Strompreise in Österreich und Deutschland: Warum sie steigen und wie Sie sparen können
Warum steigen die Strompreise in Österreich – und was bedeutet das für Verbraucher?
Die Strompreise in Österreich bleiben weiterhin hoch – ein Problem, das viele Haushalte und Unternehmen direkt betrifft. Doch warum ist das so? Mehrere Faktoren spielen eine Rolle: Vergangene Beschaffungskosten, gestiegene CO₂-Abgaben, höhere Netzentgelte und die anhaltenden Probleme mit der Gasversorgung aus Russland. Diese Entwicklungen belasten die Strompreise und führen dazu, dass Verbraucher mehr für Energie bezahlen müssen. Doch welche dieser Faktoren haben den größten Einfluss – und gibt es eine Perspektive auf günstigere Preise in der Zukunft?
Die wichtigsten Gründe für steigende Strompreise in Österreich
1. Hohe Beschaffungskosten aus dem Vorjahr
Viele Energieversorger haben in Zeiten extrem hoher Marktpreise Strom teuer eingekauft, um die Versorgung zu sichern. Diese Kosten können nicht sofort weitergegeben werden, sondern schlagen sich erst nachträglich in höheren Verbraucherpreisen nieder. Deshalb bleiben die Strompreise trotz eines allgemeinen Rückgangs auf den Großhandelsmärkten weiterhin hoch.
2. Steigende CO₂-Abgaben verteuern die Stromerzeugung
Die CO₂-Bepreisung für Unternehmen hat sich in Österreich erhöht: 2024 liegt sie bei 44 € pro Tonne CO₂, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den 32 € pro Tonne aus dem Vorjahr. Das bedeutet, dass die Erzeugung von Strom aus fossilen Brennstoffen wie Gas oder Kohle teurer wird. Diese Mehrkosten werden an die Verbraucher weitergegeben und führen somit zu einem Anstieg der Strompreise.
3. Höhere Netzentgelte treiben die Kosten nach oben
Ein weiterer Faktor ist die Erhöhung der Netzentgelte. Diese Gebühren decken die Kosten für Wartung, Modernisierung und Ausbau der Stromnetze ab. Besonders mit der zunehmenden Integration erneuerbarer Energien und dem steigenden Bedarf an Ladeinfrastruktur für Elektroautos steigen auch die Investitionen ins Netz – und damit die Kosten für Verbraucher.
4. Die anhaltenden Gasprobleme beeinflussen die Strompreise
Russland war lange Zeit einer der wichtigsten Erdgaslieferanten Europas. Aufgrund der geopolitischen Lage bleibt die Gasversorgung jedoch unsicher, was die Preise für Erdgas hochhält. Da viele Kraftwerke mit Gaskraftwerken betrieben werden, steigen auch die Strompreise in Österreich.
Wie haben sich die Strompreise in Deutschland verändert?
– Auch in Deutschland sind die Strompreise ein großes Thema. Die gute Nachricht: Im Jahr 2024 sind die Kosten im Vergleich zu 2023 gesunken.
– Für Privathaushalte liegt der durchschnittliche Strompreis aktuell bei 40,92 Cent pro kWh, während kleine und mittelständische Unternehmen etwa 16,99 Cent pro kWh zahlen. Das bedeutet eine
– Entlastung im Vergleich zum Vorjahr, in dem Haushalte noch deutlich mehr zahlten. Besonders bemerkenswert ist die Veränderung für kleine und mittelständische Unternehmen: Während der – Strompreis für sie 2022 noch über 43 Cent pro kWh lag, fiel er 2023 bereits stark ab und liegt 2024 bei nur noch 16,80 Cent pro kWh.
– Diese Preissenkungen bieten insbesondere für energieintensive Unternehmen eine Möglichkeit, ihre Betriebskosten zu senken und in nachhaltige Technologien oder E-Mobilität zu investieren.
Wie wird der Strompreis berechnet?
– Der Strompreis setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Die größten Faktoren sind die Erzeugungskosten, Lieferkosten, Steuern und Abgaben sowie Netzentgelte.
– Besonders auffällig ist, dass die Erzeugungs- und Lieferkosten im Jahr 2024 um 6,27 Cent pro kWh gesunken sind. Aktuell betragen sie 17,60 Cent pro kWh, was eine positive Entwicklung für Verbraucher darstellt. Gleichzeitig sind jedoch die Netzentgelte um 2 Cent pro kWh gestiegen, da viele Investitionen in das Stromnetz notwendig sind.
Das bedeutet: Während die Stromproduktion günstiger geworden ist, sind die Transportkosten gestiegen.
Prognose für Strompreise in Deutschland 2025
Laut Experten wird sich der Strompreis in Deutschland 2025 nicht drastisch verändern. Durch den Einsatz von intelligenten Technologien, flexibler Nutzung und optimierter Selbstversorgung können Verbraucher jedoch von niedrigeren Kosten profitieren. Eine der wichtigsten Änderungen für 2025 ist der Anstieg der Steuern und Abgaben von 3,60 auf 4,65 Cent pro kWh. Gleichzeitig könnten jedoch die Netzentgelte regional sinken, da einige Netzbetreiber günstigere Tarife erwarten. Insgesamt gilt: Wer sich frühzeitig mit der Stromnutzung befasst und auf smarte Technologien setzt, kann seine Kosten weiterhin optimieren.
Günstig E-Auto laden – So spart man beim Strom
Die steigenden Strompreise betreffen auch Besitzer von Elektroautos. Doch mit den richtigen Strategien kann das Laden kostengünstig bleiben.
1. Eigene Wallbox statt öffentliche Ladestationen
Das Laden zu Hause ist in der Regel günstiger als an öffentlichen Ladesäulen, insbesondere im Vergleich zu DC-Schnellladern. Eine eigene Wallbox bietet eine komfortable und oft kostengünstigere Alternative.
2. Warum eine smarte Wallbox besser ist als eine einfache
Herkömmliche Wallboxen laden das Fahrzeug sofort nach dem Anschließen, unabhängig vom Strompreis. Smarte Ladestationen hingegen ermöglichen dynamische Steuerung, um Kosten zu senken.
Dynamische Stromtarife nutzen
Ab 1. Januar 2025 müssen alle Stromanbieter in Europa dynamische Tarife anbieten. Das bedeutet: Der Strompreis schwankt im Tagesverlauf. Mit einer intelligenten Wallbox kann das Auto automatisch dann geladen werden, wenn der Strom am günstigsten ist.
PV-Überschussladung für SolarstromnutzerBesitzer von Photovoltaikanlagen können den eigenen Solarstrom direkt ins Auto leiten, statt ihn ins Netz einzuspeisen. Da selbst erzeugter Strom meist günstiger ist als Netzstrom, spart man so langfristig Geld.
Ladebegrenzung nach kWh setzenWer beispielsweise in bergigen Regionen lebt und durch Rekuperation Energie zurückgewinnt, braucht nicht immer eine volle Ladung. Mit einer smarten Wallbox kann man einstellen, wie viele kWh geladen werden sollen, um unnötige Kosten zu vermeiden.
Fazit:
Steigende Strompreise – aber clevere SparmöglichkeitenOb in Österreich oder Deutschland, die Strompreise bleiben ein zentrales Thema für Verbraucher. Während staatliche Abgaben, Netzentgelte und Energiekosten schwanken, gibt es viele Möglichkeiten, die eigenen Stromkosten zu senken.
Besonders profitieren können Haushalte, die flexible Tarife und Smart-Technologien nutzen, Unternehmen, die energieeffizient wirtschaften und in erneuerbare Energien investieren, sowie E-Auto-Besitzer, die mit einer smarten Wallbox dynamische Tarife nutzen. Wer sich bewusst mit seinem Energieverbrauch auseinandersetzt, kann trotz steigender Preise langfristig sparen und unabhängiger von Marktschwankungen werden.
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