Sind die Börsenmärkte effizient

Unternehmen versuchen in der Regel ihre Gewinne zu maximieren und eine solide und gesunde finanzielle Basis zu erhalten. Letztlich beurteilen die Finanzmärkte den Wert von Aktien oder Anleihen eines Unternehmens. Der Versuch vorherzusehen, was mit den Aktien- und Anleihenmärkten, oder einzelnen Wertpapieren geschehen wird, beschäftigt viele Hellseher. Ende der 60er Jahre entwickelten Akademiker die Efficient-Market-Theorie, um damit den Hellsehern entgegenzutreten. Diese Theorie geht auf folgende Logik zurück: Viele Anleger sammeln und analysieren alle möglichen Informationen über Unternehmen und ihre Wertpapiere. Wenn Anleger der Ansicht sind, dass ein Wertpapier, beispielsweise eine Aktie, zu teuer ist, dann verkaufen sie diese oder sie kaufen sie nicht. Wenn Investoren umgekehrt der Ansicht sind, dass ein Wertpapier unterbewertet ist, dann kaufen sie es oder halten, was sie davon bereits besitzen. Wegen der Konkurrenzsituation unter den Investoren stellt der Kurs, zu dem ein Wertpapier gehandelt wird, in der Regel den Wert dar, den viele informierte und kluge Menschen ihm zumessen.
Deshalb besagt die Efficient-Market-Theorie, dass der Versuch, Wertpapiere in verschiedenen Märkten zu traden, um zur richtigen Zeit die richtigen Aktien zu haben, ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen ist. Ein Wertpapier zu kaufen oder zu verkaufen, weil es Neuigkeiten gibt, ist ebenso sinnlos, weil der aktuelle Marktwert einer Aktie diese Neuigkeiten bereits beinhaltet. Wie Burton Malkiel in seinem Klassiker Börsenerfolg ist kein Zufall sagt: Wenn man diese Theorie extrem auslegt … bedeutet es, dass ein Affe mit verbundenen Augen Dartpfeile auf Kurslisten einer Zeitung wirft und so ein Portfolio zusammenstellen könnte, das eine ebenso gute Performance hätte wie ein Portfolio, das von Experten sorgsam zusammengestellt wurde.
Malkiel fügte hinzu: Finanzanalysten in feinen Nadelstreifenanzügen mögen es nicht, wenn man sie mit nacktärschigen Affen vergleicht. Das stimmt zwar, doch das Wall Street Journal veranstaltet seit den 80er Jahren tatsächlich einen Wettbewerb, bei dem alle drei Monate einige Redakteure mit Dartpfeilen auf eine Kursliste werfen, und so Aktien auswählen, in die sie investieren wollten. Dann vergleichen die Redakteure das Portfolio dieser zufällig zusammengewürfelten Aktien mit dem, das angesehene Geldmanager zusammengestellt haben. In mehr als 100 Wettbewerben hat das Portfolio, das von Dartpfeilen zusammengestellt wurde (inzwischen erledigt das der Zufallsgenerator eines Computers) die Profis 39-Mal besiegt. Mit anderen Worten: die Profis üben gerade einmal in 61 Prozent der Fälle gewonnen – was nicht besonders gut ist, wenn man davon ausgeht, dass selbst der Zufall in 50 Prozent aller Fälle zum Erfolg führt.
I N ist schon ein dicker Hund, dass die Autoren des Wall Street Journal bei diesem Wettbewerb die Honorare der Finanzprofis bei ihrem Vergleich nicht berücksichtigen. Die meisten professionelle Geldmanager stellen dicke Rechnungen, und diese Gebühren fressen die Gewinne auf, die aus einem Portfolio erwachsen. Wenn man diese Gebühren in die Kalkulation einbezieht, dann gewinnt das Dartboard in fast 50 Prozent aller Fälle.
Es gibt tatsächlich einige Geldmanager, die besser waren als der Markt. Das ist in einem oder in drei Jahren nicht schwierig, doch nur wenige sind über ein Jahrzehnt hinweg oder länger besser als der Markt. Die Anhänger der Efficient-Market-Theorie behaupten, dass einige von denen, die besser sind als der Markt, auch über einen Zeitraum von 10 Jahren, nur Glück hätten. Bedenken Sie, dass, wenn sie eine Münze fünfmal werfen, Sie manchmal eine Serie von fünf Wappen erhalten. Diese Zufälle gibt es tatsächlich, im Durchschnitt alle 32-Mal und wenn man fünf Mal wirft doch das ist Zufall und kein Können. Ständig vorherzusehen, welche Sequenz fünf aufeinander folgende Wappen bringt, ist nicht möglich.

Kursmakler führen die Trades durch und Verdienen Viel Geld
Auch wenn es bis zur Verabschiedung des Börsen-Gesetzes nach der Großen Depression nicht offiziell war, gibt es das System der Kursmakler schon seit 1865. Ein Kursmakler (und seine Gesellschaft) ist ein Mitglied der Börse und der Fokus beim Handel einer börsennotierten Aktie. In diesen erlesenen Club zu kommen, erfordert viel Geld um Wertpapiere zu bekommen, für die der Kursmakler verantwortlich ist, um vom Börsenvorstand gewählt zu werden. Bei den meisten Aktien konzentriert sich der gesamte Handel um einen Kursmakler (es gibt auch Aktien, für die zwei Kursmakler verantwortlich sind). Kursmakler müssen einen ständigen und stabilen Markt für die Aktien aufrechterhalten, die von ihnen betreut werden. Kursmakler haben mehrere Funktionen, die ihnen sehr viel Geld einbringen. Sie führen Kauf- und Verkaufsaufträge zusammen um die Geschäfte abwickeln zu können, die Broker bei ihnen platzieren – mit anderen Worten, auch sie verdienen eine Provision, wenn sie einen Deal durchziehen.
Kursmakler können auch in eigenem Namen und auf eigene Rechnung traden. Einige Leute und Studien erhoben Fragen über mögliche Interessenkonflikte der Kursmakler bei ihrer Arbeit, weil sie die Möglichkeit haben, auf eigene Rechnung zu traden. Allerdings können sie erst dann auf eigene Rechnung traden, wenn sie alle Orders anderer Anleger erfüllt haben. Deshalb können Kursmakler nur dann auf eigene Rechnung tätig werden, wenn es einen Überhang von Verkaufs- oder Kauforders gibt. Zwar könnte man glauben, dass Kursmakler Schaden nehmen, weil sie kaufen und verkaufen, wenn andere wollen, dass sie das tun, doch dann wären Sie im Unrecht. Auch wenn Kursmaklergesellschaften die Gewinne aus ihren eigenen Investments nicht offen legen müssen, zeigen mehrere Studien in Zeiten hoher Marktvolatilität, dass Kursmakler ganz ordentlich verdienen. Als beispielsweise Präsident John F. Kennedy am 22. November 1963 einem Attentat zum Opfer fiel, brach der Aktienmarkt ein. Am nächsten Tag eröffnete die Börse deutlich höher. Ein Untersuchungsausschuss fand heraus, dass die Kursmakler am 22. November nicht eingeschritten waren und keine Aktien kauften, und damit ermöglichten, dass die Kurse in den Keller gehen, anstatt zu versuchen, die Kurse durch Käufe zu stützen.
Vor dem Markteinbruch von 1973 und 1974 um 45 Prozent, nutzten die Kursmakler eine Technik, die man Leerverkauf nennt. Leerverkäufe ermöglichen einem Investor davon zu profitieren, dass sie die Aktien zunächst verkaufen und später, wenn die Kurse im Keller sind, wieder zurückkaufen.
1968 sagte der Ökonom Milton Friedman in der Zeitschrift Newsweek: Private Monopole haben selten Bestand, wenn sie von der Regierung in ihrer Monopolstellung nicht gestützt werden. Im Aktienhandel bietet die SEC (Security and Exchange Commission = Börsenaufsicht, A. d. Ü.) diese Hilfe und bewahrt die Branche vor Eingriffen durch das Kartellamt. Was Friedman sagte, stimmte damals, aber heute nicht mehr – die Brokerfirmen verlangten damals von den Anlegern die gleichen Provisionen. Doch das System der Kursmakler gibt es auch heute noch und die neuesten Zahlen zeigen, dass Kursmakler immer noch eine Menge Geld verdienen.
Strikte Verfechter der Efficient-Market-Theorie sagen, es sei gleichermaßen unmöglich, im Voraus die besten Geldmanager zu erkennen. Die Leistungen einiger Geldmanager, beispielsweise derjenigen, die einen Investmentfonds betreuen, können überprüft werden. Überprüft man die Aufzeichnungen und investiert in Fonds, die die Kosten minimieren, dann erhöht man die Wahrscheinlichkeit, ein wenig besser abzuschneiden als der Markt.
Verschiedene Investmentmärkte unterscheiden sich in ihrer Effizienz (das heißt, dass der aktuelle Kurs eines Investments genau dessen wahren Wert widergibt). Auch wenn der Aktienmarkt einigermaßen effizient ist, halten viele den Anleihenmarkt für wesentlich effizienter. Der Immobilienmarkt ist weniger effizient, weil die einzelnen Objekte einmalig sind und es manchmal wenig Konkurrenz und wenige zugängliche Informationen gibt. Wenn Sie einen Verkäufer finden, der unbedingt verkaufen muss, dann ist es durchaus möglich, dass Sie billiger als zum wirklichen Wert kaufen können. Unternehmer mit innovativen Ideen können enorme Gewinne machen.
Einer der entscheidenden Punkte beim Vermögensaufbau ist es, wenn Sie Ihre Zeit und Ihre Anlagestrategien so konzentrieren, dass sie die Realitäten der Investmentmärkte reflektieren. Wenn Sie den Wunsch haben, riesige Gewinne zu erzielen, dann sind Sie besser beraten, selbst in weniger effizienten Märkten wie Immobilien und Unternehmensbeteiligungen zu investieren. Andererseits ist der Versuch, Marktdurchschnitte und die besten Profis Stock-Picking und der Auswahl von Anleihen zu schlagen, weitestgehend unproduktiv, doch möglicherweise für viele ein unterhaltender Zeitvertreib.
Überreaktionen der Märkte können Kaufgelegenheiten schaffen. Das spricht nicht gegen die Effizienz der Märkte, doch die Finanzmärkte, die die kollektiven Kräfte von Millionen von Käufern und Verkäufern reflektieren, können manchmal extrem werden. Mitte der 70er Jahre waren die Märkte depressiv. Doch kluge Anleger nutzten diese Zeit. In diesem Finanzportal zeige ich Ihnen, wenn Sie die verschiedenen Märkte bewerten, um herauszufinden, ob sie sich in extremen Situationen befinden.

Wie Direktbanken die Branche aufmischen

Über Jahre hinweg war Sandra S. eine typisch deutsche Bankkundin. AI s sie mit 18 Jahren gleich nach dem Abitur ihr erstes Konto eröffnete, ging sie zur Sparkasse vor Ort, mit der schon ihre Eltern und Großeltern zusammenarbeiteten. Richtig zufrieden freilich war die heute 37-jährige Juristin aber nie mit dieser Bankverbindung. Wie oft hatte sie sich schon über wenig kundenfreundliche Öffnungszeiten und über hohe Gebühren geärgert. Und wie oft hatte sie sich vorgenommen, endlich zu einer günstigeren Bank zu wechseln. Doch dann scheute die gestresste Fachanwältin den Aufwand, der mit einem Umzug zu einem anderen Kreditinstitut verbunden ist. Eine deutsche Bankverbindung hält im Schnitt länger als eine deutsche Ehe – bis vor gar nicht allzu langer Zeit traf diese Feststellung durchaus zu.
Ihre Kollegen in der Kanzlei wunderten sich bisweilen etwas über Sandra S. Die sonst so energische Fachanwältin für Steuerrecht, die sich tagein, tagaus mit Finanzthemen und dem Geld ihrer Mandanten befasste, ließ privat die Zügel schleifen. Hauptsache, die Finanzen machten wenig Arbeit und raubten der Juristin möglichst wenig von ihrer ohnehin schon sehr knappen Zeit. Dafür akzeptierte sie hohe Kontoführungsgebühren und eine schlechte Guthabenverzinsung, und wenn sie sich von ihrer flotten Anlageberaterin wieder einmal von einem angeblich chancenreichen Fonds überzeugen ließ, berappte Sandra S. ohne zu murren einen fünfprozentigen Ausgabeaufschlag. Auf die Idee, nach einer Guthabenverzinsung für ihr Girokonto zu fragen, wäre die Juristin gar nicht erst gekommen. Seit Jahren wickelte sie ihre Bankgeschäfte zudem nur noch im Online-Verfahren oder telefonisch ab, denn wann immer die Juristin Zeit gehabt hätte, ihre Filiale aufzusuchen, hatte diese mit ziemlicher Sicherheit geschlossen.
Als dann aber vor ein paar Jahren die Zinsbindungsperiode ihrer Baufinanzierung ablief und Sandra S. von ihrer Sparkasse ein Prolongationsangebot erhielt, nahte die Stunde der Scheidung. Die Konditionen waren deutlich schlechter als bei einem Neuabschluss – und das, obwohl sich die Anwältin über zehn Jahre hinweg als verlässliche Schuldnerin erwiesen und einen Großteil ihres Darlehens bereits abgetragen hatte. Bei Neukunden zeigte sich die Sparkasse großzügig, bei Bestandskunden – wie es im Bankerjargon leicht despektierlich heißt – langte sie zu. In ihrem Ärger holte sich Sandra S. Alternativangebote ein, darunter auch von einer Direktbank. Bisher hatte die Anwältin noch nie mit einer filiallosen Bank zusammengearbeitet, denn für sie war der persönliche Kontakt sehr wichtig. Schließlich war ihre Beraterin sehr freundlich und machte einen kompetenten Eindruck. Da störte es Sandra S. zunächst nicht, dass sie ihre Beraterin schon seit mindestens zwei Jahren nicht mehr gesehen hatte. Alle Fragen wurden telefonisch geklärt.

Nun also, nach vielen Jahren der Zusammenarbeit mit der ortsansässigen Sparkasse, hielt die Anwältin das Angebot zur Anschlussfinanzierung für ihre Penthouse-Wohnung in Händen. Und was sie las, klang sehr überzeugend: Nicht nur, dass die Zinsen selbst bei einer 15-jährigen Bindungsperiode deutlich geringer ausfielen als bei ihrer Sparkasse. Darüber hinaus räumte ihr das Angebot der Direktbank mehr Flexibilität ein. So konnte Sandra S. zum Beispiel einmal pro Jahr auf Wunsch eine Sondertilgung vornehmen, ohne Vorfälligkeitsentschädigungen zahlen zu müssen. Und auf die kleinlichen Kontoführungsgebühren von ein paar Euro, die Sandra S. an ihre bisherige Hausbank abzuführen hatte, verzichtete die Direktbank ebenfalls. Noch zwei Telefonate mit dem Callcenter des filiallosen Geldinstituts – und Sandra S. hatte ihre Anschlussfinanzierung zu günstigen Konditionen unter Dach und Fach gebracht. Mehr noch: Die Juristin interessierte sich zunehmend für die anderen Produkte der Direktbank, die ebenfalls kundenfreundlicher waren. Bei ihrem nächsten Telefongespräch mit ihrer Kundenberaterin ließ die Anwältin erstmals durchblicken, dass sie komplett zu einer Direktbank wechseln wolle. An das Verhalten der Sparkassenmitarbeiterin erinnert sich Sandra S. noch heute, macht es doch deutlich, wie man einen abwanderungswilligen Kunden erst richtig vergrault. Zunächst appellierte die Bankerin an die Kundenloyalität von Sandra S.:

„Aber Frau S., wir arbeiten doch seit Jahren so gut zusammen. Sind Sie irgendwie unzufrieden?“

„Ja, Ihre Konditionen sind schlechter und die Gebühren höher als bei einer Direktbank.“

„Mag ja sein, dass diese sogenannten Direktbanken Kunden mit dem einen oder anderen Dumping-Angebot locken, aber bei uns bekommen sie doch eine persönliche Beratung. Wir sind mit unserer Filiale in ihrer Nähe. Das kostet natürlich etwas und daher sind wir ein bisschen teurer als diese sogenannten Direktbanken.“

„Na ja, Frau H., Sie sind schon deutlich teurer als die Direktbanken. Und mit dem persönlichen Service ist das auch so eine Sache. Wenn ich mal Zeit habe, ist Ihre Filiale schon geschlossen.“

„Aber Sie können doch rund um die Uhr online mit uns kommunizieren. Und für dringende Angelegenheiten habe ich Ihnen meine Handy-Nummer gegeben…“

„Wenn ich meine Geldgeschäfte telefonisch oder online abwickeln muss, dann kann ich gleich zu einer Direktbank gehen und muss nicht Ihr teures Filialnetz über hohe Preise und schlechte Konditionen finanzieren…“

„Frau S., wollen Sie denn wirklich bei Ihrer Vermögensanlage auf unsere Beratung verzichten?“
„Der Fonds, den sie mir verkauft haben, steht aktuell mit 5 Prozent in den Miesen.“
„Aber Frau S., Sie wissen doch, das ist das allgemeine Marktrisiko.“

„Hätte ich den Fonds bei einer Direktbank ohne Ausgabeaufschlag gekauft, hätte ich trotz der Marktschwankungen zumindest noch keinen Verlust eingefahren …“

„Und überhaupt, Frau S., wissen Sie eigentlich, ob Ihr Geld bei dieser Bank wirklich sicher ist? Wenn bei dieser sogenannten Direktbank etwas passiert, werden Sie mit dem europaweiten Mindestbetrag von 20.000 Euro abgespeist. Das war’s dann.“

„Entschuldigung, aber versuchen Sie bitte nicht, mich für dumm zu verkaufen. Ich habe mich natürlich diesbezüglich erkundigt. Die Direktbank ist dem deutschen Einlagensicherungsfonds angeschlossen. Mein Geld ist dort genauso sicher wie bei Ihnen…“

„Wer’s glaubt … Aber ich sehe schon, Frau S., Sie legen keinen Wert mehr auf eine Zusammenarbeit. Schade. Wenn’s nicht klappt mit dieser sogenannten Direktbank, können Sie ja wieder zu uns kommen.“

Mit diesen Worten ging eine über 19-jährige Geschäftsbeziehung zu Ende. Sandra S. hat mittlerweile die Direktbank zu ihrer Hausbank gemacht – und diese Entscheidung im Großen und Ganzen bis heute nicht bereut. Noch mehr als die günstigen Konditionen gefällt ihr, dass sie ihre Bank rund um die Uhr erreichen kann, natürlich auch am Wochenende und an Feiertagen.

Einleitung und Angebote in Direktbanking

Wie lautet eine zeitgemäße Definition des fast schon inflationär verwendeten Begriffs „Kundennähe“? Die Frage erscheint berechtigt in einer Zeit, da fast 70 Prozent aller Deutschen regelmäßig das Internet nutzen. Die Onlinequote hat sich damit seit der Jahrtausendwende mehr als verdoppelt – bei weiter steigender Tendenz. Entfernungen spielen keine entscheidende Rolle mehr bei der Auswahl eines Anbieters.
Von sehr personennahen Dienstleistungen abgesehen, lässt sich Kundennähe somit nicht mehr länger geografisch erklären. Denn letztlich ist keine Bankfiliale, keine Buchhandlung und kein Reisebüro näher als der eigene Computer mit Internetzugang, über den die Verbraucher Geldgeschäfte abwickeln, Lesestoff bestellen und die nächste Urlaubsreise buchen können. Dennoch wird der Faktor Nähe gerade von den Finanzdienstleistern gern ins Feld geführt, wenn es gilt, die Vorteile eines mehr oder minder engmaschigen Geschäftsstellennetzes zu preisen. Nähe statt Anonymität, Beratung statt reiner Transaktionen, Individualität statt Massenmanagement – so lauten die Argumente der Filialbanken im Wettbewerb mit den zentralisiert arbeitenden Direktbanken.
Das klingt zunächst einmal überzeugend, zumal das Bedürfnis der Menschen nach Individualität wächst. Doch wie sieht die tägliche Praxis aus? Die langjährige Mitarbeiterin einer großen deutschen Sparkasse brachte es vor einiger Zeit auf den Punkt. Nachdem ihr Vorstandsvorsitzender zuvor wortreich über Kundennähe und Kundenbegeisterung referiert hatte, die eben nur durch Geschäftsstellen vor Ort möglich seien, verblüffte die Bankerin ihren Chef mit einer einzigen Frage: „Wie sollen wir unsere Kunden in der Geschäftsstelle begeistern, wenn immer weniger kommen und diese wenigen oft genug von unseren Azubis bedient werden, weil wir uns im BackOffice um die Bürokratie und die Vorbereitung der nächsten Meetings kümmern müssen?“

Allein die Präsenz vor Ort ist somit kein Merkmal mehr für wirklich gelebte Kundennähe. Das mag vor 20 Jahren noch anders gewesen sein. Individualität als Ausdruck der Nähe wiederum würde zum Beispiel voraussetzen, den Kunden ganz persönlich und objektiv zu beraten. Doch genau an diesem Punkt offenbart sich ein weiteres Dilemma der Filialbanker. Ein Geschäftsstellennetz ist teuer, weshalb in den vergangenen Jahren zahlreiche Niederlassungen an wenig lukrativen Standorten geschlossen oder durch elektronische Zweigstellen mit automatischen Serviceterminals ersetzt wurden. Eine Filiale macht betriebswirtschaftlich nur dann Sinn, wenn sie sich als erfolgreicher Vertriebsstandort erweist. Das heißt, wenn die dort tätigen Mitarbeiter/innen nicht nur Standardleistungen erbringen, die im wahrsten Sinne des Wortes kundennäher am heimischen PC abgewickelt werden könnten, sondern wenn sie in nennenswertem Umfang Bankprodukte verkaufen. Doch daran mangelt es in der Praxis. Vielfach wird sogar das „V-Wort“ konsequent gemieden. Bankmitarbeiter sind Berater, keine Verkäufer. Berater klingt nach Objektivität, nach einer maßgeschneiderten Betreuung des Kunden. Doch letztlich geht es um den Verkauf von margenstarken – in der Regel bankeigenen – Produkten. Das ist zwar durchaus legitim, allerdings gerät der Berater bzw. Verkäufer in diesem Fall schnell in einen Interessenkonflikt. Er will einerseits natürlich seinen Kunden zufriedenstellen, andererseits muss er zum wirtschaftlichen Erfolg seines Arbeitgebers – eben der Bank – beitragen. Man stelle sich vor, ein Steuerberater würde vom Finanzamt bezahlt. Wer könnte in diesem Fall noch Mandantenorientierung erwarten?

Wirkliche Kundennähe lässt sich daher weder durch die Niederlassung vor Ort noch durch die heute in vielen Filialbanken übliche Beratung überzeugend begründen. Zielführender erscheint es allemal, den Bankkunden das zu geben, was sie brauchen. Zum einen fundierte Informationen möglichst aus neutralen Quellen und zum zweiten bedarfsgerechte Produkte zum Vermögensaufbau und -erhalt, zur privaten Vorsorge und zur Finanzierung, aus denen die Verbraucher frei wählen können. Selbstbestimmt handelnde Kunden – das ist die ideale Klientel für Direktbanken. Neben vielen anderen Faktoren hat zum Erfolg der filiallosen Geldinstitute sicher die Tatsache beigetragen, dass die Fülle von nutzwertigen Büchern sowie die zahlreichen Beiträge in den Printmedien sowie in Rundfunk, Fernsehen und nicht zuletzt im Internet die Bankkunden umfassend informieren. Allein das Internet öffnet den Menschen heute Nachrichtenkanäle, die noch vor wenigen Jahren allein den Profis Vorbehalten waren. Keine Frage, der Informationsvorsprung ist geringer geworden, Kunde und Bankberater kommunizieren heute vielfach schon auf gleicher Augenhöhe.
Ein Kunde, der weiß, was er will, kommt mit einer Direktbank sehr gut zurecht – und profitiert darüber hinaus von günstigen Konditionen. Doch ungeachtet des Erfolgs dieser Geldinstitute gibt es noch viele Verbraucher, die zögern, zu einer filiallosen Bank zu wechseln. Manche unterhalten dort zwar schon ein Spar- o der Tagesgeldkonto, doch eignen sich diese Finanzdienstleister auch als Hausbank?

Direktbanking, Internetbanking, Onlinebroker, Autobanken, dazu die vielen Offerten von branchenfremden Anbietern (von C&A bis Lidl) – wer soll sich da noch zurechtfinden? Und wie sicher ist das Geld bei diesen Instituten? Wie funktioniert die Baufinanzierung bei einer Direktbank? Ist die Versorgung mit Bargeld garantiert oder muss der Kunde bei Bedarf zehn Kilometer bis zum nächsten Geldausgabeautomaten fahren? Wie bekomme ich einen Kredit und lohnt es sich, bei einer Direktbank ein Wertpapierdepot zu eröffnen, oder sind die klassischen Discountbroker vorzuziehen? Vor allem aber: Wie kann ich mich vor der zunehmenden Internetkriminalität bestmöglich schützen?

Diese und zahlreiche weitere Fragen rund ums Direktbanking beantwortet der vorliegende Praxisratgeber. Die Leser profitieren von den Detailkenntnissen eines erfahrenen Insiders und der kritischen Distanz eines unabhängigen Finanzjournalisten. Dieses Geldanlageportal wendet sich nicht gegen Filialbanken, auch wenn es deren Achillesfersen thematisiert. Es geht ferner nicht darum, zufriedene Kunden von Filialbanken zu Direktbanken zu locken. Im Vordergrund steht das Ziel, Direktbanking transparent zu machen und für den Kunden nachvollziehbar darzustellen, wie das Geschäft der filiallosen Geldinstitute funktioniert. Ob er dann zu einer Direktbank wechselt oder nicht, entscheidet am Ende allein der Leser – als informierter und autonom handelnder Verbaucher.

Weshalb Kunden ihren Filialbanken den Rücken kehren

So wie Sandra S. haben viele Bankkunden in Deutschland und auch in den Nachbarländern, wie etwa Österreich, gehandelt: Sie kehrten ihrer Hausbank entweder komplett den Rücken oder aber sie behielten dort lediglich noch ihr Girokonto und verlagerten ihre Sparkonten, Depots und oftmals auch ihre Immobilienfinanzierungen zu den Direktbanken, die in der Folge mit atemberaubenden Wachstumsraten aufwarteten. Allein beim deutschen Marktführer in Sachen Direktbanking – der ING-DiBa – stiegen die Kundenzahlen zwischen 2002 und 2008 von 1,8 auf über 6,5 Millionen.
Das Nachsehen haben vor allem die regional verankerten Sparkassen sowie die genossenschaftlichen Volks- und Raiffeisenbanken, bei denen nach wie vor die meisten Privatkunden ihre Konten unterhalten. Sie geraten in einen wahren Teufelskreis: Wegen ihrer kostenträchtigen Filialnetze weisen diese Institute naturgemäß eine ganz andere Kostenstruktur auf als eine Direktbank, die – falls sie dieses Geschäftsmodell stringent umsetzt – auf Filialen, Geschäftsstellen oder andere Formen des stationären Vertriebs verzichtet. „Unsere Bank hat so viele Mitarbeiter wie die deutschen Sparkassen Vorstände“, brachte es einmal der Chef einer deutschen Direktbank auf den Punkt. Keine Filialbank kann – von kurzfristigen Aktionen einmal abgesehen – dauerhaft in einen Wettstreit um die günstigsten Konditionen mit filiallosen Instituten eintreten. Daher betonen Sparkassen und Genossenschaftsbanken den Wert der sprichwörtlichen Nähe zum Kunden: Diese Institute sind vor Ort, die Direktbank unter Umständen ein paar hundert Kilometer entfernt. Um sich im härter gewordenen Wettbewerb der Finanzdienstleister weiterhin behaupten zu können, mussten die Filialbanken aber ihre Kosten reduzieren, was zu einer großen Zahl von mehr oder weniger gelungenen Fusionen und zu Filialschließungen führte. Das Argument der Kundennähe verlor dadurch an Überzeugungskraft.

Auch viele Kunden von Filialbanken wickeln ihre Standardgeschäfte (Überweisungen, Einrichten von Daueraufträgen sowie den Kauf und Verkauf von Wertpapieren) inzwischen ebenfalls im Onlineverfahren oder telefonisch ab. Nur noch viele ältere Kunden nehmen ihre Bankfiliale für solche Geschäfte in Anspruch – oft aus Gründen der Tradition. Die Bankfiliale gehört für diese Menschen zum sozialen Umfeld wie der Bäcker, der Hausarzt oder die Apotheke. Für das dauerhafte Überleben des Geldinstituts vor Ort ist das zu wenig. Dabei gibt es durchaus Lichtblicke für die Zukunft der Filialbanken: Vor einiger Zeit veröffentlichte das Mannheimer Ipos-Institut eine bemerkenswerte Studie, wonach sogar 60 Prozent der Direktbanken-Kunden den persönlichen Kontakt zu ihrem Geldinstitut für wichtig halten. Bei den Filialbanken-Kunden liegt dieser Wert bei rund 75 Prozent. Besonders dann, wenn es um höhere Summen und um langfristige Entscheidungen geht, legen die Kunden offenbar größeren Wert auf das persönliche Gespräch. Hier könnten mithin langfristige Chancen für die Filialbanken liegen, allerdings nur dann, wenn die Präsenz in der Fläche mit ausreichender Kompetenz ergänzt wird. Und genau daran mangelte es in den vergangenen Jahren: Die Filialen dienten überwiegend dem einfachen Standardgeschäft, bei komplexeren Finanz- und Vorsorgeentscheidungen wurden die Kunden oft an die Zentrale verwiesen. Mit einfachen Finanzdienstleistungen indessen lässt sich kaum Geld verdienen; jedenfalls nicht so viel, um ein kostenintensives Filialnetz dauerhaft aufrechterhalten zu können. Immer mehr Filialen wurden geschlossen, an ihre Stellen traten vollautomatisierte Stützpunkte, die mit Serviceterminals, Geldausgabeautomaten und Kontoauszugsdruckern ausgestattet sind. Von persönlicher Nähe kann in diesen Fällen keine Rede mehr sein und viele Kunden wechselten daher gleich zu einer Direktbank und sicherten sich in der Regel bessere Konditionen.

Sind Sie ein Direktbanking – Typ oder nicht

Die Statistik spricht eine deutliche Sprache: Direktbanking ist besonders gefragt bei den 20- bis 45-Jährigen, während die Generation der über 60-Jährigen mehrheitlich den Filialbanken und Sparkassen die Treue hält. Doch für wen ist Direktbanking eigentlich geeignet? Welche Voraussetzungen sollte der potenzielle Kunde mitbringen, um rundum zufrieden zu sein ? Und für wen ist Direktbanking weniger empfehlenswert?
Machen Sie mit uns den Praxistest:

Führen Sie bei Ihrer Bank Ihr Girokonto bereits online oder per Telefon?
Ja ( ) Nein ( )

Können Sie auf den persönlichen Kontakt mit Ihrem Bankberater/Ihrer Bankberaterin verzichten, wenn Sie dafür bessere Konditionen erhalten?
Ja ( ) Nein ( )

Nutzen Sie beruflich und/oder privat oft das Internet?
Ja ( ) Nein ( )

Falls Sie die Frage 3 mit „Nein“ beantwortet haben: Verfügen Sie über Handy oder eine moderne Telefonanlage?
Ja ( ) Nein ( )

Informieren Sie sich regelmäßig über Möglichkeiten der Geldanlage und privaten Vorsorge?
Ja ( ) Nein ( )

Bilden Sie sich in finanziellen Dingen gern ein eigenes Urteil?
Ja ( ) Nein ( )

Sind Sie grundsätzlich etwas skeptisch gegenüber den Empfehlungen Ihres Bankberaters?
Ja ( ) Nein ( )

Wünschen Sie eine Bank, die Sie rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche erreichen können?
Ja ( ) Nein ( )

Je häufiger Sie mit „Ja“ geantwortet haben, desto mehr kommt Direktbanking für Sie infrage.
Für wen Direktbanking weniger geeignet ist:
Kunden, die über die Jahre ein starkes Vertrauen zu ihrem Bankberater/ihrer Bankberaterin aufgebaut haben Firmen und andere juristische Personen (Direktbanking konzentriert sich derzeit vorrangig auf das Geschäft mit Privatkunden)

Menschen, die aus ganz persönlichen Gründen den Umgang mit modernen Kommunikationstechnologien ablehnen Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen auf Hilfe bei der Erledigung ihrer Bankgeschäfte angewiesen sind.

Wie bewegen sich die Finanzmärkte

Die Finanzmärkte bewegen sich auf Grund der finanziellen Realitäten in der Wirtschaft, aber auch auf Grund der Erwartungen und Gefühle der Menschen (insbesondere auf Grund von Angst und Gier), und deshalb glaube ich nicht, dass Sie versuchen sollten, immer den günstigsten Zeitpunkt für den Kauf oder Verkauf herausfinden zu wollen. Zu wissen, wann die Zeit für einen Kauf oder Verkauf gekommen ist, ist viel schwieriger, als Sie glauben.
Sie müssen sehr aufpassen, damit Sie nicht viel Geld in aggressive Investments stecken, die sich in einem Zustand der Übertreibung befinden. Viele Leute machen einen Fehler, wenn sie damit anfangen. Tatsächlich kennen viele Menschen ein Investment überhaupt nicht, bis es viel Beachtung findet. Wenn dann jeder über dieses Investment spricht, nähert es sich seinem Höchststand, oder ist dort bereits angekommen. In den folgenden Abschnitten zeige ich Ihnen einige der größten spekulativen Blasen. Auch wenn diese Beispiele aus früheren Jahrzehnten und sogar Jahrhunderten stammen, wähle ich diese Beispiele aus, weil ich der Meinung bin, dass diese am besten geeignet sind, die Warnsignale und Gefahren eines spekulativen Fiebers zu verdeutlichen.

Der Konsumrausch der 20er Jahre
Innerhalb von kaum acht Jahren, zwischen 1921 und 1929, stieg the Dow Jones Industrial Average um fast 500 Prozent an, einer der stärksten Bullenmärkte in den USA. Das Land und die Anleger hatten guten Grund zu wirtschaftlichem Optimismus. Die neue Geräte – Telefone, Autos, Radios und alle Arten elektrischer Anwendungsmöglichkeiten – waren auf dem Weg in den Massenmarkt. Der Aktienkurs von RCA, einem Radiohersteller, stieg innerhalb dieses Aufschwungs um 5.700 Prozent.
Die Spekulation im Aktienmarkt bewegte sich von der Wall Street auf die Hauptstraßen. Während der 20er Jahre konnten Anleger viel Geld leihen, um sich Aktien zu kaufen. Das kann man auch heute noch, denn für jeden Dollar, den Sie selbst aufbringen, können Sie einen Dollar leihen, wenn Sie in Aktien anlegen. Während der 20er Jahre konnten Anleger für jeden eigenen Dollar neun Dollar leihen. Die Schulden der Öffentlichkeit in diesen Margen stiegen von 1920 bis 1929 von einer Milliarde Dollar bis auf mehr als acht Milliarden Dollar. Als der Markt zusammenbrach, mussten die Schuldner ihre Aktien verkaufen und beschleunigten so den Abschwung.
Der steile Aufschwung der Aktienkurse war teilweise auch auf Manipulationen zurückzuführen. Investment-Pools kauften und verkauften untereinander Aktien und schufen damit ein hohes Umsatzvolumen, wobei der Eindruck erweckt wurde, dass das Interesse an diesen Aktien groß war. Mit unter der Decke steckten Redakteure von Zeitschriften, die begeisterte Prognosen über diese Aktien abgaben. (Spätere Reformen durch die SEC befassten sich mit diesen Problemen.)
Doch nicht nur die Öffentlichkeit war so begeistert, selbst die so genannten Experten waren in schierer Aufregung. Nach einem kleinen Abschwung im September 1929 sagte der Ökonom Irving Fisher Mitte Oktober: Die Aktien haben scheinbar ein ständig hohes Niveau erreicht. Hoch? Ja! Ständig? Das wünschten sich die Anleger!
Am 25. Oktober 1929, kurz bevor der Schlamassel begann, sagte Präsident Herbert Hoover: Die wirtschaftlichen Grundlagen des Landes stehen auf einer gesunden und gedeihlichen Basis. Nur wenige Tage später sagte der Multimillionär und Ölmagnat John D. Rockefeller: Im Glauben, dass die grundlegenden wirtschaftlichen Bedingungen des Landes gesund sind, haben mein Sohn und ich einige Tage lang gesunde Aktien gekauft.

Andere Manien ans anderen Jahrhunderten
Mit den Verrücktheiten der Börse aus jüngerer Zeit könnte ich ein ganzes Finanzportal füllen. Aber kommen Sie mit mir, ich stelle die Uhr um ein paar Jahrhunderte zurück, um Ihnen andere wahnsinnige Übertreibungen zu schildern, zuerst England und die so genannte South Sea Bubble von 1719. South Seas war kein Unternehmen, das den heutigen sozial verantwortlichen Bedürfnissen der Anleger entsprochen hätte. Anfangs konzentrierte sich South Seas Company auf den afrikanischen Sklavenhandel, doch starben zu viele Sklaven auf dem Transport, und deshalb war dies kein lukratives Geschäft.
Wenn Sie glauben, dass Korruption in der Regierung heute ein Problem ist, dann sollten Sie darüber nachdenken, was die Politiker jener Tage ohne die Kritik einer verbreiteten Presse taten. König Jans unterstützte die South Seas Company und wirkte für sie als Statthalter. Politiker im Parlament kauften riesige Aktienpakete der South Seas Company und paukten ein Gesetz durch das Parlament, das es Anlegern ermöglichte, mit geliehenen Geld Aktien zu kaufen. Die Aktien der Suth Seas Company stiegen in den ersten sechs Monaten des Jahres 1720 von 120 bis auf mehr als 1.000 £ .
Nach diesem enormen Kursanstieg bemerkten Insider, dass der Aktienkurs weitaus überzogen war und machten sich still aus dem Staub. Doch die Bürger fielen übereinander her, nur um an dieser narrensicheren Geldmaschine beteiligt zu sein. Andere Reedereien verfolgten den Weg , den South Seas eingeschlagen hatte, und deshalb verabschiedeten die gierigen Politiker ein Gesetz, das festlegte, dass nur staatlich anerkannte Unternehmen handeln durften. Die Aktien der anderen Unternehmen taumelten und die Verluste der Anleger führten zu einer Kettenreaktion, das auch den Verkauf der Aktien der South Seas Company auslöste. Die Aktienkurse der South Seas Company fielen im Herbst des gleichen Jahres um mehr als 80 Prozent.
Leider war England nicht das einzige europäische Land, das von einer Investment-Manie erfasst wurde. Wahrscheinlich war der berühmteste Wahn der Tulpenzwiebel-Wahn (ja, ich meine die Blumen, die Sie in Ihrem Vorgarten pflanzen können). Ein Botanikprofessor brachte Ende des 16. Jahrhunderts die Tulpen aus der Türkei nach Holland. Die Holländer ließen es zu, dass aus der Faszination dieser Tulpen ein regelrechter Wahnsinn wurde.
Auf dem Höhepunkt der Spekulation lag der Marktpreis einer einzigen Tulpenzwiebel bei einem Gegenwert von etwa 20.000 €. Viele Leute verkauften ihre Ländereien, um mehr Tulpenzwiebeln kaufen zu können. Es sind Fälle dokumentiert, dass einige Menschen für eine einzige Zwiebel ein Dutzend Morgen Land hergaben! Arbeiter gingen nicht an ihren Arbeitsplatz, sondern handelten mit Tulpenzwiebeln. Letztlich fielen die Preise der Tulpenzwiebeln wieder auf irdisches Niveau zurück. Gehen Sie zu einem Gärtner, dann sehen Sie, wie viel man heute für eine Tulpenzwiebel bezahlen muss.
Im Dezember des gleicher Jahres fiel der gesamte Aktienmarkt um mehr als 35 Prozent. Owen D. Voung, der Präsident von General Electrics sagte damals: Alle, die freiwillig bei den gegenwärtigen Kursen ihre Aktien verkaufen, sind sehr dumm.
N’un, eigentlich nicht. Als sich der Crash letztlich dem Ende zuneigte, war der gesamte Markt in weniger als drei Jahren um 89 Prozent gefallen.
Das Ausmaß dieses steilen Niedergangs der Aktienkurse konnte Ende der 20er Jahre weder vorhergesagt noch erwartet werden. Die gesamte Wirtschaft war ins Trudeln geraten. Mehr als 25 Prozent aller Arbeitnehmer hatten keinen Arbeitsplatz. Unternehmen gingen mit überfüllten Lagern in diese Zeit, die immer größer wurden, als die Menschen ihre Ausgaben kürzten. Hohe Einfuhrzölle im Ausland lähmten die amerikanischen Exporte. Tausende von Banken mussten schließen, als die ersten Schließungen den Sturm auf andere Banken auslösten (damals gab es noch keine Versicherung der eingelegten Gelder).

In den 60er Jahren gab es nicht nur Sex, Drogen und Rock and Roll
ln diesem Jahrzehnt spiegelte der amerikanische Aktienmarkt das Klima des Landes wider, Veränderung und Aufruhr. Es gab gute Jahre und schlechte Jahre, aber insgesamt gewann der Aktienmarkt. Doch leider waren die Investoren, die alt genug waren, um sich daran zu erinnern, was mit dem Aktienmarkt während der Großen Depression passiert war, entweder im Ruhestand oder schon verstorben. Die neuen Anleger und die Mehrheit der Anleger der 60er Jahre waren nach 1920 geboren oder saugten damals noch am Schnuller.
Während der 60er Jahre waren die Aktien der Hersteller von Konsumprodukten sehr beliebt und wurden auf astronomische Bewertungen getrieben. Wenn ich sage astronomische Bewertungen, dann meine ich damit, dass einige Kurse in Relation zu den Gewinnen des Unternehmens sehr hoch waren – unser alter Freund, das Kurs/Gewinn-Verhältnis. Anleger haben gesehen, dass die Kurse dieser Aktien Jahre lang gestiegen waren und glaubten, dass die guten Zeiten niemals zu Ende gehen würden.
Nehmen wir den Fall von Avon Products, die mit einem Heer von Hausfrauen ihre Kosmetika an der Haustür verkaufen. Während der späten 60er Jahre wurde die Aktie regelmäßig mit einem KGV von 50 bis 70 gehandelt (Sie erinnern sich, der Marktdurchschnitt liegt bei 14). Nachdem die Aktie Anfang der 70er Jahre mit 140 € gehandelt wurde, brauchte Avon mehr als zwei Jahrzehnte, um zu diesem Kursniveau zurückzukehren. Vergessen Sie nicht, dass in dieser Zeit der gesamte Aktienmarkt in den USA um mehr als das Zehnfache anstieg!
Wenn eine Aktie, wie die von Avon, mit einem solch hohen Vielfachen der Gewinne gehandelt wird, dann können zwei Faktoren zu einem Aderlass führen. Erstens, die Unternehmensgewinne könnten weiterhin wachsen, doch die Anleger könnten entscheiden, dass die Aktie doch nicht ein so großartiges langfristiges Investment sei und nicht dem Wert von einem KGV von 60 entspreche. Bedenken Sie, wenn Investoren zu der Auffassung kommen, die Aktie sei nur ein KGV von 30 wert (was immer noch ganz nett ist), dann würde der Aktienkurs um 50 Prozent fallen, damit das KGV halbiert würde.

Die Neu York Times und Merrill Lynch empfahlen, bei Höchstkursen zu kaufen
Einer der Gründe, dass ansonsten intelligente Menschen dazu verführt werden in höchst überteuerte Investments einzusteigen, die sich einem Höchststand nähern, ist der, dass sie Einrichtungen vertrauen, die sie dazu ermutigen. Im Oktober 1989 machte die New York Times einen Artikel mit der Schlagzeile auf Japanische Marktbeobachter sind nicht besorgt. Sehr einseitig wurde in diesen Artikel argumentiert und viele Quellen wurden zitiert, die behaupteten, die japanischen Aktienkurse seien solide begründet. Die New York Times sagte, japanische Finanzmanager erwarteten nicht, dass der japanische Aktienmarkt einen Abschwung erleben würde. Der Chefhändler bei Nikko Securities, eines großen japanischen Brokers, wurde so zitiert: … Ein Abschwung wäre nur vorübergehend.
Natürlich hat es einen großen Einfluss, welche Leute die Zeitung interviewt und welche Fakten sie veröffentlicht. Was glauben Sie, was die Broker sagen werden, die ihr Geld dadurch verdienen, dass sie die Öffentlichkeit ermutigen, an der Börse anzulegen?
Der amerikanische Ökonom James Grant betonte einige Jahre zuvor in seinem Newsletter, dass die unvernünftig hohen KGVs einiger japanischer Aktien dazu benutzt wurden, auch anderswo hohe Kurse zu rechtfertigen. Grant berichtete von einem Analysten, der empfahl, in Yasuda Trust, eine japanische Bank, zu investieren. Damals lag das KGV, im Vergleich zu anderen Bankaktien, bei bescheidenen 63, während andere Banken mit etwa dem 100fachen Jahresgewinn bewertet wurden. In den nächsten fünf Jahren wurden Anleger, die Merrills Rat folgten, mit einem Verlust von mehr als 70 Prozent bestraft. Als Broker, der seinen Sitz in den USA hat, sollte Merrill es besser gewusst haben. Doch der Wunsch, noch mehr Provisionen zu kassieren, trübte sein Urteilsvermögen.
Weniger als drei Monate nachdem die New York Times diesen Artikel über den japanischen Aktienmarkt veröffentlicht hatte, endete die Japan-Party mit nur wenigen Gästen. Die Lichter wurden gelöscht, es gab keine Getränke mehr und die Autos der meisten Gäste wurden gestohlen, so dass sie nicht einmal mehr nach Hause kommen konnten.
Die zweite Möglichkeit ist, dass die Unternehmensgewinne zurückgehen. Wenn die Gewinne beispielsweise um 20 Prozent zurückfallen, wie es bei Avon während der Rezession von 1974/1975 der Fall war, dann wird der Kurs um 20 Prozent fallen, auch wenn die Aktie weiterhin zum 60fachen der Jahresgewinne gehandelt wird. Wenn aber die Gewinne rückläufig sind, dann werden Anleger kaum bereit sein, bei diesen Gewinnen ein überhöhtes KGV zu bezahlen. Als Avons Gewinne letztlich zurückgingen, waren die Anleger nur noch bereit, ein KGV von 9 zu bezahlen – in weniger als zwei Jahren stürzte der Kurs von Avon um nahezu 87 Prozent!
Avon war aber nicht das einzige Unternehmen, dessen Kurs in den 60er und anfangs der 70er i.ihre auf ein so hohes KGV anstieg. Bekannte Unternehmen wie Black & Decker, Eastman Kodak und Polaroid wurden mit einem KGV von 60 bis 100 gehandelt. All diese Unternehmen werden heute zum gleichen oder einem geringeren Kurs gehandelt, den sie schon vor mehr als 20 Jahren erreicht hatten.

Die japanische Börse – NIKKEI 225

Wenn Sie glauben, dass die USA und England den Markt für Manien für sich gebucht hätten, dann tauschen Sie sich, denn es gibt auf der Welt zahlreiche Beispiele. Eine ziemlich außerordentliche Manie ereignete sich vor nicht allzu langer Zeit – vor weniger als 10 Jahren – auf dem japanischen Aktienmarkt.
Nach der erschütternden Niederlage, die Japan im Zweiten Weltkrieg hinnehmen musste, lag die gesamte Wirtschaft in Scherben. Zwei große Städte – Hiroshima und Nagasaki – waren zerstört und mehr als 200.000 Menschen waren gestorben, als die Amerikaner Atombomben abwarfen, um den Krieg zu gewinnen.
Aus den Trümmern ging Japan als gestärkte Nation hervor, die zu einem wirtschaftlichen Powerhaus wurde. Über 22 Jahre hinweg, von 1967 bis 1989 stiegen die japanischen Aktienkurse um erstaunliche 3.000 Prozent, als die Wirtschaft aufblühte. Von 1983 bis 1989 legten japanische Aktien um mehr als 500 Prozent zu. Rechnet man das ganze in amerikanische Dollars um, dann war der Anstieg an der japanischen Börse umso erstaunlicher, da der Dollar gegenüber dem japanischen Yen an Wert verlor. Während des großen Aufschwungs der japanischen Aktien verlor der Dollar etwa 65 Prozent seines Wertes und damit wuchs der japanische Aktienmarkt zwischen 1967 und 1989, gemessen am Dollar, um 8.300 Prozent.
Viele sahen die Kapitalanlage in japanische Aktien als eine sichere Sache an. Immer mehr Menschen taten den ganzen Tag nichts anderes, als in den japanischen Aktienmarkt zu investieren. Viele waren echte Spekulanten, und sehr häufig wurden Kredite aufgenommen. Da der japanische Immobilienmarkt zusammen mit dem Aktienmarkt boomte, nahmen die Anleger in Immobilien Kredite auf ihre Objekte auf, um damit in Aktien zu investieren – und umgekehrt.
Kredite zu erhalten war sehr einfach, weil Japans Banken über viele Barmittel verfügten und die Kredite waren äußerst billig. Anleger konnten sich für wenige Prozent Zinsen Geld leihen. Etablierte Anleger konnten ohne Eigenleistung Objekte kaufen. Geld aus Immobilien sprudelte reichlich, als der Preis für Objekte in Tokio zwischen 1985 und 1990 um 500 Prozent anstieg. Obwohl Japan 25mal kleiner ist als die USA, war der Wert des japanischen Landes am Ende der 80er Jahre viermal so hoch wie das gesamte Land der USA.
Spekulanten benutzten Futures und Optionen um auf höhere japanische Aktienkurse zu wetten. Interessanterweise ist es in Japan nicht möglich, leer zu verkaufen. Ebenso hielten die japanischen Anleger, in Anbetracht der starken japanischen Währung, ihr Geld im eigenen Land, so dass sie nicht unter der Entwertung ausländischer Währungen zu leiden hatten.

Die Kapitalanlage im eigenen Land ist einer der Gründe, weshalb viele japanische Anleger nur wenig Ahnung hatten, wie es um den intrinsischen Wert ihrer Investments stand.
Kurs/Gewinn-Verhältnisse? Vergessen Sie es! Japanische Börsenspekulanten betonten, dass die Immobilien, die viele Unternehmen besaßen, in ihrem Wert bis in den Himmel stiegen und damit die Unternehmen noch wertvoller machten, um die hohen Kurse zu rechtfertigen, die sie für Aktien bezahlten.
Die KGVs am japanischen Markt stiegen Anfang der 80er Jahre an und erreichten 1987 mehr als das 60fache der Gewinne. Wie ich in diesem Finanzportal schon sagte, gab es solche KGVs auch in den USA. Doch der gesamte japanische Aktienmarkt, zu dem auch viele mittelmäßige und weniger heiße Unternehmen zählen, hatte ein KGV von mehr als 60!
Als die japanische Version vom AT & T, Nippon Telegraph and Telephone im Februar 1987 an die Börse ging, traf das Unternehmen auf eine solche Begeisterung, dass der Aktienkurs bald auf ein astronomisches KGV von mehr als 300 hochgetrieben wurde. Ende 1989 war Japans Aktienmarkt zum ersten Mal in seiner Geschichte mehr wert als der amerikanische Aktienmarkt. Und dies, obwohl der gesamte Ausstoß der japanischen Wirtschaft weniger als die Hälfte des Ausstoßes der amerikanischen Wirtschaft ausmachte.
Selbst einige amerikanische Beobachter verloren das große Bild aus den Augen und trugen zu den Überlegungen bei, weshalb das hohe Niveau japanischer Aktien gerechtfertigt sei. Immerhin, so wurde überlegt, sind japanische Unternehmen ynd ihren leitenden Angestellten sehr eng miteinander verbunden und investierten massiv in die Aktien anderer Unternehmen, mit denen sie Geschäftsbeziehungen unterhielten. Deshalb war das Angebot an Aktien für außenstehende Käufer sehr begrenzt – die Unternehmen saßen auf ihren Aktien.
Der Aktienbesitz von Unternehmen stieg weiter, auch wenn die Aktienkurse manchmal manipuliert wurden, sowie im ersten Teil dieses Jahrhunderts in den USA. Spekulanten sammelten den größten Teil der Aktien von kleineren Unternehmen und tradeten die Aktien mit anderen hin und her, um die Kurse anzutreiben. Die Pensionskassen der Unternehmen legten das gesamte Geld ihrer Arbeitnehmer in Aktien an und hofften, dass die Aktienkurse immer steigen würden. Sicherlich würde es immer jemanden geben, der für eine Aktie einen höheren Preis bezahlt.
Der Zusammenbruch des japanischen Aktienmarktes ging sehr schnell. Nach dem Höchststand am Ende des Jahres 1989 fiel der Markt in Tokio allein in den ersten neun Monaten des Jahres 1990 um fast 50 Prozent. Mitte 1992 war das Schlimmste vorbei – die japanischen Aktien waren um fast 60 Prozent im Wert gefallen – ein Absturz, den der amerikanische Markt seit der Großen Depression nicht erleben musste. Japanische Anleger, die Kredite aufgenommen hatten, verloren alles und manchmal sogar mehr. Der gesamte Verlust betrug etwa 2,5 Billionen €, in etwa der Wert des gesamten japanischen Sozialprodukts.
Schließlich führten verschiedene Faktoren zum Platzen der Seifenblase am japanischen Aktienmarkt. Die japanische Regierung zog die Kreditbremse, als die Inflation anstieg und man machte sich Sorgen über die Spekulationen am Immobilienmarkt. Als die Zinssätze zu steigen begannen, wurde den Anlegern bald deutlich, dass sie 15mal mehr Rendite erhielten, wenn sie in sichere Anleihen investierten, anstatt sich mit schmalen Erträgen bei Aktien zufrieden zu geben.
Als die Zinssätze stiegen und die Kreditbremse gezogen war, wurden die Spekulanten als erste gebissen. Spekulanten in Immobilien und an der Börse verkauften ihre Investments, um die sich anhäufenden Schulden bezahlen zu können. Höhere Zinsen, wenige verfügbare Kredite und die ohnehin schon weit überhöhten Kurse begrenzten die Schar potenzieller Aktienkäufer. Die fallenden Aktien- und Immobilienmärkte zehrten voneinander. Die Verluste der Investoren in einem Markt verursachten weitere Verkäufe und weiteren Preisverfall im anderen Markt. Der Preisverfall bei Immobilien war ebenfalls sehr heftig – er lag in den meisten Regionen Japans zwischen 50 und 60 Prozent.

Billig kaufen, teuer verkaufen an der Börse – aber wie

Da Sie nun die verschiedenen Arten von Aktien kennen, möchten Sie sicher wissen, wie Sie an der Börse reich werden können und nicht Ihr letztes Hemd verlieren. Niemand möchte Aktien kaufen, kurz bevor der Markt steil fällt (darüber haben wir in unserem Finanzportal geschrieben). Tausende von Büchern wurden geschrieben, wie man an der Aktienbörse reich werden kann, indem man die besten Aktien billig kauft und sie dann verkauft, wenn sie teuer geworden sind.
Wie wir in unserem Finanzportal schon sagten, ist der Aktienmarkt einigermaßen effizient. Der Aktienkurs eines Unternehmens reflektiert normalerweise die Meinung vieler kluger Menschen darüber, ob ein Kurs fair ist. Und so ist es kaum realistisch, wenn ein Anleger erwartet, dass er ein System entdeckt, wie man billig kaufen und teuer verkaufen kann.
Einige wenige professionelle Anleger haben vielleicht die Fähigkeit, bestimmte Aktien zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen und zu verkaufen, aber dies ständig zu tun, ist äußerst schwierig. Tatsächlich haben es Kleinanleger in der Vergangenheit nicht geschafft, billig zu kaufen und teuer zu verkaufen. Kleinanleger neigen dazu, nach deutlichen Abschwüngen zu verkaufen und erst zu kaufen, wenn die Kurse schon deutlich angestiegen sind.
Die einfachste und beste Art und Weise an der Börse Geld zu verdienen ist, ständig und regelmäßig neues Geld aufzubringen, und es in ein wachsendes Portfolio zu investieren. Wenn die Kurse fallen, dann können Sie mit Ihrem Geld mehr Anteile kaufen. Die Gefahr, den Markt ausrechnen zu wollen liegt darin, dass Sie gerade nicht im Markt sind, wenn er deutlich an Wert gewinnt und dass Sie im Markt sind, wenn die Kurse fallen.

Wie man das Kurs/Gewinn- Verhältnis (KGV) berechnet?
Nehmen wir an, ich sage Ihnen, dass die Aktien von Distinctive Jewelry zu 50 € gehandelt werden und eine andere Aktie der gleichen Branche, The Jazzy Jeweler, wird zu 100 € gehandelt. Welche Aktie würden Sie eher kaufen?
Wenn Sie antworten: Ich habe keine Ahnung, weil Sie mir nicht genügend Informationen gegeben haben, dann sind Sie wirklich Spitzenklasse! Für sich allein genommen ist der Kurs einer Aktie völlig bedeutungslos.
Wenn The Jazzy Jeweler zum doppelten Kurs gehandelt wird, dann sollten Sie annehmen, dass auch die Gewinne je Aktie doppelt so hoch sind. Das Verhältnis des Aktienkurses zu den Gewinnen je Aktie kann Ihnen dabei behilflich sein, festzustellen, wie teuer, billig oder fair bewertet eine Aktie ist.

Aktienkurs / Gewinn je Aktie = Kurs/Gewinn-Verhältnis

Die nächste Tabelle zeigt, dass die Aktienkurse und die Gewinne eines Unternehmens sich syncron bewegen, wie ein gutes Tanzpaar. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) vergleicht die Höhe der Aktienkurse mit der Höhe der Unternehmensgewinne. Man kann das KGV für einzelne Aktien berechnen, aber auch für ganze Aktienmärkte. Benutzen Sie dieses praktische Beispiel, um zu versuchen, das KGV anzuwenden.
Ende der 90er Jahre waren viele Anleger besorgt, als die Aktienkurse in unglaubliche Höhen stiegen. Die amerikanischen, aber auch die deutschen Aktien erreichten ein Allzeithoch nach dem anderen. Im März 1999 übersprang der am weitesten verbreitete Marktindikator, der Dow Jones Industrial Average die 10.000-Grenze.
Weil die Aktienmärkte während des größten Teils der 80er und 90er Jahre so steil anstiegen, habe ich die Sorge, dass der Durchbruch des Dow über 10.000 die Aktienkurse immer teurer erscheinen lässt. Einige Anleger haben die berechtigte Sorge, dass die Aktienkurse zu hoch liegen.
In kürzeren Zeitabständen beeinflussen die Emotionen der Anleger die Aktienkurse ebenso wie fundamentale Daten. Langfristig haben fundamentale Daten einen weitaus größeren Einfluss auf die Kurse. Anleger, die langfristig investieren, so wie auch ich, und schon seit den frühen 70er Jahren dabei sind, können sich noch daran erinnern, dass der Dow bei 1.000 oder darunter stand. Inzwischen liegt er zehnmal höher.
Eine bestimmte Kurshöhe ist allein gesehen völlig bedeutungslos, auch wenn eine bestimmte Aktie, beispielsweise IBM, auf einen bestimmten Kurs, wie beispielsweise 100 €, ansteigt. Die Höhe eines Aktienkurses oder eines Aktienindex ist nur dann wichtig und von Bedeutung, wenn Sie den Kurs mit den Gewinnen des Unternehmens oder der Unternehmen, die im Index enthalten sind, vergleichen.
Auf der Grundlage des KGV sind die Aktien sehr teuer. In den letzten 100 Jahren, lag das KGV des S & P 500 durchschnittlichen bei 14.1999 lag das KGV des S & P 500 bei etwa 34, ein Allzeithoch.
Unternehmensgewinne und Inflation spielen eine wichtige Rolle in der künftigen Entwicklung der Aktien. Bleibt die Inflation niedrig und die Unternehmensgewinne wachsen weiterhin deutlich, dann sind die aktuellen Kurs/Gewinn-Verhältnisse kaum ein Problem. Wenn die Gewinne jedoch stagnieren oder rückläufig sind, dann werden auch die Aktien einen deutlichen Rückschlag erleiden. Gleichermaßen kann eine zunehmende Inflation diesen Bullenmarkt aus der Bahn werfen. Nur weil die Aktien größerer Aktiengesellschaften, aus denen beispielsweise der S & P 500 zusammengestellt wird, in der Vergangenheit ein KGV von 14 hatten, bedeutet das nicht, dass jede einzelne Aktie zu solch einem KGV gehandelt wird. Hier ist der Grund dafür: Nehmen wir an, Sie haben die Wahl zwischen zwei Unternehmen, in die Sie investieren wollen, Superb Software, die Software für Computer entwickelt und Tortoise Technologies, das Schreibmaschinen herstellt. Wenn beide Unternehmen zu einem KGV von 15 gehandelt werden und Superb Software und deren Gewinne jährlich um 40 Prozent steigen, die Umsätze und die Gewinne von Tortoise Technologies hingegen niedrig bleiben, welche Aktien würden Sie kaufen?
Weil beide Aktien mit einem KGV von 15 gehandelt werden, scheint Superb Software der bessere Kauf zu sein. Auch wenn Superbs Aktien weiterhin zum 15fachen der Gewinne gehandelt werden, sollte der Kurs um 40 Prozent pro Jahr steigen, da auch die Gewinne wachsen. Schnell wachsende Unternehmen haben in der Regel höhere Kurs/Gewinn-Verhältnisse, wie Sie in Tabelle sehen können:

Unternehm KGV Gewinnwachstum der letzten 5 Jahre
Sears 17 3%
Gillette 43 16%
Microsoft 73 35%

Tabelle: Schnell wachsende Unternehmen haben höhere KGVs

Nur weil ein Aktienkurs oder ein gesamter Markt auf einem sehr hohen Kursniveau liegt, bedeutet das nicht unbedingt, dass die Aktie oder der gesamte Markt zu teuer ist. Vergleichen Sie den Kurs einer Aktie immer mit dem Gewinn je Aktie oder das Kursniveau des gesamten Marktes mit den Gewinnen aller Unternehmen. Das Kurs/ Gewinn-Verhältnis erfasst diesen Vergleich. Schnell wachsende und profitablere Unternehmen werden im Allgemeinen mit einem Aufschlag gehandelt – mit höheren KGVs. Vergessen Sie nicht, dass künftige Gewinne, die schwierig vorherzusehen sind, die Aktienkurse stärker beeinflussen, als die augenblicklichen Gewinne, die schließlich schon bekannt sind.

Immobilienfonds und andere profitable Anlagen in Immobilien

Die Investition in Mietobjekte, für die Sie verantwortlich sind, können viel Arbeit bedeuten. Bei Mietobjekten müssen Sie das Haus in Ordnung halten, Mieter finden und mit ihnen verhandeln, ohne dass Sie selbst in diesem Objekt wohnen.
Wenn Sie nicht besonderes Interesse daran haben, Immobilien zu besitzen, dann könnten Sie möglicherweise mit einigen einfacheren und dennoch profitablen Möglichkeiten beginnen, die ich in diesem Abschnitt bespreche.

Ein Ort, den Sie zu Hause nennen

Als Erwachsener brauchen Sie ein Dach über Ihrem Kopf. Vielleicht können Sie ein paar Jahre lang bei Ihrer Familie oder anderen Verwandten leben, und wenn Sie damit zufrieden sind, dann ist es für Sie auch gut! Wenn Sie die Kosten für die Wohnung minimieren, dann sind Sie in der Lage mehr zu sparen und zu investieren, und Sie können einen größeren Betrag für eine Eigenleistung beim Immobilienkaufansparen. Tun Sie das, wenn Ihre Verwandten einverstanden sind!

Was aber, wenn weder Ihre Verwandten noch Sie selbst das wollen? Weshalb sollten Sie langfristig, weil Sie irgendwo wohnen müssen, nicht selbst ein Eigenheim besitzen anstatt es zu mieten? Immobilien sind das einzige Investment in dem Sie leben können oder das Sie vermieten können, um damit ein Einkommen zu erzielen. In einer Aktie, einer Anleihe oder in einem Investmentfonds können Sie nicht leben! Wenn Sie nicht Vorhaben, innerhalb der nächsten Jahre umzuziehen, dann ist es sinnvoll, ein Eigenheim zu kaufen. In der Regel ist es langfristig günstiger ein Eigenheim zu besitzen anstatt eine Wohnung zu mieten. Dies ermöglicht Ihnen auch Vermögen zu bilden.

Immobilienfonds
Immobilienfonds sind eine besondere Art von Investmentfonds, bei denen das Fondsvermögen in Immobilien angelegt ist. Man unterscheidet zwei verschiedene Immobilienfonds. Die erste Art ist der offene Immobilienfonds. Diese weisen die gleiche Rechtskonstruktion wie Wertpapierfonds auf. Das Grundstücks-Sondervermögen, das aus mindestens 10 Objekten besteht, wird von einer Kapitalanlagegesellschaft als Sondervermögen verwaltet, die auch treuhänderischer Eigentümer der Immobilien ist. Die Anteilsinhaber sind in Höhe ihrer Einzahlung indirekt Mitbesitzer der Liegenschaften. Anteile können unbeschränkt ausgegeben werden. Es besteht eine kleine Anteilsstückelung (etwa 100 €), Risikostreuung durch Beteiligung an vielen unterschiedlich gelegenen und unterschiedlich genutzten Objekten, Rücknahmeverpflichtung der Fondsgesellschaft für ausgegebene Anteile zum Tagespreis und außerdem Steuervorteile durch teilweise steuerfreie Ausschüttungen und steuerfreie Wertzuwächse bei den Anteilen.

Bei geschlossenen Immobilienfonds ist in der Regel eine KG Eigentümer des Grundstücksvermögens. Die Anteilszeichner beteiligen sich über den Kauf von Anteilen am Fonds. Der geschlossene Immobilienfonds wird meist zur Finanzierung eines einzelnen Immobilienprojekts aufgelegt, das allerdings aus mehreren Immobilien an unterschiedlichen Standorten bestehen kann. Wenn das notwendige Kapital eingesammelt ist, werden von der Fondsgesellschaft keine Anteile mehr ausgegeben. Von diesem Zeitpunkt an können nur noch Anteile gehandelt werden, die ein anderer Anteilinhaber abgibt. Den Anteilinhabern werden die Einnahmen und Ausgaben, die die Immobilien betreffen, insbesondere steuerliche Abschreibungen, direkt zugerechnet.

Anteile seriöser Immobilienfonds sind eine wertbeständige Kapitalanlage. Die Anteile erreichen in der Regel Wertzuwachse durch die Tilgung des Fremdkapitals und durch steigende Bau- und Bodenpreise. Bei relativ geringem Verwaltungsaufwand gewähren Sie regelmäßige Verzinsung. Bei offenen Fonds setzen sich die Erträge, die einmal im Jahr an die Anteilsinhaber ausgeschüttet werden, vor allem aus Mieteinnahmen des Fonds zusammen. Zum Erfolg gehört auch der steuerfreie Wertzuwachs. Die direkten Steuervorteile in Form von Abschreibungen werden von der Gesellschaft genutzt und kommen damit auch den Anteilsinhabern durch erhöhte Ausschüttungen oder Wertzuwachs des Anteils zugute. Der geschlossene Fonds ist besonders für steuerorientierte Anleger geeignet. Der Zeichner eines Anteils wird Miteigentümer am Immobilienbesitz und kann deshalb auch Abschreibungen und Steuervorteile geltend machen. Die Erträge resultieren aus Vermietung und Verpachtung. Außerdem erzielen die Fonds Wertsteigerungen, meist aus der Entschuldung des Grundbesitzes. Wichtig ist, dass Anleger auf die Bonität der Verwaltungsgesellschaft und der Treuhänderbank achten.

Was macht Immobilien als Geldanlage so attraktiv

Haben Sie bereits Ihr eigenes Haus oder Ihre Eigentumswohnung (und selbst wenn dies nicht W I der Fall ist), könnte es für Sie interessant sein, Ihr Kapital in Immobilien anzulegen. Über Jahre, Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg war die Kapitalanlage in Immobilien, ähnlich wie die Anlage in Aktien oder Kleinunternehmen, für viele ein großer Erfolg und brachte viel Wohlstand. Ich habe schon gesagt, dass die Rendite guter Immobilien durchaus mit der Rendite des Aktienmarkts vergleichbar ist.
Bei Immobilien ist es so ähnlich wie bei Aktien, bei denen Sie ebenfalls Eigentümer sind. Zwar besteht das Potenzial für ansehnliche Gewinne, doch sollten Sie nicht vergessen, dass Sie auch ein höheres Risiko eingehen. Immobilien sind kein einfacher Weg zum Wohlstand. Wie Aktien machen Immobilien gute und schlechte Zeiten durch. Die meisten Menschen, die es mit Immobilien zu einem Vermögen gebracht haben, halten Objekte über viele Jahre hinweg. Die große Mehrheit der Menschen, die mit Immobilien kein Geld verdienen, begehen leicht vermeidbare Fehler, über die ich in diesem Finanzportal sprechen will.

Das macht Immobilien als Kapitalanlage attraktiv
Schon in diesem Finanzportal sagte ich Ihnen, dass viele, die ihr Vermögen mit Unternehmensgründungen aufbauten oder mit anderen Geschäften, auch in Immobilien Kapital anlegten. Was wissen diese reichen Menschen und weshalb investierten sie in Immobilien? Im Folgenden führe ich einige Punkte auf, die Immobilien als Kapitalanlage besonders attraktiv machen.

✓Das Land ist begrenzt. Weil man auf dem Meer keine Häuser bauen kann, ist der Vorrat an Land auf der Erde begrenzt, und weil Wasser über 70 Prozent des Erdballs bedeckt. Weil die Menschen sich vermehren, wächst der Bedarf an Land für den Wohnungsbau ständig. Land, und was man damit tun kann, gibt Immobilien seinen Wert. Städte und Inseln, beispielsweise Hawaii, Tokio, San Francisco, Los Angeles und New York City haben die höchsten Grundstückskosten der Welt, weil das Land dort sehr knapp ist.
✓Die Hebelwirkung. Immobilien unterscheiden sich von den meisten anderen Kapitalanlagen, weil man bis zu 80 oder 90 Prozent des Objektwertes Kredit aufnehmen kann. Deshalb reicht eine Eigenleistung von 10 bis 20 Prozent des Kaufpreises aus, um ein wesentlich größeres Investment zu kaufen, zu besitzen und zu kontrollieren. Natürlich hoffen Sie, dass der Wert Ihrer Immobilie steigt – und wenn dies der Fall ist, dann verdienen Sie mit Ihrem Eigenkapital, aber auch mit Ihrem Kredit Geld.

Hier ein kleines Beispiel. Nehmen wir an, Sie erwerben ein Objekt für 200.000 € und zahlen dafür 40.000 € als Eigenleistung an. Innerhalb der nächsten drei Jahre steigt der Wert des Objekts auf 240.000 € und somit haben Sie (zumindest auf dem Papier) einen Gewinn von 40.000 €, und nur 40.000 € investiert. Das bedeutet einen Gewinn von 100 Prozent auf Ihren Kapitaleinsatz. (Beachten Sie, dass ich in diesem Szenario nicht berücksichtige, ob die Ausgaben für das Objekt höher sind als die Mieten, die Sie einnehmen.)
Die Hebelwirkung ist gut für Sie, wenn der Wert des Objekts steigt, doch die Hebelwirkung kann auch gegen Sie arbeiten. Wenn das Objekt, für das Sie 200.000 € ausgegeben haben, nach einigen Jahren nur noch einen Wert von 160.000 € hat, dann verlieren Sie (auf dem Papier) 100 Prozent Ihres ursprünglichen Kapitaleinsatzes von 40.000 €, obwohl der Wert des Objekts nur um 20 Prozent gefallen ist. Müssten Sie für dieses Objekt eine Hypothek von 160.000 € zurückzahlen und Sie müssten das Objekt verkaufen, dann müssten Sie noch Geld mitbringen, um die Transaktionskosten zu decken. Zusätzlich zum Verlust Ihres gesamten ursprünglichen Kapitaleinsatzes.

✓Wertsteigerung und Einnahmen. Ein weiterer Grund dafür, dass Immobilien eine weit verbreitete Kapitalanlage darstellen, ist die Tatsache, dass Sie mit Immobilien auf zwei Wegen Geld verdienen können. Erstens können Sie hoffen und erwarten, dass die Immobilie wertvoller wird. Die Wertsteigerung vollzieht sich, ohne dass Sie dafür Steuern bezahlen müssen, wenn Sie das Objekt nicht innerhalb von 10 Jahren verkaufen, und Sie den Handel mit Immobilien nicht gewerbsmäßig betreiben.

Außer dass Immobilien im Wert steigen, können Sie auch aus der Vermietung profitieren. Sie vermieten Wohnungen und machen einen Gewinn, wenn die Einnahmen (hoffentlich) höher sind als Ihre Ausgaben. Selbst wenn Sie mit der Vermietung Verluste machen, können Sie diese gegen andere Einnahmen aufrechnen und damit Steuern sparen. Über längere Zeit hinweg sollten die Einnahmen aus der Vermietung die Ausgaben übersteigen, weil die Mieten schneller ansteigen als Ihre Ausgaben. Läuft es mit der Wirtschaft einmal nicht so gut, dann werden die Mieten langsamer steigen als Ihre Ausgaben.

✓Diversifikation. Der Vorteil von Immobilien ist, dass deren Wert nicht notwendigerweise gleichzeitig mit dem Wert anderer Kapitalanlagen steigt oder fällt.
✓Sie können neue Werte schaffen. Anders als bei der Kapitalanlage in Aktien haben Sie vielleicht einige gute Ideen, wie Sie ein Objekt verbessern können und es dadurch wertvoller machen. Vielleicht können Sie das Objekt renovieren oder modernisieren und entsprechend die Mieteinnahmen erhöhen. Vielleicht können Sie mit Fleiß, Ausdauer und Verhandlungsgeschick ein Objekt unterhalb seines Marktwerts erwerben.

Im Vergleich zum Aktienmarkt ist es für ausdauernde und informierte Anleger in Immobilien leichter, Objekte unterhalb des Marktwert zu erwerben. Das können Sie zwar auch am Aktienmarkt, doch die professionellen Geldmanager, die Aktien analysieren, machen es wesentlich schwieriger, ein Schnäppchen zu finden.

✓Immobilien tun dem Ego gut. Die Kapitalanlage in Immobilien gefällt manchen Anlegern, weil sie zu den wenigen Anlagen gehören, die wirklich greifbar sind. Obwohl wenige es zugeben, stärkt es das Ego einiger Anleger, wenn sie ihren Wohlstand durch ihre Immobilien zeigen können. Man kann an Objekten vorbeifahren und damit vor anderen glänzen. Donald Trump gab öffentlich zu, was fast jeder schon lange wusste: Er hält seinen Immobilienbesitz für sein Ego. Anlässlich des Kaufs des berühmten Plaza Hotels im Big Apple bekannte er: Ich stellte fest, dass es absolut stimmt – mein Ego spielte eine große Rolle beim Kauf des Hotels und ist tatsächlich ein wichtiger Faktor bei all meinen Geschäften.
✓Die Entscheidungen beruhen nicht so sehr auf Emotionen. Eines der großen Probleme der Anleger an den Wertpapiermärkten, etwa auf dem Aktienmarkt, ist, dass sich die Kurse ständig verändern. Zeitungen, Nachrichtenprogramme im Fernsehen und Online-Dienste im Internet berichten pflichtschuldigst über die aktuellen Kurse. Bei meiner Arbeit mit verschiedenen Anlegern habe ich beobachtet, dass die ständigen Veränderungen in den Finanzmärkten und die ständigen Berichte über die Veränderungen bei einigen Anlegern den Verlust der langfristigen Perspektive und des großen Gesamtzusammenhangs bewirken. Im schlimmsten Fall führen große kurzfristige Wertverluste Anleger in eine Panik und sie verkaufen Wertpapiere zu Schleuderpreisen. Schlagzeilen über großen Wertzuwachs an der Börse ziehen Anleger wie Lemminge in einen überhitzten Markt. Sie brauchen nur den Telefonhörer aufzunehmen und einen Auftrag zu geben und somit werden manche Anleger in Aktien Opfer unüberlegter und irrationaler Einschätzungen.

So wie der Aktienmarkt verändert sich auch der Immobilienmarkt ständig. Auch für einen Anleger in Immobilien sind die kurzfristigen Veränderungen transparent. Doch die Zeitungen berichten nicht täglich über den Wert Ihrer Immobilie, noch nicht einmal monatlich, und dies ist gut für Sie, weil Sie sich langfristig orientieren können. Wenn die Preise über Monate und Jahre hinweg fallen, dann ist es weitaus weniger wahrscheinlich, dass Sie in einer Panik Ihre Immobilie verkaufen. Ein Objekt für den Verkauf vorzubereiten und zu verkaufen dauert seine Zeit und diese zusätzliche Zeit trägt dazu bei, dass Sie sich auf Ihre Vision konzentrieren können.