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Papierkram vor dem Kredit – Einwilligungserklärung, Anlagenverzeichnis und Selbstauskunft

Um einen Kredit oder ein Darlehen zu beantragen, müssen Sie zahlreiche Formulare bei der Bank einreichen. Nicht immer ist leicht zu verstehen, wonach gefragt wird und was wo einzutragen ist.

Einwilligungserklärung
Wie schon erwähnt, holen die Banken Auskünfte bei der Schufa ein. Darüber hinaus nehmen sie die Dienste anderer Auskunfteien wie Creditreform oder Bürgel in Anspruch. Grundsätzlich muss die Bank Ihr Einverständnis dafür haben, und aus diesem Grund händigt sie Ihnen eine Einwilligungserklärung aus, die Sie unterschreiben müssen. In diesem Formular steht genau, welche Auskünfte die Bank einholen darf.

Anlagenverzeichnis
Um Ihnen selbst und Ihrem Ansprechpartner bei der Bank das Handling des Antrags zu erleichtern, empfiehlt es sich, ein Anlagenverzeichnis zu erstellen. Dabei handelt es sich um eine Liste, in der alle Anlagen aufgeführt sind, die Sie dem Antrag beifügen. Wenn Sie die Dokumente scannen, können Sie sogar mit Seitenzahlen arbeiten. Einige Banken bieten auch Vordrucke für das Anlagenverzeichnis an, das in diesem Fall aus einer Checkliste besteht. Fragen Sie also gegebenenfalls bei der Bank Ihrer Wahl nach, ob ein solches Formular zur Verfügung steht. Ob Sie das Anlagenverzeichnis selbst erstellen oder den Vordruck der Bank verwenden, bleibt Ihnen überlassen. Wichtig ist nur, dass es übersichtlich ist und der Leser die jeweiligen Dokumente einfach und schnell finden kann.

Selbstauskunft
Mit der Selbstauskunft will die Bank Informationen über Ihre Vermögensverhältnisse gewinnen. Neben Angaben zur Person sind weitere Angaben erforderlich. Üblicherweise handelt es sich um die in der Tabelle in unserem Geldanlage-Ratgeber beschriebenen.

Die Selbstauskunft zielt grundsätzlich auf die Vermögensverhältnisse sowie Einnahmen und Ausgaben der natürlichen Person ab. Mit anderen Worten: Hier geht es um Ihre privaten Finanzverhältnisse, nicht um die des Unternehmens. Wenn also nach Leasingraten gefragt wird, gehören in dieses Formular die Raten für Ihren privaten Pkw, aber nicht die für ein Firmenfahrzeug.

Bei den Angaben rund um die privaten Vermögensverhältnisse arbeiten Banken oft auch mit Pauschalen. Tragen Sie also beispielsweise bei Ihren Lebenshaltungskosten oder bei bestehenden Versicherungen nichts ein, wird mit einem Durchschnittswert gerechnet. In Ihrem eigenen Interesse ist es sinnvoll, diese Daten selbst zu prüfen und möglichst genau zu ermitteln, damit Sie wissen, ob Ihre Einkünfte aus dem Unternehmen auch ausreichen werden. Letzten Endes dient diese Berechnung zudem dazu, Grenzwerte zu erkennen: Ist Ihr durchschnittlicher monatlicher Gewinn niedriger als die berechneten Ausgaben, ist das ein alarmierendes Zeichen, auf das Sie umgehend reagieren sollten. Wenn Sie nicht wissen, wie viel Geld Sie ausgeben, laufen Sie Gefahr, dass Sie solche Signale nicht wahrnehmen, was im schlimmsten Fall zur Pleite und zu Überschuldung führen kann.

Thema Angaben im Detail
Vorhandenes Vermögen Immobilien, Bankguthaben, Wertpapiere, Betriebsvermögen, Beteiligungen, sonstiges Vermögen
Vorhandene Verbindlichkeiten Hypotheken/Grundschulden, Bankkredite, Wechselverbindlichkeiten, Bürgschaften, Steuerverbindlichkeiten, Leasingverbindlichkeiten, sonstige Verbindlichkeiten
Thema Angaben im Detail
Einkommen pro Jahr Aus Gewerbebetrieb (Gewinn aus Gewerbebetrieb), aus selbständiger Arbeit (Gewinn als Freiberufler/in), aus nichtselbständiger Arbeit (Gehalt/Lohn aus Festanstellung), aus Beteiligungen (Gewinnausschüttungen aus Beteiligungen), aus Kapitalvermögen (Zinseinkünfte), aus Vermietung und Verpachtung, andere Einkünfte
Ausgaben pro Jahr Lebenshaltungskosten, Mieten, Zinsen und Tilgungen, Leasingraten, Versicherungsprämien, Steuern und andere Abgaben, Bausparraten und Ähnliches, Unterhaltsleistungen, weitere Ausgaben
Bestehende

Versicherungen

Lebensversicherungen und andere Versicherungsverträge
Weitere Angaben Angaben über Mahnverfahren, Zahlungsklagen, Zwangsvollstreckungen, Insolvenzverfahren, Bankverbindungen usw.