Dinge bis zum letztmöglichen Moment vor sich her zu schieben oder Aufgaben zu vernachlässigen, die Ihnen unangenehmen, langweilig oder unbequem sind, ist ziemlich leicht. Solange Sie sich selbst im Griff haben, sind gelegentliche Verzögerungen nichts, was Ihnen den Schlaf rauben sollte. Wenn dies aber zur Gewohnheit wird, können die Konsequenzen daraus sehr ernsthaft sein – nicht nur für Sie. sondern auch für die Menschen, die von Ihnen abhängig sind. Glücklicherweise ist das Zaudern und Zögern keine Krankheit, es ist ein Verhaltensmuster. Ja, vielleicht gibt es sehr tief greifende psychologische Gründe für dieses Verhalten – Versagen sangst. Angst vor Erfolg. Angst davor herauszufinden, wovor man sich fürchtet – aber es ist etwas, was man unter Kontrolle bekommen kann und wenn man daran arbeitet, kann man es auch überwinden. Die folgenden Ratschläge sollen Ihnen aufzeigen, wie Sie Ihr Zaudern unter Kontrolle bringen können.
✓ Finden Sie heraus, was es Sie kostet. Kalkulieren Sie immer wie viel Zeit Sie verschwenden, wenn Sie sich selbst aus einem Problem herausziehen müssen, das es gar nicht gegeben hätte, hätten Sie die Situation schneller erfasst.
✓ Denken Sie klein. Immer wenn Sie mit einem großen, komplexen Projekt beauftragt werden, das Sie nicht gern angehen wollen, dann zerlegen Sie es in kleinere Aufgaben und arbeiten diese Schritt für Schritt ab, bis Sie fertig sind.
✓ Beobachten Sie Ihre zögerlichen Gewohnheiten. Denken Sie zurück an all die Dinge, die Sie in den letzten drei Monaten schaffen wollten, es aber nie schafften und denken Sie über folgendes nach:
• Das fehlende Glied. Wie viele wichtige Veranstaltungen verpassten Sie vollkommen oder nahmen nur teilweise daran teil, weil Sie sich Ihren Aufgaben widmen mussten, die Sie immer wieder verschoben hatten?
• Zwischenmenschliche Schwierigkeiten. Wie oft wurden Beziehungen am Arbeitsplatz belastet, weil es Ihnen nicht gelungen ist, Ihren Verpflichtungen nachzukommen?
• Innerer Stress. Wie viel unnötigen Druck erlegten Sie sich auf. weil Sie bestimmte Dinge nicht schon früher in Angriff nahmen?
Eines der beruflichen Risiken beim Streben nach Spitzenleistungen ist ein Verhalten, das man gemeinhin Perfektionismus nennt. Eine gute Möglichkeit, Perfektionismus zu definieren, ist dass man versucht, eine gute Sache noch verbessern zu wollen. Das Gute ist natürlich ein hoher Standard, den Sie natürlich für sich selbst festlegen, um erfolgreich zu sein. Wenn Sie sich aber unrealistisch hoch setzen oder die im Licht der Realität unter bestimmten Voraussetzungen unmöglich zu schaffen sind, kann diese eigentlich positive Tendenz zu einem Hin dernis auf Ihrem Weg zum Erfolg werden, aber auch zu einer Quelle von Frustrationen – bei Ihnen und bei den Leuten, mit denen Sie Zusammenarbeiten. Zu den Problemen, die Ursache für das Streben nach Perfektion zählen:
✓ Versäumte Termine: Sie wenden für Nebensächlichkeiten zu viel Zeit auf oder auch für Überlegungen die für das Endziel bedeutungslos sind.
✓ Gespannte Beziehungen am Arbeitsplatz: Mitarbeiter weigern sich Überstunden zu machen oder Energie, wenn es um unbedeutende Einzelheiten geht. Sie vernachlässigen entscheidende Aspekte. Außerdem, trauen sie anderen nicht und machen es somit schwierig, Verantwortung zu teilen oder zu delegieren.
✓ Fehlende Führung-. Ziele und Erwartungen für andere zu definieren, gestaltet sich extrem schwierig.
✓ Große Angst: Man entwickelt eine allgemeine (und meist unbegründete) Empfindung von Angst davor, dass man nicht genug ist. Das kann zu physischen Erkrankungen wie Magengeschwüren, Migräne und klinischer Depression führen.
Zahllose Theorien wurden entwickelt und veröffentlicht, die erklären sollten, was bestimmte Menschen dazu bringt, ihren Zug zum Perfektionismus so weit zu treiben, dass er geradezu exzessive Formen annimmt und selbstzerstörerisch wird. In zwei Punkten stimmten die Psychologen, die sich dieses Verhaltensphänomens annahmen immer überein. Erstens: Perfektionisten entwickelten dieses Verhalten schon in sehr jungen Jahren. Zweitens: Die Perfektionisten, die ihren Fehler erkannten hatten eine schwierige Zeit, eine maßgebliche Verhaltens Änderung vorzunehmen. Für viele ist eine schwere Krise – ein Herzinfarkt oder der Verlust des Arbeitsplatzes – der einzige Katalysator für eine Verhaltensänderung. Glücklicherweise sind die meisten Menschen, die hervorragende Leistungen erbringen wollen und ihre Standards sehr hoch ansetzen, in der Lage, eine Veranlagung, die sie als Spitzen kraft von Perfektionisten unterscheidet. Wenn Sie jedoch selbst erkennen, dass Sie leicht ein Perfektionist werden könnten, dann sollten Sie über die folgenden Punkte gründlich nachdenken:
✓ Setzen Sie sich ein realistisches Ziel. Immer, wenn Sie die Standards für eine spezielle Aufgabe festlegen, denken Sie zuerst über Ihr Ideal-Ziel nach, doch passen Sie es dann so an, dass es die Erwartungen erfüllt, die Sie und andere vernünftigerweise akzeptieren können. Sie können zwar Idealstandards anstreben, doch wenn Sie sich keine realistischen Ziele setzen, werden Sie nie wirklich zum Erfolg kommen.
✓ Bitten Sie um Hilfe. Finden sie Mitarbeiter, denen Sie vertrauen und die Sie respektieren und bitten Sie diese um Beistand, indem sie den Fortgang Ihrer Arbeit beobachten. Mit anderen Worten: Geben Sie Ihnen das Recht zu sagen, wann es wirklich genug ist.
✓ Reduzieren Sie Stress: Achten Sie auf zusätzlichen Stress, den Sie sich möglicherweise selbst oder anderen auferlegen, nur weil Sie zum Perfektionisten neigen. Korrigieren Sie Ihre Ziele, um unnötigen Stress und Spannungen zu begrenzen.
✓ Finden Sie Möglichkeiten zur Entspannung. Wählen sie Freizeitbeschäftigungen, bei denen besondere Leistungen keine Rolle spielen. Beweisen Sie sich selbst, dass Sie etwas genießen können ohne dabei unbedingt der Beste sein zu müssen.