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Ein Leben in Unabhängigkeit als Selbständig – Karriereplanung Beispiele

Die am schnellsten wachsende Nische unter den Möglichkeiten, die Selbstständige haben, besteht aus freien Mitarbeitern, Beratern oder Freelancern. Das sind Spezialisten, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen, dass sie für verschiedene Unternehmen einzelne Projekte durchführen. Die Grenzen bei der Definition verschwimmen leicht, doch bleibe ich bei den genannten Begriffen. Freie Mitarbeiter suchen sich ihre eigene Arbeit, erledigen das Marketing für ihre Dienstleistungen und bezahlen ihre Sozialversicherung selbst. Andere wiederum arbeiten für Zeitarbeitsunternehmen. Dort sind sie fest angestellt, das Zeitarbeitsunternehmen übernimmt den vertraglich festgelegten Teil an den Sozialversicherungen, der Leiharbeiter hat seinen festen Urlaub und unterscheidet sich von fest angestellten nur dadurch, dass er an verschiedene Unternehmen verliehen wird, dort Urlaubsvertretungen macht, bei besonderen Gelegenheiten, wie beispielsweise hohem Auftragsbestand einspringt. Berater oder Projektberater arbeiten ebenso wie freie Mitarbeiter auf eigene Faust. Die Motivation, die Freie Mitarbeiter dazu bringt, diese Option zu wählen, ist sehr unter-schiedlich. Manche Freien Mitarbeiter haben bereits Kontakte zu etablierten Unternehmen, haben dort vielleicht sogar schon als fest angestellte Mitarbeiter gearbeitet und haben diesen Schritt auf Vorschlag des früheren Arbeitgebers getan. (Der braucht nun nicht mehr den Arbeitgeberanteil an den Sozialkosten zu bezahlen, den Urlaub nicht zu bezahlen, und wenn einmal der Arbeitsanfall gering ist. dann braucht der Freelancer nicht zu kommen.) Sie arbeiten weiterhin in der Firma, erhalten je doch Projektaufträge, und sind, mit Ausnahme der Abgabefristen in ihrer Arbeit keinen weiteren Instruktionen seitens fest angestellter Mitarbeiter des Unternehmens unterworfen. Deshalb nennt man sie freie Mitarbeiter. Der Vorteil dabei ist, dass Freie Mitarbeiter natürlich auch in der Wahl ihrer Aufträge frei sind, sich die am besten honorierten Aufträge aussuchen können, viel Abwechslung haben und viel Erfahrungen sammeln können. Der Nachteil: Sie müssen eben Krankenversicherung und ihre Alters vorsorge selbst bezahlen.

Schaffen Sie sich ein persönliches Mission-Statement
Damit Sie sicher sein können, dass Ihre Entscheidung, auf eigenen Füßen in die Arbeitswelt zu gehen, das Beste ist, um Ihre beruflichen und privaten Ziele zu verwirklichen, schreiben Sie ein persönliches Mission Statement – wenn Sie es nicht schon getan haben. Diese Aussage umfasst Ihre beruflichen Ziele (die Art der Arbeit, die Sie tun wollen und wo Sie letztlich arbeiten wollen). Außerdem beschreiben Sie Ihre Werte (was Ihnen in Ihrer Arbeit am wichtigsten ist). Ihr Mission Statement muss natürlich auch mit Ihren persönlichen Zielen übereinstimmen: Wie viel Geld wollen Sie verdienen, welchen Lebensstil wollen Sie führen, wie viel Zeit wollen Sie Ihrer Familie widmen, wie steht es um Ihr intellektuelles Wachstum und was wollen Sie in Ihrer Freizeit tun? Wenn Sie diese Informationen aufschreiben, dann können Sie besser entscheiden, ob Sie die beruflichen Ziele und die persönlichen Ziele durch Festanstellung oder durch Selbstständigkeit besser erreichen können. Wenn Sie weiterhin selbstständig arbeiten wollen, dann sollten Sie sich das Statement öfter vornehmen, um sicher zu sein, dass Sie immer noch auf dem richtigen Weg sind.

Wählen Sie Ihre Projekte strategisch aus
Nehmen wir einmal an. Sie könnten es sich erlauben, wählerisch zu sein, dann sollten Sie Ihre Aufträge nicht ausschließlich nach der Höhe des Honorars auswählen. Seien Sie sich der Chance bewusst, dass jedes Projekt Ihnen die Gelegenheit bietet, neue Fertigkeiten zu entwickeln oder Ihre Erfahrung zu verbreitern. Vergessen Sie nie, dass die Nachfrage für Sie als Selbstständiger direkt mit Ihrer Erfahrung und mit Ihrer Sachkenntnis verbunden ist. Je mehr Erfahrung Sie haben, umso einfacher ist es für Sie, über Ihr Netzwerk Arbeit zu bekommen – und noch wichtiger, seien Sie sehr wählerisch, was Ihre Aufträge anbelangt. Beobachteten Sie den Markt und denken Sie immer an Ihr persönliches Mission Statement, wenn Sie ein neues Projekt beginnen. So wie jedes Unternehmen darauf achtet, dass alle operativen Bereiche zur Unternehmensphilosophie beitragen, so sollten Sie darauf achten, dass all Ihre Projekte strategisch mit Ihrem persönlichen Mission Statement verbunden sind.

Beachten Sie die örtlichen Sitten und Bräuche
Auch wenn Sie, rein technisch gesehen, kein Angestellter irgend eines Unternehmens sind, für das Sie arbeiten, müssen Sie sich dennoch den Werten und Standards der Firma anpassen – umso mehr, wenn Sie innerhalb der Firma arbeiten. Achten Sie auf die Kleiderordnung und wenn Sie für das Unternehmen nach draußen gehen, dann sollten Sie sich immer gut kleiden. Halten Sie sich fern von der Büro-Diplomatie, ebenso von den Gerüchten in der Kaffeeküche. Beachten Sie besonders die Vollzeitkräfte, mit denen Sie Zusammenarbeiten, oder mit denen Sie täglich zu tun haben. (Haben Sie gegenüber bestimmten Angestellten Weisungsbefugnis, dann sollten Sie flexibel sein. Anstatt Anordnungen zu geben, sollten Sie um etwas bitten.)

Der Übergang in die Selbstständigkeit
Ob Sie gerade als Berater, als freier Mitarbeiter oder Unternehmer beginnen, es könnte zwischen einigen Wochen bis zu sechs Monaten dauern, bis Sie Ihren, ersten Auftrag erhalten oder Ihren ersten Verkauf tätigen. Aller Wahrscheinlichkeit nach, brauchen Sie deshalb eine Übergangsstrategie – einen Plan, der garantiert, dass Sie etwas zu essen haben, bis Ihr Geschäft oder ihre Praxis für das notwendige Kleingeld sorgt.
Bevor Sie Ihre Festanstellung verlassen, habe ich einige Vorschläge zu machen:
✓ Bringen Sie Ihre persönlichen Finanzen in Ordnung. Bevor Sie auf die monatliche Gehaltsüberweisung verzichten, sollten Sie unbedingt ein finanzielles Sicherheitsnetz einrichten. (Vielleicht sollten Sie die Urlaubsreise nach Bali, die Sie schon geplant haben, doch noch ein wenig verschieben.) Viele Experten empfehlen, dass Sie mindestens einen Betrag in der Höhe von sechs Monatsgehältern ansparen, bevor Sie sich selbstständig machen. Vielleicht scheint Ihnen dieser Rat ein wenig konservativ zu sein, doch die Begründung ist sehr vernünftig. Das Letzte, was Sie brauchen können, wenn Sie Ihr eigenes Geschäft aufmachen, sind persönliche Finanzschwierigkeiten.
✓ Legen Sie den Grundstein während Ihrer Festanstellung. Wenn es möglich ist, ohne einen Vertrauensbruch, ohne Ihre Integrität aufs Spiel zu setzen oder Ihre Arbeitsleistung zu beeinträchtigen, dann sollten Sie versuchen, die Grundlagen für ihre Selbstständigkeit schon zu legen, während Sie noch angestellt sind. Das könnte heißen, dass Sie eine Zeit lang an den Abenden und Wochenenden arbeiten müssen. Wenn jedoch Ihr neues Geschäft in direkter Konkurrenz zu Ihrem jetzigen Arbeitgeber steht, dann sollten Sie auf keinen Fall aggressiv Kunden werben. Stattdessen sollten Sie sich um die vielen Dinge kümmern, die die Selbstständigkeit mit sich bringt (richteten Sie Ihr Büro ein, suchen Sie, falls erforderlich, um Darlehen nach, entwickeln Sie Ihren Geschäftsplan und so weiter). Ihr Ziel sollte sein, schon im Voraus möglichst viel zu erledigen, so dass Sie nach der Geschäftseröffnung sofort durchstarten können.
✓ Brechen Sie keine Brücken hinter sich ab. Selbst wenn Sie in Ihrem augenblicklichen Job unglücklich sind, versuchen Sie auf positive Art und Weise auszuscheiden. Gehen wir davon aus, dass Sie zu Ihrer bald ehemaligen Firma nicht in direkter Konkurrenz stehen, so könnten Sie möglicherweise auch eine Vereinbarung treffen, auf Teilzeit Basis oder als Freelancer für Ihren bisherigen Arbeitgeber zu arbeiten, bis Ihr eigenes Geschäft gut eingeführt ist. Besser wäre es noch, Ihren früheren Arbeitgeber als ersten Kunden oder Klienten zu gewinnen.