Prüfungen sind häufig mit Präsentationen verbunden. Sie präsentieren z.B. die Ergebnisse eines schriftlichen Referates und bekommen dafür eine Teilnote. Oder Sie präsentieren die Ergebnisse Ihrer Abschlussarbeit und werden anschließend dazu befragt. Über die Qualität, die man hier manchmal zu sehen bekommt, sagt ein Bild mehr als 1000 Worte Sie verstehen, was wir meinen? So sollte eine Visualisierung bzw. eine Präsentation sicherlich nicht aussehen. Typische Fehler sind:
■ schrille Farben,
■ unterschiedliche Schrifttypen,
■ unlesbare Schrifttypen,
■ Hervorhebungen (in einem Dokument sowohl fett, kursiv, einfach unterstrichen, doppelt unterstrichen, durchgestrichen als auch Kapitälchen, Schattierungen, Einrahmungen etc.)
■ unzählige Effekte,
■ viele Bildchen unterschiedlichster Gestaltung,
■ ganze Romane in kleiner Schrift.
Bei der Präsentation kann man Folgendes falsch machen:
■ vergessen, den Beamer zu ordern,
■ aufwendige Präsentation, aber inhaltlich schlecht,
■ keine Struktur,
■ nichts, was Aufmerksamkeit erregt,
■ kleines Präsentationsbild,
■ leise sprechen (in den Bart hinein nuscheln),
■ gelangweilt in die Runde schauen,
■ die Redezeit um 100% überziehen,
■ auf die Fragen der anwesenden Teilnehmer nicht eingehen.
Planen Sie den Vortrag strukturiert
Nutzen
Erkennen Sie, dass gute Planung die halbe Miete ist, und gehen Sie entsprechend vor.
Zeitplanung
Sie sollten Ihren Vortrag möglichst wie folgt strukturieren:
■ Einführung: 10 % der Präsentation/des Vortrags,
■ Hauptteil: 50% der Präsentation/des Vortrags,
■ Diskussion: 30% der Präsentation/des Vortrags,
■ Schluss: 10 % der Präsentation/des Vortrags.
Präsentationsmarketing
Grundlage der Detailplanung ist die Marketingphilosophie. Mit anderen Worten: Eine Präsentation wird umso eindrucksvoller, je stärker Sie von Anfang an die Aspekte des Marketings berücksichtigen:
■ Präsentationen sind dann besonders erfolgreich, wenn Sie den Betrachtern einen konkreten Nutzen bringt. Deshalb ist es wichtig, Präsentationen zielgruppengerecht aus der Sicht der Betrachter zu gestalten: Denke im Kopf der Zuschauer, Fühle im Herz der Zuschauer, Träume in der Seele der Zuschauer.
■ Stellen Sie fest und berücksichtigen Sie, von welchen Voraussetzungen der Teilnehmer Sie ausgehen können.
Planungsmodell
Gehen Sie bei der Planung Ihrer Präsentation strukturiert vor. Nutzen Sie hierfür folgende Kontrollfragen:
■ Legen Sie die Ziele Ihrer Präsentation fest: Was ist der Grund für Ihre Präsentation? Was wollen Sie erreichen?
■ Analysieren Sie die Situation der Teilnehmer: Von welchen Voraussetzungen können Sie ausgehen? Wen wollen Sie besonders ansprechen, informieren, überzeugen? Mit welchen Aussagen und Informationen wollen Sie überzeugen? Was sind die Kernaussagen Ihrer Präsentation?
■ Mit welcher Strategie gehen Sie vor?
■ Wie verpacken Sie die Kernaussagen Ihrer Präsentation?
■ Gestalten Sie die Präsentation so, dass sie schnell verstanden wird und eingängig ist.
■ Nutzen Sie die AIDA-Regel.
AIDA-Regel
Es gibt eine einfache Grundregel, die im Bereich der Werbung sehr häufig angewandt wird, die AIDA-Regel:
■ Gestalten Sie Ihre Präsentation so, dass sie die Aufmerksamkeit der Umworbenen sofort auf sich zieht (Attention).
■ Wecken Sie dann das Interesse der Umworbenen (Interest).
■ Überzeugen Sie die Umworbenen so gut von den Vorteilen Ihres Angebotes, dass sie den Wunsch verspüren, Ihr Angebot anzunehmen (Desire).
■ Zeigen Sie den Umworbenen, wie sie auf Ihr Angebot eingehen können (Action).
Bei den einzelnen Präsentationsphasen sollten Sie Folgendes beachten:
Einführung
■ Begrüßen Sie freundlich die Teilnehmer.
■ Wecken Sie das Interesse der Teilnehmer.
■ Machen Sie ihnen deutlich, welche Vorteile sie aus der Präsentation ziehen können.
■ Gewinnen Sie ihr Wohlwollen. Denken Sie daran: Der erste Eindruck zählt.
■ Holen Sie die Teilnehmer dort ab, wo sie stehen (bei ihrem Vorinformationen, Vorwissen etc.).
Hauptteil
■ Vermitteln Sie die fünf wichtigsten Kernaussagen, die Sie vorher präzise formuliert haben. Legen Sie fest, welche Details Sie zusätzlich vermitteln möchten bzw. welche Sie ggf. auch weglassen können.
■ Halten Sie stets das Interesse wach.
■ Erzeugen Sie mit Ihrem Vortrag eine Spannung.
■ Notieren Sie Fragen, die im Rahmen der Diskussion behandelt werden sollen und Fragen, die Sie später – nach der Veranstaltung – klären und deren Beantwortung Sie dann separat übermitteln werden.
Diskussion
■ Führen Sie eine ergebnisorientierte Diskussion.
■ Schweifen Sie nicht ab.
■ Verlieren Sie Ihr Ziel nicht aus den Augen.
■ Resümieren Sie kurz.
Schluss
■ Zeigen Sie den Teilnehmern auf, wie sie die Ergebnisse des Vortrags anwenden und weiter vertiefen können.
■ Bedanken Sie sich und verabschieden sich freundlich.
Bewerten Sie Ihre Präsentation selbst. Geben Sie sich selbst eine Note.
3 = befriedigend: Eine Präsentation, die den Erwartungen entspricht.
2 = gut: Eine Präsentation, die über den Erwartungen liegt.
1 = sehr gut: Eine Präsentation, die weit über den Erwartungen liegt.
Oder stellen Sie sich vor, jemand trägt Ihnen mit Ihren Unterlagen und in der von Ihnen geplanten Form Ihren Vortrag vor und erwartet dafür eine Honorarzahlung. Wie hoch fällt das Honorar aus, dass Sie bereit wären, ihm zu zahlen?
Das bringt Sie weiter
■ Planen Sie Ihre Präsentation mithilfe einer Mind Map.
■ Üben Sie mit Mitstudierenden die Präsentationssituation. Simulieren Sie eine Echtsituation und spielen Sie Ihre Präsentation einmal vor Publikum durch. Bitten Sie die Teilnehmer um ein detailliertes Feedback.