Mit Optionen, die einen positiven Inneren Wert haben, kann man Aktien günstiger kaufen (bzw. verkaufen) als direkt an der Börse (die Zeitprämie lässt man unbeachtet). Solche Optionen haben einen Zustand, den man im Geld nennt, verwendet wird häufig die englischsprachige Bezeichnung in-the-money. Je mehr der Aktienkurs den Strike überragt (bei Calls) bzw. unterschreitet (bei Puts), umso weiter liegt die Option im Geld. Bei Optionen mit hohem Inneren Wert spricht man daher auch von Optionen, die tief oder weit im Geld sind, englisch: deep-in-the-money. Optionen können auch am Geld notieren (englisch: at-the-money). In diesem Falle entspricht der Aktienkurs zum Betrachtungszeitpunkt dem Strike und die Option hat gerade keinen positiven Inneren Wert mehr. Eigentlich befindet sich eine Option nur dann at-the-money, wenn Aktienkurs und Basispreis wirklich genau identisch sind. Ein Call mit einem Strike von 50 Euro notiert demzufolge at-the-money, wenn die Aktie einen Börsenkurs von exakt 50 Euro hat. Doch solche lupenreinen At-the-money-Optionen trifft man natürlich nur selten. Deshalb wird der Begriff in der Praxis nicht ganz so eng ausgelegt. Auch wenn der Aktienkurs noch leicht nach oben oder unten abweicht, beschreibt man ihren Zustand als at-the- money. Schließlich kann der Aktienkurs den Basispreis eines Calls auch unterschreiten, sodass die Option aus dem Geld (englisch: out-of-the-money) notiert.
Ein Put hegt aus dem Geld, wenn der Basispreis überschritten wird. Analog zu Deep-ln-the-money-Optionen existieren natürlich auch Calls und Puts, die sich sehr weit aus dem Geld befinden können (deep-out-of-the-money). Optionen können also sehr unterschiedliche Zustände annehmen. Um das Gesagte noch einmal zu verdeutlichen, haben wir folgendes Zahlenbeispiel gewählt. Das Tableau in der Abbildung beinhaltet fünf europäische Aktien-Calls (Restlaufzeit: 6 Monate), die sich lediglich durch ihre Basispreise voneinander unterscheiden, sonst jedoch identisch ausgestattet sind. Den Optionen hegt dieselbe Aktie zugrunde, die zum Betrachtungszeitpunkt einen Börsenkurs von 70 Euro hat. Ein Hinweis sollte beachtet werden: Allein am Optionspreis kann man den Zustand einer Option noch nicht ablesen. Erforderlich sind zusätzlich Angaben sowohl über den Basispreis als auch den aktuellen Börsenkurs der Aktie. In unserer Geldanlage-Webseite werden wir zeigen, dass man den Optionszustand auch messen und mit Hilfe einer Zahl – der sogenannten Moneyness – zum Ausdruck bringen kann. Soviel vorweg: Je höher die Moneyness, umso weiter notiert eine Option im Geld. Umgekehrt erkennt man an relativ kleinen Werten Optionen, die out-of-the-money notieren.
Strike | Callprämie | Innerer Wert | Zeitprämie | Zustand |
20 Euro | 51 Euro | 50 Euro | 1 Euro | deep-in-the-money |
60 Euro | 14 Euro | 10 Euro | 4 Euro | in-the-money |
70 Euro | 8 Euro | 0 Euro | 8 Euro | at-the-money |
80 Euro | 3 Euro | 0 Euro | 3 Euro | out-of-the-money |
140 Euro | 0,50 Euro | | 0 Euro | 0,50 Euro | deep-out-of-the-money |