank, die existiert. Auch die Förderbank des Bundeslandes kann geförderte Darlehen vergeben. Daneben gibt es weitere Möglichkeiten, die nicht mit einer Bank verbunden und für den einen oder anderen eine gute Lösung sind, zum Beispiel ein Darlehen aus dem familiären Umfeld oder ein Darlehen via Internet. Es können durchaus unterschiedliche Möglichkeiten für Sie infrage kommen. Bedenken Sie aber immer, dass der Ansprechpartner bei einer Geschäftsbank keinesfalls ein unabhängiger Berater ist, der alle Wege aufzeigt. Er handelt im Sinne seines Arbeitgebers und schlägt deshalb vielleicht eher ein Darlehen der Geschäftsbank vor als das einer Förderbank. Beschäftigen Sie sich daher ausgiebig mit diesem Finanzportal, um eine gute Entscheidung treffen zu können. Außerdem macht Ihnen dann so leicht keiner etwas vor.

Wofür darf ich das Geld aus einem Darlehen verwenden?
Wer ein Darlehen einer Förderbank in Anspruch nimmt, findet Informationen zur Verwendung in dessen Beschreibung. Die entsprechenden Ausführungen finden sich auf den Websites der Förderbanken. Allerdings sind sie manchmal gar nicht so einfach zu verstehen. Die folgende Übersicht zeigt Ihnen, welche Positionen und Begriffe dabei auftauchen. Wenn Sie wollen, können Sie sich schon jetzt Gedanken darüber machen, für welche Positionen Sie welchen Bedarf haben; darauf gehen wir aber in dieser Geldanlage-Webseite noch näher ein, wenn es um den Businessplan geht.

Position Beispiele
Investitionen

(Investitionen sind aus Sicht der Bank solche Anschaffungen, bei denen ein Wert entsteht, der sich gegebenenfalls auch wieder veräußern lässt. Investitionen gehören zu den sogenannten Sachmitteln.)

• Übernahmekosten beim Unternehmenskauf

• Kauf von Grundstücken und Gebäuden

• Kauf von Maschinen, Anlagen und Einrichtungen (zum Beispiel Hebebühnen, Förderanlagen, Filteranlagen, Werkstatteinrichtung, Kücheneinrichtungen)

• Betriebs- und Geschäftsausstattung (zum Beispiel Ladeneinrichtung, Kasse, Software, Werkzeuge, Küchengeräte)

• Geringwertige Wirtschaftsgüter mit einem Wert unter 150 Euro (zum Beispiel Geschirr für ein Restaurant, Dekorationsmaterial für einen Laden, Boxen zum Sortieren von Material im Lager, Handtücher für eine Pension)

Erstausstattung Waren, Material und Lager

(Auch diese Anschaffungen werden den Sachmitteln zugeordnet.)

• Anschaffungen von Material sowie Waren für den Verkauf und das Lager (zum Beispiel Lebensmittel für ein Restaurant, Handelsware für einen Einzelhandel, Autoreifen zum Verkauf in einer Werkstatt, Material zum Herstellen von Produkten und anderes für den Start eines Unternehmens)
Betriebsmittel

(Meist handelt es sich hierbei um laufende Kosten; die Finanzierung von Betriebsmitteln mithilfe eines Darlehens ist meist für die ersten Monate nach der Gründung möglich.)

• Mietkosten, Kautionen, Pacht, Personalkosten, laufende Kosten für die Telekommunikation, Kosten für das Marketing, Kosten für Beratungsleistungen, Renovierungs- oder Instandhaltungskosten, Personalkosten, Reisekosten, Kosten für Fortbildungen, Kosten für das Auffüllen des Lagers und anderes

• Lebensunterhalt der Eigentümer eines Unternehmens oder eines Gründers

Gründungskosten

(Sie werden manchmal auch den

Betriebsmitteln zugeordnet.)

• Gebühren für Gewerbeanmeldung, Anwaltskosten, Grundausstattung Marketing, Beratungskosten im Rahmen der Gründung und anderes
Andere Kosten • Grunderwerbskosten, Baukosten

Bei den Darlehen einer Geschäftsbank ist es ebenfalls üblich, dass die Verwendung der Mittel an einen bestimmten Zweck gebunden ist. Ein universelles Darlehen zur Nutzung nach Belieben ist für Unternehmen nicht zu bekommen – schon allein deshalb, weil aufgrund der gesetzlichen Vorschriften im Antrag begründet werden muss, wofür das Darlehen gebraucht wird. Wie Sie das Geld dann jeweils einsetzen dürfen, müssen Sie mit der Geschäftsbank individuell verhandeln.

Das richtige Darlehen für Sie auswählen – Tests

Nutzen Sie die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung, um noch einmal über die für Sie richtige Variante nachzudenken, bevor Sie in ein Bankgespräch gehen. Befassen Sie sich mit den vorhandenen Möglichkeiten und vergleichen Sie sie. Wenn Sie sich unsicher sind, wenden Sie sich an einen Unternehmensberater in Ihrer Region. Er kann Ihnen mit seiner Erfahrung helfen, denn er weiß, was am wichtigsten ist und wo Fallstricke lauern.

Legen Sie eine Tabelle mit mehreren Kriterien an, um die Alternativen zu vergleichen, darunter Laufzeit des Darlehens, Kosten (Zinsen, Disagio, Gebühren für die Prüfung der Antragsunterlagen, andere Gebühren), flexibler oder variabler Zins, Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Einschränkungen bei den Programmen, Höchstbetrag des Darlehens, Höchstbetrag des gesamten Kapitaleinsatzes für das Vorhaben (Eigen- und Fremdkapital). Notieren Sie auch gleich die Kontaktdaten der Ansprechpartner bei den Banken.

Hierfür haben wir eine kleine Arbeitshilfe entwickelt: Eine Excel- Vorlage für den Alternativen vergleich mit Musterdaten finden Sie auf der Website: jeder-ist-unternehmer*de/darlehensvergleich als Download. Und noch ein Hinweis dazu, wenn Sie auf die Idee kommen, im Internet zu recherchieren: Der Einsatz einer Website mit Kreditvergleichen ist für Gründer/innen und kleine Unternehmen aussichtslos. Diese vergleichen nur Privatkredite, die nicht ganz so vielfältig und individuell ausfallen wie Darlehen oder Kredite für Gründer und bestehende Unternehmen. Und Privatkredite werden nicht an Gründer oder bestehende Unternehmen vergeben.

Schritt 1: Ermitteln Sie Ihren Kapitalbedarf mithilfe des Businessplans
Finden Sie heraus, wie hoch er voraussichtlich sein wird. Es reicht, wenn Sie eine Schätzung vornehmen. Brauchen Sie beispielsweise ungefähr ¿0.000 Euro, 50.000 Euro oder eher 200.000 Euro? Der Businessplan muss /u diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig ausgereift sein. Wenn Sie aber bei einigen Positionen noch nicht einmal abschätzen können, welche Kosten auf Sie zukommen, sollten Sie hier erst mal für mehr Klarheit sorgen. Nur so können Sie vermeiden, dass Sie mit Ihren Schätzungen weit von der Realität entfernt liegen.

Schritt 2: Prüfen Sie Ihr Eigenkapital und Ihre Sicherheiten
Stellen Sie fest, ob Sie über nennenswerte und relevante Sicherheiten verfügen. Was Sie für das Darlehen vorweisen müssen, ist mit Ihrer Geschäftsbank zu klären. Sind kaum oder gar keine nennenswerten Sicherheiten vorhanden, bleiben Ihnen das Förderdarlehen oder die Bürgschaft, mit der Sie dann zur Bank gehen können. Wenn Sie über Eigenkapital oder Sicherheiten verfügen, schließt das übrigens ein Förderdarlehen nicht aus. Prüfen Sie deshalb auch diese Finanzierungsmöglichkeit.

Schritt 3: Recherchieren Sie die Darlehensangebote der Geschäftsbanken
Wenn Sie genügend Eigenkapital und Sicherheiten für ein Darlehen einer Geschäftsbank haben, informieren Sie sich bei Ihrer bevorzugten Geschäftsbank über die Konditionen. Notieren Sie alle Angaben und vergleichen Sie mehrere Angebote. Oft finden sich die entsprechenden Informationen auf den Websites der Geschäftsbanken. In einigen Fällen werden Sie aber keine Details über die Konditionen erfahren, solange der Businessplan nicht vorliegt. Daher sollte Ihr Businessplan zumindest als Entwurf vorliegen.

Schritt 4: Checken Sie die Förderdarlehen der KfW
Prüfen Sie, ob die KfW ein passendes Förderdarlehen für Sie anbietet. Lesen Sie dazu auf der Website der KfW alles über die jeweiligen Voraussetzungen – vor allem aber über die Betragsbegrenzung – und sammeln Sie Informationen über infrage kommende Förderdarlehen der KfW.

Schritt 5: Informieren Sie sich über die Förderdarlehen der Förderbanken der Bundesländer
Prüfen Sie, ob die Förderbank Ihres Bundeslandes ein geeignetes Förderdarlehen anbietet. Achten Sie auch hier auf Einschränkungen und sammeln Sie alle zur Verfügung stehenden Informationen.

Schritt 6: Prüfen Sie, ob eine Bürgschaft infrage kommt
Wenn Sie nicht über genügend Eigenkapital oder Sicherheiten verfügen, finden Sie heraus, welche Möglichkeiten bei der Bürgschaftsbank Ihres Bundeslandes bestehen. Notieren Sie auch hier, welche Konditionen gelten und welche Kosten entstehen.

Schritt 7: Vergleichen Sie die Alternativen
Wenn mehrere Möglichkeiten offenstehen, vergleichen Sie die jeweiligen Konditionen und Kosten miteinander. So stellen Sie fest, welches Darlehen für Sie am vorteilhaftesten ist. Wenn Sie alle verfügbaren Daten gesammelt haben und am Ende wissen, welche konkreten Finanzierungsalternativen für Sie infrage kommen, sind Sie einen großen Schritt vorangekommen.

Priorisieren Sie die verschiedenen Möglichkeiten
Sie wissen, was Sie wollen, nun muss nur noch Ihre Bank mitspielen. Nicht jede Geschäftsbank bietet beispielsweise die Zusammenarbeit mit allen
infrage kommenden Förderbanken an. So kann es sein, dass auf Ihrer Wunschliste das Darlehen einer bestimmten Förderbank ganz oben steht, Sie
dafür aber mit einer anderen Geschäftsbank Zusammenarbeiten müssten als mit der gewünschten.

Bereiten Sie sich daher auch gleich auf Bankgespräche vor, indem Sie Prioritäten für die möglichen Alternativen vergeben. Versehen Sie Angebote, die sich sehr ähnlich sind, mit der gleichen Priorität; dadurch wird deutlich, dass die Unterschiede nur geringfügig sind. So können Sie schnell erkennen, ob in den Sondierungsgesprächen eine der Alternativen zur Sprache kommt, die Sie sich wünschen. Wenn Sie mit der Förderbank oder mit einer Bürgschaftsbank direkt in Kontakt treten können, weil diese das Förderdarlehen oder die Bürgschaft direkt vergibt, entsteht diese Frage erst gar nicht.

Tipps und Tests für den Erfolg bei Smava-Darlehen

Die meisten Unternehmer, die ein Kreditprojekt bei „smava“ einstellen, finden Geldgeber und können ihre Pläne angehen. Doch nicht jeder erreicht dieses Ziel. Sie können eine Menge tun, um die Wahrscheinlichkeit für den Erfolg zu erhöhen und das Zinsniveau so niedrig wie möglich zu halten. Dabei ist es wichtig, sich in die Rolle der Geldgeber hineinzuversetzen und deren Motive zu verstehen. Es folgen ein paar Tipps für Sie:
• Geben Sie alle Einkünfte bei der Anmeldung an, um den bestmöglichen KDF-Indikator zu bekommen. Je besser der KDF-Indikator ausfällt, desto größer ist Ihre Chance, einen verhältnismäßig niedrigen Zins zu erreichen.

• Beschreiben Sie Ihr Kreditprojekt leicht verständlich. Wenn ein Geldgeber nicht sofort begreift, worum es geht, zieht er Ihr Kreditprojekt als Anlagemöglichkeit unter Umständen gar nicht erst in Betracht. Verwenden Sie kurze und aussagekräftige Formulierungen. Benennen Sie sehr konkret, wofür Sie den Kredit brauchen.

• Bei „smava“ lassen sich auch Bilder einstellen. Nutzen Sie diese Möglichkeit. Wer zum Beispiel ein Gerät kaufen will, von dem die meisten Anleger noch nie etwas gehört haben, kann mithilfe eines Bildes zeigen, wozu es gebraucht wird. Wenn Sie beispielsweise ein Restaurant oder einen Laden betreiben, tragen Bilder außerdem dazu bei, dass sich andere mehr unter Ihren Aktivitäten vorstellen können.

• Auf der Website Beobach*de finden Sie Listen darüber, wie häufig es in bestimmten Personengruppen zu Kreditausfällen kommt. Erstaunlich ist: Selbständige stehen besser da als Angestellte. Nutzen Sie dieses Ergebnis und verweisen Sie in der Beschreibung Ihres Vorhabens auf die Statistiken bei beobach*de. Das zieht Anleger an, die auf Sicherheit setzen und dafür auf einen hohen Zins verzichten.

• Wenn Ihr KDF-Indikator nicht gerade glänzend ist, sollten Sie Ihre Angaben abwandeln. Sie können anhand unseres Berechnungsbeispiels ermitteln, ob eine längere Laufzeit und damit verbunden die niedrigeren Raten Ihren KDF-Indikator verändern. Eine Excel-Vorlage zur Berechnung Ihrer Kapitaldienstfähigkeit finden Sie unter jeder-ist-unternehmer*de/kdf.

• Um die Höhe des Zinssatzes realistisch einschätzen zu können, beobachten Sie im Vorfeld verschiedene Kreditprojekte. Setzen Sie dann Ihren Zins zuerst am unteren Ende an; wenn sich innerhalb weniger Tage kein Interessent findet, können Sie Ihr Angebot immer noch verbessern. Lassen Sie sich dabei ein wenig Zeit und erhöhen Sie den Zinssatz in kleinen Schritten. Damit vermeiden Sie, dass Sie mehr Zinsen zahlen als nötig.

Auch die Beschreibung Ihres Projekts spielt eine erhebliche Rolle. Dabei kommt es vor allem darauf an, den richtigen Ton zu treffen und bei Geldgebern Verständnis und Neugier für Ihr Projekt zu wecken. Die folgenden zwei Beispiele zeigen, wie es geht.

Formulierung So ist es besser
„Ich will einen teuren Kredit von einer Bank ablösen, und ich will nichts mehr mit Banken zu tun haben.“ „Ich habe derzeit einen Kontokorrentkredit zum Zins von 17 Prozent. Das war eine Notlösung, weil sich keine Bank gefunden hat, die ein Darlehen in Höhe von 8.000 Euro vergeben wollte. Ich biete Seminare an und brauchte den Betrag, um Laptops für die Seminarteilnehmer anzuschaffen. Meine Seminare sind in den nächsten Monaten schon ausgebucht; das Geld fließt aber erst in den Monaten, in denen die Seminare stattfinden. Da mich die Finanzierung in der Zwischenzeit viel kostet, möchte ich den Kontokorrentkredit gerne mit einem Darlehen von Ihnen ablösen.“
„Ich bin in der Elektrobranche tätig und will meinen Umsatz erhöhen. Das Geld brauche ich, um mein Internetmarketing auszubauen.“ „Ich bin Elektroinstallateur mit einem durchschnittlichen Gewinn von 2.500 Euro pro Monat. Weil ich noch Kapazitäten für die Erledigung weiterer Aufträge habe und am Renovierungsboom in der Baubranche teilhaben möchte, muss ich mehr Werbung betreiben. Ich möchte mich dabei auf Aktivitäten im Internet konzentrieren. Dafür ist eine neue Website notwendig, und ich will Anzeigen im Internet schalten – vielleicht kennen Sie ja die kleinen Einblendungen bei .Google‘ im rechten Seitenbereich?“

Wer mehr darüber erfahren will, welche Projekte gut und welche weniger gut ankommen, kann unter beobach*de im Internet nachschauen. Hier sind einige hilfreiche Informationen zu finden. Auf dieser Website können die Nutzer Kommentare zu den eingestellten Projekten hinterlassen; in vielen Fällen sind diese sehr aufschlussreich.