Vermögensbildung der privaten Haushalte in Deutschland
Die Ersparnisse der privaten Haushalte in Deutschland betrugen im Jahr 2005 rund 159 Mrd. Euro. Damit erhöhte sich deren jährliches Sparaufkommen gegenüber dem Jahr 2000 um rund 35 Mrd. Euro. Ihre Sparquote stieg in diesem Zeitraum von 9,2 auf 10,7 Prozent des verfügbaren Einkommens.
Die hieraus verfügbaren Finanzmittel flössen zu etwa einem Fünftel in die Sachvermögensbildung, insbesondere in den Wohnungsbau. Ihre Finanzaktiva stockten die privaten Haushalte im Jahr 2005 gegenüber 2004 um gut 180 Mrd. Euro auf 4260 Mrd. Euro auf. (Ein Viertel dieses Wertanstiegs ist allerdings auf entsprechende Bewertungsänderungen bei den Wertpapieranlagen zurückzuführen.) Dabei setzten sie wie in der jüngeren Vergangenheit weiterhin deutlich auf Wertpapieranlagen. Hier ergab sich (2005) ein Zufluss von 30 Mrd. Euro; das waren 6 Mrd. mehr als ein Jahr zuvor (2004). Zu den Anlagefavoriten gehörten neben Investmentfonds Lebens- und Rentenversicherungen. Diese beachtliche Nachfrage erklärt sich zu einem erheblichen Anteil durch die weiterhin als attraktiv angesehene Riester-Rente. – Insgesamt lässt sich die private Anlage bei Versicherungen und Pensionseinrichtungen im Jahr 2005 auf gut 50 Mrd. Euro beziffern. Das waren rund zwei Fünftel der gesamten Geldvermögensbildung der privaten Haushalte.
Insgesamt hat sich 2005 die Finanzposition der privaten Haushalte, gemessen an ihrem Nettovermögen, deutlich verbessert. Dazu trug die Geldvermögensbildung ebenso bei wie die Stabilisierung der Verbindlichkeiten.
Bei einer (wie oben dargelegt!) Gesamtheit der privaten Finanzaktiva von 4,26 Billionen Euro beläuft sich das Nettogeldvermögen je Haushalt im Jahr 2005 auf knapp 70 000 Euro. Einschließlich des mit 4,8 Billionen Euro anzusetzenden Sachvermögens lag das durchschnittliche Haushaltsvermögen damit insgesamt bei netto 190 000 Euro. Es hat sich somit seit der Wiedervereinigung um nominal 60 000 Euro beziehungsweise um 3 Prozent erhöht.
Ende 2005 beliefen sich die finanziellen Verpflichtungen der privaten Haushalte auf 1,57 Billionen Euro und damit auf nur 60 Mrd. Euro beziehungsweise 4 Prozent mehr als Ende des Jahres 2000.
Im längerfristigen Rückblick lassen sich in der Geldvermögensstruktur der privaten Haushalte deutliche Veränderungen ausmachen. So haben diese (privaten Haushalte) den Anteil ihrer Wertpapieranlagen seit 1991 signifikant erhöht, insbesondere bei Investmentzertifikaten. Während deren Anteil am gesamten Geldvermögen zu Beginn der neunziger Jahre bei nur 4 Prozent lag, stieg er zwischenzeitlich auf gut 12 Prozent. Dieser Zuwachs ging eindeutig zu Lasten der Bankeinlagen, die in diesem Zeitintervall von 46 auf 35 Prozent abfielen.
Die privaten Haushalte insgesamt sind in ihrem Spar- und Anlageverhalten Kapitalmarkt- und renditeorientierter geworden, auch wenn das Schwergewicht ihrer Anlagen noch immer bei den Banken und Versicherungen liegt.