Home » Buffett » Berkshire Hathaway » Philip Fisher – der unternehmerische Ansatz

Philip Fisher – der unternehmerische Ansatz

Graham löste ein Grundproblem der Geldanlage – nämlich die Frage, wie man klug investiert indem er eine ebenso schwierige Frage stellte: Wie ermittelt man den inneren Wert? Ohne seine Leistung schmälern zu wollen, war diese Aufgabe zu Grahams Zeiten einfacher. Da in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts die Nachfrage nach Aktien gering war, wurden Unternehmensanteile nicht selten unter dem Wert ihres Nettoumlaufvermögens gehandelt. Buffett bezeichnete solche Unternehmen als „Zigarrenstummel“ – einst hoch geschätzte Firmen, die in einer Krise steckten und vermutlich rote Zahlen schrieben. Auch Berkshire Hathaway hat dazu gehört. Nicht
zuletzt dem Vorbild und den Lehren Grahams und seiner Anhänger ist es zu verdanken, dass solche Gelegenheiten immer seltener werden.
Philip Fisher verfolgte einen vollkommen anderen Wertansatz. Zunächst 1928 als Wertpapieranalyst einer Bank in San Francisco und von 1931 an als Leiter seiner eigenen Investment-Firma in Kalifornien, hat er sich darauf verlegt, Aktien von Unternehmen zu kaufen und zu halten, die langfristig Wachstum versprachen: Der Löwenanteil seines eigenen Kapitals steckte zum Beispiel über 20 Jahre lang in Motorola-Aktien. Er wendete auf die Börse die gleichen Grundsätze an, die man beim privaten Kauf eines Unternehmens beachten würde. Viele der von ihm praktizierten Prinzipien deckten sich mit denen Buffetts. In dieser Geldanlage-Webseite werden wir genauer untersuchen, wie man Insider-Informationen nutzt. Hier noch ein paar Leitsätze der Philosophie Fishers

Da in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts die Nachfrage nach Aktien gering war, wurden Unternehmensanteile nicht selten unter dem Wert ihres Nettoumlaufvermögens gehandelt. Buffett bezeichnete solche Unternehmen als „Zigarrenstummel“ – einst hoch geschätzte Firmen, die in einer Krise steckten und vermutlich rote Zahlen schrieben.

Philip Fishers Leitsätze
Es ist die Aufgabe eines Investors, das langfristige Wachstumspotenzial von Branchen und Unternehmen zu prognostizieren und entsprechend zu investieren. Daraus lassen sich die folgenden Regeln ableiten:
•Investieren Sie nur in Branchen, von denen Sie etwas verstehen.
•Recherchieren Sie sorgfältig über das fragliche Unternehmen, seine Konkurrenten, Lieferanten und Kunden – bevorzugt durch persönliche Kontaktaufnahme.
•Achten Sie auf kompetentes Management

Diese Prinzipien hat Fisher in mehreren Büchern anschaulich dargestellt, darunter insbesondere in Common Stocks and Umkommen Profits und Developing an Investment Philosophy (beide auf Deutsch im TM Börsenverlag unter dem Titel „Ihr Geld richtig anlegen“). Sein größter Beitrag besteht darin, dass er Investoren auf die Bedeutung der Fundamentals hingewiesen hat. Daneben hat er sich gegen zu große Diversifikation und die „efficient market theory“ ausgesprochen, Themen, die an anderer Stelle noch näher beleuchtet werden.

In zwei Punkten sind Fisher und Buffett allerdings unterschiedlicher Ansicht. Fisher war fasziniert von innovativen High-Tech-Unternehmen. Er sah (zu Recht) immenses Investitionspotenzial in Branchen, die durch aggressive Forschung und Entwicklung im ständigen Wandel begriffen waren, wie z.B. Elektronik, chemische Industrie und Maschinenbau. Buffett dagegen hat solche Unternehmen gemieden – nicht nur, weil er davon zu wenig verstand, sondern weil der Ertrag aus dem investierten Kapital eher gering war. Der mehr fundamental orientierte Fisher hat zum Thema Kurs wenig zu sagen. Er will zwar nicht gern zuviel bezahlen, glaubt jedoch offensichtlich, dass echte Wachstumsunternehmen einen Aufschlag wert sind. Damit hat er sich vom klassischen Graham weit entfernt.