Währungsanleihen sind auf fremde Währung lautende Schuldverschreibungen, die von ausländischen Staaten sowie von öffentlichen und privaten Einrichtungen mit Sitz im Ausland aufgelegt werden. Kauf, Zinszahlungen sowie Rückzahlung erfolgen in ausländischer Währung. Mögliche Wechselkursänderungen lassen damit ein Währungsrisiko entstehen. Hinzu kommt die nicht zu unterschätzende Unsicherheit, die sich aus der (im Vergleich zum Inland) schwierigen Einschätzung der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse des (fremden) Landes, in dem der Emittent residiert, ergibt. Diese Unsicherheit beeinflusst auch die Kursentwicklung der Währungsanleihen. Dieses damit gegebene Kursrisiko wird häufig durch eine Kurssicherungsklausel in den Anleihebedingungen neutralisiert.
Die Verzinsung von Währungsanleihen richtet sich im Wesentlichen nach dem entsprechenden Kapitalmarktzins und dem Währungsrisiko. Eine Anlage in Währungsanleihen erscheint nur dann anzuraten, wenn ihr Ertrag bedeutend höher ist als bei vergleichbaren inländischen Wertpapieren und damit die oben genannten Risiken ausgleicht.
Ausländische Euro-Anleihen – Euro-Bonds
Ausländische Euro-Anleihen, auch Euro-Bonds genannt, sind Schuldverschreibungen, die von ausländischen Staaten wie auch internationalen öffentlichen (zum Beispiel der Weltbank) oder privaten Einrichtungen (Großunternehmen, Banken) in Deutschland oder einem anderen Euroland ausgegeben werden. Sie lauten auf Euro. Rückzahlung und Zinszahlung erfolgt ebenfalls in Euro.
Internationale Neuemissionen
Die Laufzeiten dieser Papiere betragen in der Regel zwischen 3 und 10 Jahren. Einige Emittenten behalten sich eine Änderung des vereinbarten Festzinses oder ein vorzeitiges Kündigungsrecht für diesen vor.
Die Verzinsung orientiert sich im Wesentlichen am Kapitalmarktzins des Landes des jeweiligen Emittenten, aber auch an der Bonität desselben (Rating!). Ein Währungsrisiko besteht für einen deutschen Anleger nicht.
Doppelwährungsanleihen
Doppelwährungsanleihen sind Schuldverschreibungen, die an zwei Währungen gebunden sind. Sie werden von ausländischen, nicht dem Euroland angehörenden, Unternehmen aufgelegt, die, soweit sie sich dem Euroland zuwenden, Euro benötigen. Beim Großteil dieser Anleihen erfolgt die Zinszahlung in Euro. Die Tilgung wird dann in der Währung vorgenommen, die den Emittenten zur Abwicklung ihrer Geschäfte am dienlichsten ist.
Die Währung, in der die Rückzahlung erfolgt, ist in den Anleihebedingungen festgelegt. Soweit die Rückzahlung in Auslandswährung erfolgt, ist mit dieser für den Anleger ein gewisses Währungsrisiko verbunden. Entsprechend diesem Unsicherheitsfaktor liegen die Zinsen über dem üblichen Kapitalmarktzins und damit auch über denen vergleichbarer Inlandsanleihen. Gegen Ende der Laufzeit nimmt das Papier immer mehr den Charakter einer Währungsanleihe an, mit allen Chancen und Risiken.