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Weitere Informationstipps zur Kapitalanlage

Nur weil es mehr Möglichkeiten gibt, Ratschläge zur Kapitalanlage zu veröffentlichen, bedeutet das noch lange nicht, dass Sie alles lesen, hören oder sehen müssten. Ich gebe gern zu, dass dies eine Verallgemeinerung darstellt. Allerdings ist die erste Regel, um Ihre Chancen zu verbessern, gute Informationen und Ratschläge zu finden, die Erkenntnis, dass es nichts umsonst gibt. Zu viele Menschen werden in vorgeblich kostenlose Informationsmöglichkeiten gelockt. Schalten Sie Ihr Fernsehgerät ein, Ihr Radio oder gehen Sie ins Internet und Sie werden mit kostenlosem Zeugs überhäuft. Außer Gewalt und Sex, mehr als man braucht oder möchte, findet man vieles, was mit der Kapitalanlage zu tun hat.
Natürlich muss dies alles bezahlt werden und dass es diese kostenlosen Informationen gibt, hat einen Grund. In der Mehrzahl aller Fälle werden diese Informationsangebote durch Werbung finanziert. Und hier liegt in der Regel ein riesiges Problem.
Stellen Sie sich einmal vor, dass Sie, statt Tür dieser Geldanlage-Webseite zu bezahlen, es kostenlos erhalten könnten, wenn Sie in Ihre Buchhandlung gingen und sich einfach eine Ausgabe holten. Stellen Sie sich weiter vor, dass dieser Geldanlage-Webseite völlig durch Anzeigen finanziert würde. Dies würde den Umfang verdoppeln, und die Hälfte der Seiten wären voll von Anzeigen.
Wenn Sie glaubten, dies wäre ein guter Handel, weil Sie dann immer noch die guten und nützlichen Ratschläge des ergebenen Autors lesen könnten.
Es gibt Autoren, die Bücher schreiben, die mehr als Werbung für etwas anderes dienen – beispielsweise für teure Seminare – das der Autor wirklich verkaufen will. Diese Schreiberlinge haben kein Interesse Sie zu informieren und Ihnen zu helfen, sondern sie versuchen, Ihnen etwas anderes zu verkaufen. Beispielsweise könnte ein Autor darüber schreiben, wie kompliziert die Finanzmärkte sind und welche Indikatoren er beachtet, um zur richtigen Zeit anzulegen. Die Kapitalanlage einfach zu kompliziert sei, als dass Sie dies selbst erledigen könnten und Sie brauchten unbedingt einen persönlichen Geldmanager – und, welch Überraschung, der Autor ist selbst Geldmanager.

Wie Werbung Inhalte beeinflusst
Ich möchte keineswegs behaupten, dass man in Medien mit viel Anzeigenwerbung keine nützlichen Informationen finden kann. Es gibt auch gute Programme im Fernsehen und einige hilfreiche Internet-Seiten. Allerdings sind diese Quellen die Ausnahme von der Regel, denn wo viel Werbung ist, findet man im Allgemeinen wenig wertvolle Informationen und Ratschläge. Andererseits bedeutend wenig Werbung in einer Zeitschrift oder einer Zeitung nicht unbedingt, dass die Redakteure gut und deren Beiträge lesenswert sind.
Einfluss auf Inhalte. Auch wenn Verleger von Zeitungen und Zeitschriften, Redakteure im Radio und Fernsehen behaupten, dass die Anzeigenabteilung von den redaktionellen Bereichen völlig getrennt ist, ist es richtig, dass die Anzeigenkunden Einfluss auf die Inhalte nehmen. Zumindest kann die redaktionelle Umgebung als Hinweis auf das Angebot des Anzeigenkunden verstanden werden. Die Fernsehsender, die sehr viel über Wirtschaft und Börsen berichten, senden auch viele Werbespots, die auf bestimmte Finanzprodukte verweisen. Außerdem werden einige Sendungen von Unternehmen gesponsert, deren Produkte genau zu den Inhalten in der Sendung passen. Glauben Sie, dass ein Redakteur es wagen würde, den Sponsor seiner Sendung durch harsche Kritik zu verärgern?

✓Korruption. In vielen Medien haben Anzeigenkunden einen direkten Einfluss auf redaktionelle Inhalte. Einige Publikationen werden nie etwas Negatives über ihre wichtigsten Anzeigenkunden sagen, sondern sie werden die Produkte und Dienstleistungen der Anzeigenkunden lobend hervorheben. Ich habe schon versucht, in Publikationen kritische Kommentare über Unternehmen mit schlechten Produkten zu veröffentlichen, die allerdings, wie sich herausstellte, Anzeigenkunden dieser Zeitschriften waren. Einige Redakteure sagen, sie wollten die Hand nicht beißen, die sie füttert. Andere gehen mit der Wahrheit sogar noch offener um. Doch im Endeffekt ist es immer das Gleiche: Der Einfluss der Anzeigenkunden verhindert die freie Meinungsäußerung und, noch wichtiger, verhindert, dass Leser, Zuschauer und Zuhörer die Wahrheit erfahren. (Im Übrigen: Ich schreibe nie für jemanden, der meine Arbeit derartig redigiert.)

Wie erkennt man gute Quellen?
Wegen der enormen Zunahme des Interesses an der Kapitalanlage und persönlichen Finanzplanung schreiben immer mehr Journalisten über technische Themen – oftmals über Bereiche, von denen sie keine Ahnung haben. Es gibt Autoren, die gute Informationen und Ratschläge anbieten. Leider geben auch so genannte Experten schlechte Ratschläge. Im Bereich der Medizin oder im Bereich in der Rechtsprechung wären Sie nicht bereit, Ratschläge von Laien anzunehmen. Weshalb sollten Sie, wenn es um Ihr Geld geht, anderes Vorgehen?
In meinen Kursen über Finanzmanagement weise ich auf schlechte und zweifelhafte Ratschläge aus verschiedenen Quellen hin. Meine Zuhörer Fragen dann zu Recht: Wie kann ich wissen, was gut ist und wem ich vertrauen kann?
Zwar kann ich verschiedene Quellen empfehlen, doch weiß ich auch, dass man viele verschiedene Informationen über Kapitalanlage findet, und man muss entscheiden, welche gut sind und welche schlecht. Ich empfehle solchen Fällen sich zu informieren. Je mehr man über Kapitalanlage Bescheid weiß, umso besser kann man entscheiden, ob Informationen gut sind oder nicht.
Immer wenn ich eine Finanzzeitschrift, eine Internet-Seite oder eine andere Informationsquelle zum ersten Mal sehe, dann untersuche ich sie genau. Nun ein paar Fragen, die Sie sich stellen sollten, bevor Sie einer Publikation Glauben schenken.

Wie Verdienen sie ihr Geld?
Im Allgemeinen finden Sie qualitativ hochwertige Inhalte, wenn die Abonnenten für die Gewinne des Informationsanbieters sorgen und Anzeigenkunden eine geringe oder gar keine Rolle spielen. Dies ist natürlich eine Verallgemeinerung, und es gibt auch Ausnahmen.
Einige Publikationen, die einen großen Teil ihrer Gewinne aus dem Anzeigengeschäft beziehen, bieten auch einen hervorragendem redaktionellen Teil. Umgekehrt gibt es auch Zeitschriften, die zwar anzeigenfrei sind und dennoch nicht besonders gut.

Was ist ihre Philosophie?

Die Leser meiner Bücher können meine Philosophie über Kapitalanlage leicht verstehen. Ich empfehle zu kaufen und zu halten, nicht zu traden und sich nicht auf Glücksspiele einzulassen. Ich erkläre, wie man mit erprobten Mitteln ein Vermögen aufbaut, wozu Aktien, Immobilien und Kleinunternehmen gehören.
Leider haben Sie es bei vielen Publikationen und Programmen nicht so leicht, die grundlegende Philosophie zu erkennen. Sie sollten vorsichtig werden, wenn Publikationen und Programme glauben machen wollen, dass die Kapitalanlage sehr kompliziert ist oder wenn man sagt, dass Sie ohne einen Finanzberater keinen Erfolg haben könnten.
Wohin man auch geht, wohin man sich auch wendet – das Radio, das Fernsehen und das Internet bieten Ihnen ständig das neueste von den Finanzmärkten auf der ganzen Welt. Auch wenn die meisten Anleger eine natürliche Neugierde haben, wie Ihre Kapitalanlagen sich entwickeln, verursacht die ständige Berieselung mit neuesten Daten, dass man den Blick für das große Bild verliert. In vielen Fällen berichten die Medien über Nebengeräusche und nicht über die wichtigen Nachrichten.
Beobachten Sie sich in der nächsten Woche, wie Sie die Nachrichten verfolgen. Sind die Programme und die Zeitschriften, die Sie sehen oder lesen, Entscheidungshilfen für vernünftige Anlagestrategien oder werden Sie letztlich durch die vielen, oft widersprüchlichen und übertriebenen Fakten verwirrt? Damit will ich nicht sagen, dass Sie auf diese Informationsquellen völlig verzichten sollten, doch sollten Sie den Nebengeräuschen weniger Aufmerksamkeit widmen und dafür mehr für Ihre Weiterbildung tun. Ein paar gute Bücher können Ihnen helfen.

Wie steht es um die Kompetenz?
Redakteure von Zeitschriften versuchen oft, ihre Artikel glaubwürdiger erscheinen zulassen, und führen deshalb auch die Meinung von Experten an. Es heißt dann: … Das bestätigt auch Hugo Maier, Chef der Finanz-Consulting XY… Was soll das? Wer kennt Hugo Maier? Wer weiß, wie gut seine Beratungen sind? Wer weiß, ob dieser Herr Maier nicht deshalb zitiert wurde, weil seine Meinung der des Redakteurs entspricht? Wer weiß, ob die Kunden des Consultant mit ihm zufrieden sind? Oder findet da gerade eine Werbung für die Finanz-Consulting XY statt?
Anders ist es, wenn beispielsweise der Fondsmanager einer angesehenen Fondsgesellschaft zitiert wird. Hier hat ein etabliertes Unternehmen einen Ruf zu verlieren, wenn der Manager falsche Empfehlungen gibt. Finanz-Magazine im Fernsehen laden oft Experten ein, die zu dem Thema, das gerade behandelt wird, gute Informationen geben können. Als Zuschauer haben Sie die Möglichkeit, die Kompetenz des Experten zu überprüfen. Sie können in der Tageszeitung nachlesen, wie gut er seinen Fonds managt, Sie können verfolgen, welche Wertsteigerung er erzielt. Allerdings sollte er dann auch wirklich zu einem Bereich sprechen, in dem er Experte ist. Was hilft es Ihnen, wenn ein Bio-Tech-Analyst etwas über Schuldverschreibungen erzählt?
Vorsicht ist geboten, wenn Experten bestimmte Anlageempfehlungen geben. Besser wäre es, wenn der Experte dem Leser oder dem Zuschauer Informationen zu einem Unternehmen gibt, Vergleiche zu Wettbewerbern anstellt und es dann dem Leser/Zuschauer überlässt, ob er das Unternehmen so interessant findet und die Zukunftsaussichten so gut, dass er Aktien dieses Unternehmens kauft. Auch hier gilt wieder: Machen Sie sich Ihr eigenes Bild und entscheiden Sie selbst. Vorausgesetzt, Sie haben ausreichende Kenntnisse erworben. Weiterbildung hat noch nie geschadet – ganz gleich auf welchem Gebiet.