Karriereplanung hat traditionell die Bedeutung, dass Sie entscheiden, wie Sie Ihren Lebens-unterhalt verdienen. Wenn diese Entscheidung einmal getroffen wurde – manchmal schon vor Abschluss der Hochschule – dann bestand die tatsächliche Karriere daraus, bestimmte Meilensteine zu erreichen – genauer gesagt, Beförderungen oder Gehaltserhöhungen. Vorwärts kommen war ein Synonym dafür, sich durch die verschiedenen Ebenen der Unternehmenshierarchie nach oben zu arbeiten. Dieser traditionelle Karriereweg – festgelegt auf die Laufbahn eines Berufs, in einer Branche oder Firma, immer einen Schritt nach dem anderen nach oben – ist immer noch nicht ganz ausgestorben. Für die meisten Berufstätigen stellt sich der Planungsprozess einer Karriere fließender und dynamischer dar als früher. Ja, es ist immer noch wichtig, in jedem Arbeitsplatz, an dem man arbeitet, gut zu sein, aber der nächste Schritt ist nicht mehr so festgeschrieben wie früher. Die Unternehmen unterstützen die Vorstellung nicht mehr, dass man von der Wiege bis zum Grab beschäftigt werden könnte, und die Arbeitnehmer zwischen 20 und 30 Jahren machen sich keine Sorgen darüber, bei einem Arbeitgeber, in einer Branche oder in einem Beruf längere Zeit zu bleiben. Der Grund dafür ist, dass die Personalchefs der meisten Unternehmen nicht automatisch auf so genannte Job Hopper verzichten (das sind Arbeitnehmer, die maximal zwei Jahre an einem Arbeitsplatz bleiben) – wenn sie in ihren Jobs nicht besonders erfolgreich waren.
Gleichermaßen ist niemand mehr entsetzt, wenn jemand an einem einzigen Arbeitsplatz 20 Jahre lang sehr erfolgreich war, eines Tages aufwacht und beschließt, diese Karriere zu beenden (und alle Nachteile, die damit verbunden sein können), sich ein paar Monate frei nimmt, umschult und danach in einem völlig anderen Bereich arbeitet. Es stimmt zwar, viele der buchstäblich Millionen von Menschen, die ihre Laufbahn innerhalb der letzten 10 Jahren gewechselt haben, taten es weil ihr Unternehmen fusionierte, aufgekauft und umstrukturiert wurde. Doch mehr Berufstätige als je zuvor wechseln ihren Beruf nicht deshalb, weil sie dazu gezwungen wurden, sondern weil sie es so wollen – sie wünschen sich neue Chancen für berufliches Wachstum und neue Herausforderungen. Was bedeuten diese Veränderungen für Sie? Kurz, es gibt mehr Chancen und gleichzeitig müssen Sie mehr Entscheidungen treffen. Der nächste Meilenstein in Ihrer Karriere ist nicht unbedingt eine Beförderung bei Ihrem augenblicklichen Arbeitgeber. Es könnte auch ein Job in einer anderen Firma sein, ein Wechsel in ihrer Tätigkeit, um sich für einen Karrieresprung in ein oder zwei Jahren zu positionieren, der Entschluss sich als Inhaber einer eigenen Firma selbstständig zu machen oder als Berater. Sie könnten aber auch in ein völlig neues Berufsbild wechseln. Das ist der Grund dafür, dass Sie eine Vorstellung entwickeln müssen, wohin Sie überhaupt wollen, und sich davon leiten lassen. Nach einer Studie von Robert Half International glauben 82 Prozent der befragten Männer und Frauen in den USA. dass Menschen, die für Ihre Karriere einen Plan entwickelt haben, erfolgreicher sind, als diejenigen, die keinen solchen Plan haben. Ohne eine bestimmte Richtung können Sie meist nur reagieren, und Ihr Erfolg wird nicht durch Sie bestimmt, sondern durch die Ereignisse und Kräfte um Sie herum. Sie müssen sich selbst um Ihre Karriere kümmern.
Dieser Artikel gibt Ihnen einen Überblick über die strategische Karriereplanung, die der heutigen veränderten Arbeitswelt entspricht und es konzentriert sich auf die entscheidenden ersten Schritte, die Sie gehen müssen, um etwas über das wichtigste Element Ihrer Karriere herauszufinden: über sich selbst. Sie haben die Gelegenheit, Ihre Werte und Ihre Interessen zu überdenken, um Ihre persönlichen Charaktereigenschaften besser verstehen zu können und wie sie auf die Wahl ihrer Laufbahn Einfluss nehmen können. In diesem Artikel geht es nicht so sehr um die reale Arbeitswelt – es geht um Ihre eigene Welt.