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Jobhopper, um jeden Preis nach oben – Bewerbung Tipps und Tricks

Zur anderen Gruppe der karrierebezogenen Bewerber gehören diejenigen, die um jeden Preis „nach oben“ wollen, sich also nicht an eine bestimmte Branche gebunden fühlen und sich branchenkonträr bewerben. Anders ausgedrückt: Es sind Bewerber, denen es nicht selten egal ist, in welcher Firma sie arbeiten, Hauptsache, sie haben durch Position und natürlich auch mehr Gehalt Vorteile. Nachfolgend als Beispiel der Auszug aus dem Lebenslauf eines typischen Jobhoppers:

1984-1986 Schallplattenfirma Rilliphon Hamburg Controller
1986-1989 Tierfutterhersteller Schulz, Köln Assistent der
Geschäftsführung
1990-1991 Privatradiosender Prima 8, München Geschäftsführer
1992-1996 Cargoex AG, Bremen Abt.-Leiter Öffent­
lichkeitsarbeit
1997-lfd. Schilling Werft AG Kiel Bereichsleiter
Personalwirtschaft

Die Namen der Firmen wurden geändert, alle anderen Angaben sind echt. Der Bewerber war übrigens diplomierter Betriebswirt. Solche Lebensläufe werfen stets eine ganze Reihe von Fragen auf, die für den Bewerber schnell zur Falle werden können – angefangen von den relativ kurzen Standzeiten in den jeweiligen Firmen bis hin zum Stellenwert der Tätigkeiten im jeweiligen Unternehmensgefüge. Immerhin: Der Bereichsleiter rangiert in der Firmenhierarchie hinter dem Geschäftsführer. Von daher könnte man annehmen, dass der Bewerber im Beispielsfall einen beruflichen Rückschritt gemacht hat. Das muss jedoch nicht so sein, weil der Geschäftsführer eines kleinen Radiosenders eben einen ganz anderen Stellenwert hat als derjenige in einer großen GmbH. Es soll keinesfalls gesagt werden, dass Jobhopper schlechte Bewerber sind. Nur muss man deutlich sehen, dass der typische Jobhopper in erster Linie seine persönliche Karriere und sein Fortkommen im Auge hat, während das spezifische Firmeninteresse, auf das es dem Einsteller ankommt, für ihn eher sekundär ist.

Ein geübter Personalchef erkennt bei solchen Bewerbungen schnell den wahren Grund der Bewerbung, auch dann, wenn mehr oder weniger pro forma ein ganz spezielles Interesse an der Firma oder dem ausgeschriebenen Aufgabenbereich vorgegeben wird. Wenn Sie also unbedingt weiterkommen wollen, sollten Sie genau überlegen, was Sie in welchen Firmen machen wollen, um nicht Gefahr zu laufen, nach einer gewissen Zeit einen allzu bunten beruflichen Lebenslauf zu haben. Schließlich sei noch erwähnt, dass viele Jobhopper dazu übergegangen sind, ihre vielfältigen Erfahrungen in eigenen Stellenanzeigen unter dem Stichwort „Generalist“ anzubieten. Das muss nicht immer positiv wirken. Positiv ist es, wenn man wirklich in mehreren Bereichen, und zwar nur in denen, die für ein Unternehmen auch wichtig sind, fundierte und umfassende Kenntnisse vor weisen kann. Negativ hingegen ist es, wenn sich hinter der Bezeichnung Generalist nur Halbwissen verbirgt oder die Unfähigkeit zum Ausdruck kommt, in bestimmten Bereichen gezielt weiterzukommen.