Ziele zu haben ist eins, wie aber vermittle ich diese Ziele an meine Mitarbeiter? Wie Sie wissen, wachsen Ziele aus der Vision eines Unternehmens. Das Aufstellen von Zielen hilft Ihren Mitarbeitern, sich auf diese Vision zu konzentrieren und sie innerhalb der vorgegebenen Zeit zu erreichen. Es gibt viele Methoden. Ihren Mitarbeitern die Ziele zu vermitteln, dennoch sind manche besser geeignet als andere. Auf jeden Fall müssen Sie die Ziele deutlich kommunizieren. der Empfänger muss sie verstehen und Sie müssen die Fortschritte verfolgen können. Das Kommunizieren der Vision ist genauso wichtig, wie das Kommunizieren einzelner Ziele. Sie sollten die Vision Ihres Unternehmens auf jede nur denkbare Art verbreiten, quer durch das ganze Unternehmen und zu wichtigen Externen, wie Kunden. Zulieferern, Zwischenhändlern usw. Sie sollten sich möglichen Hindernissen bei dieser Vermittlung bewusst sein. Nicht selten wird die Vision eines Unternehmens den Managern (Sie sind gemeint) in endlosen Besprechungen, aus denen sie völlig zermürbt herauskommen, eingehämmert. Wenn das Unternehmensziel dann fast erreicht ist. wird es jedem bei dem Gedanken daran schlecht, und die Teilnehmer sind bereit, auf jede andere Herausforderung zu reagieren.
Viele Unternehmen zeigen an diesem entscheidenden Punkt eine Schwachstelle und vernachlässigen die Verbreitung ihrer Vision. Außerdem tendiert jede unter-geordnete Ebene in der Firmenhierarchie dazu, etwas von der ursprünglichen Energie der Vision zu schlucken. Die Folge ist. dass die Vision, wenn sie endlich die Basis erreicht, zäh geworden und für die Mitarbeiter schwer verdaulich ist. Wenn Sie über Visionen und Ziele sprechen, dann tun Sie es mit Energie und einem Gefühl der Wichtigkeit und Dringlichkeit. Wir sprechen hier über die Zukunft Ihres Unternehmens und der Mitarbeiter, nicht über Hackbraten. Wenn Ihre Mitarbeiter nicht glauben, dass Sie sich um die Vision des Unternehmens kümmern, warum sollten sie es dann? Ganz einfach, sie machen es auch nicht. In der Regel verkünden Unternehmen ihre Visionen mit viel Tamtam. Hier finden Sie die am häufigsten benutzen Varianten:
a. Während einer großen Betriebsversammlung wird die Vision mit einem spektakulären Auftritt verkündet.
Während Spotlights kreuz und quer durch die Halle geistern und Lufthaifons von der Decke schweben, erhebt sich der Vorstandsvorsitzende. Stolz verkündet er: Meine Damen und Herren, es ist mir eine große Ehre Ihnen den neuen Leitspruch unseres Unternehmens bekanntzugeben: Wer den Pfennig nicht ehrt, ist den Taler nicht wert!
b. Man druckt die neue Vision auf alles Mögliche: Visitenkarten; Briefköpfe; große Poster, die im Betrieb hängen; Nachrichtenblätter; Namensschilder der Mitarbeiter usw.
c. Man ermutigt die Manager, die Vision in jeder Besprechung und bei jeder Gelegenheit anzusprechen.
Wenn Sie die Vision Ihres Unternehmens kommunizieren wollen, gilt logischerweise: je mehr, desto besser. Das Wie ist dabei nicht so wichtig. Sorgen Sie dafür, dass die Vision frühzeitig und oft kommuniziert wird. Im Gegensatz dazu sind Ziele etwas persönlicher und die Wege der Kommunikation müssen dementsprechend formeller und direkter sein. Folgenden Tipps können Ihnen dabei helfen:
d. Sorgen Sie dafür, dass die Ziele schriftlich festgehalten werden.
e. Planen Sie immer Vier-Augen-Gespräche mit Ihren Mitarbeitern, uni die Ziele einzuführen. zu besprechen und die Aufgaben zu verteilen.
Hält Sie die Entfernung oder irgendetwas anderes von einem persönlichen Treffen mit Ihren Mitarbeitern ab, dann greifen Sie zum Telefon. Wichtig ist dabei, dass die Mitarbeiter die Ziele empfangen, sie verstehen und die Gelegenheit zu klärenden Fragen haben.
f. Rufen Sie Ihre Mannschaft zusammen, um gemeinsame Ziele einzuführen.
Sie können Ziele nicht nur einer Person, sondern auch einem ganzen Team zuweisen. In diesem Fall rufen Sie das Team zusammen und erklären dessen Position und jede einzelne Aufgabe zum Erreichen der Zielsetzung. Stellen Sie sicher, dass jedes Teammitglied versteht. was von ihm erwartet wird. Auf die Bedeutung der Teamarbeit kommen wir in Geldanlageartikel 12 noch ausführlicher zu sprechen.
g. Vergewissern Sie sich der Verpflichtung Ihrer Mitarbeiter, die gesteckten Ziel erreichen zu wollen. Das gilt für den einzelnen genauso wie für ein ganzes Team.
Bitten Sie Ihre Mitarbeiter, sich vorzubereiten und Pläne und Zwischenziele auf dem Weg zum erfolgreichen und termingerechten Abschluss der Ziele zu präsentieren. Nachdem Ihre Mitarbeiter sich auf den Weg zu ihren Zielen gemacht haben, verfolgen Sie die Fortschritte und stellen stets sicher, dass sie sich noch auf dem richtigen Weg befinden. Treffen Sie sich mit ihnen und klären Sie gemeinsam die Probleme.
Die Kraft des >Jährlichen Ziels< bei Marmot Mountain
Marmot Mountain ist ein in Colorado ansässiger Hersteller von wetterfester Kleidung hoher Qualität. Als Steve Crisafulli dort 1991 Geschäftsführer wurde, stellte er schnell fest, dass sich Marmot Mountain in ernsthaften Schwierigkeiten befand. Laut Crisafulli hatte Marmot Mountain eine unbrauchbare Lagerverwaltung und mindestens sechs Monate Rückstand in den Berichten über die Finanzlage. Er hatte noch nie ein Unternehmen in einem so desolaten Zustand wie Marmot Mountain gesehen. Crisafullis Plan sah vor, spezifische Ziele für das Unternehmen zu setzen und das Unternehmen so, Schritt für Schritt, vor dem Ruin zu retten. Crisafulli sagt in diesem Zusammenhang: Um ein kleines Unternehmen zu retten. muss man sich auf ein oder zwei kleine Ziele konzentrieren.
Das erste Problem, mit dem Crisafulli sich herumschlagen musste, waren die traditionellen Lieferverzögerungen. Ein besonders schlechtes Beispiel war die Winterkollektion 1989. Diese wurde, aufgrund der Feiertage und anderer Probleme, erst im Januar 1990 ausgeliefert. Das Ergebnis war ein weiterer Umsatzrückgang. Ende 1991 machte es Crisafulli zur Aufgabe des Unternehmens, alle Lieferungen termingerecht beim Kunden anliefern zu können. Die Mitarbeiter einigten sich auf das Ziel, die Winterkollektion 1992 spätestens Mitte September 1992 auszuliefern.
Um dieses Ziel zu erreichen, wurden tägliche Besprechungen der Führungskräfte einberufen. Diese begannen, miteinander und mit den Mitarbeitern zu kommunizieren. Mitarbeiter der Qualitätssicherung besuchten Zulieferer, um vor Ort zu prüfen. Außerdem wurde das Marketingbudget erhöht. Crisafulli: In kleinen Unternehmen fehlen häufig Ressourcen. Menschen sagen oft, sie haben nicht genug Geld, aber es mangelt in Wirklichkeit nur an Zeit. Menschen wiederholen zu viele Sachen zu leichtfertig. Während sie versuchen, auf breiter Front alles auf einmal zu bewegen, geraten sie einfach nirgendwohin. Lange Rede, kurzer Sinn: Marmot Mountain erreichte nicht nur sein Ziel – die Winterkollektion wurde in diesem Jahr bereits Anfang September, zwei Wochen früher als geplant, ausgeliefert. Der Umsatz hat sich von 5 Mio. US S 1990 auf 11 Mio. US $ 1994 gesteigert und die Voraussagen sehen eine weitere Steigerung um 40% bis zum Ende des Jahrzehnts. Trotzdem bestehen das Unternehmen und sein Geschäftsführer weiterhin auf dieser einfachen Strategie, die es vor dem Untergang gerettet hat. Beim alljährlichen Treffen der Manager entscheiden sich diese für das Ziel des jeweils nächsten Jahres. Crisafulli: Es hat bis jetzt immer funktioniert. Die Schönheit des Systems liegt in seiner Einfachheit. Es ist viel einfacher, sich auf ein Ziel zu konzentrieren und es zu erreichen, als 20 Ziele zu verwirklichen. Amen.
(Quelle: Inc. Magazine)