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Vom Businessplan zur Gründung – und die Bedeutung davon – Wirtschaftsbegriffe Übersicht

Vor der Anmeldung eines Gewerbebetriebs oder einer freiberuflichen Tätigkeit beim Gewerbeamt bzw. Finanzamt steht die Wahl der Rechtsform des Unternehmens. Seit einigen Jahren nehmen insbesondere die freien Berufe einen großen Aufschwung, also v. a. Personengesellschaften, deren Gründung verhältnismäßig einfach ist. Andererseits besteht gerade hier die Gefahr, dass andere Fragen wie die Finanzierung, die steuerlichen Rahmenbedingungen und die Zukunftschancen der Gründungsidee zu leicht genommen werden. Mit der Wahl der Rechtsform sind meist weit reichende Folgen verbunden: So erhöhen sich bei bestimmten Rechtsformen – beispielsweise bei der GmbH – aufgrund der vorgeschriebenen Höhe des Eigenkapitals die Gründungskosten; die Rechtsform ist außerdem maßgeblich für Haftung, Geschäftsführungs und Vertretungsbefugnisse, die Verteilung von Gewinn und Verlust sowie die Buchführungspflichten. Im Vorfeld der Gründung muss auch ein geeigneter Standort für den Betrieb gefunden werden.

In Rechts- und Standortfragen kann u.a. die zuständige IHK bzw. Handwerkskammer weiterhelfen. Wer Chancen und Risiken sorgsam abwägen und potenzielle Kapitalgeber (z.B. die Hausbank) gewinnen will, der muss seinGründungsvorhaben detailliert planen und in einem sog. Businessplan schriftlich festhalten. Dieser Plan umreißt die Geschäftsidee, analysiert die Marktchancen, bewertet den Kapitalbedarf und zeigt die geplante Verwendung des Geldes auf. Ein Finanzierungskonzept gibt Aufschluss über die Herkunft des Kapitals und zu welchen Konditionen es beschafft werden kann. Außerdem sollte der Gründer auf die Suche nach öffentlichen Fördermitteln gehen. Diese können in der Regel nur über eine Bank beantragt werden. Die Vielzahl der betriebswirtschaftlichen, rechtlichen und steuerlichen Fragen, vor denen der Gründer steht, legt eine professionelle Beratung nahe. Schulungen und Seminare, z.B. von der IHK oder der Handwerkskammer, Berufsverbänden, Unternehmensberatungen oder privaten Initiativen, helfen bei der Konkretisierung der Geschäftsidee und machen mit betriebswirtschaftlichen Methoden vertraut. Als besonders hilfreich bewerten Gründer die Auskünfte von Steuerberatern, aber auch der Hausbank.