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Optionsscheine am PC handeln

Zur Erteilung einer Optionsscheinorder via Internet, führt der Weg über eine Kaufmaske auf der Website der Online-Bank. Natürlich kann nicht jeder, der auf die Seite der Bank gelangt, automatisch diese Eingabemaske aufrufen. Erforderlich ist zunächst die Schaffung einer sicheren Verbindung zwischen Bank und Anleger. Der Kunde benötigt dafür seine Kundennummer – oder alternativ Konto- oder Depotnummer – und eine Persönliche Identifikations- Nummer (PIN). Diese gibt er in dafür vorgesehene Felder ein. Ist die Eingabe korrekt, wird die Verbindung – in der Regel nach einigen Sekunden Wartezeit – aufgebaut. Im Browser erscheint jetzt ein kleines Schlüsselsymbol, das den Anleger zusätzlich auf das Bestehen einer sicheren Verbindung hinweist. Außerdem ist auf dem Bildschirm ein Menü zu sehen, über das der Anleger zur Order-Maske gelangt. Obwohl diese je nach Anbieter unterschiedlich gestaltet sein kann, beinhaltet Sie immer die gleichen wichtigen Funktionen. Eingegeben werden muss auf jeden Fall die Wertpapierkennummer (WKN) des gewünschten Warrants, denn nur dadurch ist der Schein eindeutig zu identifizieren. Sollte diese Nummer gerade nicht parat sein, kann man sie im Internet suchen.

WKN-Suche im Internet
Hat man die Wertpapierkenn-Nummer nicht vorliegen, so ist es – zumindest auf herkömmlichem Wege – nicht einfach, sie in Erfahrung zu bringen. Meist bleibt nichts anders übrig als ein Anruf bei einem Bankberater, der die WKN dann ausfindig macht. Doch es geht auch einfacher und schneller: Das Handelsblatt bietet eine Funktion an, mit der man gezielt nach Wertpapierkenn-Nummern suchen kann. Auf der Homepage gibt man in das Suchfeld Kursabfrage den Namen des Underlyings ein. Anschließend kann der Börsenplatz und das Finanzinstrument (Wertpapiertyp) jeweils in einer Auswahlliste angeklickt werden. Wir haben uns zur Verdeutlichung einmal die WKN für Optionsscheine anzeigen lassen, die sich auf die Aktie von T-Online beziehen. Als Börsenplatz haben wir beliebig eingegeben, als Wertpapiertyp hingegen Optionsscheine. Das Tool liefert im Handumdrehen die WKN für sämtliche Warrants, denen die T-Online-Aktie zugrunde liegt.

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Als nächstes muss die Stückzahl in das dafür vorgesehene Feld (No- minal/Stück) eingetragen werden. Dann sollte der Anleger festlegen, an welchem Börsenplatz die Order auszuführen ist. Dies kann natürlich nur ein Ort sein, an dem der betreffende Optionsschein auch gehandelt wird. Da Warrants normalerweise an mehreren Plätzen angeboten werden, sollte man genau abwägen, welche Börse am günstigsten ist. Ein ganz wichtiges Kriterium ist ganz sicher der Umsatz. Prinzipiell gilt: Je höher die Umsätze, umso besser ist die Qualität der Kurse, die ein Anleger beim Kauf oder Verkauf erzielt. An welchem Platz die höchsten Mengen gehandelt werden, lässt sich im Internet unter Onvista nachsehen. Man gibt auf der Homepage einfach die Wertpapierkennnummer des Warrants in das entsprechende Feld ein. Dann erscheinen die Funktionen für diesen Optionsschein. Unter der Rubrik Analysen ist die Funktion Umsätze aufgeführt. Hat sich der Anleger für einen Börsenplatz entschieden, muss er seine Preisvorstellungen zum Ausdruck bringen. In aller Regel bestehen drei Möglichkeiten: die Aufgabe einer Limit-, Market- oder Stop Buy-Order. Setzt der Anleger eine Preisgrenze – auch Limit genannt – wird seine Order nur ausgeführt, wenn dies bis zum angegebenen Limit möglich ist. Ein Beispiel: Ein Anleger möchte einhundert T-Online- Warrants kaufen, aber nicht mehr als 5 Euro pro Schein bezahlen. Deshalb erteilt er den Auftrag mit dem Zusatz Limit 5 Euro. Dies ist sozusagen der Höchstpreis, den er gerade noch akzeptiert. So kann der Anleger sicher gehen, unter keinen Umständen mehr als 5 Euro pro Schein zu bezahlen. Der Nachteil einer Limit-Order:

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Sollte niemand bereit sein, die Papiere für 5 Euro oder weniger zu verkaufen, geht der Anleger leer aus. Verzichtet er hingegen auf die Angabe eines Limits, liegt eine unlimitierte Order – auch Market-Order genannt – vor. Die Bank leitet den Auftrag in diesem Fall als sogenannte Billigst-Order (im Falle eines Kaufauftrags) bzw. als Bestens-Order (im Falle eines Verkaufsauftrags) weiter. Eine Ausführung ist dann im Regelfall erheblich wahrscheinlicher, da versucht wird, die Order auszuführen, egal zu welchem Preis. Der Nachteil: Bei starken Kursschwankungen innerhalb kurzer Zeit – für Optionsscheine nichts Ungewöhnliches – kann für den Kunden ein ungünstiger Kurs herauskommen.

Wann Market Orders sinnvoll sind
Es ist wichtig zu wissen, dass es sich bei einer Market-Order um eine Orderart handelt, die in einem liquiden Markt mit hohen Umsätzen normalerweise eine sofortige Ausführung bewirkt. Da der Anleger kein Limit setzt, wird der Auftrag so schnell wie möglich zum nächsten erreichbaren Kurs ausgeführt. Dies ist der Vorteil. Ein Nachteil kann sein, dass der Anleger einen schlechteren Preis erzielt, als er erwartet. Man bezeichnet diesen Unterschiedsbetrag auch als Slippage. Bedenklich sind Market-Orders vor allem bei nicht liquiden Scheinen, die selten gehandelt werden und nur sehr geringe Umsätze verbuchen. Market Orders müssen deshalb mit Bedacht eingesetzt werden. Sie sind ein nützliches Instrument, um Gewinne schnell zu sichern oder eine Verlustposition möglichst umgehend zu schließen. Kommen wir nun zu einer etwas komplexeren Orderart, der Stop Buy-Order. Im Gegensatz zu einem limitierten Auftrag liegt das gesetzte Limit über dem aktuellen Kurs. Es klingt zwar zunächst ein wenig merkwürdig, doch der Anleger will sich nicht vor zu hohen Kursen schützen, sondern erst dann einsteigen, wenn der Schein ein bestimmtes Kursniveau erreicht hat. Diese Art zu ordern findet man oft in Phasen, in denen mit einem Ausbruch nach oben gerechnet wird und der Anleger an dem einsetzenden Aufwärtstrend beteiligt sein will. Wer bei plötzlichen Aufwärtsbewegungen an der Börse den Zug nicht verpassen will, kann also eine Stop Buy-Order erteilen.

Die Bank kauft dann den Schein erst, wenn sie einen vom Anleger vorgegeben Kurs erreicht hat. Stop Buy-Orders haben noch eine weitere Besonderheit: Wird das vorher festgelegte Limit erreicht, wird aus dem Auftrag automatisch eine Market-Order, die zum nächsten erreichbaren Kurs ausgeführt wird. Damit nicht täglich aufs Neue ein und derselbe Auftrag erteilt werden muss, besteht die Möglichkeit, Orders gleich für längere Zeiträume zu stellen. In der Praxis gilt gewöhnlich allerdings eine Beschränkung bis zum Ende des laufenden Monats, einige Institute dehnen diese Frist gar auf den darauffolgenden Monat aus. Ein Auftrag erlischt mit der Ausführung, spätestens jedoch nach Ablauf der jeweiligen Frist. Ändert ein Anleger zwischenzeitlich seine Meinung, kann er eine einmal erteilte Order natürlich jederzeit stornieren, vorausgesetzt der Auftrag wurde noch nicht abgewickelt. Aufträge mit längerer Gültigkeitsdauer sind nicht ohne Risiko: Es besteht die Gefahr, dass sich die Informationslage oder das Börsenumfeld in der Zwischenzeit verändert hat und der Anleger auf die neue Lage nicht mehr angemessen reagieren kann. Insbesondere Optionsscheine verzeichnen mitunter erhebliche Kursschwankungen, sodass es durchaus Sinn macht, die Gültigkeit der Order auf den gleichen Tag zu beschränken. Da Optionspreise starken Schwankungen unterliegen, sollten Limite nicht so gesetzt werden, dass sie zu eng am aktuellen Kurs liegen. Dadurch verringert sich die Chance einer Ausführung.