Haben Sie Ihre Jagd nach einem Job genau auf Ihr Ziel ausgerichtet, Informationen über das Unternehmen eingeholt, bei dem Sie sich vorgestellt haben, dann ist es ein Grund zum Feiern, wenn Sie den Job auch angeboten bekommen – und kein Grund für Konflikte. Da Sie schon die grundlegende Arbeit geleistet haben, haben Sie guten Grund anzunehmen, dass dies der richtige Job beim richtigen Unternehmen zur richtigen Zeit ist.
Manchmal jedoch, ganz gleich, wie sorgfältig Sie recherchiert haben, tauchen während des Vorstellungsgesprächs noch Themen auf, die bei Ihnen Zweifel aufkommen lassen, ob Sie den Job wirklich annehmen sollten, wenn er Ihnen angeboten wird. Dabei handelt es sich meist um die Bezahlung, die Art des Jobs, das Unternehmen selbst oder irgendetwas Anderes.
In solchen Situationen sind Sie es sich selbst schuldig, das Angebot sehr gründlich zu überdenken. Dass Sie bereits viel Zeit und Kraft investiert haben, ist kein Grund, Ihr Denken zu beeinflussen. Niemand hat etwas davon, wenn Sie einen Job annehmen, der nicht zu Ihnen passt. Sie jedoch sind der Einzige, dies zu entscheiden. Die folgende Tabelle 5.1 soll Ihnen behilflich sein, die Situation zu bewerten, und, noch wichtiger, welche Aspekte noch intensiveres Nachdenken erfordern. Bewerten Sie mit null bis fünf (fünf ist die größte Übereinstimmung). ob Sie den jeweiligen Aussagen zustimmen können. Bewerten Sie jede Aussage entsprechend Ihrer augenblicklichen Einstellung.
• Wenn ich in diesem Job erfolgreich bin, bringt mich das meinem Ziel näher.
• Mit dem angebotenen Gehalt und den Sozialleistungen kann ich leben.
• Wahrscheinlich macht mir die alltägliche Arbeit Spaß.
• Der Job entspricht genau meinen Stärken.
• Die Umstellung macht mir nicht viel aus.
• Die Arbeitszeit und die Fahrzeit zum Arbeitsplatz sind akzeptabel.
• Es scheint, dass es mir Spaß machen wird, mit den Leuten in der Firma zusammen zu arbeiten.
• Die allgemeine Unternehmenskultur entspricht meinen Werten und meiner Persönlichkeit.
• Das Unternehmen ist finanziell stabil. Ich brauche mir keine Sorgen zu machen, am nächsten Ersten mein Gehalt überwiesen zu bekommen.
Tabelle 5.1: Ist das der richtige Job für Sie?
Wenn Ihre gesamte Punktzahl zwischen 35 und 45 liegt, dann passt der Job wahrscheinlich gut zu Ihnen. Liegt Ihre Zahl zwischen 25 und 34, dann sollten Sie die Aspekte, die nur mittel bis niedrig bewertet wurden, noch einmal genauer untersuchen und dann entscheiden, wie wichtig sie für Sie sind, damit Sie mit diesen Job zufrieden sein können. Wenn Sie jedoch weniger als 24 Punkte erzielten, dann sollten Sie wahrscheinlich nach anderen Möglichkeiten suchen.
Kultur-Schock: Bewerten Sie das, Was Wirklich Wichtig ist
Es ist nicht immer leicht, nur auf der Grundlage dessen, was Ihre Nachforschungen ergeben haben, oder was Sie während des Vorstellungsgesprächs erfahren haben, sich ein genaues Bild von der Unternehmenskultur einer Firma zu machen. Zuweilen müssen Sie Ihren Instinkten vertrauen. Die folgende Liste jedoch spricht einige Schlüsselelemente an, die eine Unternehmens Kultur von der nächsten unterscheiden.
Sie können die folgende Liste – und die entsprechenden Empfehlungen – nutzen, um zu überprüfen, ob Sie und die Unternehmenskultur der Firma, in die Sie ein- treten wollen, gut zusammenpassen.
✓ Managementstil: Werden die Anordnungen immer von oben nach unten erteilt. geht es sehr bürokratisch vor sich oder eher kollegial und unter Einbeziehung der Mitarbeiter in die Entscheidungsprozesse? Werden die Entscheidungen einsam von nur einer Person oder nur sehr wenigen Mitarbeitern getroffen oder sind die Manager bereit zu delegieren? Zu den möglichen Indika-toren zählen:
• Wie sind die Büroräume angeordnet (hat das Management beispielsweise eine eigene Etage)?
• Wie oft sucht das Management den Rat der Mitarbeiter zur Entscheidungsfindung?
• Wie verbreitet (wenn überhaupt vorhanden) ist selbstverantwortliche Teamarbeit?
✓ Ausgleich zwischen Arbeit und Familie: Wie hoch ist die Bereitschaft des Unternehmens, den Mitarbeitern behilflich zu sein, den Stress vom Arbeitsplatz mit den Verantwortlichkeiten der Familie gegenüber auszugleichen? Mögliche Indikatoren:
• flexible Arbeitszeiten
• Optionen bei geeigneten Tätigkeiten auf Telearbeit umzusteigen
• Breit gefächerte Sozialleistungen
✓ Ethische Gesichtspunkte am Arbeitsplatz: Sind 60- bis 70-Stunden-Wochen für leitende Angestellte die Regel oder eher die Ausnahme? Wie oft verbringen leitende Angestellte ihre Wochenenden am Arbeitsplatz?
✓ Qualität des Arbeitsalltags: In welchem Maß wird die Alltagsarbeit im Unternehmen durch Verhaltensregeln beeinflusst (ohne die Verantwortung für die eigene Arbeit)? Mögliche Indikatoren:
• das allgemeine Betriebsklima
• Gehen die Mitarbeiter entspannt oder sehr formell miteinander um?
• Wie persönlich sind die einzelnen Arbeitsplätze gestaltet?
✓ Bezug zur Kommune: Ist es für das Unternehmen wichtig, auch für die Kommune da zu sein? Mögliche Indikatoren:
• Das Unternehmen unterstützt gemeinnützige Einrichtungen.
• In welchem Umfang werden Mitarbeiter ermutigt, am Gemeindeleben teilzunehmen?
• Die Unternehmenspolitik berücksichtigt auch Themen wie Recycling, die Umwelt schonende Verfahren und so weiter.
✓ Wie man miteinander umgeht: Arbeiten die verschiedenen Abteilungen zusammen oder herrscht ständiger Kriegszustand? Ist die Unternehmenspolitik darauf abgestellt. Teamarbeit zu fordern oder ist Teamarbeit lediglich ein Slogan? Mögliche Indikatoren:
• Teams können Entscheidungen fällen.
• Die Tagesordnung bei Konferenzen ist allen bekannt.