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Über das Zuwachsprinzip hinaus – Warren Buffett

Das IP eignet sich zur ungefähren Ermittlung der laufenden EKR, wenn sie aus der Bilanz nicht klar hervorgeht. Damit das funktioniert, muss jedoch sowohl der Gewinn als auch das Eigenkapital Im fraglichen Jahr steigen. Stagniert der Gewinn oder ist er rückläufig, muss unbedingt festgestellt werden, ob diese Entwicklung von Dauer ist. Eventuell kann man auch hier einen zu Grunde liegenden Zuwachs ermitteln, doch wenn der Gewinn weiter zurückgeht, ist die Lage ganz offensichtlich prekär. Gründe für einen Rückgang beim Eigenkapital sind meist ausschließlich Wertberichtigungen auf Vermögenswerte, Verluste oder Rückkäufe eigener Aktien. Auch hier ist Vorsicht geboten: Ist die Wertberichtigung unabhängig von der Geschäftstätigkeit, könnte man den entsprechenden Betrag für die Ermittlung des IP wieder zuschlagen, doch oft dienen derartige Wertberichtigungen der Verschleierung wirtschaftlicher Probleme.
Hier ergibt sich eine interessante Anschlussfrage: Was ist, wenn ein expandierendes Unternehmen kein Kapital mehr einbehalten muss? Das kommt nur selten vor, etwa bei Unternehmen wie American Express oder GEICO, die Zahlungen oder Prämien von Kunden kassieren, bevor sie Gewinne ausweisen müssen. Hier kann man das IP nicht einsetzen. Das Eigenkapital geht in diesem Fall zurück, und man müsste sich ausschließlich auf die EKR stützen.

Das IP eignet sich zur ungefähren Ermittlung der kontinuierlichen EKR, wenn sie aus der Bilanz nicht klar hervorgeht.
Damit die Sache läuft, muss jedoch sowohl der Gewinn als auch das Eigenkapital im fraglichen Jahr steigen.

An dieser Stelle sollten wir zusammenfassen, was wir bisher erarbeitet
haben.

•Man sollte nur Anteile von Unternehmen erwerben, bei denen man versteht, was sie produzieren, und warum Ihre Produkte auch in Zukunft gefragt sein werden. Das Management muss ehrlich und fähig sein. Das Unternehmen sollte über dauerhafte Wettbewerbsvorteile verfügen. Neue Konkurrenten sollten wirksam abgeschreckt, vorhandene überrundet werden, und das Unternehmen sollte die Preisgestaltung für Kunden und Lieferanten maßgeblich mitbestimmen können. Das ideale Investitionsobjekt wäre demnach ein Unternehmen mit uneingeschränkter Monopolstellung. Ersatzweise bietet sich ein Unternehmen mit sicherer Marktposition oder beständigen Kostenvorteilen an.
•Ein durchschnittliches Unternehmen erzielt langfristig eine Eigenkapitalrendite von 10 bis 12 Prozent im Jahr. Die Anleihenrendite liegt im Moment darunter, doch auflebende Inflation wird deren Rentabilität unter Umständen steigern, streckenweise sogar über das Niveau bei Aktien. Daher kann eine Aktie zwar über einen inneren Wert verfügen, der über dem Buchwert liegt, den sogenannten Firmenwert eben, doch dieser Aufschlag ist möglicherweise nicht von Dauer.
•Unternehmen mit einer kontinuierlich hohen EKR besitzen einen dauerhaften originären Firmenwert. Verfügt ein solches Unternehmen bei gleichbleibend hoher Rentabilität über viel einbehaltenes Kapital, vervielfacht sich dieser Firmenwert.